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Reparatur Grundig 810
#21
Hallo Aller,

ich antworte mal in dem ich dich zitiere.
"aber über den Kathodenwiderstand fallen nur 2,7V ab das ist doch etwas wenig. Ich denke dass da 3,5V anliegen sollten. " Ja, also 3,35V rechnerisch. Wenn's weniger ist, ist die Röhre mau. Logisch.

"Dann liegen an der Anode der EC 92 nur 100V an, das sind 30 Volt zuwenig. " Also zieht die Röhre ein wenig zu viel Strom.
"Also muss ich erst mal die Widerstände davor prüfen. " Am ehesten den 100k am gitter. Und natürlich den Anoden(Arbeits-)widerstand.

"Der Strom durch den Gleichrichter beträgt bei 250V nur 30mA, auch 12mA zuwenig. Mal sehen, ob der Gleichrichter nciht doch der Engpass ist."
Aber nein, wie soll denn der Glr. der Engpass sein? Die Spannung stimmt (in etwa), der ist also kerngesund. Und der Ladeelko offenbar auch. Du hast doch vorhin selber gemessen, die Katodenspannung der ECL ist zu gering. Da fehlt's beispielsweise. Den Zusammenhang zwischen Strömen und Spannungsabfällen an Widerständen kennst du doch wohl!?

"Auffällig ist auch, dass der untere Bereich zwischen 87 bis ca 95Mhz wesentlich unempfindlicher ist, als der obere Bereich daher ist ein Abgleich wirklich nötig. Aber zuvor möchte ich noch die Spannung an der EC 92 auf das richtige Niveau bringen. "
Nee, kannst du gleich machen. Sender auf möglichst niedriger UKW-Frequenz einstellen und mit Kern "f" (siehe Servicemanual) auf max. Lautstärke bringen.
An "d" darfst du niemals drehen.

VG Stefan
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#22
Hallo Klaus,

vielen Dank für die Bilder. Interessant dass der LSP unterschiedlich ist. Der Drehko ist gleich, auch sonst sind keine weiteren Unterschiede zu erkennen.

Hallo Stefan,

vielen Dank für die Info.

Die ca 3,5V an der ECL113 habe ich mal überschlägig gerechnet, das bekomme ich schon hin. Was mich wundert ist dass die Röhre auf meinem RPG gute Werte gezeigt hat. Da ich noch eine neue ECL113 habe werde ich diese probeweise einsetzen.

Die Zusammenhänge zwischen Spannung Strom und Widerstand sind mir klar.

Beim Gleichrichter war ich mir etwas unsicher, weil die Spannung leicht darunterliegt, aber gut dass Du hier bestätigst dass der ok ist.

Den Abgleich würde ich dann nach der Prüfung der Widerstände durchführen.

Off Topic: Leider muss ich eine kleine Zwangspause machen, wir haben heute einige Tierbabys Notfallmässig zu versorgen.

Bald gehts weiter
Beste Grüße

Aller

Auch mit einem rechteckigen Radio kann man Rundfunk hören
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#23
Hallo ALler, nur kurz:

- Fünf Volt mehr oder weniger am Ausgang des Netzteils sind völlig irrelevant.
- alle alten RPG sind Schätzeisen. Außerdem, "schlecht" ist die Röhre mit diesem Uk-Messwert ja auch nicht.

VG Stefan
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#24
Hallo Aller,

sobald Du Dein Gerät betriebsfertig gestelt hast, interessiert mich ein Feedback Deinerseits zur Lautstärkeregelung (auf UKW).
Ich habe da bei meinem Gerät ein  -möglicherweise vermeintliches -  "Problemchen", so dass ich an einem Vergleichseindruck interessiert wäre, bevor ich eine Fehlersuche starte.

Konkret: Mein Gerät empfängt hier am Ort etwa 4 Sender lautstark und mit sehr guter Wiedergabequalität, 2 weitere fallen schwächer ein. Das Ganze mit 2 Drähten in den UKW-Antennenbuchsen, die als Wurfantennen fungieren. So weit, so gut.
Auffällig ist aber, dass bei hoher Lautstärkeeinstellung des Potis die Sendereinstellung nachkorrigiert werden muss. Dreht man nun wieder leiser, so gilt es die Sendereinstellung wieder zurück zu korrigieren.
Das Poti sitzt ja in der Kathodenleitung der EF 41, der Effekt tritt etwa ein, wenn das Poti noch ca. 4 kOhm Restlaufstrecke hat.
Das ist zwar verschmerzbar, aber ich frage mich, ob hier noch ein Fehler vergraben liegt.


Die Messdaten meines 810:
Uh 6,75 V
ECL 113 (NOS-Röhre): Ua 250 V=  / Ug2  236 V= / Uk  -3,32 V
ECL 113: Ua 69 V=
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#25
Hallo zusammen,

jetzt habe ich noch etwas weitergemacht. Genauer, ich habe Ströme und Spannungen im Plan gerechnet und mich gefragt, warum ca 30Volt an der EC92 fehlen. Ich hatte auch den C in der Kathodenleitung der EC92 im Verdacht. Nachdem ich den 25k in der Zuleitung gemessen hatte, lag zufällig plötzlich die korrekte Spannung an, dann wieder nicht. Daher kam ich drauf, dass ein Übergangswiderstand in der Kontaktleiste MW/UKW Kontakt 8-9 vorhanden sein muss. 

Die Reinigung ist sehr mühsam und die Kontakte sind sehr schwer zugänglich. Ausbauen wäre ein großer Aufwand. Also mühsam gereinigt. Aber jetzt steht die Spannung perfekt und ich kann 8 verschiedene Sender empfangen. Mit der Wiedergabe bin ich zufrieden. Ich denke auch dass die originale EC92 nicht verbraucht ist, sondern dass diese durch Nichtbenutzung keine Emission mehr hat. Geheizt wird die immer. Aber beii MW Empfang wird der Röhre über die Kontakte 8-9 einfach die Anodenspannung abgeschaltet. Wahrscheinlich wurde über viele Jahre nur MW gehört. Mal sehen, ob ich die noch regenereieren kann.
Hier nun das einbaufertige Chassis.
   

@Klaus: Den Effekt habe ich bei meinem Gerät auch. Ich fand es auch sehr auffällig dass die schwachen Sender auch nicht wirklich laut einstellbar sind.
Den genannten Effekt betrifft bei meinem 810er vornehmlich die Sender, die sehr stark einfallen. Die sind dann bei großer Lautstärkeeinstellungen verzerrt. Dann dreht man am Senderrad und es wird besser. Eigentlich erstmal nicht zufriedenstellend.

Zuerst hatte ch die NF Stufe im Verdacht. Geprüft habe ich das einwandfreie Arbeiten des NF Teils, indem ich mit gezogener EF41 ein Audiosignal an der ECL113 eingespeist habe. Da auch bei großer Lautstärke nichts verzerrt, gehe ich davon aus, dass die in ordnung ist. An der Stelle muss ich auch sagen, dass der Lautsprecher echt gut arbeitet und prima mit der Endstufe harmoniert. Also an der Endstufe liegts nicht.

Dann habe ich über das Schaltbild nachgedacht, und verstehe das hoffentlich richtig, dass mit der Lautstärke auch die Verstärkung der ZF beeinflusst wird.
Daher habe ich den Effekt erst mal gar nicht als Fehler betrachtet, weil ich feststelle, dass wenn ich beim Empfang starker Sender die Antenne abschwäche die Wiedergabe auch in Ordnung ist, ohne dass ich die Sendereinstellung verändere. Also ich denke, dass der Demodulator mit zu großen Signalstärken nicht umgehen kann, weil eine Signalbegrenzung fehlt. Verdreht man nun bei starkem Sender die Sendereinstellung ergibt sich auch eine Abschwächung des Signals und der Demodulator kann das Signal wieder verarbeiten. So ist meine Vorstellung.

Vielleicht können zu dem Thema andere noch etwas schreiben.

Übrigens reichte tatsächlich eine halbe Umdrehung am Kern "f" um über dem ganzen UKW Bereich Sender zu empfangen.

Noch ein paar Worte zum Mittelwellehören: In den Abendstunden ist das auch gar nicht ohne. Mit einer Langdrahtantenne bekommt man viele Sender herein, die Rückkopplung ist gut zu bedienen. Das erinnert mich an die Zeit als ich mein erstes Radio nach Heinz Richter gebaut habe. (Einkreiser mit RK EF80 und EL84). Auch am Tag bekomme ich hier ein bis zwei Sender herein. Als AM Rundfunk in D noch Alltag war konnte man da bestimmt immer etwas empfangen. Hier nun die Skala bei Nacht. Macht was her, oder? Fast wie ein Großer.

   

Das Gerät ist nun bis auf die Rückwand wieder zusammengebaut und ich muss sagen dass mir dieses einfache Gerät zu reparieren viel Spaß gemacht hat.
Beste Grüße

Aller

Auch mit einem rechteckigen Radio kann man Rundfunk hören
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#26
"... dass die schwachen Sender auch nicht wirklich laut einstellbar sind"
Natürlich nicht. Du bist verwöhnt von "normalen" UKW-Radios, also 10-Kreisern usw., die eben ausreichend Verstärkungsreserve haben, um die Lautstärke schwacher und starker Sender zu nivellieren. Hier beim 810 ist alles auf Kante genäht.

Und ja, starke Sender können den Demodulator überfordern, bedenke, anno 1952 gab es kaum so starke UKW-Sender.

"Verdreht man nun bei starkem Sender die Sendereinstellung ergibt sich auch eine Abschwächung des Signals" jein. In erster Linie verlässt du beim Verstimmen der Sendereinstellung den Demodulatorpunkt vom geradlinigen Teil der Resonanzkurve, was die Wiedergabe eigentlich stark verzerrt.

"...dass mit der Lautstärke auch die Verstärkung der ZF beeinflusst wird..." Nein, eben nicht, und genau das ist das Problem, das Signal wird am Demodulator zu stark weil die Zf-Verstärkung nicht geregelt wird.

"...wenn ich beim Empfang starker Sender die Antenne abschwäche..." Ja, das ist bei dieser Schaltung der richtige Weg.

VG Stefan
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#27
Hallo Stefan

"...dass mit der Lautstärke auch die Verstärkung der ZF beeinflusst wird..." Nein, eben nicht, und genau das ist das Problem, das Signal wird am Demodulator zu stark weil die Zf-Verstärkung nicht geregelt wird.

Verstehe ich - oder auch nicht.
Ja, ich weiß dasss die ZF Verstärkung nicht automatisch geregelt wird. Und sie wird auch nicht begrenzt. Ich dachte, wenn die Lautstärke ganz abgedreht ist, also der Widerstand in der Kathodenleitung zur EF41 groß ist, dann verstärkt die Röhre auch die ZF nicht mehr. Oder verstehe ich die Funktion des LS Poti in der Kathodenleitung falsch? Erst wenn der LS Regler in Richtung "Laut" gedreht wird kann die Röhre verstärken. Oder nicht?
Beim Prüfen der Spannungen an der EF41 sind nur dann die Spannungen, wie im Schaltbiild angegeben, wenn der LS Poti auf "Laut" ist. Habe ich einen stark einfallenden Sender eingestellt, so ist der Ton erst beim Überschreiten einer gewissen LS Potistellung verzerrt. Leise gehört ist die Darbietung dann ok.

Wo ist mein Denkfehler, oder Verständnisproblem?
Beste Grüße

Aller

Auch mit einem rechteckigen Radio kann man Rundfunk hören
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#28
Der Denkfehler lag bei hier mir. Mit "mit der Lautstärke auch die Verstärkung der ZF beeinflusst"  meinst du mit der eingestellten Lautstärke. Damit liegst du richtig. Mit Herunterdrehen der Ls verschiebst du den Arbeitspunkt der Zf-Röhre Richtung Null.

VG Stefan
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#29
Dank Euch beiden für die Erörterung dieses Themas.  Mir war wichtig, dass sich in meinem Gerät nicht noch irgendein Fehler verbirgt, bzw. dass es keine Änderungen in der Serie gab, die dieses 'Problem' beseitigten. Ich habe ja, wie vorgestellt, ein äußerst frühes Gerät.

Nun ein kurzer Themenschwenk von meiner Seite, Stichwort Gehäuse. Möglicherweise ist das bei Deinem Gerät, Aller, ja auch ein Thema.

Mein Gerät ist so ein typisches Regaldornröschenschläferradio. Das Gehäuse war seinerzeit natürlich gereinigt, aber eben im Nachgang stumpf, was sich mit Mittelchen wie Cockpitspray natürlich nicht dauerhaft verbessern ließ. Mittlerweile haben sich ja viele Sammler dieses Bakelitthemas angenommen, man kann dazu einiges lesen. Oft wird auf eine Paraffin-Reinigungsbenzin-Lösung verwiesen.

Hier nun etwas, das ich derzeit an meinem 810 ausprobiere. Langzeiterfahrungen liegen damit noch nicht vor:

   


Ja, richtig gelesen. Vor einigen Jahren war das mal in Radioforen der heiße Insidertipp, um Spinnennetzrissbildung in lackierten Radioholzgehäusen zu versiegeln, da das Öl mit derZeit aushärtet. Walnussöl aus dem Reformhaus wurde empfohlen. Ich habe das seinerzeit lediglich mal an einem Stück Schottradiogehäuse probiert, aber es war mir suspekt, Pflanzenöl ins Holz sickern zu lassen. Möglicherweise war ich zu skeptisch. Seither steht das Fläschlein.

Also nahm ich es mal zur Hand und habe das saubere Gehäuse des 810 sparsamst mittels Baumwolllappen und diesem Öl abgerieben. Dann ließ ich es 2 Tage stehen und polierte nach, sodann an den noch etwas matten Stellen wieder ein äußerst sparsamer Auftrag (da darf nichts 'nass' glänzen). Nach weiteren 5 Tagen nochmal nachpoliert.

Es stellte sich ein angenehmer Glanz ein, der insbesondere auf der Gehäuseoberseite die Maserung im Bakelit schön hervortreten lässt. Natürlich kann man Fingerabdrücke auf dem Gehäuse produzieren, aber das tue ich auch auf einem Spiegel, wenn ich draufpatsche.
Das ist jetzt extrem schwer zu fotografieren, zumindest mit meiner Kamera: Bild 1 und 4 zeigen mehr von der Maserung, in Bild 2 und Bild 3 sieht man den Spiegelglanz besser:


   

   

   

   



Das ist jetzt sicherlich der 569. Tipp zu Bakelitgehäusen, also keine Gewähr und -wie oben geschrieben- noch ohne jedwede Langzeiterfahrung.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#30
@Stefan, vielen Dank für die Auflösung, also hab ich das doch richtig verstanden.

@ Klaus Also wenn das Gehäuse meines 810ers auch so schön wird dann wäre ich mehr als zufrieden. Bakellitgehäuse habe ich bisher immer nur richtig sauber gemacht Kratzer rauspoliert und das war es dann auch schon. Mit dem Walnußöl kommt halt die Struktur so toll heraus. Danke für die Bilder.
Beste Grüße

Aller

Auch mit einem rechteckigen Radio kann man Rundfunk hören
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#31
Nachtrag zum 810er.

Also die Walnussölmethode hat meine Tochter hier mit Erfolg ausproiert. Wir haben sogar diesselbe Marke im Küchenschrank. Das Bild von der Oberseite zeigt gut die Wirkung.

.jpg   Oberseite.jpg (Größe: 23,1 KB / Downloads: 80)

Und noch den Schaltplan auch aus der FS Schaltplansammlung aus dem Jg 1952/53. 

   
Beste Grüße

Aller

Auch mit einem rechteckigen Radio kann man Rundfunk hören
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#32
Nachmeldung
Hier im Thread pos.16 gab es einen Bericht zu Grundigs Kleinradios.
Der ging leider verloren.

Hier https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=25030

Gibt es neu den stark erweiterten Bericht dazu.
mfg mike
Klug ist jeder. Der eine vorher, der andere nachher.

mike  Smiley43
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