Eigentlich gehört er auf den Schrott. Da ich aber Herausforderungen dieser Art mag,werde ich versuchen dieses Fundstück der Woche zu
revidieren.
Erste Bestandsaufnahme : Plattenteller bombenfest,Gummibelag hart wie Zement und läßt sich höchstwahrscheinlich nur noch mit dem
Beitel entfernen.Die Tonkapsel sowie das Zubehör fehlen und das Netzkabel ist abgeschnitten.
Untenrum scheint soweit alles komplett und Original zu sein.
Warum ich mir das antue? Ich habe aus alter Zeit noch so einige Bauteile,die hier fehlen,im Fundus.
Ob die Riemen noch was taugen,werden wir in kürze sehen.
(01.05.2020, 21:27)Valvotek schrieb: ...
Erste Bestandsaufnahme : Plattenteller bombenfest,Gummibelag hart wie Zement und läßt sich höchstwahrscheinlich nur noch mit dem
Beitel entfernen.Die Tonkapsel sowie das Zubehör fehlen und das Netzkabel ist abgeschnitten.
...
Also fehlt ihm fast nix. Das ist schnell erledigt.
Hallo Roman
Ich würde auf keinen Fall die Plattenteller Matte entfernen, sondern nur reinigen, z.B. mit Viss (früher ATA genannt)
Danach dann lieber was anderes darüber legen....
Wärmebehandlung im Backofen hat außer unangenehmen Gerüchen nichts gebracht (ca.50-60 Grad).
Letztenendlich habe ich die Belagfragmente mit einem kleinen Holzbeitel "abgestemmt".
Das Zeug hatte eine Konsistenz wie Bakelit und ist an manchen Stellen Eins mit der Hammerschlaglackierung geworden.
Weiter ist die Matte irgendwann mit einer Art Pattex stellenweise nachbefestigt worden.
Ein bischen geholfen hat es ,den Teller immer wieder naß zu machen.
Danach wurde der Antrieb komplett demontiert und zerlegt.Der Motor war etwas schwergängig.Nach Reinigung der Lager bekamen diese
ein Tröpfchen Sinterlageröl.
Mechanisch ist der Motor wieder leichtgängig.Die Spulen sind offensichtlich alle vier in Ordnung.Der ohmsche Widerstand liegt jeweils bei
ca.500 Ohm.Die beiden Leistungswiderstände liegen ziemlich genau bei 1kOhm.
Zwei kleine Probleme gibt es:
Zum Ersten ist der ERO-Doppelkondensator (2x0,8µF/170V AC) natürlich nicht mehr werthaltig.Da werde ich wohl 2 Ersatztypen
einbauen müssen,wahrscheinlich 820nF / 1kV -Chinesen.
Dann sind zwei der drei Schingungsdämpfergummis zerbröselt.Da muß ich dann mal kreativ sein....
Heute habe ich mich nur mit dem Doppelkondensator beschäftigt.
Im Schaltbild angegeben: 2x0,75µF , verbaut sind 2x0,8µF/170V AC.
Beide Seiten zeigen am Leckstromtester etwa 3-4µA bei ca 180V DC
Die gemessene Kapazität differiert etwas :1x0,85µF und 1x0,9µF,wobei die Toleranz mit minus 5% / plus 10% angegeben ist.
Bei dem Fundzustand habe ich eher mit einem Kondesator-Totalausfall gerechnet.
Warm geworden ist nach einer guten Stunde auch nichts.Die Temperatur am Fühler ist nicht über die Raumtemperatur hinausgegangen.
Ich denke,ich werde es mit dem Kondensatorblock probeweise versuchen.
Alternativ habe ich 2 x 0,82µF/630V Chinakondis da.
07.05.2020, 17:49 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.05.2020, 17:53 von Valvotek.)
Ich habe einen brauchbaren Ersatz für die Gummidämpfer gefunden:
Zwei Gummistopfen ( diese stammen von einer Dosierpumpenbefestigung ),zwei Stücke Silikonschlauch und zwei Silikon-Unterlegscheiben
zum Höhenausgleich.
So sieht das Ganze dann zusammengebaut aus.
Zwei Riemen vom Rex A hatte ich noch im guten Zustand da,einer fehlt noch.
Thakker will für einen Satz 23 Euro haben. Das ist mir ein bischen zu viel. Vielleicht habt Ihr noch einen Einzelnen in der Grabbelkiste.....?
Frage an die Rex-Experten: Bewirkt eine leicht abweichende Kondensatorkapazität eine Drehzahl bzw.Drehmomentänderung?
Zerlegen und reinigen des Reibrades samt Trägerplatte.Zusammenbau des Motorlaufwerkes und Aufziehen der Riemen....
....wobei der Riemen für 16U nicht mehr ganz fit ist.
Der Motor wurde mit den neuen Kondensatoren beschaltet und ist überraschend laufruhig.
Als nächstes wurde die Chassisreinigung durchgeführt und alle beweglichen Teile gefettet bzw geölt.
Zuletzt Zusammenbau und Ergänzung mit Zubehör aus dem Fundus.
Der Probelauf ergab einen sauberen Gleichlauf.Die Drehzahl ist ein bischen zu niedrig.Das ist aber nur an der Stroboskopscheibe zu
erkennen,fast nicht zu hören.Auch das alte KST9-System,welches schon ewig bei mir rumlag,funktioniert sehr Zufriedenstellend.
Die Wechslerautomatik läuft sauber durch,ohne das die Drehzahl merklich runter geht.
Einzig schaltet das Gerät nicht ab.Möglicherweise ist der Schalter unter der Tonarmstütze defekt oder verjustiert.Da muß ich nochmal bei.
Das die Drehzahl etwas geringer ist,habe ich nur unter der Verwendung der Stroboskopscheibe festgestellt.
Mit dem alten Doppelkondensator war dieser Effekt identisch.Nur das der alte C-Block warm wurde und die neuen Teile nahezu
kalt bleiben.
Die Kapazitäten sind mit 0,82µF im Toleranzbereich der alten Cs ( 0,8µ -5/+10%)
Der Antrieb ist auch durchzugskräftig.Selbst bei 16 U/min läuft die Automatik ohne Einschschränkung trotz des alten Originalriemens,
der nicht mehr so straff aufliegt,wie die anderen.......
schöner Reparatur-Bericht!
Da denke ich an meinen alten PE Stereokoffer Musical 55V,
den ich leider verschenkt habe.
In dem war das Chassis REX A 58 Stereo mit dem Tonabnehmersystem PE90.
Aber weg ist weg!
bin der Neue :-) Mein Name ist Oliver und ich komme aus dem Nürnberger Land.
Bin seit längerem im Besitz eines Blaupunkt Arizona 58 - mit funktionierendem Radio.
Nur der Plattenspieler wollte nicht mehr - Perpetuum-Ebner Rex A/4.
Habe mich jetzt Ostern endlich dran gemacht und dieser Artikel konnte ich 1 zu 1 umsetzten.
Anton war auch schon so nett mir die Serviceanleitung zuschicken - vielen Dank auch nochmal
an dieser Stelle.
Jetzt bin ich an dem Gummipuffer Thema.
Witzigerweise war auch bei mir einer noch ganz gut intakt und 2 haben sich aufgelöst.
Mein Ansatz ist, mir einen Gummischlauch mit 11mm Aussendurchmesser und dem kleinen 2mm Innedurchmesser zubesorgen und den Rest
entsprechend zuschneiden.
Kann das funktionieren?
Und welchen Gummi nehme ich da?