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Hameg 203-6 zeigt nur einen Punkt an
#21
Ich denke es war keine gute Idee das X/Y Board auszubauen und extern für die Fehlersuche zu betreiben.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#22
Hallo zusammen und herzlichen Dank für die vielen Anregungen, die natürlich in alle möglichen Richtungen führen - leider bislang noch nicht zum Ziel. Ich möchte den Thread gerne pausieren, denn da die Sache etwas unübersichtlich wird, und mir offline Hilfe angeboten wurde, werde ich diesen Weg gehen. Abschließend werde ich hier mitteilen, was die Ursache war.

Ihr seid eine tolle Truppe  Smiley20
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#23
Hallo zusammen,

pünktlich zum Pfingstwochenende kann ich vermelden: ich habe fertig Smiley53 . Dank Hennings großartiger Unterstützung sind jetzt alle Fehler im Gerät behoben. An dieser Stelle auch noch mal ein herzliches Dankeschön für seine Geduld und seine Expertise. Er hatte die beiden Hauptfehler aus der Ferne entdeckt - Respekt. Was war nun der Grund für das merkwürdige Verhalten des Gerätes?

Nun, eigentlich ganz einfach: von der positiven und der negativen 12V-Leitung zweigen im Gerät an unterschiedlichen Stellen Baugruppen ihre Spannung ab, meist über einen 6,8 Ohm Widerstand in Kombination mit einem 10µF/35V Elko und einem 100nF Kondensator jeweils gegen Masse. Und genau dieser Kondensator war an vielen Stellen defekt! Auch schon im Netzteil, genauer in der negativen 12V-Schiene, gibt es eine Kombination aus so einem 100nF-Kondensator und einem Widerstand gegen Masse (C718 und R765). Der Kondensator hatte um die 80 Ohm und belastete die negative Schiene stark. Nach dessen Ersetzung war die negative Spannung im Betrag schon gleich der positiven Spannung. Diese war allerdings noch mit fast 1A stark belastet.

Nachdem ich dann fast alle Keramikkondensatoren und die 10µF-Elkos ersetzt hatte, gab es auch schon wieder eine Linie, bzw. ein Bild. Da ich das zuvor ausgebaute XY-Board längst wieder eingebaut hatte, gab es einige dieser kleinen Kondensatoren, die ich noch nicht ersetzt hatte, ganz einfach, weil man da hinter der Bildröhre schlecht dran kommt. Es zeigte sich noch folgender Fehler:

   

Um den Sinus, hier mit 1KHz abbilden zu können, musste die X-Achse fast komplett auf den linken Anschlag gedreht werden. 

   

Ansonsten sah es so aus, wie auf dem Bild:

   

Auch hier war wieder mal einer dieser Kondensatoren der Grund für den Fehler. C743 war ebenso zum Widerstand mit rund 80 Ohm geworden und verhinderte, dass die Basis von T734 von 0 bis 5 Volt über das X-Poti verstellte werden konnte. Nachdem nun auch dieser letzte Kondensator dieser Art im Gerät ersetzt war, funktionierte alles wieder wie es soll.

Insgesamt führten die vielen defekten Kondensatoren zu einer gewaltigen Stromaufnahme, die der Trafo und die Stabilisierungsschaltung nicht ausgleichen konnten: Im positiven Zweig änderten sich die Werte von ursprünglich fast einem Ampere zu 340 mA und im negativen Zweig immerhin von 450 zu 300 mA. Und das alles wegen dieser Kondensatoren:

   

Am Ende steht nun dank eurer und Hennings Hilfe ein wieder voll funktionsfähiges Oszilloskop in meinem Bastelkeller  Smiley34  :

   

Beste Grüße
Harald
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#24
Hallo Harald,

herzlichen Glückwunsch zu der erfolgreichen Reparatur.

Kannst du nähere Angaben (Fabrikat, Spannungsfestigkeit) zu den blauen Kondensatoren machen?
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#25
Hallo Werner,

leider nein. Es waren aber wohl die ab Werk bestückten Kondensatoren. Es ist ja schon merkwürdig, dass sie in so hoher Stückzahl ausgefallen sind. Das kenne ich sonst eigentlich nur von Elkos mit sehr geringer Spannungsfestigkeit und x Betriebsjahren. 

   

Links die blauen, rechts der Ersatz. Da kenne ich aber auch den Hersteller nicht. Das waren 100nF Kondensatoren, die "mein" Händler hier vor Ort im Sortiment hatte.

Grüße
Harald
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#26
Hallo,

Gratulation zum Erfolg !

Das mit den Kondensatoren ist tatsächlich etwas verwunderlich ! 
Das Versagen solcher Keramikkondensatoren (HDK) ansich ist aber nicht allzu ungewöhnlich. Bestimmte Bauarten...Chargen... sind häufiger davon betroffen als andere.

So einen defekten Blauen hatte ich bisher nur ein...zweimal, bekannt für Versagen waren eher die russischen roten und rechteckigen Scheiben-Kerkos ("Arbeiterfahnen") aus den 70-ern, besonders wenn die irgendwo angeknackst waren.
Defekte SMD-Kerkos hatte ich schon öfters, in allen Fällen waren die defekten Kerkos niederohmig in dem Bereich 10....150 Ohm...sowas, was die Fehlersuche u.U. erschwert, da kein eindeutiger Kurzschluß.

Ich könnte mir vorstellen, daß sie sich etwas erwärmt haben, denn x...80 Ohm an 12V und mehr als doppelt so hoher Schienenstrom... irgendwo muß die Energie ja bleiben.

Gruß Ingo
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#27
Servus,
Ebenfalls Gkückwunsch von mir zur gelungenen Reparatur!
Das mit den Kleinelkos kann ich bestätigen, alt und für geringe Spannung sind sie immer ein Standardproblem, das ich fast immer bei Transistor Stereodecodern und zuletzt auch im Sony Kofferradio gefunden habe. Mit den kleinen Keramik Kondensatoren hatte ich bisher noch nie Probleme zum Glück, bei Stereo Decodern ab und zu mal die Styroflex im Ausgang. Thumbs_up
Gruss, Volker
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#28
Auch von mir Glückwunsch.
Das zeigt doch mal wieder, wie hier im Forum geholfen wird.

Radio-Bastler Forum, da werden Sie geholfen.

Viele Grüße

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#29
Hallo, Zusammen,

ich hoffe Ihr habt Verständniss dafür, daß ich Harald offline Hilfe angeboten habe.
Ich hielt dieses für sinnvoll, zumal ich genau das gleiche Gerät hatte, und Vergleichsmessungen machen konnte.

Die Zusammenarbeit mit Harald war sehr angenehm.

Das Ergebniss dürfte uns Recht geben, manchmal ist es besser, offline weiterzumachen, und am Ende das Ergebniss für alle zu zeigen. An dieser Stelle meinen großen Dank an Harald, der das in hervorragender Weise dokumentiert hat.

Ein kleiner Nachtrag/Korrektur: die -12 Volt Spannung war zu groß, weil die Basis des Regeltransistors durch einen defekten Kondensator gegen Masse gezogen wurde, und der Transistor deshalb voll durchsteuerte. Da konnte die Regelung durch den OP nichts gegen ausrichten.

Des weiteren ist bemerkenswert, daß kein einziger Halbleiter defekt war, sowie die Erkenntniss, daß probeweises Austauschen von Bauteilen nicht immer der beste Weg ist.

Daß diese blauen Kondensatoren in der Menge defekt sind, habe ich allerdings auch noch nicht erlebt. Da scheint eine Charge fehlerhaft gewesen zu sein.

Ich freue mich mit Harald, das sein Gerät jetzt wieder wie neu läuft.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#30
....... dafür ziehe ich meinen Hut, das ihr das Gerät so gut und so schnell wieder brauchbar gemacht hast.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#31
Das defekte Keramikkondensator ist in alte Gerät wahrlich kein Standardfehler.

Aber  Charge-Problem trifft Keramikkondensator relativ hart. Das könnte ich aus dem Arbeit erzählen,   47µF 25V Keramikkondensator   schliesst manchmal plötzlich 12V bis zu CPU Spannung kurz.
Paarmal könnte ich durch schnelle ein und ausschalten wieder zum laufen bringen und  diese Kondensator meldet dann auch gleichzeitig (akutisch und optisch).  Dass Austauschgerät  an Kunden geliefert wird, ist schon klar.  



Ich wollte auch ihm Hilfe anbieten, aber Henning war schneller und wollte dann nicht stören.
Schön, dass postive  Ergebnisse   da ist.

Grüss
Matt
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