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s/w-Monitor aus "fliegenden" TV-Baugruppen
#21
Hallo Ingo,

gefällt mir sehr, dass du dich an einen solchen experimentellen Aufbau und einen selbstgewickelten Zeilentrafo versuchst. Erinnert mich doch sehr an meine Jugend, wo wir für WF Lochmasken-Farbbildröhre B43G4C, die wir vor der Verschrottung Mitte/Ende der 60er bewahrt hatten, auch alles selber machen mussten, was nicht mit vorhandenen Teilen von damaligen S/W-TVs realisierbar war. Dazu gehörte auch das Wickeln eines Zeilen- sowie eines Hochspannungstrafos für zwei getrennte Schaltungen mit PL500/504 und PY88 sowie DY86, wobei als Hochspannungswickel auch ein üblicher, industriell gefertigter für S/W-TVs verwendet wurde. Die gab es damals ja auch als Ersatzteil für die S/W-TVs zu kaufen (gab es lange Zeit oder gibt es noch bei Oppermann) und die hielten durchaus auch die ca. 1,5mA Anodenstrom der Farbbildröhre aus, nur nicht immer die zu erzeugenden 20KV und mehr.

Mach weiter so und danke fürs Zeigen.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#22
Guten Morgen,

hier nun der erwähnte Umbau auf die Farbvariante als Versuchsschaltung. Verwendet wurde die Monitor-Farbbildröhre aus dem Beitrag "Betrieb von alten Monitor-Röhren an TV-Chassis",
https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=13585
die Zeilenendstufe dieses Experimentes wurde für diesen Aufbau verwendet und in Details verbessert.

Ich wollte also ein wenig weggehen von industriellen Chassis mit ihrer stets vorhanden gewissen Unübersichtlichkeit.
Die einzelnen Baugruppen sollten rel. autonom aufgebaut werden, so daß modulartig verschiedene Schaltungsvarianten getestet werden können, incl. Eigenbauten und -entwicklungen.

Es handelt sich zunächst nur um einen Monitor, d.h. ohne HF-Empfangsteile. Die Baugruppen Videomodul, Farbdekodermodul, Vertikal- und Horizontalansteuerung sind Industriebaugruppen aus RFT-Fernsehern, die für die Anforderungen in diesem Aufbau angepaßt wurden. Die IC-Grundkonzepte waren in den 70-ern international üblich.

Gesamteindruck des geänderten Aufbaus:
   

Die Zeilenendstufe mit dem originalen Diodensplittrafo und BU508 in der Endstufe, vollständig neu aufgebaut in "Manhattan"-Technik:
   

Die Vertikalablenkung mit A 209K (TBA810 mit höherer Spannungsbelastung), links das "Bedienteil" mit H, K, F-Steller
   

Die Baugruppe zur Synchronisation und Horizontalablenkung incl. Zeilentreiberstufe
   

Der Videoteil, RGB-Endstufen, Dematrix, Klemmschaltung für den Y-Kanal (rechts) sowie der Farbdekoder für PAL/SECAM (links)
   

FuBK-Testbild vom Videorecorder:
   

Betriebsspannung Zeilenendstufe nach der Schaltungsoptimierung:
   

Damit wäre, wie von Semir im Beitrag zur Monitorbildröhre angeregt, ein Betrieb aus einem 37V-Laptopnetzteil prinzipiell möglich ! Die Hochspannung hab ich noch nicht gemessen, die dürfte aber deutlich unter 25kV liegen, weil der Aussteuerbereich der Bildröhre nicht sehr groß ist. Die Schärfe ist auch etwas gering aber für diese AUflösung noch völlig ausreichend.

Die Realisierung als Experimentier- und Anschauungsobjekt erfordert noch einige Überlegung zur geschickten Plazierung...Gesamtaufbau, ob ich das wohl hinkrieg ? ^^

Das Bild hat noch gewisse Defizite: 

- Die Vertikalablenkung steht auf "Vollaussteuerung", d.h. die Ablenkeinheit ist einen Tick zu hochohmig, ich kann die Betriebsspannung der Endstufe nicht größer machen als ca. 20V (IC-Spezifikation). Wahrscheinlich muß doch ein TDA2030 oder 1670 herangezogen werden.

- der leichte O/W-Kissenfehler kann eventuell toleriert werden, ein Umbau der Zeilenendstufe auf Primärdiodenmodulator und eine weitere Baugruppe zur O/W-Kissenentzerrung würde den Aufbau u.U. zu stark verkomplizieren.

- Die Horizontale Rücklaufzeit der Zeilenendstufe wurde stark verkürzt, um bei der niedrigen Betriebsspannung ausreichend Hochspannung zu erhalten, das ist soweit tolerierbar, hat aber negative Auswirkungen auf die entstehenden Impulse zur Verarbeitung im Video- und Dekoderteil, so verschlechtert sich die Bildqualität, wenn die Zeilenphase geändert wird, das darf eigtl. nicht sein. ... Im Gesamtkonzept ist das aber ggf. auch tolerierbar.

Weiterhin ist noch ein rel. "nerviges" Schaltnetzteil im Gesamtaufbau zu sehen, das für den Experimentalaufbau gewisse Spannungen bereitstellt, die man viell. besser aus der Zeilenendstufe gewinnt (200V Betriebsspannung für die Videoendstufen, 30V Zeilentreiber, Bildröhrenheizung) ...oder ein konventionelles Netzteil, malschauen

Grundsätzlich arbeitet der Gesamtaufbau zuverlässig und das schöne Farbbild macht einen guten Eindruck. Für einen Versuchs- Demonstrations- und Experimentieraufbau im Sinn eines "Baukastens" ist diese Monitorvariante u.U. völlig ausreichend. Ein Tonkanal mit Lautsprecher würde das Ganze abrunden, dann können die Empfangsteile über eine AV-Verbindung angekoppelt werden.

Gruß Ingo
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#23
Oh Man Ingo,
tolle Demonstration. Danke. Das mit dem Tonkanal bekommst Du sicherlich auch noch hin. Über die fliegenden Aufbauten hab ich immer noch Bauchschmerzen. Aber Du bist da mit Sicherheit fitter, als ich. Gute Vorstellung. Vor Allem die guten 4 Saiten. Habe mal 6 Saiten gespielt. Lange ist es her.
LG aus Schwerin, Holger
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#24
Danke für die Rückmeldung, Holger ! Ja, im Schaltnetzteil werkeln noch gefährliche Spannungen, das kommt auch noch besser, versprochen ^^ Aber wie Du siehst, läuft das über den Trenntrafo im Hintergrund und ich paß auf.

Vielleicht ist Dir aber auch die sorgfältig gebastelte "25kV-Muffe" für die Anodenspannung der Bildröhre im ersten Bild aufgefallen ^^ im Vergleich zur Schwarzweißvariante ein echter Zugewinn an Sicherheit, das ist jetzt alles gekapselt, auch Dank des Diodensplitt-Trafos.

Gruß Ingo
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