Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Stromversorgungsgerät Zittau NG IV
#1
Hallo zusammen,

mein Bild des Tages sind eigentlich derer dreie. Es ist die urlaubsbedingte Mitnahmeaktion dreier Geräte, die ich vor einiger Zeit schon zusammengekauft hatte, aber coronabedingt erst jetzt abholen konnte.

Traurig und über Wolframs Ableben betroffen, ich habe es abwesenheitsbedingt eben erst gelesen, möchte ich sie Euch dennoch nicht vorenthalten.

Das erste Foto zeigt ein Stromversorgungsgerät Zittau NG IV:

   

Darüber freue ich mich, auch wenn es noch in relativ staubig-dreckigem Zustand ist. So ein Gerät stand damals bei uns im Physiksaal (lange ist's her) und nun konnte ich eines ergattern. Die zwei defekten Netzschalter sind ersetzbar, das Innenleben des "Stromers" ist augenscheinlich noch gut in Schuß.

Unter dem Zittau seht Ihr wieder einmal einen Dabendorf. Es ist diesmal ein 1340.15/A01 lt. Aufdruck auf dem Schildchen der Gehäusefront. Der Besitzer wollte den innen ziemlich verbastelten RX wegschmeißen. Mitsamt den zugehörigen Originalunterlagen (!) ... Smiley26 

Zum Glück kam ich rechtzeitig dazu und für einen kleinen Betrag wechselte der Kanonenofen den Besitzer. Mir liegt viel am OSW-Röhrensatz innen, der Stabi nebst Gleichrichterröhre 5Z4 ist in Ordnung und ich sehe am und im RX noch weitere diverse Ersatzteile, die ich für meine beiden Dabendörfer bestens gebrauchen kann.

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
Zitieren
#2
Hallo zusammen,

Wie oben schon geschrieben: Der Grund, das NG IV haben zu wollen, ist nostalgischer Natur. Es erinnert mich an den Physiksaal meiner damaligen Schule. Ich rieche ihn förmlich noch! Was gab es dort alles zu entdecken! Und wie gern hätte ich damals als Schüler so ein Gerät gehabt, welches ich seinerzeit ehrfurchtsvoll alleine schon wegen des roten Blitzes auf seiner Front bestaunt habe...

Als Anwendungsgerät benötige ich es nicht, denn dafür habe ich mein Statron 303/1 Labornetzteil. Das ist eine andere Liga, als das vergleichsweise dazu schaltungstechnisch einfach gehaltene NG IV von 1955.

Natürlich musste ich das Ding gleich mal beschnarchen! Smile

Die vier seitlichen Schrauben zur Befestigung des Gehäuses sind schnell gelöst, das Gehäuse ist fix abgehoben:

   

Ich zitiere mich mal: "Die zwei defekten Netzschalter sind ersetzbar, das Innenleben des "Stromers" ist augenscheinlich noch gut in Schuß."

Ähem, naja.... Die zwei Schalter (siehe Pfeile) sind wohl nicht unbedingt das Problem... Smiley26

Ein sehr dreckiger Zustand. Der Stromer muss scheinbar ein paar cm in Dreck und hoher Feuchtigkeit gestanden haben oder der Staub ist mit den Jahren in Verbindung mit der Feuchtigkeit zu einer festen und harten Schicht zusammengebacken. Anders kann ich mir das nicht erklären.
 
Schaut selbst:

   

   

Die Feuchtigkeit innen hatte auch dazu beigetragen, dass alle Farbe, wo immer auch möglich, mehr oder weniger runtergerostet war oder am Abplatzen ist:

   

Auch das kleine Chassis, welches die EZ12 und die zugehörigen Bauelemente für die Bereitstellung der hohen Gleichspanung sorgen, ist korrodiert, ebenso alle Schrauben und Muttern:

   

Der Kolben der EZ12 sitzt nur noch lose im Sockel, die Verklebung ist völlig zerbröselt. Ich habe die EZ12 schon vorsichtig aus ihrer Fassung gehebelt.

Auch die normalerweise schwarzen (!) Anschlußdrähte und die Schalter sind, wie im folgenden Foto gut zu sehen ist, mit einem dicken und nur mit heißem Wasser und Spüli löslichen Belag versehen:

   

Selbst die Schrauben auf dem Geräteboden sehen wenig vertrauenerweckend aus:

   

Wenn sich die Schrauben wieder gut drehen lassen, dann ist das alles kein Problem. Ich muss Euch hier nicht groß was erzählen, das kennen wir alle: Diese schöne, alte Technik kann man komplett auseinander nehmen, reinigen, farblich neu aufarbeiten und somit von Grund auf restaurieren, wenn man denn will.

Zunächst habe ich erst einmal auf alle Schrauben dick Ballistol aufgetragen und lasse es einwirken. Das Pertinax quillt durch das Ballistol nicht auf. Es ist überhaupt ein Wunder, dass es trotz der widrigen Lagerumstände noch so gut erhalten ist.

Viel Reinigungsarbeit ist angesagt. Wir Brandenburger kennen das auch als "Preußisches Scheuerfest". Smile

(wird fortgesetzt)


Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
Zitieren
#3
Schön, das du den erhalten möchtest. ich habe dieses Gerät ja auch bei mir wieder aufgewertet.
Hier mal Vorher- Nachher Bilder.
Meiner sah nicht besser aus , als ich ihn bekommen habe.

Wenn du Unterlagen brauchst, dann mal eine PN mit deiner E-Mail Adresse zu mir.

   

   
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren
#4
Hallo Frank,

Du hast das sehr schön wieder hergestellt! Sieht richtig klasse aus! Danke für das nette Angebot! Thumbs_up 

In stundenlanger Reinigungsarbeit habe ich meinen Stromer erst einmal weitestgehend von allem Unrat befreit, da ich relativ ungeduldig meine elektrische Bestandsaufnahme beginnen wollte. Dreckig, wie es war, wollte ich das Gerät nicht weiter überprüfen. Jetzt ist es soweit sauber, so dass ich weiter machen kann. So sieht es zurzeit frontseitig aus:

   

Die offenbar mit Kugelschreiber vorgenommenen Handeinträge von Spannungswerten an den beiden linken Drehschaltern sind kaum noch zu sehen. Auch die eingeritzten 220V nahe der Stellung 2 am rechten Drehschalter fallen so gut wie nicht mehr auf.

Hier der Schaltplan:

   

Die Netzschalter habe ich ausgetauscht. Ursprünglich wollte ich diese hier nehmen, so, wie sie auch am NG IV dran waren:

   

Ich habe mich aber für diese hier entscheiden:

   

Sie sind mit ihren etwas spitzeren Griffen nicht ganz stilecht, aber das ist so ok für mich. Vor allem, falls mir mal wieder ein weiteres Meßgerät über den Weg laufen sollte, habe ich dann mit den obigen Schaltern wieder passenden Ersatz. Zusammen mit den noch funktionstüchtigen ausgebauten Schaltern kommen sie somit in den Fundus.

- -

Im Stromer wurde manipuliert - gut zu erkennen an den mit Pfeilen gekennzeichneten Drähten links neben dem riesigen Netztransformator. Die Lampe für die Netzkontrolle (rot) wurde abgelötet und mit der 6,3V-Wicklung des Transformators verbunden. Statt der für 12 Volt steckt eine 6V-Lampe in der Fassung.

   

Gleiches gilt für die weiße Signallampe zur Überlastanzeige. Auch sie wurde abgelötet und stattdessen direkt an den Elko (Pfeil unten) gepfriemelt. Statt der für 12 Volt steckt eine für 24 Volt in der Fassung.

Überhaupt: der Elko.

   

Es war offenbar eine Leistung, 1955 einen mit für damalige Zeiten sagenhaften 2500µF / 25V einzubauen... Entsprechend sind seine Maße: etwa 12 x 9 x 6 cm (L x B x H). Das ist schon ein Kawenzmann. Da hat man bei dem alten Wort "Blockkondensator" doch gleich die entsprechende Vorstellung! Big Grin

Dieser Elko und auch die beiden Elkos für die Siebung und Glättung der 400V-Gleichspannung sind hin. Sie haben keine Kapacitance mehr und sind nur noch hochohmig. Das war wohl zu erwarten bei dem Lagerzustand. Auch die Befestigungsschrauben der Griffe aller Drehschalter sind überdies völlig festgerostet. Und die Kontakte der Drehschalter sind ziemlich vergrießgnaddelt, man kann sie aber noch vernünftig biegen bzw. nachjustieren.

Die schon gezeigte Gleichrichterröhre EZ12 funktioniert nur noch sehr kläglich. Sie liefert auf dem RPG gerade mal ein "fraglich". Und das nur noch an einer ihrer beiden Anoden...

In Summe also sind alle Kondensatoren hinüber, die Röhre ist völlig verbraucht und es sind falsche Signallampen eingesetzt. Die unter dem Chassis mit der EZ12 liegenden beiden kleinen Kondensatoren mit ihren 5000pF / 500V spielen insofern keine weitere Rolle, da ich mit ihnen das Gerät nicht in Betrieb nehmen würde.

Funktionieren denn wenigstens die "Eisen" noch???

(wird fortgesetzt)

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
Zitieren
#5
Hallo zusammen,

(Funktionieren denn wenigstens die "Eisen" noch???)

Ja, sie funktionieren. Der Netztrafo liefert alle erforderlichen Spannungen und die Siebdrossel hat Durchgang.

Selbst der Selengleichrichter funktioniert noch.

 - -

Wie ich eingangs schon schrieb: Hinsichtlich seiner technischen Anwendung scheidet der Stromer für mich aus. Mein Statron ist hier einfach besser.

Natürlich könnte ich jetzt hergehen und die ausgelutschte EZ12 ersetzen. Im Fundus hat es noch eine "Wehrmacht"-gestempelte EZ12, die auf ihren beiden Anoden jeweils noch etwa 54% bringt. Oder ich nehme eine AZ12 und verkokele die 2,3 Volt Heizspannung mit einem Widerstand. Zwar zieht die AZ12 2,2 Ampère Heizstrom gegenüber der knapp 1 Ampère der EZ12, aber der Riesentrafo sieht nicht wirklich so aus, als hätte er damit Probleme. Auch wäre das Ersetzen der Elkos wirklich kein Problem und man kann ebenso problemlos einen modernen 2200µF-Kleinelko in den großen Kondensatorblock einsetzen.

Bei den 12V-Signallampen müsste ich passen, solche Lämpchen habe ich keine mehr als Ersatz.

Ich möchte aber das Gerät in diesem gereinigten Kauf- bzw. Fundzustand so lassen. Ich freue mich einfach nur schon darüber, dass ich nun endlich auch so einen Stromer habe und anschauen kann. Smile

Ein Blick noch auf die Beschaltung des Überlastschutzes, bevor ich das gereinigte Gerät (die vorherigen Bilder zeigten noch den verdreckten Zustand) wieder zusammenschraube:

   

Man erkennt eine Spule mit Kern, darüber ein mit Schrauben und Federn justierbarer Messingblechstreifen, dessen vorderer Drahtanschluß einst abgelötet wurde. Unter dem Blech sitzt ein mittig aufgenieteter Kontakt. Wie geht's? Vermutlich so: Im Betrieb wird die Spule von Strom durchflossen, da sie in Reihe mit den Verbrauchern geschaltet ist, die an die Steckbuchsen gelegt werden. Der Kontakt zur weißen Lampe ist geöffnet. Steigt der Stromfluß nun auf zu hohe Werte, so vergrößert sich zwangsläufig das Magnetfeld. Der Kontakt zieht an, besagte Metallplatte geht auf den Kern. Die weiße Lampe wird nun zur roten parallel geschaltet und leuchtet auf. Die erforderliche Auslösestromstärke ist mittels der beiden Schrauben und unter dem Kontakt liegenden Federn einzustellen. Vermutlich wird sich dazu in Frank's ("Moschtis") Unterlagen was finden.

Das war die kurze Vorstellung des NG IV. So schaut es jetzt im schönsten Sonnenlicht aus:

   

Danke für's Lesen und Gruß
Michael
Gruß Michael

Penthode?
Zitieren
#6
Wunderbar gemacht. Für die 12 volt Lämpchen, nehme ich von der alten Weihnachsbaumbeleuchtung die Lampen und löte die in doe alte Steck Fassung der alten Lampe. Etwas Sekunden Kleber auf den Glaskolben und fertsch.
kaum vom original zu unterscheiden.
Die Überstromspule ist genial, bei Kurzschluss oder zu hoher last, erschrickt man förmlich. So laut summt das Teil.
Bei mir jedenfalls. Smile
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren
#7
Hallo Frank,

die Idee mit den Lämpchen ist fraglos genial. Aber ich habe keine alte Weihnachtsbaumbeleuchtung.  Smile

Jo, stimmt, was Du schreibst - da geht ja Wechselstrom durch. Da wird das Ding förmlich zum "Überstromsummer". Ich muss mal schauen - vielleicht lohnt es sich ja, die Verdrahtung da wieder herzustellen. Im www bin ich allerdings hinsichtlich des Kabelbaumes bzw. einer Verdrahtungsansicht noch nicht fündig geworden.

Aber ich überlege gerade... Hmmm, warum hat man das eigentlich mit der Überstromspule so gelöst und nicht mit einer 6A-Sicherung, wie bei den anderen Pfaden auch? So, wie Du ja meine Vermutung quasi bestätigend beschreibst, schaltet das Ding bei Überstrom tatsächlich den Stromkreis mit den Steckbuchsen nicht ab. Das heißt, eigentlich ist der Selenbrückengleichrichter immer ungeschützt, z.B. wenn der Elko durchginge. Oder schaltet das Teil bei Überstrom kurzzeitig doch ab und auf die Lampe um?

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
Zitieren
#8
Es schaltet ab und die Lampe leuchtet. das ist dann so laut, da du alleine die die Kabel ziehst. Smile

Diese Lampen bekommt man auf jedem Baumarkt kurz vor Weihnachten als Ersatzlampen, zwei drei Stück verpackt.

   
Sehen dann meistens so aus.

Der Strom ist relativ schnuppe, die Spannung muss da sein. Smile
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren
#9
(20.06.2020, 21:49)Morningstar schrieb: Es schaltet ab und die Lampe leuchtet ... Diese Lampen bekommt man auf jedem Baumarkt kurz vor Weihnachten als Ersatzlampen...

Thumbs_up

Hmm, kann ja eigentlich nicht schaden, an dem Stromer doch noch etwas herumzubasteln...


Edit:

Woahnsinn... Zufällig wegen was anderem im Fundus gegruschdelt... Ich werde alt, wenn ich nicht mehr weiß, dass ich da noch was habe... Smiley26  Smile 

   
Gruß Michael

Penthode?
Zitieren
#10
...und hier für Interessierte der etwas ausführlichere Schaltplan:

   

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
Zitieren
#11
Hallo,

mich beeindruckt außer der genialen Schaltungsgestaltung die Herstellung.

In feinster Handarbeit haben seinerzeit die Mitarbeiter bei RFT in Zittau das Gerät gefertigt.

Heute programmieren die Ch eine Höllenmaschine und da kommt dann ein SVG raus.

Gruß werner
Zitieren
#12
Hallo Werner,

Naja, "feinste Handarbeit"... Ich würde es "mit solider" oder meinetwegen auch "mit liebevoller Handarbeit" nennen. Ohne die Arbeit auch nur ansatzweise schmälern zu wollen!

"Meine Hand für mein Produkt" - damals gab es ja tatsächlich diesen Slogan. Aber ob das nur Propaganda war zur Planerfüllung und ob man wirklich mit Freude und den Glauben an etwa eine schöne Zukunft ran ging und nicht kleckerte, sondern klotzte? Und wie ist es heute, wo nur noch Profit über alles geht? Ich schweife ab... Sad

Ich habe auch schon wirklich exakt rechtwinklig gebogene Kabelbäume gesehen, wo man hätte weder mit dem Winkelmesser noch mit mm-Maß auch nur irgendwelche kleinste Abweichung gefunden.

Aber sei es mal drum - ich mag diese Kiste einfach und wenn es klappt, dann flattert mir noch so ein Ding quasi fast geschenkt ins Haus. Das würde mich sehr freuen, denn dann würde ich mich wohl tatsächlich beimachen und nicht nur aus zweien eines machen, sondern dieses dann auch noch wieder funktionstüchtig herrichten.

Smile 

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
Zitieren
#13
@Michael
Feinste war wohl zu hoch gegriffen, aber dennoch alles handgemacht.

Ein sehr schönes und heute noch nützliches Gerät, gefällt mir.

Gruß werner
Zitieren
#14
Michael,  stimmt  Stromangabe von  Lampe in Schaltplan ?

Auf Foto  von Tanuslicht-Lampe ist  12V 50mA  angegeben.  Auf Schaltplan ist 0.5A angegeben.


Ansonst ne Daumen hoch für schöne Reparatursbericht.

Grüss
Matt
Zitieren
#15
(04.07.2020, 14:53)Matt schrieb: Michael,  stimmt  Stromangabe von  Lampe in Schaltplan ?...

Hallo Matt,

im Original-Schematic sind sie auch mit 0,5A aufgeführt, aber da bin ich mir nicht sicher, ob diese Angaben stimmen. Ich vermute angesichts der Steckfassungen für die Lampen im Gerät, dass es 50mA-Lampen sind. Zumindest kenne ich keine 0,5A-Lampen mit diesen Stecksockeln. Ich hoffe auf das Zweitgerät und eine dazu verbindliche Angabe.

Frank (Moschti), was meinst Du dazu?

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
Zitieren
#16
Laut meinem Gerät sind es 0,05A Lampen. In einer Beschreibung, die ich leider derzeit nicht finde, stand es auch so drin. Soweit mir aber auch bekannt ist, sind diese kleinen Stecklampen ( umgangssprachlich Postlampen, auch nur bis 50 mA hergestellt worden. hätten die 500mA, dann würden regelmäßig die kleinen Bakelitefassung durch zu großer Hitze zerstört werden. Dauernd die Fassungen wechseln wollte man damals wohl auch nicht. Smile

Für deren Funktion auch völlig egal, da sie nur als Kontrolllampe dienen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren
#17
Servus,

da ich ja im Sommer in Ostdeutschland "gewildert" habe, gesellte zu meinem oben vorgestellten Gerät ein weiterer NG IV aus Zittau hinzu.

Außen sieht er genau so aus wie der oben bereits vorgestellte Stromer:

   

Innen jedoch ist er etwas anders beschaltet - und das kannte ich noch nicht. Für Interessierte: Der eingangs vorgestellte NG IV hat die Fertigungsnummer 1596. Hier noch einmal sein angepasster Schaltplan:

   

Der nun vor mir stehende Stromer hat die Fertigungsnummer 2367. Er ist also ein Nachfolger. Bei ihm fallen zusätzliche Widerstände auf, die quasi durch Zwischenschaltungen eingestellt werden sollten:

   

Außerdem hat er als Überlastschalter nicht mehr diesen "Brummersummer" drin. Die Funktion übernimmt hier stattdessen ein Quecksilberschalter:

   

Dieser Stromer ist bis auf die Frontplatte, bei der die Lackierung komplett abgeht, technisch etwas besser in Schuß als das eingangs vorgestellte Gerät. Er stand über die Jahre trocken. OK, der riesige Elektrolytblock ist auch hier im Eimer. Der Block ist vorn geplatzt und da lief dessen Soße aus. Die EZ12 ist hingegen in Ordnung.

So sieht der Schaltplan dieses NG IV aus:

   

Jo, kannte ich mit dem Quecksilberschalter und den zusätzlichen Widerständen bislang noch nicht! Smile

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
Zitieren
#18
Hallo Michael,
habe nach Anleitung zum NG IV gegoogelt und wie das so ist, landet man im Radio-Bastlerforum bei Michael. Ich hoffe dir geht es gut und du saust von Mucke zu Mucke!.
Das NG IV hast du super hinbekommen. Ich war bislang der Auffassung, dass ich auch eines habe, sozusagen den "kleinen Bruder" davon. Aber weit gefehlt. Mein Gerät ist das Vorgängermodell des NGIV, der Stromversorger 252 in den Abmessungen 300x190x220. Während das NGIV ja 1959 das Licht der Welt erblickt hat, wurde das 252 bereits 1952 in Zittau gebaut. Deshalb ist es eigentlich richtig, "Stromversorgung 2" 52 zu schreiben.
Es stand einmal verlassen auf einem Wertstoffhof bei Leipzig rum und gegen einen Obolus für die Kaffeekasse konnte ich es mitnehmen. Ich glaube, dass ich es auch gut hinbekommen habe. Besonders wenn man berücksichtigt, dass im inneren ein ELKO hochgegangen war. Wie es da ausschaute brauch ich ja nicht zu beschreiben.

   
   

An der Front erkennt man unweigerlich die Verwandtschaft zum NGIV. Allerdings ist das Gerät nur bis 4 Amper ausgelegt.

   

Ach hier der Überlastungsanzeiger, das kleine Relais, dass bei Überlasung rasselt und die vordere Signallampe schaltet.

   

Die Elkos hatte ich wie schon geschrieben wechseln müssen. Verbaut habe ich 2 kleine 16er von Jan.

   

Nun habe ich mit dem Gerät ein Problem und es hält mich ganz schön zum Narren. Einerseits zeigen die Digitalmultimeter im Hochvoltbereich der Wechselspannung bei "Bereichsschalter aus" und "Betriebsschalter an", 119V an, obwohl keine Spannung anliegen dürfte. Bereichsschalter ist ja "0". Schalte ich auf Stufe 1 vor, geht die Spannung auf 108V zurück. Um es vorweg zu nehmen, es liegt tatsächlich keine Spannung an, aber durch den großen Trafo scheint der Brumm so stark einzustreuen, dass die Digitalen das als Spannung interpretieren. anders kann ich das nicht erklären.

   

Was mich aber mehr beschäftigt ist die Tatsache, dass nun nach längerer Pause die Heizspannung nicht mehr stimmt oder kann es sein, dass das auf das gleiche Problem zurückzuführen ist? Bei 4V habe 4,6V und bei 6,3V 7,5V. Das wäre natürlich Mist und damit kann ich nichts mehr anfangen. Die Schaltung ist in etwa identisch mit dem NGIV, nur das lediglich nur ein 500Ohm Widerstand verbaut ist und es nur die beiden Elkos als Kondensatoren gibt. Wo soll die Überspannung sonst herkommen? Wäre super, wenn ihr mir mal auf die Sprünge helfen würdet.

Hier noch was zum Innenleben:

   
   
   
   

Gruß

Wolfgang
"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren."
Benjamin Franklin
Zitieren
#19
Hallo Wolfgang,

da Du die Heizspannung im Leerlauf misst und statt 220V~ etwa 230V~ Netzspannung anliegen hast,
ist die etwas überhöhte Heiz-Spannung ganz normal...

Viele Grüße,
Rolf
Zitieren
#20
Hallo Rolf,
ich wünschte es wäre so. Das ist aber leider nicht der Fall. Da ich auch den Gedanken hatte, habe ich das Gerät über RT5A Trenntrafo auf 220V eingepegelt. Dennoch bleiben die Überspannungen erhalten. Mir fällt da nix zu ein, außer Trafo. Sind ja nur Schalter und Strippen in dem Teil Smile und die Heizspannung kommt aus einer separaten Wicklung. Die Röhren wird es nicht gleich platt machen aber die Werte stimmen dann ja keines Falls. Hatte auch ein System einer ECC83 beheizt und da sind immer noch 7,5V zu verzeichnen. Erst wollte die Heizung gar nicht. Wen wundert es aber bei 7,5V an f-f. Bei f-fm sah das dann anders aus Smile.

Gruß
Wolfgang
"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren."
Benjamin Franklin
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Stromversorgungsgerät SV 60/58 DDE MichaelM 0 1.464 04.07.2020, 15:22
Letzter Beitrag: MichaelM
  Stromversorgungsgerät SV 59/52 Grießgram 4 3.502 09.12.2019, 16:11
Letzter Beitrag: Grießgram
  Stromversorgungsgerät NGT 35 von R&S Morningstar 5 4.842 07.03.2018, 16:02
Letzter Beitrag: Opa.Wolle †

Gehe zu: