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REMA Arietta 734
#41
Hallo,

melde mich mal wieder, denn an den Stereodekodern bin ich am Verzweifeln. Die Spannungswerte habe ich überprüft, sie liegen alle in der Größenordnung, wie für Monobetrieb angegeben. Eine Umschaltung auf Stereo passiert aber nicht, auch wenn ein starker Sender einfällt. Langsam habe ich die Vermutung, dass mit dem Dekoderabgleich etwas nicht stimmt. Da bin ich aber mit meinem Latein am Ende, denn erforderliche Messmittel zum Dekoderabgleich habe ich nicht.
 
Hatte die Idee, aus einem "Transstereo" (mal für 1€ in einem Trödelkaufhaus erworben) den SD 1 versuchsweise in den "Arietta" zu verpflanzen, aber auch der Dekoder funktioniert in seinem Gerät nicht.  

Es bleibt bei beiden Geräten nur, entweder den Fehler zu finden und zu beseitigen (was mir beim "Arietta" fast unmöglich erscheint) oder einen Dekoder mit IC mit z.B. A 290D (wie als SD 2.5 beschrieben) bzw. analog dem Kemo-Bausatz nachzubauen. Vielleicht habe ich dann mehr Glück. Was meint Ihr dazu?

Beste Grüße
Jürgen
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#42
Servus,
Beim A290 benötigst du noch eine NF Vorstufe mit 2 Transistoren im Ausgang, beim Kemo Decoder wird der Toshiba Chip verwendet, aber aufpassen, bei 12V  brennt der durch wenn er auch nur 0,1V zuviel sieht.
Gruss, Volker
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#43
(08.07.2020, 10:21)TKOFreak61 schrieb: ...Langsam habe ich die Vermutung, dass mit dem Dekoderabgleich etwas nicht stimmt. Da bin ich aber mit meinem Latein am Ende, denn erforderliche Messmittel zum Dekoderabgleich habe ich nicht.
 ...

Hi Jürgen,

du hast keinen Oszillographen, der bis wenigstens 19/38kHz messen kann? Dann nehme den Sound-Eingang eines Computers. Für Computer gibt es nämlich Oszilloskope-Programme, die den Soundeingang nutzen können. Als 19kHz Sinusgenerator lässt sich der Soundausgang auch nutzen und mit heute üblichen Sound-Chips kann man sogar normgerechte Stereo MPX-Signale erzeugen, wofür es auch entsprechende Computer-Programme gibt.

Was ich bisher noch nicht gefunden habe, wäre eine Kombination aus Sinus-/MPX-Generator und Oszillographen für Computer.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#44
Hallo Volker und Kalle,

danke für Euere Antworten.

Mir ist die Problematik beim A 290 bekannt. Deshalb habe ich mir die Schaltung des SD 2.5 gesucht, der als Ersatz des SD 2.1 empfohlen wird. Er wurde in REMA-Geräten (z.B. "Andante") Anfang der 80-iger Jahre eingebaut und besitzt die zusätzlichen Verstärkerstufen nach dem IC.

In meinen Beständen fand ich einen vor Jahren aufgebauten und bisher ungenutzten KEMO Stereodekoder. Den habe ich mal probeweise in den "Arietta" eingebaut.
Natürlich habe ich den mit einer externen Stromversorgung (mit rd. 10V) betrieben. Und die LED leuchtet bei den meisten Sendern. Aber auch da gibt es wieder Probleme. Aus dem linken Kanal kommt fast kein Signal, rechts ist es normal, ebenso bei Mono. NF-mässig alles i.O., nur aus dem Stereodekoder kommt links kein Signal. Leider habe ich den Dekoder bisher in keinem anderen, voll funktionsfähigen Gerät getestet. So weiss ich nicht, ob es am Dekoder-Chip oder am "Arietta" (Stichwort ZF-Durchlasskurve) selbst liegt.

@ Kalle:  Einen Oszi habe ich (EO 174), auch einen Zählfrequenzmesser. Mit beiden Geräten habe ich die 19 kHz überprüft, war bei beiden Dekodern i.O. Mit meinem GF 22 habe ich die 19 kHz in den SD 2.1 eingespeist, ohne erkennbaren Erfolg.                                                                  
Mit dem von Dir vorgeschlagenen Computereinsatz bei der Reparatur habe ich Schwierigkeiten. Mit über 70 Jahren ist mir soetwas zu kompliziert. Bin schon zufrieden, wenn ich mit meinen normalen Programmen klarkomme. Ich danke Dir trotzdem für die Anregung.

Beste Grüße
Jürgen
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#45
Hallo, Jürgen,

was ist aus deiner ursprünglichen "typgerechten" Reparatur geworden. Auf den NF-Teil (du wolltest unbedingt GE-Technik) will ich nicht mehr zurückkommen, war ja nicht Dein Thema.

Jetzt kommt die Sache mit ZF und Decoder.
Ich selbst habs auch realisiert, meine Empfehlung daher, halte Dich an das Konzept von Volker, das funzt.

Übrigens hat REMA permanent modernisiert, bei gleichen Leiterplattendesighn und daher viele Versionen eines Grundkonzeptes rausgebracht.

Bau einfach die kritischen Komponenten neu und Du hast einen neuen REMA dieser Produktreihe.

VG Micha
Viele Grüsse, Micha

Ich wohne am deutschen Elbkilometer 358 westelbisch ... und genieße die Natur ... die Röhrentechnik zeigt, dass sich der Strom nur von Minus nach Plus bewegt ... und damit die echte technische Stromrichtung erkennbar macht ... dem Praktiker sind jedoch die irren Halbleiterstrompfeile egal








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#46
Servus,
Bei den Kemo Decodern ist ein B-Reihen Chip verbaut, U2343, nicht der Original Toshiba Chip TA7343.
Mit denen habe ich nach mehr als 50 Decoder Platinen noch nie einen Ausfall gehabt. Du solltest die Platine auf Lötstellen überprüfen, im Stereoausgang liegen pro Kanal ein Elko 4,7uf (richtig eingebaut?)-Minus muss zum Ausgangspin zeigen, ein Deemphasis Kondensator 15nf und ein 3,3K Widerstand. Wenn die Stereo LED leuchtet, dann fängt und trennt der Decoder in seinem Bäuchlein auch die Kanäle auf, vermute also den Fehler im NF Ausgang des Chip.
Ansonsten sind auf der Decoderplatine ausser dem Chip nur passive Bauelemente.
Um sicher zu sein, schliesse an den Ausgängen des Decoder einen Kopfhörer an, der Decoder liefert ein kräftiges NF Signal.
Um absolut sicher zu gehen, schliesse ihn an den Ratioausgang eines beliebigen anderen Radios an, knipse provisorisch am Ratioausgang den Deemphasis Kondensator einseitig ab. Geht es dann auch nicht, ist der Chip hinüber.
Ein original TA7343 kostet bummelig 1,- bis 1,50 in Spanien, ich kaufe die dort immer im Zehner Pack.
Ich habe in zig Jahren nur  2 Toshiba Chip gekillt und zwar mit einer Spannung von 12,2V in der Versorgung, da verabschieden die sich sofort.
Gruss, Volker
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#47
(08.07.2020, 22:28)TKOFreak61 schrieb: ..
@ Kalle:  Einen Oszi habe ich (EO 174), auch einen Zählfrequenzmesser. Mit beiden Geräten habe ich die 19 kHz überprüft, war bei beiden Dekodern i.O. Mit meinem GF 22 habe ich die 19 kHz in den SD 2.1 eingespeist, ohne erkennbaren Erfolg.
...

Hi Jürgen,

dann hast du doch alles, um erstmal die grundlegende Funktion des SD 2.1 zu überprüfen. Halte dich an die Abgleichanweisung für den SD 1, der die selbe Schaltung hat und da sind auch Oszillogramme angegeben. Wichtig ist erstmal nur der Abgleich von Pilot- und Hilfsträger-Schwingkreisen. Statt des angegebenen Röhrenvoltmeter zum Messen den EO 174 nehmen.

Ob der Kemo richtig funktioniert, kannst du doch überprüfen, in dem du dessen rechten mit dem linken Ausgang vertauschst. Kann ja sein, dass nur ein NF-Kanal bei Stereo kein Signal vom Dekoder wegen eines Umschalter-Problems o.ä. bekommt

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#48
Probiere es erst einmal aus. Wenn du nicht weiterkommst, schicke ich dir mal zwei original Dekoder für REMA Geräte.
Nicht vergessen, die Umschalttaste für Stereo/Mono zu überprüfen !
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#49
Hallo,

danke an alle für die Antworten.

@ Micha: Das Problem mit den Endstufen ist dank Franks (Moschti) Hilfe schon länger erledigt. In Post 34 habe ich davon berichtet. Die ständigen Weiterentwicklungen sind mir auch aufgefallen. So ist z.B. in der Originalschaltung des "Arietta" auf dem Dekoder der R 314 mit 18 kOhm angegeben, zwischenzeitlich wurde dieser auf 56 kOhm erhöht. Davon habe ich mich erst auch verwirren lassen.

@ Volker: Ja, im Kemo-Bausatz ist dieser B-Typ (allerdings von TFK) eingesetzt. Den NF-Ausgang am Dekoder habe ich mit einem Signalverfolger geprüft. Am Ausgang links liegt nur ein ganz schwaches Signal an, rechts ist es normal. Am NF-Verstärker liegt es nicht, denn bei Monoumschaltung ist auch links das Signal vorhanden. Werde heute noch einmal die externen Bauteile am Chip-Ausgang prüfen, vielleicht liegt dort der Fehler. Ansonsten bleibt nur der Test an einem anderen Radio, um den Dekoder als Fehlerquelle auszuschliessen (oder auch nicht). Danke auch für den Tipp mit der Bezugsquelle für den TA 7343. Werde mal dort ein paar ICs ordern.

@ Kalle: So wie Du den Abgleich beschrieben hast, scheint es ja auch für mich machbar zu sein. Da der Dekoder momentan ausgebaut ist, kann ich nach Deiner Beschreibung vorgehen und einen Abgleich überprüfen. Vorher werden aber nochmals alle Bauteile geprüft, um einen Bauteilfehler auszuschliessen.

Da es heute wieder mal regnet (der Garten und meine bessere Hälfte freuen sich), kann ich mich in meine Werkstatt zurückziehen und etwas basteln. Hoffentlich ist bald ein positives Ende abzusehen. Wenn ich den SD 2.1 nicht hinbekommen, komme ich gern auf Dein Angebot, Frank, zurück. Danke fürs Angebot.

Beste Grüße
Jürgen
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#50
Servus,
Bei den passiven Bauteilen im Ausgang des Decoders ist die Auswahl gering. 15nF (mein Tip) verschmurgelt, da an Masse geht, 3,3K, geht auch an Masse und Auskoppelelko 4,7uf. Aufdruck TFK heisst nur China Bauteil.
Noch ein Tip: Niemals den Decoder Chip direkt einlöten, eine 9-polige Stripline Kelchkontakt Fassung einlöten und dadurch den Decoder steckbar machen.
Langes Löten oder schmurgeln hält der Chip nicht aus. Smiley21
Gruss, Volker
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#51
Heute viel mir ein, das ich vor Jahrzehnten einen Stereodecoder aus der Zeitschrift Funkamateur nachgebaut hatte. Dieser sollte, soweit ich noch weis, den anderen Originalen SD Decoder ersetzen.
Den habe ich jetzt wieder gefunden. Er funktionierte auch tadellos.
Der Chip war ein A290 und das ganze ist ohne Spulen aufgebaut. Leider weis ich nicht mehr  die Nummer dieser Zeitschrift.

   
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#52
Hallo,

melde mich mal wieder. Inzwischen habe ich den KEMO-Dekoder zum Laufen gebracht. Nach Überprüfung der Bauteile am Ausgang, die alle ok waren, stellte sich eine kalte Lötstelle an der IC-Fassung als Fehlerursache heraus. Der neunte Pin (Ausgang rechts - nicht wie von mir angenommen - der Ausgang links) war zwar äusserlich ordentlich verlötet, gab aber keinen richtigen Kontakt. Volker hatte mal wieder Recht - danke für die Hinweise.

Nach der Fehlerbeseitigung lief der Dekoder im "Arietta" zur vollsten Zufriedenheit. Also ist auch der ZF-Verstärker im Radio richtig abgeglichen.

Jetzt habe ich mir den SD 2.1 im ausgebauten Zustand nochmals vorgenommen. Dabei habe ich festgestellt, dass es in einem Bandfilter klapperte. Es war der erste Bf. Die Spule war abgebrochen und vermutlich ist dabei ein Draht von der Ausgangsspule abgerissen. Die Spule wieder angeklebt und versucht, den Draht zum Stift wieder anzulöten. Leider klappt das nicht wie gewünscht. Am Dekodereingang die 19 kHz mit 20 mV eingespeist, am Kollektor von T 301 ist das Signal noch vorhanden, aber am Messpunkt 31 (Ausgang vom Bf ) kommt nichts an.

Da sicher ein solcher Bf kaum noch zu beschaffen ist, bleibt nur die von Frank angebotene Variante oder der Nachbau eines Dekoders SD 2.5. Letzteres ist allerdings nicht so schnell zu bewerkstelligen, da ich gegenwärtig auch immer wieder in Haus und Garten eingespannt werden muss (z.B. Wohnzimmer malern, im Garten den vorhandenen Brunnen vertiefen usw.). Ich werde mich mal per PN mit Frank in Verbindung setzen.

Beste Grüße
Jürgen

PS: Bei den Vorbereitungen zum Messen am Dekoder mußte ich am Generator GF 22 Fehler feststellen, die auch Fragen aufgeworfen haben. Dazu werde ich einen gesonderten Thread aufmachen.
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#53
Servus,
Das ist heute morgen schon die zweite Nachricht, die mich so richtig froh macht.
Glückwunsch!
Gruss, Volker
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#54
Hallo Jürgen,
wie ist die Bezeichnung vom BF, welches defekt ist? Habe noch einige Filter aus DDR-Produktion liegen. Aber, die vorgeschlagene Schaltung mit A290 ist auch nicht zu verachten. Habe damals an einem Rema den diskret aufgebauten Dekoder gegen IC ausgetauscht. Das ging 1:1 und funktioniert super (ohne Einstellarbeiten).  Smiley20
Alles wird gut, wir helfen Dir. Smiley53
LG aus Schwerin, Holger
Smiley47
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#55
Hallo,

habe längere Zeit nicht von mir hören lassen, deshalb melde mich mal wieder. Viele Arbeiten im heimischen Garten und Haus standen an. Man will ja seine bessere Hälfte nicht verärgern.

Inzwischen hat mir Frank mit einem Dekoder SD 2.3 geholfen. Dafür meinen Dank an Dich, Frank.

Nach Tausch der Elkos habe ich den Dekoder eingebaut und er hat sofort funktioniert. Mit dem FM-ZF-Abgleich des "Arietta"war ich nicht zufrieden. Also den AS 4 angeworfen und mit der Anleitung zum "Andante" den Abgleich durchgeführt. Diese Anleitung ist für das Gerät mit 14 FM-Kreisen ausgelegt, der "Arietta" hat aber nur 11 FM-Kreise. Eine dafür passende Abgleichanweisung war leider nicht zu finden.

Mit dem Ergebnis bin ich letztlich nicht zufrieden. Eine Verbesserung ist nicht eingetreten, man kann eher von "Verschlimmbesserung"sprechen. Die Ratiospannung lag vorher bei über 4 V, nach dem Abgleich werden die 4V nicht mehr erreicht. Um Fehler bei der Ausführung auszuschliessen, habe ich den Abgleich wiederholt, ohne Veränderung. Die angegebenen Hinweise, bei Abstimmung eines Kreises den jeweils davor liegenden Kreis zu verstimmen, habe ich beachtet. Bin etwas ratlos.

Es ist aber ein weiterer Fehler aufgetreten. Die Abstimmanzeige schlägt bis zum Anschlag aus. Auch zwischen den Sendern ist der klare Ausschlag vorhanden. Die Spannungen am T 206 stimmen. Einstellungen am R 242 haben keine Auswirkung auf den Ausschlag.

Bedingt durch andere Aufgaben habe ich das Gerät mehrere Tage stehen lassen. Heute fand ich Zeit und habe das Gerät mal wieder aktiviert. Das Ergebnis war, gelinde ausgedrückt, niederschmetternd. Der Empfang auf UKW war wesentlich schlechter, als vor dem Abgleich.  Am Ratioausgang lagen max. nur 1,5 V an, weshalb der Dekoder nur impulsmässig bei sehr starken Sendern umschaltet. Die Betriebsspannungen stimmen.

Auch im AM-Bereich (KW) ist kein Empfang mehr vorhanden, es rauscht nicht eimal mehr. Vorher waren abends einige ausländische Sender zu hören. Bei Anschluss des Messsenders ist zwar der Prüfton hörbar, allerdings mit starken Lautstärkeschwankungen. Aus Mangel an neuen 33 nF-Cs wurden die vorhandenen keramischen Scheiben-Cs (Arbeiterfahnen) noch nicht gewechselt, könnten die für solche Bedingungen verantwortlich sein? Oder sind evtl. die inzwischen sehr betagten Germanium-Transistoren am Übel beteiligt?

Irgendwie ist mir das Alles unverständlich, denn zwischenzeitlich habe ich am Gerät nichts gemacht. Wodurch können dann solche negativen Veränderungen auftreten? Über Hinweise, die mir weiter helfen, wäre ich dankbar.

Für heute beste Grüße von einem frustierten
Jürgen
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#56
Hallo,

habe sehr lange nichts von mir hören lassen, war aber weiterhin mit der Fehlersuche beschäftigt und heute kann ich über den erfolgreichen Abschluss der Reparatur berichten.

Aber der Reihe nach.

Nach sehr umfangreicher und zeitaufwändiger Fehlersuche mit Bauteiluntersuchungen (Aus- und wieder Einlöten bzw. Ersatz) traten immer wieder unterschiedliche Phänomene auf. Z.B. wollte ich die FM-ZF abzugleichen. Am Ratio-Elko lagen knapp 4V an, aber die Reduzierung der Generatorspannung änderte die Ratiospannung nicht. Selbst bei abgeklemmten Generator stand die Spannung an. Auf AM, speziell im KW-Band war nicht mal ein Rauschen zu hören. Auf MW trat bei Abstimmung in den unteren Empfangsbereich ein starkes Brummen (wilde Schwingungen) auf. Aber die Abstimmanzeige reagierte plötzlich wieder wie vorgesehen.

Deshalb wurden alle Kontakte des Tastenschalters überprüft. Dabei stellte ich fest, dass am UKW-Schieber der Kontakt H 7-8-9 nicht reagierte. Nach Ausbau des Schiebers wurde das Fehlen der Kontaktfeder festgestellt. Ich gehe mal davon aus, der Fehler wurde von mir selbst verursacht und die Feder ist bei der Reinigung unerkannt herausgefallen. Nach Ersatz der Kontaktfeder stimmten auch die Spannungswerte am T 204 wieder. Die Fehlersuche ging weiter. Ich erhielt den Tipp, mal diese ominösen "Kontaktspangen" auf der Leiterplatte zwischen den Bandfiltern zu reinigen. Auch diese Maßnahme brachte keinen Erfolg.

Auf war FM nach wie vor Empfang, allerdings mit Einschränkungen. KW weiterhin ohne Rauschen. Zur Überprüfung der Funktion des AM-Oszillators um T 202 wurde die Spannung am Transistor gemessen und auch das Signal mit dem Oszi kontrolliert.

Direkt am Emitteranschluß von T 202 wurden rd. 4,5V gemessen, am anderen Ende des Leiterzuges (R 208) waren es aber nur 0,8V. Den Leiterzug mit der Lupe untersucht und tatsächlich einen Haarriss entdeckt. Aufgrund dieser Feststellung und des in anderen Reparaturberichten von REMA-Geräten gelesenen Hinweises der schlecht gelöteten Leiterplatten habe ich die gesamte ZF-Leiterplatte nachgelötet. Und das mit Erfolg.

Nach Beseitigung der Leiterzugunterbrechung konnte eine saubere Oszillatorschwingung nachgewiesen werden. Aber erst die Nachlötaktion brachte auch wieder den Empfang auf den AM-Bändern.

Die wilden Schwingungen im ZF-Trakt, die sowohl einen Abgleich des FM-Signalweges als auch einen Empfang auf AM unmöglich machten, aber auch für den Fehler der Abstimmanzeige verantwortlich waren, wurden offensichtlich durch kalte Lötstellen verursacht. Wo genau die schlechte Kontaktierung zu den Fehlern geführt hat, konnte ich leider nicht lokalisieren.

Nach einem erneuten FM-ZF-Abgleich wurde das Radio als i.O. zusammengebaut und kann nun seinem Besitzer wieder übergeben werden.

Für mich und vielleicht auch für andere Reparateure an REMA Geräten aus den Produktionszeiträumen 70-er / Anfang 80-er Jahre ergibt sich aus dieser Reparatur die Erkenntnis, dass ein Nachlöten der Leiterplatten sinnvoll ist. U.U. hat man damit schon im Vorfeld der Fehlersuche einige Probleme beseitigt.

Insgesamt wurden in diesem Gerät 37 Elkos (ZF-, Vorverstärker-, Endverstärker- und 2 x Decoder-Lp, sowie im Netzteil). 4 "Arbeiterfahnen", der Stereo-Decoder und der Kühlkörper mit den Endstufenkondensatoren gewechselt. Und nebenbei habe ich einige graue Haare dazu bekommen bzw. sind mir diese ausgefallen. Aber ich habe auch wieder einiges dabei gelernt - und das zählt.

Abschließend nochmals danke an alle Ratgeber und Unterstützer. Ganz besonders möchte ich mich nochmals bei Frank (Moschti) für die Ersatzteile bedanken.


Beste Grüße
Jürgen
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#57
Hallo Jürgen,
Gut zusammengefasst
Erst die Basis bereiten und dann die verbleibenden Fehler abstellen.
Grüße
Jürgen
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