Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Korrosion, Grünspan, Platinenschutz
#1
Hallo,

für die Radios, die ich verschenke gibt es eine lebenslange Garantie. So bekam ich ein Radio zurück, das ich 2014 gemacht habe. Damals hat es natürlich wunderbar funktioniert, jetzt spielte nichts mehr.

Die erste Inspektion des Rückläufers ergab:
Der Mittelwellendrehko sitzt fest, eine Skalenbeleuchtung war hinüber und das Radio hatte von untern auf der Platine flächendeckenden Grünspan angesetzt.

Klar, dort vermutete ich die Ursache des Defektes
Mithilfe von Elektroreinigern, Wattestächen und Messingdraht- und Glasfaserstifen wurde in mühsamer Arbeit der Grünspan von der Platine entfernt und siehe da, das Radio, ein Blaupunkt Stockholm 23350, gab wieder leise Geräusche von sich, bis nach einiger Zeit sich ein Widerstand in der Nähe der EAF801 sich in Rauch auflöste.

Es stellte sich heraus, dass ein 3 pF Keramik Kondensator die Ursache war. Nach dem Austausch des Widerstanden und des Kondensators spielt das Radio nun wieder wie gewünscht.

Was ist aber nun mit dem Grünspan, der nach der mechanischen Entfernung munter weiterwachsen wird?
Das wäre unschön.

Nunmehr suche ich nach einem Mittel, die Korrosion aufzuhalten. Da immer auch die Luftfeuchtigkeit dazugehört, liegt es nun nahe irgendetwas auf die Platine aufzutragen, das die Feuchtigkeit fern hält.

Im meinem Portfolio findet sich leider keine Platinenschutzlack.

Ich frage mich, ob Zaponlack oder noch einfacher eine Wachsschutzschicht auch den Zweck erfüllen würde. Wachs hätte den Vorteil, dass man ihn in Bedarfsfall wieder entfernen könnte. Autolack wird ja auch mit Wachs geschützt und so eine Wachspolitur habe ich auch im Portfolio....

Wie sind eure Meinungen und Erfahrungen?
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
Zitieren
#2
Eher solltest du ihm fragen, wo hat er  Radio betrieben.

Grünspan ersteht nur in massiv ungeeignete Umgebung  und du sollte ihm sensibel machen, dass man nicht so  machen sollen.

Ansonst Plastik70 draufspüren, nachträgliche Arbeit ist weiterhin möglich mit leichte Gestank.

Grüss
matt
Zitieren
#3
Ich Pinsel immer Kolofonium auf die Platine. Das wird vorher in Spiritus gelöst. ( Lötwasser )
Die Platine ist weiterhin lösbar und das Zeug lässt sich auch mit spiritus wieder ablösen.
Wenn Zuviel Grünspan drauf ist nehme ich einen kleinen Pinsel mit Essig. Anschließend aber richtig wieder abwaschen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
Zitieren
#4
Hallo,

also ich hab beste Erfahrungen mit PLASTIK 70 von KONTAKT CHEMIE, der ist auch noch gut nachlötbar und auch mit Lösungsmittel entfernbar. Es gibt noch URETHAN 71, der ist schon heftiger und schwerer lötbar und entfernbar, aber extrem beständig gegen Feuchtigkeit, damit hab ich reparierte Bißanzeiger versiegelt, die grauenhaft feuchtigkeitsanfällig gebaut waren (Durchkontaktierungen wegoxidiert)...

Ich würde sagen, PLASTIK 70 ist bei normaler Umgebung völlig ausreichend.

Kolophonium wird ja in einigen Fachbüchern eine gewisse Neigung zu hygroskopischem Verhalten nachgesagt, meine mit Kolophoniumlösung (in Spiritus aufgelöst, ganz leicht dickflüssiger als reiner Spiritus ist optimale Konsistenz) behandelten Leiterplatten (2x dünn aufgetragen) zeigten auch nach über 20...30 Jahren keine Auffälligkeiten, weder optisch noch elektrisch, wobei die Belastung durch Feuchtigkeit nicht nachvollziehbar war.
Zu erwähnen ist dabei, daß die Leiterplatten in vielen RFT-Geräten (bei TV-Geräten bin ich sehr sicher) nach Fertigstellung nur mit einer Schicht aus erhärtetem Kolophonium vom Lötprozess versehen waren (zum Teil mit Salizylsäure als Fluxverstärker im Schwall-Lötbad). Bei starker Wassereinwirkung (Regen... vom Sperrmüll mitgenommen) wurde die Kolofonschicht milchig, in den Fällen hab ich die alte Schicht mit Spiritus abgewaschen und erneuert, ohne jede Probleme funktionierte das und sah danach richtig gut aus...

Gruß Ingo
Zitieren
#5
Nachdem meine Dose mit Platinenklarlack von Kontaktchemie undicht wurde, habe ich nach einem Tipp einfach auf ganz gewöhnlichen Auto-Klarlack aus der Dose umgestellt. 

Das geht wunderbar. Löten lässt es sich trotz Lackschicht genau wie ohne. Probleme mit Kriechströmem hatte ich auch keine. Auch die Lackschicht von Kupferlackdraht wird nicht angegriffen. Temperaturfest ist das Ganze bis über 100°C.

Der Tipp kam von Ewald Rosner (motelek.net), ein bekannter Name in der Oldtimer-Mopedszene. Er 'verklebt' damit selbst gewickelte Generatorspulen. Diese sind im Betrieb ordentlich Hitze ausgesetzt.
Gruß
Martin
Zitieren
#6
Hallo,
Ich benutze immer SK 10 von Rei...elt Elektronik. Hat sich bis jetzt immer bewährt. Meine Platinen sahen auch nach Jahren absolut sauber aus. Probier das mal.

Grüße aus Berlin
Dirk
Zitieren
#7
Schreibt ruhig Reichelt.  Ich kann Namenverschleierei nicht ab. Smiley18 


Grüss
matt
Zitieren
#8
Servus,
Ich habe da bei Bedarf immer Haarspray benutzt.
Am Besten funktionierte das Billigste vom Chinesen.
Gruss, Volker
Zitieren


Gehe zu: