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Wie Fehlstellen im Bakelit ausbessern ?
#21
Hallo Wolfgang,

ja, sowas habe ich mir damals auch gebaut. Allerdings mit einer Vorrichtung aus Staubsauger und einer Tortenplatte mit Deckel, die unten abgedichtet war. Oben haben diese Dinger eine Art Luftauslaß. Hier habe ich das Staubsaugerrohr angeschlossen. Das hat viel gebracht. Letztes Jahr hat unser Freund Moschti (Frank) dann auf dem Sammlertreff in Bocket gezeigt, wie man mit Giesharz und Co. gute Erfolge erzielt. Er hat das ja perfekt drauf. Ich habe mich dann mit meinen Fehlern bei diesem Verfahren befaßt. Es waren einige. Ich gieße mir heute meine Radioknöpfe ohne Probleme, bekomme Bakelit-Reparaturen gut hin. Also, die Unterweisung war Gold wert. Wenn man, wie ich oben schon geschrieben habe, Masse verwendet, die lange braucht, bis sie abbindet, benötigt man kaum Hilfsmittel. Ich hatte Giesmassen, die schnell abgebunden haben, verwendet. Habe die dann auch noch mit dem Mixer gemischt. Hinterher sah das alles aus, wie diese "Luftschokolade". Es ist halt immer schön, dass man hin und wieder zusammen kommt und Erfahrungen austauscht. In einschlägigen Fachbüchern findet man auch nicht gleich alles, weil man doch teilweise mit solchen Fehlern nicht rechnet.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#22
(10.07.2014, 18:02)Andreas_P schrieb: Genau, Wilhelm,

damit kannst Du die Masse abtönen. Ich bekomme damit die unterschiedlichsten Tönungen hin. Geht ganz prima. Und ergiebig ist das. Ganz wenig und gut. Weißt Du, das ist wichtig bei 2 K-Massen. Wenn zu viel eines Farbzusatzes genommen wird, dann kann die Verbindung instabil werden.


Hallo Andreas,

heute sind die Pigmente angekommen, ging sehr schnell.

Dazu noch zwei Fragen:

Nach welchem System mischst Du den gewünschten Farbton (Farbfächer, Erfahrung) ?

Welches Gießharz verwendest Du für die Knöpfe ?

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#23
Hallo Wilhelm,

das Giesharz besteht ja aus Harz und Härter. Ich lege mir immer das nachzufertigende Teil in die Nähe. Dann nehme ich zunächst n u r das Harz. In das streue ich mit einem kleinen Eislöffel das entsprechende Pigment. Wirklich nur kleinste Mengen. Dann viel rühren und immer den Farbton vom nachzugießenden Teil im Auge behalten. Stimmt der Farbton dann, gebe ich erst Härter dazu. Bitte bedenke, dass schwarz sehr viel stärker im Farbton ist. Also bei Dunkelbraun z. B. erst braun und dann winzige Menge schwarz nehmen. Klar, eine kleine Farbabweichung ist immer. Ich zeige Dir nachher mal meinen nachgegossenen Knopf von meinen Blaupunkt Dreikreiser. Ich gebe Dir gleich mal eine Bestellnr. von Giesharz bei e... Hier mal eine Artikel-Nr. 251369831009 . Das Mittel ist niedrig viskos. D. h. verläuft gut. Hat eine längere Topfzeit. Achtung nach 48 Stunden erst endfest. Die Lieferfirma heißt Breddermann. Ja, das hat uns alles der Moschti beigebracht. Danach war das gießen kein Geheimnis mehr. Ich hoffe, wenn er das liest, dass meine Ausführungen so alle richtig sind. Ja, Wilhelm, nun gutes gelingen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#24
Hier der Link zu Breddermann:

http://www.breddermann-kunstharze.de/

Da gibt es übrigens auch einen Zusatz "Entlüfter" zum Beimischen, der das Bilden von Luftblasen verhindern soll.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#25
Hallo Wilhelm,

jetzt zeige ich Dir mal einen nachgegossenen Knopf für meinen Blaupunkt. Es ist der rechte. Naja, er hätte noch einige Körnchen mehr schwarz vertragen können. Aber sonst bin ich zufrieden. Den Knopf kann man nehmen. Man muß aber einen guten Freund mit einer Drehbank haben. Es muss ja schließlich ein Achsloch für 6 mm gebohrt werden. Man darf nicht vergessen, ohne diese Möglichkeit des Nachgießens müßte man irgendwelche Knöpfe nehmen. Die Quälerei, die sich oft gemacht wird, um irgendwelche Farben aus Bakelit-Mehl zu bekommen fällt auch weg. Sieh Dir mal den Knopf an.

   
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#26
Guten Morgen

und vielen Dank Euch Beiden für die Infos.

Der Knopf ist gut gelungen. An der Drehbank wird es bei mir nicht scheitern.

@ Andreas
Hast Du schon mal glasklar probiert ? Ich möchte irgendwann das Einstellrad eines Trabant T6 nachgießen.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#27
Ja Andreas,

der Knopf ist wirklich toll geworden. Wenn man ganz pingelig ist, dann kann man ja 2 Stück giessen und der Unterschied zwischen den 2 Kopien wird dann noch geringer sein, als der zwischen Kopie und Original ... aber irgendwann muss ja auch mal Schluss sein.

Mich interessiert auch die von Wilhelm gestellte Frage, nämlich ob sich schon jemand im Forum an transparenten Skalenscheiben versucht hat: TRABANT, MAMBO, SK2 usw. In der Bucht gibt es das Mitglied "bollet_der_kleine". Der hat mir schon die kniffligsten Knöpfe nachgegossen, und er giesst wohl auch solche Scheiben aus PU... zwar nicht so ganz billig, aber perfekt. Für einige Knöpfe und Embleme hat er auch schon die Gussformen, da wird's dann vermutlich billiger als wenn er die Form erst herstellen muss.

Noch etwas praktisches: Bei Breddermann steht ein Gewichtsverhältnis: 100 Teile Harz, 60 Teile Härter. Nun rührt man da ja nicht riesige Mengen an, bei denen es dann nicht mehr auf's Gramm ankommt, sondern eben kleine Mengen - hast Du da eine Apotheker- oder Laborwaage um die Mengen genau abzuwiegen oder kommt es garnicht so genau darauf an?

Wie ich sehe, war die Frage bezüglich der Bläschen doch nicht so blöd. Bin ich anscheinend nicht der einzige der in diese Falle getappt ist.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#28
Harald schaue mal in der Bucht nach Goldwaagen die gibt es dort schon unter 10€ bei kostenlosem Versand.
500g max mit 0,01g Auflösung.
Solche Waagen sind immer ser praktisch.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#29
Danke Richard für den Hinweis! Einfach unglaublich wie billig diese Waagen sind. Und ich dachte immer, da zahlt man sich pucklig. Wieder was gelernt.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#30
Man lernt halt nie aus.
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#31
Hallo Harald, ich messe immer auf das Gramm genau ab. Mit meiner Haushaltsware geht das recht gut. Allerdings bei den ganz kleinen Sachen (Antennköpfe, Enno) da könnte es schon noch genauer sein. Dazu wäre solch eine Goldwaage natürlich das perfekte. Aber, stimmt schon, der Preis hat mich auch gewundert. Tja, Harald und Wilhelm solche kleinen Skalen habe ich natürlich noch nicht bearbeitet. Hier wird sicherlich der Frank (Moschti) etwas mehr sagen können. Übrigens habe ich mir bei "dem kleinen" mal ein Geräteschild für meinen Kolibri gekauft. Stimmt genau, nicht ganz billig, aber gut. Der Nachteil an diesen Formmassen ist ja leider, dass sie recht teuer sind.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#32
ich nehme zum wiegen alte mechanische Briefwaagen. meine Frau sammelt ja sowas. Smile
Diese erfüllen ihren Dienst sehr gut. Wichtig ist immer, das das Verhältnis der beiden Substanzen stimmt!!
Kann zwar nie zu hart werden aber weich schon, das ist dann ärgerlich. Wie schon geschrieben nicht ganz billig.
Wichtig ist auch, gedult. Wenn man was gegossen hat wegstellen und nicht aller paar Stunden schauen oder anfassen ob es schon hart ist. Das nimmt euch die Vergußmasse übel. Sind alles jahrelange Erfahrungswerte Smile
Nicht zu viel Farbstoff beimengen, nur soviel wie nötig, weniger ist manchmal mehr.
Lasst euch Zeit bein einrühren, die habt ihr. vor dem Gießen die Masse 10 min ruhen lassen, damit lösen sich die Luftblasen nach oben aus, sonst gibt es zuviele Löcher in den feinen Strukturen wenns fest geworden ist.
Das kann wirklich jeder machen, wenn man das alles beachtet.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#33
vielen Dank an Alle für die wertvollen Tipps. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß oft die so einfach und logisch erscheinenden Arbeitsschritte etwas vernachlässigt werden und dann wundert man sich, daß das Ergebnis ungenügend ist.

Wegen eines glasklaren Gießharzes habe ich mit Herrn Breddermann gemailt (sehr freundlicher, hilfsbereiter Mensch). Er empfiehlt E40D mit einem Additiv gegen Vergilbung, BEL91. Ich werde es gelegentlich dort bestellen und ausprobieren.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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