Restaurierung von Kondensatoren

[Holly-Z]

Hallo zusammen,
musste mich ablenken und habe bei meiner Spritzentortour mir was überlegt. Es werden immer wieder Kondensatoren zerlegt, um sie wieder neu zu befüllen. Es ist doch möglich solche Teile als Vorrat zu haben. Einfach Reagenzglasröhrchen (da gibt es einige Möglichkeiten, zum Kürzen) oder auch Pappröhrchen (Bastelhandel) liegen zu haben und einen rel. guten Drucker. Glasröhrchen zu bearbeiten ist etwas aufwändiger, aber geht. Die Pappröhrchen werden einfach nur auf Länge geschnitten. Da kommen die erforderlichen Kapazitäten mit erforderlicher Spannung rein und werden mit feuerfestem Silikon vergossen (geht bis ca. 230°C). Außendrum kommt eine ausgedruckte Aufklebefolie (dafür der Drucker) mit den entsprechenden Angaben und Größe draufgeklebt (natürlich im richtigem Design), Zack-Gut is. Das wäre doch mal ne Überlegung wert.
LG aus Schwerin, Holger

[Uli]

Natürlich ist es das, haben auch schon einige Leute gemacht. Steht und fällt ein bisschen damit, daß Du im Gerät (oder Deinem Alt-Kondensatoren Vorrat) eine brauchbare Scanvorlage findest. Ist natürlich Aufwand und Gefrickel, könnte mir aber vorstellen, das bei ausgesuchten Geräten so zu praktizieren. Sicher nicht bei jeder Philetta oder Carmen usw, aber bei besonderen Radios schon.

[Reflex-Kalle]

Für die DKE Radios machen das auch einige als „professionelle“ Verkäufer und bieten dann komplette Kondensatorsätze für viel Geld an.

[Uli]

DAS wiederum ist schlau!
Bei Massenproduktion muss man die Aufkleber nur einmal erstellen und bearbeiten und kann dann beliebig reproduzieren. Kann sich dann ja jeder einzelne ausrechnen, ob er sich lieber stundenlang mit Computer und Drucker rumärgert bzw wieviel Geld die eigene Lebenszeit einem wert ist.
Weiß ja nicht, was im konkreten Fall "viel Geld" ist. Aber wenn z.B. 5 Kondensatoren 20 statt 2 € kosten, ich damit aber 5 Stunden rumärgern spare - nuja, muss ich nicht mehr lange drüber nachdenken. Ausser das "rumärgern mit Computern" gehört bei mir zum Radiohobby und ich genieße es, dann mach ich's natürlich selbst

[Uwe-BB]

Ich hatte mal eine Scanvorlage im Netz gesehen als PDF von ERO - Kondensatoren . In verschiedenen Werten , sah
ganz gut aus .

Viele Grüsse Uwe

[Gasherbrum]

Habe vor einiger Zeit mal einen Kondensatoren Satz für'n DKE in der Bucht gekauft. Sehr gut gearbeitet und ich fand, die Sachen waren ihr Geld wert. Eine Replikation des Drahtbügels war auch dabei.

[Uwe-BB]

So verrückt mag ich es nicht treiben,  kommt natürlich auf die Sache selbst an . Ich hatte für mein Sonneberg Consul schwarze MKT Kondensatoren eingebaut . Sieht auch ganz vernünftig aus . Kommt auch immer darauf an was man sieht und was ist verbaut / versteckt . Rote , grüne oder welche noch Farben in viereckiger Form würde ich aber auch nicht nehmen.

Viele Grüße Uwe

[Uli]

Darum sag ich ja AUSGESUCHTE Geräte.
Wenn ich z.B. ein Transmare 38 hätte, würd ich gar nicht drüber nachdenken sondern es einfach tun, no matter what.
Wahrscheinlich sieht der Sammler, der in 100 Jahren Deinen Consul bekommt, das ganz anders und verflucht Dir die Knochen wegen der modernen Bauteile

[achim]

Die Komplettrestaurierung eines Radios nimmt so viel Zeit in Anspruch dass es auf die paar Kondensatoren nicht ankommt. Ich hab einen kleinen Vorrat "originaler" Eros.  Wenn schon,  denn schon   

Gruß, 
Achim

   

[Pitter]

Uli gebe Dir recht. Aber was ist mit Otto Normalbürger, der heute noch junger Enkel ist und das Radio in zig Jahren zu wem auch immer bringt, um es wieder zum Laufen zu bringen, da es plötzlich nicht mehr funktioniert (jetzt bitte keine Diskussion ob es dann überhaupt noch UKW gibt oder so).
Da kann dann ein einziges Teil defekt sein und der schmeißt dann nach guter alter Manier sämtliche Eros raus, da die ja brandgefährlich sind, obwohl es ja eigentlich "moderne Teile" sind, die ihren Dienst noch ordentlich versehen. Oder er kennt sich nicht mit den Kapazitäten ala cm aus? Bei mir kommen heutige Bauteile rein, ins Hinterteil des Radios kuckt eh keiner rein, die davor stehen und es bewundern. Mich hat auch noch nie jemand gefragt, ob das Gerät noch Original oder mit "ge fak(t) en" Teilen bestückt ist. Standardfrage: Spielt der Apparat noch?

Aber ich zolle denjenigen auch Respekt, die sich diese Arbeit antun und die alten Hüllen retten und neu befüllen  
Ich lege sie lieber in ein Tütchen aus Butterbrotpapier und lege es an sicherer Stelle im Gerät ab, versehen mit dem Monat und Jahr, da ich sie getauscht habe.

[anton]

Es werden immer wieder Kondensatoren zerlegt, um sie wieder neu zu befüllen.  Außendrum kommt eine ausgedruckte Aufklebefolie (dafür der Drucker) mit den entsprechenden Angaben und Größe draufgeklebt (natürlich im richtigem Design), Zack-Gut is.

Finde ich auch grundsätzlich eine gute Idee, wie schon Uli schrieb, für ausgewählte Geräte.
Dafür haben wir im Forum auch bereits eine Sammlung an Hüllenvordrucken: https://www.radio-bastler.de/forum/forum...hp?fid=117
Diese Liste kann ja noch erweitert werden, wenn Mitglieder neue Vorlagen erstellen.

Uli gebe Dir recht. Aber was ist mit Otto Normalbürger, der heute noch junger Enkel ist und das Radio in zig Jahren zu wem auch immer bringt, um es wieder zum Laufen zu bringen, da es plötzlich nicht mehr funktioniert. Da kann dann ein einziges Teil defekt sein und der schmeißt dann nach guter alter Manier sämtliche Eros raus, da die ja brandgefährlich sind, obwohl es ja eigentlich "moderne Teile" sind, die ihren Dienst noch ordentlich versehen.

Da sollte man nach Reparatur einen Zettel ins Radio legen mit dem Vermerk, wann die Kondensatoren erneuert wurden. Dann besteht das Problem nicht.

[Reflex-Kalle]

Dass so ein Zettel übersehen oder unleserlich wird bzw. über lange Zeit abhandenkommt, soll schon vorgekommen sein.

Ich werde auch nur gefragt „Funktioniert das Radio?“ und eher selten warum und mit welchem Aufwand es noch funktioniert.

Wenn man ein Museum mit funktionsfähigen Anschauungsstücken hat, ist es etwas anderes. Aber bei einem „Privaten Museum“ wird die Nachwelt den Aufwand auch nicht danken. Trotzdem ein schönes Hobby, wenn man es so macht.

[anton]

Dass so ein Zettel übersehen oder unleserlich wird bzw. über lange Zeit abhandenkommt, soll schon vorgekommen sein.

Nach "langer Zeit" ist es eh egal, weil es dann Nichts mehr analog zu empfangen geben wird. Dann werden die Geräte nur noch Deko sein.

[MB-RADIO]

Oooooch Du Pessimist, Anton.
Wie lange werden schon kleine Heimsenderlein gebastelt ? - und noch immer gibt genug analogen Funk - gut kaum noch deutsch, aber bald ist die Sprache sowieso ausgestorben - man untehält sich dann mittels "Tasten" auf solch kleinen Schachteln.

Viele Grüße
Bernd

[Gasherbrum]

Das betrifft aber doch keinen Ottonormalverbraucher. Somit hat Anton vollkommen recht.

[Reflex-Kalle]

Unsere Erben werden dann die liebevoll restaurierten Radios unbesehen entsorgen. Dies auch, wenn es noch Analog-Rundfunk gibt. Deshalb bin ich kein „Extrem-Sammler“, der mehr als 10 Radios rumstehen hat. Wohin die Sammelwut führt, sieht man ja an den Angeboten bei EBay, wo dann ganze Sammlungen von Hunderten Radios zusammen entsorgt werden sollen.

[achim]

Was nach meinem Tod mit den Überresten meines Hobbys passiert ist mir eigentlich völlig egal. Mit dem Menschen sterben auch seine persönlichen Dinge. Aber solange ich noch in der Senkrechten bin, mach ich es so wie es mir die größte Freude bereitet.
Meine Kinder wissen wo mein Lager ist und  sollte mir was passieren haben sie mein Einverständnis einfach einen Container zu ordern. Ich will nicht dass sie mal irgendwelche Umstände wegen meiner Hobbys haben.

Gruß, 
Achim

[Pitter]

Der Umstand fängt schon mit dem Container an  
Aber wir sind vom eigentlichen Thema abgewichen...

[Reflex-Kalle]

Aber solange ich noch in der Senkrechten bin, mach ich es so wie es mir die größte Freude bereitet.

Natürlich darf und soll es jeder so machen können, wieder es will. Der eine will es eben so und ein anderer will es anders machen. Damit hab ich gar kein Problem.

[achim]

Der Umstand fängt schon mit dem Container an  
Aber wir sind vom eigentlichen Thema abgewichen...

Ohne Container geht beim Ausräumen eines Hauses doch eh nie was. Wenn man es nicht in professionelle Hände legt.

Gruß, 
Achim