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Neuwirth Messender 0,12 bis 110 Mhz auf dem OP-Tisch
#1
Hallo liebe Mitleidenden Big Grin

Vor rund zwei Wochen wollte ich Sonntags morgens mit meinem Mess-Sender und dem Oszilloskop etwas "fern sehen" und mir mal die Sinus-Kurve unter Einwirkung von FM und AM betrachten.
Ich schaltete den Neuwirth Messender ein, ließ ihn warmlaufen und verließ das Zimmer für ein etwa eine halbe Stunde.
Bei meiner Rückkehr musste ich Ammoniak- und leichten Brand-Geruch feststellen.
Immer der Nase nach suchend, fand sich der Übeltäter auch nach ein paar Minuten: Am Neuwirth war die Betriebslampe aus und in seiner Nähe roch es verdächtig.
Also entnahm ich die Blechkiste dem Regal und öffnete sie - weißgrauer Qualm stieg mir entgegen. Im Badezimmer ließ ich das Gerät erst mal ausdünsten.
Danach dann der Befund: Ein roter Niwatrop, der wohl zwischen der Anodenspannung für die im Abschirmkasten befindlichen Röhren und Masse geschaltet war, hatte seinen Inhalt über das Innenleben des Senders entleert.
   
Ein inzwischen verhärteter, rosa Schaum lag auf einem Seilrad.
Der Kondensator hatte ganze Arbeit geleistet - der Netztrafo hatte einen Schluß, der dann zum Auslösen der Sicherung führte.
Alles war ziemlich warm bis heiß - man konnte die Teile im Bereich des Netzteils gerade noch anfassen.
   
   
Die Trafobeschriftung informierte über 250V 6,3V und eine 6,6V-Wicklung die - so stellte ich nach dem Abwickeln des Trafos fest - einfach eine Weitere einzelne Windung in Reihe zur Heizwicklung war.
Ein Neuwicklen des Trafos schien mir zu aufwändig. Schließlich soll das Gerät nur funktionieren und den Trafo sieht hinterher eh keiner mehr.
Also nahm ich den Trafo eines Nordmende Fidelio 58. Dessen Kern war genauso groß, nur hatte er drei lagen mehr Blech - war also 3mm dicker.
   
Die Zusatzwindung für die 6,6V wickelte ich mit drei mal 0,2mm Schaltdraht. Die drei Windungen schaltete ich parallel.
Eine Analyse der Verdrahtung offenbarte, das in Reihe der Heizung einer EF80 zwei Luftspulen geschaltet sind. Diese drosseln offenbar die Heiz(-wechsel)spannung, so daß die Spannungsanhebung am Trafo dazu wohl nötig wird. Eine Umstellung auf Gleichstromheizung hätte diese Lösung vielleicht überflüssig gemacht. Aber das nur nebenbei.
Die eine dreifach-Windung schaffte jedenfalls beim "neuen" Trafo ebenfalls ein Spannungs-Plus der nötigen 0,3V.
   
   
Die Selen-Gleichrichtersäule testete ich garnicht erst und ersetzte diese durch eine Silizumbrücke aus vier 1N4007, die ich auf der Chassisoberseite neben dem Trafo platzierte.
   
Die Siebelkos (2x33µF) kamen ebenfalls neu.
Diese Maßnahmen machten einen Vorwiderstand nötig, der die Anodenspannung hinterm Gleichrichter auf moderate Werte absenken soll.
   
Da die Röhrenbestückung des Messsenders einige gängige Radioröhren beinhaltet, wählte ich auch eine Anodenspannung wie sie bei Röhrenradios üblich ist. Nach Vorschalten eines 560 Ohm-Zementwiderstands liegt die Anodenspannung nun bei rund 267Volt.
   
Im Zuge der Instandsetzung tauschte ich sämtliche Elkos gegen neue aus. Obwohl mir die alten Siemens-Elkos mit dem schönen Packpapieretikett bisher nie negativ aufgefallen sind.
   
   
   

Den mehrstündigen Testbetrieb hat der Neuwirth tadellos überstanden. Nur die FM- und die AM-Fremdmodulation sind leider sehr leise. Aber das waren sie auch vorher schon.
Und so sieht der Kamerad von Vorne aus:
   

Im Herbst wird er 60...

Gruß,
Daniel.
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#2
Hallo,

der Messender ist meinem Neuwirth EP104 verblüffend ähnlich.

Siehe auch Beitrag #28 vom Oszi

Allerdings hat meiner keine BNC Buchse, die wohl nachgerüstet ist. Bei der NF gibt es bei Deinem Gerät wahrscheinlich der Möglichkeit exteren NF einzuspeisen?! Der Schalter zur Reduzuierung der Ausgangsspannung ist bei mir ein Drehschalter.

Ich bin nun gespannt auf Deine Bilder von der AM und FM Modulation!
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#3
Hi,
60 Jahre, stolzes Alter und gut gerettet!
Sieh Dir aber bitte noch einmal diese Lötstelle an:

.jpg   Lötstelle.JPG (Größe: 25,17 KB / Downloads: 118)
ist die in Ordnung?
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#4
Hallo Wolfgang.
Ich denke, ich kann Dich beruhigen. Das sind zwei separate Lötpunkte, die man da sieht.

Hier ein Bild aus einer anderen Perspektive:
   

Gruß,
Daniel
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