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Stassfurt Imperial 763WK "Schulsuper Halle"
#21
Hallo zusammen,

ja, das bedeutete nichts anderes, als dass ich mich ausschließlich um diese dämliche Kurwellenspule mit ihrem festsitzenden Kern zu kümmern habe. Ursprünglich wollte ich sie retten.

Zunächst habe ich versucht, den Kern vorsichtig auszubohren. Das gelang mir zwar und ich konnte bis vier Millimeter Bohrerdurchmesser durchbohren. Dann ging ich mit Ballistol bei und ließ es am Gewinde einwirken.

Erneute Versuche mit dem Schraubenzieher, den Kern zu drehen. Nichts. Dabei brach mir ein Teil des Spulenkörpers ab:

   

Weiteres Popeln mit dem Zahnarzthaken und mit dem Schraubenzieher brachte nur ein Ausbröckeln kleinerer Stücke, sonst aber weiterhin nichts:

   

Ich bitte um Entschuldigung, normalerweise drücke ich mich gewählter aus: Der Schulsuper ist relativ schlampig aufgebaut und strotzt nicht gerade vor Qualität. Diverses musste nachgelötet und erneuert werden. OK, einverstanden. Man macht's ja gerne. Aber ausgerechnet dieser Sch**ßkern bröselte bei der geringsten Berührung am Sechskant ab und saß dann trotzdem so dermaßen fest, da ruckte und rührte sich nichts, rein gar nichts! Himmel, Gesäß und Nähgarn! Smiley7 Smile

Einsprühen mit Ballistol brachte nichts, Ausbohren brachte nichts - das Herauspopeln zertrümmerte mir nur den Spulenkörper, versah alles mit schmierigem Kernmaterial  und setzte mir schlußendlich nur die komplette Spule unter Flüssigkeit. Hinfort damit!

Der Entschluss war somit gefasst, diese Kurzwellenspule zu extrahieren und gegen die aus dem Zweitgerät auszutauschen. Ber dieser lässt sich der Kern drehen...

In diesem Fall kam mir ausnahmsweise der schlechte Klebstoff zu Hilfe. Schnell war die kaputte Spule entfernt und die Fläche mit Alkohol gesäubert:

   

"Malefizgelump marsch! Weiche mir von dannen!"

   

Die Rettung naht...

   

...frisch eingeklebt und verlötet:

   

   

Die Durchgangsprüfung bestätigt: Passt alles. Probeweise Inbetriebnahme an der Antenne, zu mehr reicht die Zeit im Moment nicht: Jo, da kommt Signal durch. Na denn! Smile

Wer Monopoly kennt, kennt die Spielregel. Und die heißt "Gehe zurück auf LOS!" Alles nochmal von vorn: Abgleich ZF-Verstärker, dann Abgleich Ozillator, dann Abgleich Vor- und Antennenkreis, dann Abgleich Saugkreis...  Ist nur zur Übung und ich mache es ja gerne...

(wird fortgesetzt)

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#22
Wink 
Hallo zusammen,

viel ist nun nicht mehr passiert.

Der Abgleich ist hinreichend erläutert. Auf Kurzwelle bin ich zusätzlich mit dem Prüfsender und künstlicher Antenne hergegangen und habe damit den Bereich nochmal überprüft.

Andreas, da Du mitliest, wird Dich der folgende Satz nicht im Geringsten wundern:

Zwei der Trimmer sind natürlich im Eimer (wie sollte es bei dieser Qualität auch anders sein). Tr1 lässt sich nicht mehr drehen und Tr4 hat Kontaktprobleme - eim Abgleich gibt es Aussetzer.

Ich habe es dabei gelassen.

Ist das in Ordnung? Ich denke, ja. Klar kann ich mich nun weiter an dem Radio verkünsteln, aber machen wir uns nichts vor: Das ist weder eine DX-Maschine noch ein AM-Hochleistungsempfänger. Die Skaleneichung stimmt im Großen und Ganzen. Das Radio spielt stabil, d.h. er empfängt Sender - also das, was ich auf AM am Langdraht noch so herein bekomme... Die Gesamtempfindlichkeit ist sowieso nicht umwerfend. Was soll es also? Der Maßstab bzw. die Meßlatte bezüglich des in Betrieb befindlichen Empfanges  am Langdraht ist mein Dabendorf. Ich freue mich, dass ich endlich einen spielbereiten Schulsuper habe, der seinen würdigen Platz im Regal in der Wekstatt bekommen wird.

Mit der guten und vorsichtig gereinigten Skala - so schaut das aus:

   

sind Chassis und Lautsprechern inzwischen wieder in das Gehäuse des Schulsupers eingebaut.

Vorher musste aber noch eines erledigt sein. Kurioserweise fehlte der Fassung der Mischröhre ein Hohlniet:

   

der jetzt drin sitzt:

   

Selbst dort hatte man geschlampert. Smiley26

Was kein Schaltplan zeigt, aber im Radio drin ist: Von der Anode der Triode der ECL11 geht noch ein zusätzliches Bauteil über einen 3nF-Kondensator nach Masse. Hier habe ich es mit einem Pfeil markiert, nämlich dieser kleine Pott hier:

   

Das Bauteil aus dem Zweitgerät verrät: Aha, eine HF-Drossel. Offenbar dient sie zusammen mit dem Kondensator zum Eliminieren letzter HF-Reste (HF-Saugkreis), was mir etwas unverständlich erscheint. Und zum Verhindern von hochfrequentem Schwingen der ECL wiederum genügt der Widerstand am Steuergitter der Penthode.

   

Und eine Seite der Heizung gehört an Masse - das habe ich ebenfalls noch nachgetragen. Hier ist für alle der korrigierte Schaltplan:

   

Noch ein Wort zum Schaltplan in eigener Sache. Vor ein paar Tagen wurde ich von einem Forumskollegen per PN gefragt, womit ich meine Schaltpläne zeichne. Es war von einem CAD-Programm die Rede und der Forumskollege wollte mich dazu unbedingt dazu anrufen. Als ich ihm schrieb, dass ich das CAD-Programm nicht kenne und meine Schematics mit hundsordinärem MS-Word zeichne, kam eine etwas merkwürdige, nur kurze Antwort und der Kontakt brach daraufhin schlagartig ab. Was bei mir ein (der Schwabe sagt) "G'schmäckle" hinterließ.

Daher hier also noch einmal ganz offiziell und schmunzelnd für alle "Ungläubigen": Smile

Ich zeichne meine Schematics mit MS-Word. Erstmalig wies ich auf diese Art des Zeichnes von Schaltplänen Mitte oder Ende der 90er Jahre in einem "Funkgeschichte"-Heft der GFGF hin, als ich dort noch Mitglied war. Damals war es sinnigerweise noch nicht Word 2010 bzw. das im MS-Office-2010er Paket enthaltene Word, mit dem sich viele Funktionen heute wesentlich einfacher gestalten lassen, so dass mit den Jahren dieses Verfahren bei mir inzwischen sowas wie "ausgereift" ist. Ein Erstellen so eines Schematics eines Standard-Supers, einschließlich möglicher Zusatzinformationen, wie hier z.B:

   

geht daher inzwischen recht zügig. Die auf dem Laserdrucker ausgedruckten .doc im Format DIN A3 mit gleichmäßigen Strichstärken, etc. sind gestochen scharf, was für meine Ansprüche genügt. Die inakzeptable Qualität der hier gezeigten Scans bitte ich zu entschuldigen. Zurzeit geht das nicht besser, die Geräte sind völlig veraltet und ausgeleiert und werden wohl demnächst ausgetauscht. Hier möchte ich nur aufzeigen, was z.B. auf einem Blatt DIN A3 aus meiner Sicht möglich ist.

- -

So, dann schließe ich hiermit den elektrischen Teil des Threads. Mal schauen, wann ich Zeit finde, mich um das Gehäuse zu kümmern. Smile

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#23
Danke, Michael,
so einen Bericht nennt man Nützlich. Jeder, der irgendwann zur Reparatur eines ähnlichen Geräts greift, kann vieles von hier mitnehmen.
Thumbs_up
Gruß,
Ivan
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#24
Hallo Michael,
da kann ich dem Ivan nur beipflichten,
ich bin aber erstaunt, dass man mit Word so tolle Schaltpläne erstellen kann.

Viele Grüße,
Rolf
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#25
Hallo zusammen,

ich bedanke mich!

Das mit dem Word kam mir damals, weil ich nichts besseres hatte. Cad-Pogramme waren vergleichsweise noch nicht erhältlich, oder wenn, dann waren die wenigen sündhaft teuer mit wenigen Lizenzen, die vergeben wurden.

Und da habe ich mir gedacht "Warum nicht Word? Es hat die Grafikelemente und damit kann man spielen". Passende Größen für die einzelnen Bauelemente musste ich mir ausdenken und dann habe ich viel probiert.

Das alte Word war noch an vielen Stellen sehr sperrig. Insbesondere, wenn man Copy + Paste machen wollte oder manche der Grafikobjekte waren nicht so freizügig veränderbar, wie es heute der Fall ist. Und an ein Umwandeln in ein PFD-File war noch gar nicht zu denken. Selbst heute geht das nicht ganz unproblematisch: Pfeile zum Beispiel werden nie in derselben Strichstärke von .doc ins .pdf gewandelt; die sind immer zu dick. Hier muss man trixen, dann geht es.

Aber für mich hatte und hat das den Vorteil, dass ich quasi mir selbst der uneingeschränkte Herr beim Gestalten bin und eben auch Bilder bzw. eigene Fotos an beliebiger Stelle und i beliebiger Größe positionieren kann, wie ich es eben auch beim Imperial gemacht habe. Weil Word einfach vieles möglich macht. War bestimmt nicht so im Sinne der Firma Kleinweich gedacht. Big Grin 

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#26
(06.09.2020, 14:10)MichaelM     Hallo  Moin  aus den  Norden ! Da die Trafos Durchbrennen schalte Ihn mal auf 240 Volt . Damit das nicht mehr Passiert . 220  ist zu wenig da unsere Netzspannun 230 Volt ist manchmal sogar 235 Volt . Dann ist es kein Wunder  da der sich Verabschiedet . Ich habe noch Schaltbilder von  RFT Geräte Staßfurt & Sachsen Werk und Uralt Geräte  Göbbel Schnautze   & Co  Volksempfänger . Ich weis nicht wie ich die hier hochladen kann Per Mail ja . Röhrenkatalog Vergleicsh Liste mit den Ami  Röhren  Mende von 1952 - 53 schrieb: Hallo zusammen,

um mich gedanklich ein wenig vom Rubens und dessen Kondensatoren abzulenken, mache ich mal mit diesem kleinen Radio eine weitere, kleine und einfache, Baustelle auf.

Die Vorgeschichte ist schnell erzählt.

Auch bei diesem Radio spielt wieder Vergangenheit eine Rolle, nämlich der schon hier erwähnte Physiksaal meiner Schule. Dort stand es im Schrank. So ein kleines Radio wollte ich schon immer haben und an dieser Stelle verweise ich bezüglich der weiteren Vorgeschichte in Wort und Bild hierher. Das endete kläglich im März 2015 mit dem Unfall des Chassis und mit dem defekten Netztrafo.

Fünf Jahre später kann ich nun erneut mit diesem Imperial 763 WK einen "Schulsuper Halle" vorstellen.

Warum er so genannt wird, kann ich nur vermuten. Offenbar diente er zum Anfang der 1950er Jahre als (von staatlicher Seite beauftragtes?) Anschauungs-, Lehr- und Ausbildungsobjekt für Schulen. Er war sicherlich nicht zur Unterhaltung gedacht, um z.B. mit Musikdarbietungen in Pausen, o.ä. zu dienen. Dazu war er aufgrund seines sehr sparsamen Aufbaues und seiner Leistungsdaten einfach nicht in der Lage. Ich würde mich sehr freuen, wenn hierzu jemand mit weiterführenden Informationen dienen könnte.





Es handelt sich um einen hundsordinären AM-Standard-Sechskreis-Superhet L-M-K. Seine Schaltung beherbergt wirklich absolut nichts Besonderes. Es werkeln die bekannten Stahlröhren der "Harmonischen Serie". Über einen ZF-Saugkreis gelangt die HF über 500 pF in die ECH11. Deren Oszillator ist klassisch beschaltet, wie man es in 'zig AM-Empfängern in dieser Zeit vorfindet. Die Regelspannung wird über das übliche RC-Glied von 1,5 MOhm und 0,1 µF abgegeben, der Kondensator dürfte vermutlich hinüber sein: meistens haben diese Kondensatoren einen Schluß und sind hochohmig geworden. Über die Widerstandskombination aus dem Netzteil wird der Regeldiode zwecks Verzögerung eine negative Vorspannung erteilt - auch nichts Neues. Klassische NF-Kombination nach Masse, Standardbeschaltung der ECL11 mit fester Klangeinstellung. Eine regelbare Tonblende gibt es nicht. Die Siebkondensatoren der Anoden- und Gitterleitung dürften ebenfalls hinüber sein. Als Gleichricherröhre arbeitet eine AZ11. Zur Eliminierung von "abstimmbarem Brumm" wird die Sekundärseite der Anodenspannungsversorgung mit 2x 5nF nach Masse verblockt - es schrillt bereits die gedankliche Alarmglocke. Hier ist der Schaltplan:



Einen Abgleichplan habe ich nicht. Ob es einen gibt, weiß ich nicht; vermutlich wird es was geben. Die ZF ist unbekannt, dürfte aber fix im Bereich von 468 kHz liegen. Kein Problem, das herauszufinden.

Der Aufbau ist eng gehalten. Die Abschirmbecher der ZF-Bandfilter sind verbeult:



Man hüte sich, allzu stark an den Federn der Sicherungsfassung herumzubiegen. Hochwertig ist anders. Bei diesen Schulsupern wurde mit Material heftig gespart. Ich habe das Chassis schon sorgfältig ab- und ausgesaugt. Unter der konservierenden Staubschicht kamen Telefunken-Stahlröhren zum Vorschein. Geprüft habe ich sie noch nicht (siehe unten). Außerdem - man sieht es schon - ist dieses Radio verbastelt.

Die mit Pfeilen markierten Bauelemente gehören hier nicht rein:



Auch das kleine Chassis ist etwas verbastelt. Es fehlen die Becherelkos. Das wundert mich nicht. Vermutlich waren sie defekt und wurden mit dieser abenteuerlichen Kombination aus Uraltbauelementen ersetzt:





Aber das ist mir eigentlich egal, denn ich habe vor, nun endlich aus zwei Radios eines zu machen. Smiley53

Das Chassis von hinten:



und sein Innenleben. Relativ gedrängte Verdrahtung mit den "Üblichen Verdächtigen" resp. auszutauschenden Kondensatoren und ein, zwei durchgebrannten Widerständen. Nichts besonderes.



Im obengenannten Link kann man es nachlesen: Unglücklicherweise funktioniert beim dort gezeigten Schulsuper der Netztrafo nicht mehr. Er ist durchgebrannt. Das war bereits der dritte (!) Schulsuper, der mir mit diesem Fehler untergekommen war.

Es hätte mich nun nicht gewundert, wenn auch dieser Schulsuper diesen Fehler gezeigt hätte. Allein, mich machte der Zustand des Netztrafos stutzig: Keine ausgelaufene Pampe, nichts Schwarzes oder Verschmortes, kein typisches Müffeln, wenn man dran schnuppert. Sollte der etwa....???

Schnell habe ich die beiden sekundärseitigen Kondensatoren von den Anschlüssen der Anodenspannungswicklung der AZ11 zur Mittelanzapfung nach Masse abgelötet, anschließend den Primärkreis des Netztrafos gangbar gemacht. Röhren raus und und den Trenntrafo angeschlossen. Und siehe da: Das vorsichtige Hochfahren bestätigt - der Netztrafo funktioniert bestens, es liegen alle Sekundärspannungen an; kein Schmoren oder Kokeln! Das Meßgerät zeigt eine der beiden Wicklungen mit ihrer Spannung von 300VAC:


Der vierte Schulsuper Halle und dieser hat tatsächlich einen einwandfreien Netztrafo! Smiley58

Man schaue sich im obengenannten Link die Skala an und vergleiche mit der dieses Schulsupers:



Prima! Dieser Schulsuper liefert die vollständige Skala, einen intakten Netztrafo und ein unverbeultes Chassis. Dessen Telefunken-ECL11 zeigt auf dem RPG nur noch ein klägliches "fraglich". Aber das ist mir wurscht, denn die (jetzt RFT-) Röhren von meinem Erstgerät sind bestens intakt. Die Telefunken-AZ11 zeigt auf dem RPG fast ein "100%" auf beiden Anoden - sehr schön - die geht auf Lager. Das Erstgerät liefert mir neben dem vollständigen Gehäuse mit Bodenplatte auch die Elkos, sowie alle weiteren Austauschbauelemente.

Somit steht einem schönen Projekt nichts mehr im Wege, worauf ich mich sehr freue. Smile

(wird fortgesetzt)

Gruß Michael
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#27
(02.11.2020, 12:13)MichaelM   Moin ! Ich bin der neue soll aber nicht singen : Hättest den Kern nicht Retten können wenn es Warm mit Lötkolben machts ? Meistens ist es altes hartes Wachs was da in den Trimmkernen mit Eingearbeitet ist . Besser ist es wenn da ein Gummiband mit drinnen ist dann bekommst es auch fast immer raus . Aber Danke dein Bericht ist klasse . Gruß aus den Norden aus Elmshorn  Adolfo schrieb: Hallo zusammen,

viel ist nun nicht mehr passiert.

Der Abgleich ist hinreichend erläutert. Auf Kurzwelle bin ich zusätzlich mit dem Prüfsender und künstlicher Antenne hergegangen und habe damit den Bereich nochmal überprüft.

Andreas, da Du mitliest, wird Dich der folgende Satz nicht im Geringsten wundern:

Zwei der Trimmer sind natürlich im Eimer (wie sollte es bei dieser Qualität auch anders sein). Tr1 lässt sich nicht mehr drehen und Tr4 hat Kontaktprobleme - eim Abgleich gibt es Aussetzer.

Ich habe es dabei gelassen.

Ist das in Ordnung? Ich denke, ja. Klar kann ich mich nun weiter an dem Radio verkünsteln, aber machen wir uns nichts vor: Das ist weder eine DX-Maschine noch ein AM-Hochleistungsempfänger. Die Skaleneichung stimmt im Großen und Ganzen. Das Radio spielt stabil, d.h. er empfängt Sender - also das, was ich auf AM am Langdraht noch so herein bekomme... Die Gesamtempfindlichkeit ist sowieso nicht umwerfend. Was soll es also? Der Maßstab bzw. die Meßlatte bezüglich des in Betrieb befindlichen Empfanges  am Langdraht ist mein Dabendorf. Ich freue mich, dass ich endlich einen spielbereiten Schulsuper habe, der seinen würdigen Platz im Regal in der Wekstatt bekommen wird.

Mit der guten und vorsichtig gereinigten Skala - so schaut das aus:



sind Chassis und Lautsprechern inzwischen wieder in das Gehäuse des Schulsupers eingebaut.

Vorher musste aber noch eines erledigt sein. Kurioserweise fehlte der Fassung der Mischröhre ein Hohlniet:



der jetzt drin sitzt:



Selbst dort hatte man geschlampert. Smiley26

Was kein Schaltplan zeigt, aber im Radio drin ist: Von der Anode der Triode der ECL11 geht noch ein zusätzliches Bauteil über einen 3nF-Kondensator nach Masse. Hier habe ich es mit einem Pfeil markiert, nämlich dieser kleine Pott hier:



Das Bauteil aus dem Zweitgerät verrät: Aha, eine HF-Drossel. Offenbar dient sie zusammen mit dem Kondensator zum Eliminieren letzter HF-Reste (HF-Saugkreis), was mir etwas unverständlich erscheint. Und zum Verhindern von hochfrequentem Schwingen der ECL wiederum genügt der Widerstand am Steuergitter der Penthode.



Und eine Seite der Heizung gehört an Masse - das habe ich ebenfalls noch nachgetragen. Hier ist für alle der korrigierte Schaltplan:



Noch ein Wort zum Schaltplan in eigener Sache. Vor ein paar Tagen wurde ich von einem Forumskollegen per PN gefragt, womit ich meine Schaltpläne zeichne. Es war von einem CAD-Programm die Rede und der Forumskollege wollte mich dazu unbedingt dazu anrufen. Als ich ihm schrieb, dass ich das CAD-Programm nicht kenne und meine Schematics mit hundsordinärem MS-Word zeichne, kam eine etwas merkwürdige, nur kurze Antwort und der Kontakt brach daraufhin schlagartig ab. Was bei mir ein (der Schwabe sagt) "G'schmäckle" hinterließ.

Daher hier also noch einmal ganz offiziell und schmunzelnd für alle "Ungläubigen": Smile

Ich zeichne meine Schematics mit MS-Word. Erstmalig wies ich auf diese Art des Zeichnes von Schaltplänen Mitte oder Ende der 90er Jahre in einem "Funkgeschichte"-Heft der GFGF hin, als ich dort noch Mitglied war. Damals war es sinnigerweise noch nicht Word 2010 bzw. das im MS-Office-2010er Paket enthaltene Word, mit dem sich viele Funktionen heute wesentlich einfacher gestalten lassen, so dass mit den Jahren dieses Verfahren bei mir inzwischen sowas wie "ausgereift" ist. Ein Erstellen so eines Schematics eines Standard-Supers, einschließlich möglicher Zusatzinformationen, wie hier z.B:



geht daher inzwischen recht zügig. Die auf dem Laserdrucker ausgedruckten .doc im Format DIN A3 mit gleichmäßigen Strichstärken, etc. sind gestochen scharf, was für meine Ansprüche genügt. Die inakzeptable Qualität der hier gezeigten Scans bitte ich zu entschuldigen. Zurzeit geht das nicht besser, die Geräte sind völlig veraltet und ausgeleiert und werden wohl demnächst ausgetauscht. Hier möchte ich nur aufzeigen, was z.B. auf einem Blatt DIN A3 aus meiner Sicht möglich ist.

- -

So, dann schließe ich hiermit den elektrischen Teil des Threads. Mal schauen, wann ich Zeit finde, mich um das Gehäuse zu kümmern. Smile

Gruß Michael
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#28
(02.11.2020, 12:13)MichaelM        Hut ab  wer es kann , ich kann so gut Zeichnen wie eine Kuh Rückenschwimmen .Aber das mit der Kathode an Masse zeigt ja auch das Schaltbild der AZ 11 die hat ja auch nur  4 V Heizung die anderen 6,3 Volt .Ja diese alten Geräte sind schon etwas Mürbe in den Bauteilen . Aber wir müssen es nun einmal einfach Anfassen  das liegt in Unseren Blut . Wir sind nicht zu Gebrauchen wenn es uns Verboten wird . JA der Zahn der Zeit hat uns die schönen Alten Radio Sender  geraubt . Es gibt nichts Terristisches   mehr Die letzten UKW Sender werden auch bald gelöscht. Hier bei mit Luftlinie waren über 140  Sende Türme der Sendefunkstelle  Deutschen Bundespost  Elmshorn . Von hier gingen in alle Welt  die Sendungen genau wie in Norddeich  Radio . Es gibt keinen Turm mehr einige waren 140 m hoch . So noch guten Gruß aus Elmshorn  Adolfo schrieb: Hallo zusammen,

viel ist nun nicht mehr passiert.

Der Abgleich ist hinreichend erläutert. Auf Kurzwelle bin ich zusätzlich mit dem Prüfsender und künstlicher Antenne hergegangen und habe damit den Bereich nochmal überprüft.

Andreas, da Du mitliest, wird Dich der folgende Satz nicht im Geringsten wundern:

Zwei der Trimmer sind natürlich im Eimer (wie sollte es bei dieser Qualität auch anders sein). Tr1 lässt sich nicht mehr drehen und Tr4 hat Kontaktprobleme - eim Abgleich gibt es Aussetzer.

Ich habe es dabei gelassen.

Ist das in Ordnung? Ich denke, ja. Klar kann ich mich nun weiter an dem Radio verkünsteln, aber machen wir uns nichts vor: Das ist weder eine DX-Maschine noch ein AM-Hochleistungsempfänger. Die Skaleneichung stimmt im Großen und Ganzen. Das Radio spielt stabil, d.h. er empfängt Sender - also das, was ich auf AM am Langdraht noch so herein bekomme... Die Gesamtempfindlichkeit ist sowieso nicht umwerfend. Was soll es also? Der Maßstab bzw. die Meßlatte bezüglich des in Betrieb befindlichen Empfanges  am Langdraht ist mein Dabendorf. Ich freue mich, dass ich endlich einen spielbereiten Schulsuper habe, der seinen würdigen Platz im Regal in der Wekstatt bekommen wird.

Mit der guten und vorsichtig gereinigten Skala - so schaut das aus:



sind Chassis und Lautsprechern inzwischen wieder in das Gehäuse des Schulsupers eingebaut.

Vorher musste aber noch eines erledigt sein. Kurioserweise fehlte der Fassung der Mischröhre ein Hohlniet:



der jetzt drin sitzt:



Selbst dort hatte man geschlampert. Smiley26

Was kein Schaltplan zeigt, aber im Radio drin ist: Von der Anode der Triode der ECL11 geht noch ein zusätzliches Bauteil über einen 3nF-Kondensator nach Masse. Hier habe ich es mit einem Pfeil markiert, nämlich dieser kleine Pott hier:



Das Bauteil aus dem Zweitgerät verrät: Aha, eine HF-Drossel. Offenbar dient sie zusammen mit dem Kondensator zum Eliminieren letzter HF-Reste (HF-Saugkreis), was mir etwas unverständlich erscheint. Und zum Verhindern von hochfrequentem Schwingen der ECL wiederum genügt der Widerstand am Steuergitter der Penthode.



Und eine Seite der Heizung gehört an Masse - das habe ich ebenfalls noch nachgetragen. Hier ist für alle der korrigierte Schaltplan:



Noch ein Wort zum Schaltplan in eigener Sache. Vor ein paar Tagen wurde ich von einem Forumskollegen per PN gefragt, womit ich meine Schaltpläne zeichne. Es war von einem CAD-Programm die Rede und der Forumskollege wollte mich dazu unbedingt dazu anrufen. Als ich ihm schrieb, dass ich das CAD-Programm nicht kenne und meine Schematics mit hundsordinärem MS-Word zeichne, kam eine etwas merkwürdige, nur kurze Antwort und der Kontakt brach daraufhin schlagartig ab. Was bei mir ein (der Schwabe sagt) "G'schmäckle" hinterließ.

Daher hier also noch einmal ganz offiziell und schmunzelnd für alle "Ungläubigen": Smile

Ich zeichne meine Schematics mit MS-Word. Erstmalig wies ich auf diese Art des Zeichnes von Schaltplänen Mitte oder Ende der 90er Jahre in einem "Funkgeschichte"-Heft der GFGF hin, als ich dort noch Mitglied war. Damals war es sinnigerweise noch nicht Word 2010 bzw. das im MS-Office-2010er Paket enthaltene Word, mit dem sich viele Funktionen heute wesentlich einfacher gestalten lassen, so dass mit den Jahren dieses Verfahren bei mir inzwischen sowas wie "ausgereift" ist. Ein Erstellen so eines Schematics eines Standard-Supers, einschließlich möglicher Zusatzinformationen, wie hier z.B:



geht daher inzwischen recht zügig. Die auf dem Laserdrucker ausgedruckten .doc im Format DIN A3 mit gleichmäßigen Strichstärken, etc. sind gestochen scharf, was für meine Ansprüche genügt. Die inakzeptable Qualität der hier gezeigten Scans bitte ich zu entschuldigen. Zurzeit geht das nicht besser, die Geräte sind völlig veraltet und ausgeleiert und werden wohl demnächst ausgetauscht. Hier möchte ich nur aufzeigen, was z.B. auf einem Blatt DIN A3 aus meiner Sicht möglich ist.

- -

So, dann schließe ich hiermit den elektrischen Teil des Threads. Mal schauen, wann ich Zeit finde, mich um das Gehäuse zu kümmern. Smile

Gruß Michael
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#29
Hallo Adolf,

willkommen hier bei uns im Forum. Ich freue mich, dass Du als neuer hier gleich mit mischt. Eine große Bitte an Dich, bitte bringe über die "Zitier-Funktion nicht den gesamten Text des Schreibers. Der ist ja schon lesbar. Sondern zitiere einzelne Textpassagen, auf die Du antworten möchtest. Es wird sonst der Thread unnütz aufgebläht.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#30
Hallo,

ich bin neu im Forum, "grase" jetzt durch die Beiträge,
Gerade habe ich Ihren gefunden, er hilft mir weiter.
Jetzt im Rentenalter habe ich wieder angefangen mich den Röhren zu widmen.
Mein erster 4 W Verstärker war 1967, jetzt habe ich endlich seit 2 Jahren meinen 2 x2 EL 34 Verstärker fertig.
Jetzt habe ich einige Radios zu stehen, einen Onyx habe ich vor ein paar Tagen wieder zum laufen bekommen.
Mein Sachsenwerk Olympia noch nicht, UKW will nicht. Also bleibt er erst einmal stehen.
Messtechnik konnte ich recht günstig erstehen, da hilft mir Ihr Beitrag in der Anwendung derselben weiter.
MFG Uwe
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#31
Hallo Michael, da ich ja wie ihr wisst gerade an meinen Mende 198WL bastle ist mir aufgefallen das der Imperial vom Scheibenskalaaufbau viel Ähnlichkeithnlichkeit hat....nur mal so am Rande lg.Maik
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#32
Hallo Michael,

du schriebst: "Was kein Schaltplan zeigt, aber im Radio drin ist: Von der Anode der Triode der ECL11 geht noch ein zusätzliches Bauteil über einen 3nF-Kondensator nach Masse. Hier habe ich es mit einem Pfeil markiert, nämlich dieser kleine Pott hier:" -- Mein Bezug ist dein Beitrag vom: 02.11.2020, 11:13

Es ist zwar etwas länger her, aber ich habe erst jetzt deinen sehr informativen Bericht gelesen und erkannt, dass das Geheimnis des kleinen Pottes bislang nicht aufgeklärt wurde. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Spule in dem 'Döschen', welche rechnerisch 104mH betragen sollte, bildet zusammen mit dem 3nF-Kondensator einen Serienschwingkreis welcher bei 9KHz 'zuschlägt'. Diese Anordnung war, bzw. ist, als 9KHz-Sperre bekannt.
Freundliche Grüße, Peter R.
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