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Media Nav Evolution
#1
Hallo, 

um drohenden Beherbergungsverboten und von unseren Politikern ausgedachte Zwangsisolationen zu umgehen, habe ich mir vor 14 Tagen ein neues Radio gekauft. Den Großraumkombi darum, in dem bequem auch zwei Personen schlafen können, in Deutschland ist dies zur Herstellung der Verkehrstüchtigkeit ja kein Problem, in Schweden und Finnland sowieso nicht,  gab es für einen Aufpreis gleich dazu. Big Grin  

Das Radio um das es gehen soll, stammt vom südkoreanischen Hersteller LG. Der Modellname ist MediaNavEvolution kurz MNE und wird so von Renault, Nissan, Dacia in verschiedenen Modellen verbaut. Da es ein Neuwagen ist, ist hier auch schon das MNE ab 2018 verbaut, welches auf Linux aufsetzt. Radios vor 2018 wurden mit Windows CE 6 betrieben.


.jpg   MediaNavEvo.jpg (Größe: 56,98 KB / Downloads: 553)

Das Radio hat neben DAB+ auch noch UKW und sogar Lang- und Mittelwelle mit fantastischer Empfindlichkeit und DX-Eigenschaften. 


.jpg   Anschluss.jpg (Größe: 72,87 KB / Downloads: 551)

Es gibt drei Antenneneingänge, einen für L-Band GPS für den eingebauten Navigationsrechner, einen Eingang für HF und UKW und einen Eingang nur für DAB+. Telefonie gibt es nur über ein per BT gekoppeltes Android-Telefon oder iPhone, es wird also die Mobiltelefonhardware für diese Funkschnittstelle genutzt.


.jpg   MediaNavEvoRueck.jpg (Größe: 58,8 KB / Downloads: 547)

Die Anschlußbelegung habe ich im Netz auch gefunden.


.jpg   Anschluesse1.jpg (Größe: 63,19 KB / Downloads: 542)
.jpg   Anschluesse2.jpg (Größe: 59,01 KB / Downloads: 540)

Das Radio bekommt auch ein Signal vom eingelegten Rückwärtsgang und startet dann automatisch die Rückfahrkameraanwendung. Der Nachtmodus des 7 Zoll Displays wird durch zuschalten des Abblendlichtes aktiviert, bei Tagfahrlicht bleibt das Display im Tagmodus.

Kostenmäßig liegt die hier verbaute größte Version des MediaNavEvolution bei 350 Euro Aufpreis im Basismodell, im Comfort-Modell ist es im Ausstattungspaket Technik bereits enthalten. Ich kann aber die Anschaffung nur empfehlen, im Vergleich zu Konkurrenzradios anderer Hersteller ist es nahezu geschenkt und die Empfangsleistung die es bietet, kenne ich bisher nur von gezielt für den Fernempfang modifizierten DAB-Radios oder professionellen Messempfängern.

Hier vor meinem Haus in Wellingsbüttel bekomme ich knapp 80 Programme störungsfrei herein, fahre ich entlang meiner Wanderstrecke zum Teetzpark, sind es mal für einen Moment knapp über 90 Programme die gelistet werden. 


.jpg   HH1.jpg (Größe: 83,29 KB / Downloads: 542)
.jpg   HH2.jpg (Größe: 88,29 KB / Downloads: 540)

Ich bekomme hier sogar den rbb, also den Rundfunk Berlin-Brandenburg störungsfrei herein.


.jpg   rbb10B.jpg (Größe: 70,43 KB / Downloads: 538)
.jpg   rbb210B.jpg (Größe: 65,74 KB / Downloads: 537)

Es handelt sich dabei um den Kanal 10 B, der nächstgelegene Sender dürfte der Sender Pritzwalk mit 10 kW sein. Immerhin eine Entfernung von gut 150 km.


.jpg   Entfernung.JPG (Größe: 101,03 KB / Downloads: 535)

Selbst der Tagesempfang auf Langwelle und Mittelwelle ist beeindruckend. Auch hier ist das Band rappelvoll und man hört mehr als es Empfangsvorhersagesoftware im Internet verspricht. Ich kann mich zu keiner Zeit erinnern einen so guten LW und MW Empfang im Auto mit damaligen Analogradios gehabt zu haben.  


.jpg   LW.jpg (Größe: 60,93 KB / Downloads: 534)
.jpg   MW.jpg (Größe: 66,2 KB / Downloads: 532)

Über versteckte Menüs kann man das Radio auch funktionstechnisch modifizieren.


.jpg   verstecktesMenue.jpg (Größe: 87 KB / Downloads: 534)

Hier kann man aus einem Radio für Renault, ein Radio für Dacia oder Nissan und so weiter machen. Da ändert sich dann das Herstellerlogo beim Booten und die Farbschemas des Menüs. Darüber soll es laut Internet aber auch möglich sein, einen Kurzwellenmodus zu aktivieren, was für mich als SWLer natürlich ein Traum wäre. 

Ich werde mich in den nächsten Wochen mal mit dem kleinen Wohnmobil die Ostseeküste bis zur Polnischen Grenze durchschlagen und dann nach Schweden übersetzen und Empfangsversuche wagen. Beherbergungsverbote sind mir so ausgerüstet erstmal egal, falls welche kommen sollten. Das Auto bekommt morgen noch Firmenschilder und einen professionellen Messempfänger mit Antennensatz zum Vergleich stelle ich auch rein, die nötigen Papiere zur Durchreise, Nachweise das meine Tätigkeit dringlich ist und Fährtickets sind schnell aus dem Laptop und mobilen Protokolldrucker gezogen. Dann bin ich halt dienstlich unterwegs und begehe zum Zwecke der Vermessung von Sendeanlagen Republikflucht.

Otto.
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#2
Hallo,

mit meinem neuem Otto-Mobil trotze ich den Beherberungsverboten, die dank wehrhafter Bürger und Gerichte nun ja auch Geschichte sind !  Smiley18 

Ich habe mich also in den letzten Tagen entlang der Ostseeküste in Richtung Rügen vorgeschlagen um aus dem Auto heraus in der fast unberührten Natur zu Dxen. Tagsüber wurden sogenannte Lost-Places durchstöbert und fotografiert, am Abend dann im Scheinwerferlicht kuschelig am Auto die Antennen aufgebaut und bis spät in die Nacht gefunkt und Radio gehört! Die zusätzlichen Batteriebänke laden dann am Tage über den Motor wieder auf. 

Ich bin schon seit Donnerstag auf und um Rügen unterwegs, die klassischen Orte wie Peenemünde aber auch das alte Kernkraftwerk Lubmin wurden besichtigt. Im KKW habe ich sogar durch einen Kontakt eine Einzelführung bekommen und Fotos aus dem inneren des Reaktors machen können. Nachdem auch verschiedene alte Flugplätze und Lostplaces aus der Zeit des II.WK und Sendeanlagen abgelichtet wurden, war es Zeit die Flucht nach Norden anzutreten. Hierzu fuhr ich nach Neu-Mukran südlich von Sassnitz. Südlich des alten Fischerdorfes wurde in den achtziger Jahren hier ein großer Eisenbahnumschlaghafen gebaut, der der damaligen  DDR zum Warenaustausch mit Russland, unter Umgehung der Transitländer, diente. Man wollte halt nicht mehr für jeden Eisenbahnwagen der über Polen rollt, an Polen eine Transitgebühr bezahlen. Unter dem Strich war ein Hafenneubau in Neu-Mukran und der Gegenstelle in Klaipeda, inklusive der Bau von neuen Fähren des Typs EGF-321 https://de.wikipedia.org/wiki/Typ_EGF-321 auf der Mathias-Thesen-Werft in Wismar für die DDR günstiger. Die Schiffe waren wohl die größten jemals in der DDR gebauten Schiffe und zur damaligen Zeit durch das doppelstöckige Eisenbahndeck auch die größten Eisenbahnfähren weltweit! Hier ziehe ich als Westdeutscher ohne zu zögern den Hut vor den Leistungen der ostdeutschen Werft! Nach der Wende wurde über Mukran dann der Abtransport der Roten Armee inklusive ihrer Atomwaffen in Richtung Russland abgewickelt, danach gab es für diese Fährverbindung keine Verwendung mehr. Eine andere geschichtlich bedeutende Fährlinie, die von hier aus operierte, sollte 28 Jahre später das gleiche Schicksal ereilen. Die über 111-Jahre alte Königslinie https://de.wikipedia.org/wiki/Königslinie , in der Zwischenzeit von schwedischen Unternehmen Stena betrieben, stellte unter dem Vorwand der Covid-19-Pandemie den Betrieb im März 2020 dauerhaft ein! Damit war die schnellste Verbindung von Deutschland nach Skandinavien vorerst Geschichte. Von Seiten Deutschlands wollte man das nicht akzeptieren und hat eine Nachfolgelinie auf die Beine gestellt. Seit dem 17. September 2020 bietet die Förde Reederei Seetouristik hier eine Katamaranverbindung ins schwedische Ystand zu ganz moderaten Preisen an. Innerhalb von nur noch 2.5 Stunden fliegt man geradezu über die Ostsee, auf der alten Königslinie nach Trelleborg brauchte man immerhin 4 bis 4.5 Stunden. Die Verbindung wird 2020 noch bis Ende Oktober angeboten, danach geht man in die Winterpause und startet erst ab dem Frühjahr 2021 wieder in die Saison.



Ich nutzte also diesen Weg noch schnell um aus Deutschland wegzukommen. Das Buchen geht online direkt über das Mobiltelefon und schon darf man sich im Hafen von Neu-Mukran in die Reihe der parkenden Autos einreihen.

   

Die Wartezeit kann man gut mit alten Karten über den Hafen verbringen. So sind auch heute noch Spuren der alten Fährlinie Mukran-Klaipeda sichtbar. Man kann auch gut nachvollziehen wie hier damals die russische Breitspur auf europäische Normalspur und zurück umgespurt wurde. Die DDR wollte absichtlich keinen Containerverkehr haben, da man befürchtete, das man die Container aus Russland nicht wiedersieht und diese dort massenhaft als Wochenenddatschen enden. Für die DDR wäre das ein teurer Materialverlust gewesen, weshalb man lieber auf eine halbautomatische Umspurung zurückgriff.  Zur Zeit dient der Hafen Mukran übrigens auch als Lagerstätte für die restlichen Kilometer der Ostseepipeline Nordstream 2! Ein Grund warum der Amerikaner dem Hafen mit der totalen wirtschaftlichen Zerstörung droht, wenn denn Nordstream 2 in der letzten Phase doch noch zu Ende gebaut wird. Ebenso liegt im Hafen ein norwegischens Kreuzfahrtschiff auf, die M/S VIKING SUN, der Grund ist klar, CORONA.  KopfWand 


Nach dem Bording, das geht in Minuten, ist man dann ratzfatz mit dem SKANE JET aus dem Hafen, an Sassnitz mit seinen schönen alten Häusern und der Steilküste vorbei und auf offener See. In der Ferne passiert man einige Windkraftfelder und keine drei Stunden später findet man sich im beschaulichen Hafenstädchen Ystad an der schwedischen Südküste wieder. Nach Besichtigung der Stadt führte mich meine Reise auf der Küstenstraße 9 in Richtung Osten weiter. Wie an der ganze Südküste Schwedens findet man hier einen Golfklub nach dem anderen und Landschaften die im Sommer an manche Windows XP-Hintergrundbilder erinnern.  Smile  Mein erster DX-Stop war gleich hinter dem Örtchen Nybro auf einem kleinen Platz direkt an der Ostseeküste.

   

   

   
 
Von hieraus habe ich meinen ersten DAB Bandscan mit dem Media Nav Evolution gestartet. Viel habe ich nicht erwartet denn DAB war in Schweden lange Zeit eigentlich nicht gewollt. Man wollte nicht so sein wie der Nachbar Norwegen, der UKW abgeschaltet hat und DAB stattdessen nutzt. Erst 2018 kam langsam die Einsicht, man könne DAB ja mal ausprobieren und fand offensichtlich Gefallen daran. Zunächst wollte man bis 2019/20 40-50 % der Schweden erreichen, weshalb man kleine Sender in Großstädten wie Stockholm oder Malmö installierte, nun sollen in den nächsten Jahren auch die restlichen Schweden DAB+ bekommen, UKW bleibt aber wie in Deutschland erhalten.  Nybro ist nun fernab von Malmö und Stockholm ist auch weit weit weg, ich habe also gar kein DAB+ Empfang erwartet, dennoch bekomme ich mit dem Media Nav Evolution und der Autoantenne die Ausläufer aus Malmö rein. Ebenso der Dänische DAB+ Mux aus Ronne auf Bornholm, ungefähr 60 km entfernt ist kein Problem. Überrascht war ich als mein Finger auf die Absolut - Stationen des vor wenigen Wochen gestarteten 2. deutschen Bundesmux gekommen ist.  Fehlerfreier Empfang auf dem Parkplatz direkt an der Küste, hier der Beweis.

[video=youtube]youtube.com/watch?v=AzmYos_SZJc[/video]

Empfangen wird hier der Sender aus Züssow, dieser steht östlich der Kreuzung von Bundesstraße 111 und 109.

   

Das Entspricht einer Entfernung von gut 158 km quer über die Ostsee.

   

Hier zeigt das Radio und das verbaute Antennensystem im Auto wieder was es kann. Ich hatte oben schon vom Empfang des Senders Pritzwalk in HH berichtet der ähnlich weit entfernt ist.  Auch auf MW und ganz besonders auf LW zeigt das Radio Stärke, aber davon werde ich später berichten. Die Reise geht morgen weiter in Richtung Norden, es sind noch viele Sachen anzusehen, Empfangsversuche und QSOs zu führen. 

Otto.
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#3
Danke Otto, für diesen interessanten Beitrag, auf dessen Fortsetzung ich mich freue.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#4
Guten Abend.

Meine Reise ging in den letzten Tagen weiter. Über Kivik, Ahus, Karlsham, Kalrskrona vorbei an Kalmar und der
langgezogenen schwedischen Insel Öland bis kurz vor Stockholm, immer entlang der schwedischen Ostküste.
In Nynäshamn ungefähr 40 km südlich von Stockholm stieg ich wieder aufs Schiff.
Von hier aus gibt es täglich mehrere Abfahrten der Reederei Destination Gotland nach Visby auf der Insel Gotland.
Die ungefähr dreistündige Fahrt erfolgt mit Fähren des Typs SF 1650 (https://de.wikipedia.org/wiki/SF_1650). Mit knapp 29 kn sind diese Schnellfähren im klassichen Design fast so schnell wie Katamarane aber wesentlich komfortabler und auch deutlich größer. Die Preise für Hin- und Rückfahrten sind sehr moderat, falls jemand ohne Auto sondern mit der Bahn anreisen will, es gibt ab dem Hauptbahnhof von Stockholm einen Shuttleservice nach Nynäshamn, der für einen geringen Aufpreis direkt zum Fährticket hinzugebucht werden kann.  

Nach dem Bording geht die Fahrt auch schnell los. Das Schiff schiebt sich innerhalb weniger Minuten durch eine wunderschöne Schärenlandschaft, vorbei an der Insel Öja an dessen Südspitze der Leuchturm Landsorts fyr grüßt.
Wer die Ostsee etwas besser kennt, dem sagt der Name Landsort sicher etwas. Ungefähr 25 km südostlich von hier, befindet sich das Landsorttief. Dieser schmale Graben ist mit knapp 460 Metern die tiefste Stelle der gesamten Ostsee, die Südspitze der Insel Öja geben der Tiefe ihren Namen. 

Gotland selbst ist wegen des milden Klimas so eine Art Mallorca der Schweden und im Sommer stürmen viele hunderttausende Kontinentalschweden dieses herrliche Fleckchen Erde, dann wird es hier wirklich rammelvoll! 

Die Ruhe, die dem schwedischen Drehbuchautor und Regisseur Ingmar Bergman dazu bewegte hier sesshaft zu werden, kehrt erst wieder im Spätherbst ein. Sein Haus kann man hier ebenso besichtigen, wie die Villa Kunterbunt aus den Filmen und Büchern von Astrid Lindgren über Pippi-Langstrumpf. 

Für mich ist diese Insel gerade im Herbst und Winter sehr reizvoll. Man hat kilometerlange Strände für sich allein und ein frühmorgendliches Bad in der knapp 10 Grad warmen Ostsee ist wirklich sehr erholsam. Ich springe wirklich jeden Morgen zum Sonnenaufgang aus dem Auto direkt in die Ostsee rein und schwimme ein paar "Bahnen".  Das Funk und Radiohobby kommt natürlich nicht zu kurz und so möchte ich auch wieder von einem Empfang berichten, den ich gemacht habe, diesmal auf UKW.

Mein Standort bei diesem Versuch war Norra Gattet, die schmalste Stelle zur nördlichen Nachbarinsel Färö.

       

Von hier aus konnte ich in der Standardkonfiguration, also MediaNavEvolution mit normaler Autoantenne einen Radiosender aus Liepaja, einer Hafenstadt im Westen von Lettland empfangen. 

Das Programm wird nach meiner Datenbank von einem Sendeturm in der Nähe der Hafeneinfahrt von Liepaja mit 20kW ausgestahlt. Hier die Position des Senders und ein Bild welches ich über Google gefunden habe.

   


.jpg   senderbild.jpg (Größe: 30,35 KB / Downloads: 285)

Die Luftstrecke die das Signal bis zum Norra Gattet zurücklegen musste beträgt ungefähr 196 km.

   

Anschließend ein Hörbeispiel des Senders LR3 dessen Schwerpunkt klassische Musik ist. Ein durchaus hörenswertes Musikprogramm nach einem arbeitsreichen Funktag hier im Ottomobil.



Die Reise wird fortgesetzt, es geht weiter in Richtung Norden.

Otto
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#5
Danke, Otto,
Sehr informativ und sehr spannend. Das macht mich heiß eine solche Reise auch zu absolvieren. Thumbs_up
Gruß,
Ivan
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#6
.....den Zeilen vom Ivan schließe ich mich gerne an.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#7
Danke für den interessanten Beitrag. Ich habe ähnliche Weitempfänge auf meinem Schiff gemacht. Eine Frage zu Autoradios. Sind diese mittlerweile viel Empfindlicher bei DAB geworden? Ich habe ein altes VW Radio und das ist auf DAB eine Katastrophe! Kann man das hier gezeigte Radio einzeln kaufen und in jedes beliebige Auto einbauen oder muss man sich da nur für das tolle Radio ein Dacia oder Renault kaufen? Passen die Stecker auch auf andere Autos ? Was habt ihr da für Erfahrungen?

VY 73 DE BS
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#8
Meine Zeit auf Gotland geht zu Ende, die Schweden waren auch diesmal sehr nett. Ich werde sicher wiederkommen und dieses Eiland mit dem Segelboot besuchen. Auch der kleine Nationalpark Gotska Sandön ungefähr 40 km nördlich von Farö steht auf der Liste einer DXpedition in 2021.

Die herbstliche Wetterlage über der Ostsee brachte auch im Radio einige Überraschungen und Empfänge. So wurde in den letzten Tagen der Messempfänger im Auto unruhig, er bekam immer wieder kurz RDS-Kennungen ferner Stationen rein und dann am Wochenende ging es rund.  Eine Meldung nach der anderen spukte der Empfänger aus und ich habe die Frequenzen händisch in das hier gezeigte Autoradio übertragen um zu sehen wie sich das MNE wieder auf UKW schlägt. Hier ein paar Aufnahmen vom UKW-Tropo-Empfang südlich von Burgsvik auf Gotland

Aus Stettin war auf 92 MHz zum Beispiel PolskieRadio zu hören



ebenfalls aus Polen, der Sender steht wenige km nördlich von Zielona Gora, war Radio Jedynka auf 105 MHz empfangbar

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#9
vom gleichen Senderstandort kam auf 106.4 MHz RMF FM



Die Tropo-Empfangssituation war über Stunden stabil, erst am späten Nachmittag war der Spuk dann langsam wieder vorbei und es stellte sich wieder Normalität auf den Bändern ein.

Morgen geht es wieder aufs schwedische Festland in Richtung Stockholm und dann immer entlang der Küste in Richtung Polarkreis. Hier will ich sehen was in den langen dunklen Nächten auf der Mittelwelle in Richtung Kanada und Amerika geht und auch Aurora/Polarlicht kann zu ganz interessanten Erscheinungen im Radio führen.

Otto.
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#10
Ich finde es auf meinen Reisen immer so spannend die unterschiedlichen Radiofrequenzen in den verschiedenen Ländern anzuhören. Es ist immer so spannend die Radiosender sich in den verschiedensten Sprachen anzuhören. Bei meiner letzten Reise nach Tibet wahr ich so begeistert. Zur 70 % lief im Radio immer beruhigende Musik. In Tibet ist wirklich alles so magisch. Ich habe mich vor meiner Reise wirklich sehr informiert. Auf dieser Seite habe ich mir all die wichtigen Informationen gesammelt. Est hat mir auf der Reise sehr geholfen.
Ohne Gemüt ist keine wahre Kunst denkbar.

- Johann Wolfgang von Goethe
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#11
Auf dem Weg zum Polarkreis habe ich in der letzten Woche Halt in Aland gemacht. Einer Inselgruppe im Norden der Ostsee am Eingang des bottnischen Meerbusens. Hier entstand das folgende Video von einem Bandscan zur Tageszeit auf der Lang- und Mittelwelle mit der im Auto eingebauten Antenne.

Ergebnis.
Es gibt auch am Tage noch einiges auf diesen Wellen zu hören, ab Werk ist die AM-Suchempfindlichkeit aber so eingestellt, daß viele Stationen vom Automatischen Suchlauf gar nicht gefunden werden! Ich demonstriere das im Video, gehe zunächst die Wellenbereiche per Hand durch, anschließend am Ende des Videos mehrmals mit automatischen Suchlauf.  Der Suchlauf findet immer nur einen kleinen Teil der Sender die man auf der MW und LW hören könnte. Wohlgemerkt ist das nur im Tagesbetrieb und auf LW und MW so. Nach Einbruch der Dunkelheit sind die AM-Bänder randvoll mit hohen Feldstärken und der Suchlauf findet dann fast alle 9 kHz einen Sender. Ein Video dazu werde ich auch noch einstellen.  Man könnte mir nun unterstellen das es Jammern auf hohem Niveau ist, schließlich haben viele Autoradios gar keinen AM-Bereich mehr und auf UKW und DAB+ zeigt das MNE ja das es ein wirklich für Fernempfang taugliches Radio ist, welches Spaß macht. Aber ich will auch auf Sachen hinweisen, die mir nicht mehr so gut am MNE gefallen und das wäre der Suchlauf bei Tagesempfang auf LW und MW. Solange man aber per Hand abstimmt ist das kein Problem.







Otto.
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#12
Glückwunsch dazu, Otto ....und allzeit gute Fahrt und immer ne Menge "Wellensalat"
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#13
Hallo Otto,

wie sehr würde ich mir das auch für meine MW-Radios als Tagesempfang wünschen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#14
Danke für deine Berichte. Die sind sehr informativ und machen Spaß zu lesen. Ich freue mich auf eine Fortsetzung.
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#15
Hallo.

Vielen Dank für die Beiträge. 
Entlang der Ostküste Schwedens konnte ich weitere Fernempfänge mit dem Media Nav Evolution verzeichnen. Man kann über Stunden stabile Empfänge finnischer UKW-Sender beobachten, dieses Land setzt ja nicht auf DAB+. Im Gegenzug bekommt man im Landesinneren schon die Multiplexe auf dem volldigitalisiertem und UKW-freien Norwegen rein. Das Media Nav scheint hier auch besonders gut bei kleinen SNR zu funktionieren, zwei batteriebetriebene Referenzradios die ich mit einer Antennenbuchse nachgerüstet habe hören hier noch nichts.
Videos folgen, sofern mich Youtube lässt und die Radiomitschnitte nicht wieder als urheberrechtsverletztend einstuft. 

Aktuell habe ich die Seite gewechselt und bin mit der Fähre vom schwedischen Umea ins finnische Vaasa übergesetzt. Die Fahrt über den bottnischen Meerbusen dauert ungefähr 4.5 Stunden und biete insbesondere in der Nacht einen wunderbaren Anblick. Die Einreise ist zur Zeit völlig frei von Coronagängelungen möglich, hier lässt man den Leuten noch ihre eigene Entscheidung.

Das Bild entstand mit dem Mobiltelefon kurz vor dem Einlaufen in Vaasa. Auf der Ostsee selbst ist das Schauspiel noch deutlich besser zu beobachten, auf Grund des Wellengang und Rollen des Schiffes nur sehr schlecht zu fotografieren.
 
   

Meine Reise mit dem Media Nav geht nun weiter in Richtung Norden. Zu Weihnachten und Jahreswechsel will ich am Polarkreis ankommen und dann im Januar weiter in Richtung russische Grenze. Hier werde ich mich mit dem Media Nav auf UKW und MW auf die Lauer legen mit dem Ziel Signale über den Pol hinaus zu hören. Kanada und USA sind bei den Bedingungen sicher ein Versuch auf der Mittelwelle wert.

Otto.
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