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Flottes Tempo wird da an den Tag gelegt. Schöne Dokumentation der Reparatur.
Beste Grüsse
Thorsten
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(01.11.2020, 12:45)DiRu schrieb: "Aber hier sind die vier Sechskantschrauben innen an das U verschraubt."
Man käme da schon ran, wenn man den Konus mit der Schwingspule zunächst entfernt.
Hallo Herr Rudolph,
ja das ist natürlich richtig. Aber wenn ich mir das so ansehe, mit einem Ringschlüssel Größe 9, könnte man die Sechskantmutter auch von aussen in den Korb hineingehalten - lösen.
Ich werde das mal so probieren.
Aber das reicht mir jetzt hier zeitlich nicht, aber ich komme darauf zurück und berichte hier.
Grüsse
Debo
(Detlef Boeder)
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1) Zum Sprühen der Röhren mit Abschirmlack:
Das Thema hatten wir schon verschiedentlich. Ich besprühe meine Röhren seit Jahren mit Graphitlack von Kontakt-Chemie. Abgeblättert ist da noch nie etwas und Heulerscheinungen hatte ich bei solchermaßen behandelten Röhren auch noch nie.
Wichtig ist die Vorbehandlung der Röhre. Diese sollte natürlich fettfrei sein und natürlich muss der Leitdraht, der über dem Sockel verläuft, vernünftig blank gemacht werden. Der Bakelitsockel der Röhre wird abgeklebt. Ebenso muss ein oben auf dem Glaskörper liegender Röhrenanschluss vorher abgeklebt werden, und zwar so, dass noch ein unlackierter schmaler Glasstreifen zwischen Lackschicht und oberem Anschluss bestehen bleibt. Hier darf keine Strombrücke zwischen aufgebrachtem Abschirmlack und der oben liegenden Elektrode entstehen. Das mache ich selbst bei Röhren wie einer RENS 1204 so, da nie auszuschließen ist, dass sich der dünne Abschirmlack einen Weg unter die Bakelitkappe sucht (es gibt zudem Röhren dieser Bauart, bei denen unter der Bakelitkappe ein trichterförmiges Blech auf den Röhrenstutzen geklebt ist und auf das eine dünnwandige Bakelitkappe geschraubt wird).
Ich sprühe die Röhre sodann zunächst dünn ein, der Graphitlack muss noch nicht decken, und lasse trocknen. Das geschieht bei Zimmertemperatur in sehr kurzer Zeit. Danach kommt eine 2. Schicht, je nach Ergebnis noch eine 3. Schicht. Wichtig ist, dass nichts am Leitdraht, der über dem Röhrensockel liegt, vorbei nach unten in den Röhrensockel läuft und dort für Kontaktbrücken sorgt.
Aus diesem Grund sprühe ich meine Röhren freihändig, wobei ich den Röhrenkörper immer möglichst waagerecht halte und die Hand drehe. Das erfordert etwas Übung, aber es klappt.
Die Röhre wäre nun einsatzbereit.
Für die rein optische Behandlung nehme auch ich Sprühlack aus der Dose, sofern ich diesen Arbeitsgang überhaupt vornehme.
2) Zum Abschrauben des Lautsprecherbürzels bei noch eingeklebter Membran:
Das habe ich, so wie Debo es beschreibt, auch schon praktiziert, aber es war sehr schwierig. Wichtig ist, dass die Membran dabei so weit hochgeschoben werden kann, dass die Schwingspule frei kommt. Ansonsten passiert es nämlich durch das Lösen der Schrauben, dass der schwere Lautsprecherbürzel sich etwas verschiebt und schlimmstenfalls die Schwingspule quetscht.
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Gruß
klaus
Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.
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Hallo zusammen,
die Prozedur mit dem Abschirmlack, wie von Klaus beschrieben, kann ich nur bestätigen.
Zum Schluß sprühe ich aber immer noch Klarlack auf, der Graphitbelag wird so "handsicher".
Bei meinen Exemplaren war der Belag nicht abriebfest, verwendet habe ich auch das Produkt
von Kontakt-Chemie. Die Gitterkappe habe ich vor dem Einsprühen entfernt und den Be-
reich um den Anschlußdraht abgeklebt..... war bei einer Röhre eh lose.
Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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Hallo,
ich mache es mittlerweile mit Abschirmen ganz anderes, denn die Lacke auch Graphitspray ohne abreiben nicht leitfähig ist und abgerieben ist in Kiloohm-Bereich nur leitfähig. Das machen wir aber lieber in einem der Treads dafür, damit man auch die Antworten dafür findet, wenn man sie sucht. Hier ist das Thema der Siemens 47.
Gruß,
Ivan
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Ivan, ich muß Dir Recht geben. Es ist sicher besser, die Frage der Besprühung von Röhren separat abzuhandeln. Vielleicht kann Andreas da aktiv werden?
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Heute ging es erstmals darum, das Gerät wieder unter Strom zu setzen. Der ursprüngliche zweipolige Netzstecker war ja noch dran, als ich das Gerät bekam. Aus dessen Zustand kann man schließen, daß das Gerät seit Einführung von Schukodosen keinen Strom mehr gesehen hat.
Entsprechend waren die Abgriffe für die verschiedenen Netzspannungen am Trafo mit einer nichtleitenden (!) Schmutzschicht überzogen. Die mußte erst mal abgekratzt werden, ehe Strom floß. Im Leerlauf nimmt der Trafo knapp unterhalb 120 mA (Blind-) Strom auf.
Mit allen Röhren (außer der RGN1064) dann etwas darüber. Jetzt natürlich Blind- und Wirkstrom.
Zunächst erfolgte die Speisung des Anodenstrom aus einem separaten stabilisierten Netzteil (mit einstellbarer Strombegrenzung). Bei 250V fließen dann (mit der lahmen RENS1374d) ca. 25 mA. Sieht also (vorläufig) ganz gut aus.
Als "Ersatz" für die Feldspule des Lautsprechers, welche hier in der Minusleitung liegt, wird ein Drahtwiderstand von 2,3 kOhm verwendet. Nun kann die Gleichrichter-Röhre auch eingesteckt werden, so daß die Anodenspannung nun ohne extra Netzgerät zur Verfügung steht. Die Anodenspannung steigt damit auf ca. 300V (später 260 V??) und die negative Spannung beträgt ca. -89 V. Das Netzteil erzeugt also insgesamt ca. 390V.
Die recht komplizierte Spannungsversorgung mit der hohen negativen Spannung ist deswegen erforderlich, weil das Gerät zur Demodulation keine Diode verwendet (wie das später allgemein üblich ist), sondern einen Anoden-Gleichrichter mit der REN914. Will man da eine AGC (automatic gain control) realisieren, geht das nur dadurch, daß die Arbeitspunkte von Anoden-Gleichrichter und zu regelnder Hf Röhre (die erste der RENS1234) entsprechend eingestellt werden. Dazu ist die hohe negative Spannung erforderlich. Es gibt dann auch noch ein Poti (1 MOhm), das so einjustiert werden muß, daß, abhängig von Toleranzen der RENS1234, der Arbeitspunkt der Regelung stimmt. (Das Poti ist an der Rückseite des Gerätes und muß nur bei Röhrenwechsel nachjustiert werden.)
Da der eingebaute Lautsprecher des Gerätes hier nicht verwendet wird, kommt ein Prüflautsprecher mit schaltbarem Anpaßübertrager zum Einsatz.
Gibt man (über einen Koppelkondensator 22 nF zur Potentialtrennung) einen Sinuston auf das Gitter der RENS1374d oder der REN914, so hört man diesen leise im Lautsprecher. Na, ja, immerhin!
Nun kommt der SMLR zum Einsatz. Der kann immerhin mehrere Volt HF abgeben. Man muß aber schon ca. 5 V(!) modulierte HF auf den Antenneneingang geben, um überhaupt einen ganz leisen Ton im Lautsprecher zu vernehmen. Das Gerät ist also gräßlich unempfindlich. Allerdings war in Abhängigkeit von der Sender-Einstellung des 47W der Ton zwischen ca. 450 kHz und 1400 kHz zu hören.
Liegt die "Taubheit" des Gerätes nun direkt am Zustand der HF Spulen, oder aber an den sicher auch da korrodierten/verschmutzten Schaltkontakten in den Spulenbechern. Das muß noch untersucht werden.
Hier sieht man den 47W zusammen mit "Ersatz-Spulen", die ein freundlicher Kollege anläßlich einer Untersuchung über " abgleichbare Spulen" zur Verfügung gestellt hat. Dort gibt es auch Bilder von einem geöffneten Spulenbecher. (Siehe auch den Link ganz am Anfang dieses Threads.)
Die Bronze-Federn, die unten aus den Bechern herausragen, sind Teil der Schaltkontakte (LW - MW). Diese sind auch hier nicht richtig sauber.
Man kann nun nur hoffen, daß es nicht notwendig werden wird, die im 47W vorhandenen Spulen ersetzen zu müssen.
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04.11.2020, 18:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.11.2020, 18:31 von mike jordan.)
Lieber Dietmar.
jedem Anderen würde ich raten:
Nur LW benutzen, da wirkt nur ein einziger Kontakt, die Nr. "8"
Oder nachsehen ob nicht mit der AGC die Röhren geperrt werden.
Gruss hans
Klug ist jeder. Der eine vorher, der andere nachher.
mike
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Lieber Hans,
hast schon Recht. Gestern kam ich nur noch dazu, mit dem Specki die einzelnen Kreise zu testen. Haben alle schön Resonanz und lassen sich über die gesamte MW abstimmen. Muß aber noch dokumentiert werden.
Die Kontakte wurden mit Oszillin behandelt. Heute wird es sich erweisen, ob das erfolgreich war.
Gruß Dietmar
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Der Bericht zur Analyse des Siemens 47WL Ätherzepp ist nun im RM.org zu finden.
https://www.radiomuseum.org/forum/analys...ens_1.html
Viel Vergnügen bei der Lektüre. Nehmt Euch aber etwas Zeit dafür. Er ist ziemlich ausführlich geworden.
Gruß, Dietmar
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Hallo lieber Dietmar,
Du hast da eine schöne Dokumentation zu dem Gerät geschrieben. In einem Fachbuch hätte das nicht besser erörtert werden können. Meinen größten Respekt. So etwas ist für spätere Restaurationen wegweisend.
Natürlich hast Du Dir dann im Frühjahr noch eine gute Gehäuserestauration verdient, damit aus der "Tonne" wieder ein gerades Gehäuse wird. Eine akkurate Schellack-Politur gibt es selbstredend auch. Und mit den 2 fehlenden Knöpfen helfe ich natürlich auch. Aber das sollten wir dann machen, wenn es an das Gehäuse geht.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
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Hallo Dietmar,
das nenne ich mal einen gelungenen Leitfaden zur Restauration eines Ätherzepps,
da ist man schon fast geneigt, sich auch so ein Gerät anzuschaffen...
Viele Grüße,
Rolf
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Zur Befestigung des Chjassis werden 4 Schrauben mit 3,5 mm mit 25 - 30 mm Länge benötigt. Die hatten gefehlt.
Die gibt es heute wohl nicht mehr?
Werde wohl auf M4 "aufbohren" müssen.
MfG DR
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Hallo Dietmar,
M 3,5 mm Schrauben gibt es heute immer noch.
https://www.ebay.de/itm/M3-5x-DIN-84-ver...%3A2334524
Viele Grüße aus Peine
Detlef
Jedoch der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn.
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Vielen Dank an Detlef und Rolf!
Dabei war ich mir fast sicher, daß es diese Schrauben nur noch "antiquarisch" gibt.
Aber "Frau Google" scheint so ziemlich alles zu wissen.
Viele Grüße,
Dietmar
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Hallo Dietmar,
früher dachte ich auch, diese 3,5 mm Schrauben benötigt man nur für die VE und DKE. Nein, denkste, die finden sich immer mal wieder in anderen Radios.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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Debo hat im Post #15 seinen 46W gezeigt. Der sieht eigentlich auch ziemlich unverbastelt aus?
Meinen 46W habe ich nun ebenfalls analysiert - nach fast 60 Jahren.
Manches dauert eben manchmal etwas länger. Gut, damals reichten weder Kenntnisse noch Meßmittel dazu.
Grüße, Dietmar
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Im 47WL steckte als 2. HF Stufe eine AH1 statt einer RENS1234 als ich das Gerät bekam.
Es gibt nun eine Untersuchung dazu, wie sich dieser "Ersatz" auswirkt.
Dabei zeigt es sich, daß in diesem Gerät in der 2. HF Stufe die RENS1234 durchaus durch eine AH1 ersetzt werden kann.
In der ersten HF Stufe, die ja dort geregelt wird, verhält sich dieser Ersatz jedoch ungünstig.
Aus den gemessenen Kennlinien-Feldern von RENS1234 und AH1 war das nicht direkt entnehmbar.
Dietmar
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24.11.2020, 21:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.11.2020, 21:09 von Radio Mann.)
Hallo Dietmar,
Glückwunsch zur Erfolgreichen Reparatur. Irgendwann werde ich meinen Aeterzepp auch auf den Tisch holen, da wird mir dein ausführlicher Reparatur Bericht bestimmt eine Hilfe sein.
Gruß Detlef
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