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EO 1/71 und EO 1/71a - Ich kann es auch nicht lassen
Servus Wolfgang,

(02.01.2021, 18:02)Kurzschluss schrieb: ...Fokussierung kommt spät, erst am Ende des Reglers aber Schärfe lässt sich ordentlich einstellen. Hast du dazu einen Tipp?

Dieses Verhalten zeigt mein EO 1/71 ganz genau so, wie Du es beschreibst. Tipp wäre, die Fokussierspannung zu erhöhen, damit die "elektronische Linse" noch besser bündeln kann.

Die Frage ist aber, ob das sinnvoll ist bei diesem Oszi. Denn das kann wiederum der 1/71a besser. Ggf. setze eine neuwertige EZ80 ein.

Bezüglich dieses 1/71 und der Folgegedanken darf ich nun gern schreiben...

(03.01.2021, 19:39)Kurzschluss schrieb: ...wie Michael richtig schreibt, das Gerät für eine exakte Frequenzbestimmung eh nicht geeignet ist. In dieser Richtung ist es auch nur ein Schätzeisen und so gesehen geht Michael berechtigt mit diesen Kondensatoren großzügig um ... man stellt es zur Betrachtung in die Vitrine und zwei drei mal im Jahr wird es eingeschaltet um Freude daran zu haben. Aber insgesamt hat es Spaß gemacht und man hat wieder ein Stück Erfahrung gesammelt...

..."herzlich willkommen im Club"... Smile

...und verweise an dieser Stelle immer wieder oder ganz bewusst auf das von mir diesbezüglich zwischen den Zeilen Geschriebene, wenn ich diese Geräte vorstelle und ihren Gesamtkontext versuche, zu erklären.

"Schätzeisen" wäre aus meiner Sicht zu hart negativ formuliert. OK, durchaus verständlich vergleichsweise zu anderen, zeitgenössische Oszis. "Wegweisend" passt, wenn man eben den damaligen Kontext berücksichtigt, in dem diese Oszis entstanden.

Der hielt sich nun mal in Grenzen (öhm, Wortwitz! Smile ).

Deshalb ist es völlig berechtigt, den Sinn weiterführender Reparaturen zu hinterfragen. Austausch der frequenzbestimmenden Ko's? Kann man machen, aber wozu? Ist das hier sinnvoll angesichts dessen, was dieser Oszi leisten kann? Aus meiner Sicht nein. Aus diesen Oszis können wir keine Renwagen machen. Das geben diese Geräte einfach nicht her und es wäre vertane Zeit und Mühe. Ich hinterfrage ja zum Beispiel selbst schon beim EO 1/77U den Sinn, dieses Gerät weiter zu bearbeiten, denn

- ich habe ein betriebsbereites Gerät und
- der Zeitaufwand erscheint mir angesichts des derzeitigen "Stocherns" (!) im fehlerbehafteten EO 1/77U als zu groß.

Zumeindest derzeit und ein Ko-Tausch als "Streubombe", der den Fehler möglicherweise (aber nur möglicherweise!) eliminiert, kann bedeuten, dass der Oszi zwar dann funktioniert, ich aber die Fehlerursache dennoch nicht kenne => Null Wissenszuwachs, außer die Aussage "ich habe alle Ko's getauscht und dann funktionierte er wieder".

Hier zum EO 1/71 kann man, wie Frank es tut, mit guten Fug und Recht schreiben: klasse, wenn wieder einer dieser Veteranen hinsichtlich seines Leistungsvermögens gerettet und die Erfahrung dazu gesammelt wurde.

Smiley20

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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(04.01.2021, 10:59)MichaelM schrieb: ...kann bedeuten, dass der Oszi zwar dann funktioniert, ich aber die Fehlerursache dennoch nicht kenne => Null Wissenszuwachs, außer die Aussage "ich habe alle Ko's getauscht und dann funktionierte er wieder".

An der Schlange stelle ich mich gelegentlich auch an Smile
Ansonsten gibt es da nix hinzuzufügen. Kurz, treffsicher und entlastet das eigene Gewissen, vielleicht doch etwas unterlassen zu haben. Es ist eben immer eine Gradwanderung zwischen so genau wie möglich und so genau wie nötig. Aber ich bin froh, wenn du das auch so siehst. Dir nochmals Dank, für die Bedienknöpfe. Ich habe ja ein E-Mail geschrieben. Wirf doch bitte nochmals einen Blick auf besagten 1/77U. Nach meiner Korrespondenz wurden viel Bilder nachgelegt. Habe echt kalte Füße Smile.

Gruß
Wolfgang
"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren."
Benjamin Franklin
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An dieser Stelle noch ein paar Gedanken zum Thema "Ost- und Westkontext" bezugnehmend auf unsere Prüf- und Meßgeräte.

In einem Fachforum, das wir hier sind und ganz strenggenommen, betrachten wir richtigerweise als Bastler, die wir sind, die Geräte lösgelöst vom gesellschaftlichen und politischen (meist damaligen) Kontext, in dem diese Geräte entstanden sind. Ist das richtig? Naja, wenn man einen Volksempfänger nur als Mittel zum Zwecke sieht, eine faschistische Ideologie zu verbreiten, dann müsste man ihn wohl schon aus Prinzip ablehnen. Aber das machen wir richtigerweise nicht, denn wir sehen in ihnen defekte Geräte, die es zu erhalten gilt bzw. als Radios im Sinne eines technischen Denkmales einer unsäglichen und dunklen Zeit.

Notradios sehen wir fast schon automatisch im Zusammenhang mit ihrer Zeit, in der sie entstanden; zwangsläufig, schon um ihre Defekte besser zu erkennen und um ihr Leistungsvermögen (nämlich eingeordnet in den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kontext) sauber einzuordnen.

Mit den Prüf- und Meßgeräten kann das nun eigentlich nicht anders sein. Gerade bei den Geräten aus der damaligen DDR. Da, wo oft aus Spar- aber auch Notwendigkeitsgründen, die politisch orientiert und manchmal bar jedes technischen Fassungsvermögens waren, in den Geräten eher skurrile Eichmöglichkeiten vorhanden sind, zum Beispiel ein simpler Schwingkreis im damaligen AM-Prüfgenerator PG2 (den uns vielleicht bald ein geschätztes Forumsmitglied vorstellen wird, worauf ich mich schon sehr freue) zur ZF-Eichung und die aber alles andere als vernünftig funktionierten, hat ein vergleichbares West-Pendant, wie Marconi zum Beispiel, einfach einen oder mehrere Eichquarze drin, die bis heute supergenau funktionieren.

Es war eben einfach so: Die damaligen "RFT's" sollten - um es mal flapsig zu formulieren "aus Nichts 1000%" machen, während man bei den vergleichbaren West-Pendants problemlos "aus dem Vollen" schöpfte.

Daher kann man unsere Geräte - und so eben auch die EO-Oszillografen - nicht lösgelöst aus ihrer damaligen Zeit betrachten, sondern man sollte beachten, was sie seinerzeit leistungsmäßig können sollten und danach kann sich der erforderliche Reparaturaufwand richten, diese Parameter wieder herzustellen.

Eine schöne Aufgabe, wie ich finde. Smile

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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Willkommen zurück Smile

Habe noch so einen Oszi fast geschenkt bekommen. macht insgesamt keinen schlechten. Tubus fehlt, irgendwann läuft sicher einer über den Weg. Da wurde schon geschraubt. Statt der EZ80 waren zwei SY208 verbaut, was ich korrigiert habe. Allerdings gibt es ein Problem, das ich so noch nicht gesehen habe. Das ganze schwingt kräftig in Y-Richtung und mit dem Y-Verstärker auch das Netzteil- Die Stabi's könnte man getrost als Blinker im PKW verwenden. Trenne ich die Verbindung zu +St auf ist das Netzteil stabil. Laut Serviceanleitung soll einer der Stabilisatoren defekt sein, wenn die Y-Achse schwingt. Ist aber nicht so. Die sind beide ok. Neue bringen keine Abhilfe.

Hat einer eine Idee?

   

   

   


Gruß
Wolfgang
"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren."
Benjamin Franklin
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Hallo Wolfgang,

Elkos taub ?

Viele Grüße
Bernd
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Hallo Bernd,
bin mir nicht sicher. Hatte ich die gemessen, hm? Ich glaube ich werde alt. Müsste ja ausreichen, wenn ich testweise parallel aufschalte, eh ich alles demontiere. Das nehme ich morgen mal in Angriff!

Gruß
Wolfgang
"Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren."
Benjamin Franklin
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Hast du die neuen Kondensatoren parallel zu den alten gelötet?
Das bringt dann nichts, wenn die alten weniger Innenwiderstand haben als die neuen.
Die alten müssen schon raus.
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Bingo,

das könnte es sein. Einer der Netzteil-ELKO (C6) 32uF 500/550V ist platt. Da habe ich ein Problem: nur 50uF in der Kiste. C6 ist der Glättungselko. So gesehen, dürfte ja eigentlich das nix ausmachen, wenn der etwas höhere Strom von der Drossel verkraftet wird. Da habe ich etwas Sorgen. Liege ich da falsch? Muss also schauen, wo ich einen vernünftigen her bekomme. Bei Jan kostet der inkl. Versand mehr wie die ganze Kiste. Wäre da noch die Möglichkeit, ab in den Fundus, wie Michael zu sagen pflegt. Brauche den Oszi ja nicht, da ich einen 1/71 habe. Aber wenn er wieder läuft wäre das auch ok.

Parallel gelötet habe ich die nicht. nur testweise geklemmt. Aber das ist natürlich richtig. Zusammen mit dem alten bringt das nichts. Auf dem Foto sind die alten einseitig abgehangen.

Den 50er rein oder nicht?

Gruß
Wolfgang
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Benjamin Franklin
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Also Kommando zurück.
Habe einen 2x16uF verbaut. Netzteil eingebaut, Kabelbaum angelötet und eingeschaltet. Die Warnblinkanlage läuft immer noch. Leider gab es keine Änderung. Der Fehler liegt also höchstens noch an C36, C48 und C49 oder wo völlig anders. Leider ist alles auch sehr verbastelt. Ich denke, das lohnt sich nicht, zumal auch der Tubus fehlt. Also das Thema ist durch: ab in den Fundus!

Gruß
Wolfgang
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Benjamin Franklin
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Die EZ80 verkraftet den 50µF-Lade-C, also kein Problem.
Also wenn da keine Frolytelkos drin sind, sind die meist defekt.

Schade , daß Du aufgibst.

Viele Grüße
Bernd
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