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Wer kennt dieses Gerät, wer kann nähere Angaben machen oder Hinweise geben ?
#21
(15.11.2020, 20:30)Ronald T                                              In den Radio Anfängen hat man ja viel selber gebaut . Da waren schon Könner am Werk . Ich habe eine Uralte Radio Schaltung Sammlung mit Interessanten Schaltungen . Aber an Geräte alles weg gegeben aus Alters Grund meine Erben werfen es in den Container. Aber schön das es noch Leute gibt die dieses alte Hobby noch aufrecht halten .Ich habe nur noch ein Paar Revox Bandgeräte . Aber auch davon werde ich mich bald trennen . Man kann nicht bis zur Gruft alles behalten . Es gibt dir doch keiner etwas davon mit . Aber mich freut  es das es noch Aufrecht erhalten wird trotz Digital Technik . Es gibt ja keine Sender mehr . schrieb: Wer kennt dieses Gerät, wer kann nähere Angaben machen oder Hinweise geben ?
 
Geschätzte RBF-Fachleute, hier insbesondere diejenigen unter Euch gefragt, die sich mit den Anfängen der Rundfunkempfangstechnik auskennen :
kennt jemand diesen Audionempfänger ?
Wurde schon einmal dieses oder ein in etwa gleiches Gerät irgendwo gesichtet ?
Könnte dieses Gerät von einer Firma produziert worden sein ? – ich schließe dies auf Grund des fehlenden Logos bzw. Firmenschilds auf der Frontseite nicht aus – der Abdruck ist noch zu sehen … - auch das sehr professionell hergestellte Variometer aus zwei Keramikhälften läßt möglicherweise darauf schließen. Auch die Verwendung von Vierkant-Messingstangen als Verdrahtungsleitung ist etwas ungewöhnlich. Auf Grund des verwendeten Europasockels und der verwendeten Materialien schließe ich auf einen Herstellungszeitraum um 1926 bis 1932. Hier zunächst ein paar Bilder zum Gerät, wobei man sich bitte nicht von der Beschriftung irritieren lassen sollte – die Beschriftung sieht wie nachträglich aufgebracht / ausgebessert aus … :





Im Inneren sind höchstwahrscheinlich die flexiblen Verbindungsleitungen zur Deckplatte erneuert worden, denn es sind aus Netzkabeln die Gummileitungen verwendet worden ….



... hier der "Bereichsschalter mit seinen drei Kondensatoren :



... und hier die Ansicht des Kugelvariometers mit seinen Anschlüssen :





... als nächstes die Deck- oder Montagplatte von innen :



... hier mit eingeblendetem Sockelbild :


 
Weiterhin sehr interessant dürfte die verwendete Röhre gewesen sein :
Zunächst ist keine Röhre mit üblicher Beschaltung „Katode an Pin 5 in der Mitte“ verwendet worden – Pin 5 hat über einen Widerstand Anodenspannungspotential und führt über den Drehkondensator zur Rückkopplungsspule – also entweder ist an diesem Pin eine Anode oder ein Gitter 2. Die Heizung der Röhre wird 1. mit Gleichspannung betrieben und da hier auch die Gittervorspannung abgeleitet wird, muß es eine direkt geheizte Röhre gewesen sein. Außerdem liegt im Heizkreis ein Vorwiderstand, bestehend aus einer Parallelschaltung von einem Widerstand und einer Glühsoffitte, so daß die Heizspannung irgendwo zwischen 3,0 und 3,5V liegen müßte …

Einen aufgenommenen Schaltplan habe ich noch nicht ganz fertig bzw. muß ich noch einmal überarbeiten - aber vielleicht hat irgend jemand genau dieses Gerät schon einmal irgendwo gesehen und kann mir hier weiter helfen.

Weitere Bilder und der Schaltplan werden noch demnächst (leider kann das bei mir etwas dauern ...) nachgereicht, trotzdem würde ich mich über Antworten sehr freuen und bedanke mich schon mal für Eure Bemühungen.

Liebe Grüße aus Dessau
Ronald
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#22
Hallöchen erst einmal rundherum und Dankeschön für das rege Interesse an meinem kleinen "Schätzchen" !

Hallo Harald (radioljub01), ich verfolge jeden ernst gemeinten Hinweis - selbstverständlich habe ich mir jeden einzelnen Röhrenlink angesehen, obwohl mir einige Röhren bekannt sind, aber eben um sicher zu gehen .... leider scheiterts bei allen genannten Röhren am Pin 5 .... - weiteres erklärt sich dann weiter unten mit dem Schaltplan.

Hallo Ivan (navi), tja, wie schon geschrieben, dachte ich ja, daß wegen dem fehlenden Schildchen an der Frontseite es sich um ein Industriegerät handeln müßte, aber dies scheint es nun eben doch nicht zu sein - deswegen ist dieses Gerät nicht weniger Wert für mich - im Endeffekt ist es eigentlich ja egal, wer das Gerät nun gebaut hat, ich werde es noch ein wenig ausbessern - die Gummikabel gegen altersgerechte Stoffkabel austauschen und dann mal schaun, was man auf Grund des Schaltplanes für eine Röhre empfielt - ich denke, daß ich da irgendwie etwas passendes finden bzw. machen kann - ist ja nicht mein erstes Gerät, was ich restauriere ... - Röhrensockel und Glaskolben habe ich noch von defekten Röhren geborgen, falls ich nicht die passende Röhre auftreiben kann oder diese zu teuer ist .... - schaun wir mal ...

Hallo Hans (RE 084), auch Dir erst einmal Danke für Deine Ideen - meines Erachtens fallen indirekt geheizte Röhren aus, einmal wegen der Gleichstromheizung, aber vor allem wegen der Gittervorspannungsgewinnung, ich könnte aber auch falsch liegen - nun denn - weiter unten folgt jetzt der Schaltplan, der hoffentlich vieles klärt, oder auch noch mehr Fragen aufwirft ....
Ich lese keine Anleitungen !
                                                   Smiley43
Ich drücke Knöpfe, bis es klappt ...
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#23
Hallo Adolf,

bitte, bitte kopiere doch nicht immer den kompletten Text des Schreibers oder eines antwortenden. Ein Kernsatz oder 2 reichen doch. Der Post des Urhebers ist doch im entsprechenden Post zu lesen. Die jeweiligen Beiträge werden doch dadurch unnötig aufgebläht. Ich bitte Dich darauf mal zu achten.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#24
So, es ist vollbracht :

hier ist der aufgenommene Schaltplan :

   

Ja ich weiß, der Schaltplan könnte noch etwas übersichtlicher und besser "gezeichnet" sein, aber ich habe versucht, z.B. die Spulen, die auf einer magnetischen Achse liegen, auch so in einer Linie zu zeigen. Und die dickeren Linien stellen die Messingstangen dar. Die Röhrenfassung ist von unten gesehen - das heißt auch, daß z.B. die Heizungsanschlüsse genau so auch in "echt" an den jeweiligen Anschlüssen am Fuß angeschlossen sind.

Und bitte - ich habe diesen Schaltplan drei Mal ! neu aufgenommen und neu gezeichnet - er ist so und nicht anders - es könnte also nicht sein und ist auch nicht, daß irgend welche Anschlüsse irgendwo anders hin gehören. Mir ist schon klar, daß keine der gängigen Röhren passt - alleine die Heizung, die an der Röhre anliegende Spannung muß unter 4V liegen, grenzt die Suche zwar etwas ein, aber selbst in dem in Frage kommenden Bereich zwischen 3,0 und 3,5V Heizspannung gibt es noch genügend Röhren - ich persönlich tippe ja auf eine direkt geheizte Doppeltriode, habe aber in allen mir zugänglichen Datenbanken nichts dergleichen gefunden und ist auch nur meine unmaßgebliche Meinung ....
Zusammengefasst :
- 5 Pin Europasockel mit Seitenanschluß
- alle 5 Pins + der Seitenanschluß sind mit entsprechenden Bauteilen verbunden - keine Doppelbelegung - also hat die gesuchte Röhre hat 6 Anschlüsse minus der beiden Heizungsanschlüsse bleiben also vier Elektroden - (2 Gitter / 2 Anoden ??? = zwei Trioden ???)
- Heizung bei 3,0 bis 3,5V Gleichstrom
- Anodenspannung 90V - folglich fällt meiner Meinung nach Raumladungsgitter wegen zu hoher Anodenspannung aus
Also - jetzt sind die Röhrenexperten gefragt : was für eine Röhre könnte hier passen ???

Ich bin sehr auf Vorschläge und Ideen gespannt !

Gruß Ronald
Ich lese keine Anleitungen !
                                                   Smiley43
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#25
Hallo Adolfo,
recht vielen Dank für Deine Meinung.
Ja, auch ich kann mich der Faszination solch alter Geräte nicht entziehen und repariere schon seit früher Jugendzeit speziell Radios und damals auch Fernseher. In den letzten Jahren habe ich mich immer mehr auf alte und älter Radios konzentriert und spezialisiert. Das leidige Problem nur, was wir wahrscheinlich alle haben : kein Platz - auch ein Privatgrundstück hat nur endlichen Platz und wenn man dann auch noch verheiratet ist, obwohl ich eine sehr verständnisvolle Frau habe, dann sind eben nicht nur Platz, sondern auch Zeit begrenzt ...... Tja und dann war ja auch noch das Nagen der Zeit - sie nagt am Körper, sie nagt am Kopf und so langsam wird auch mir mit meinen 60 Lenzen klar, daß auch meine Zeit endlich ist, ja durch Erkrankung sogar noch endlicher sein kann ..... und so habe auch ich schon angefangen, das eine oder andere Gerät abzugeben - wer z.B. noch ein Tonbandgerät Marke Philips EL3547xx sucht .... und genau deswegen, weil ich eben ein wenig "Angst" habe, daß meine "Schätze" im Container landen, versuche ich eben so langsam, meine Geräte in "gute Hände" abzugeben ... und wenn dann noch ein paar €uronen bei rüber kommen, dann kann man mal wieder ein neues Radio kaufen ;-)
Aber was nützt ein neues Radio, all die schöne neue digitale Technik - es fehl etwas ! - das Knistern, Rauschen und andere "Erscheinungen" ... , z.B. wenn man sich mal wieder an seinen VE 301 dyn W setzt und am Abend mit Erstaunen feststellt, daß die Mittelwelle noch lange nicht tot ist : aus England "Absolut Radio" mit toller Musik rein kommt oder der ungarische Rundfunk gleich mit zwei Sendern bzw. Frequenzen empfangen werden kann oder sogar der polnische Rundfunk ein deutsches Programm ausstrahlt ... und das alles mit einem Stück Draht an der Dachrinne und einem einfachen Audion ! Das ist einfach nur Faszination - ein Empfänger, älter als ich selbst und er funktioniert nicht nur, man empfängt trotz abgeschaltener "Großsender" immer noch etwas - einfach faszinierend und fesselnd.
Im Moment habe ich einen Radio-Lampen-Tisch von Sonneberg auf dem "OP-Tisch" - ich werde es wahrscheinlich mal hier vorstellen, da mir Unterlagen fehlen .......
Also, es gibt viel zu tun - schaun wir weg .....
Gruß Ronald und viel Spaß weiterhin beim gemeinsamen Hobby
Ich lese keine Anleitungen !
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#26
So, nach dem ich die unzähligen Zuschriften und Hilfestellungen abgearbeitet habe, Smiley57 hier nun meine eigenen Zwischenerkenntnisse :

- zunächst scheint dieses Gerät tatsächlich Ende der 20'iger Jahre gebaut worden sein - nach meinen Recherchen zwischen 1928 und 1930
- das größte Problem war aber : welche Röhre könnte da drin gesteckt haben ? - durch Zufall bin ich darauf gestoßen, daß eine kleine französische Firma Namens "CYRNOS" nur etwa ein Jahr lang in einem Zeitraum von 1927 bis 1928 eine sogenannte "Trigrille 29", eine Drei-Gitter-Röhre gebaut hat, die sich allerdings nicht durchgesetzt hat und deren Produktion recht schnell wieder eingestellt wurde. Und genau diese Röhre hatte einen 5-Stift-Röhrenfuß mit zusätzlicher Seitenanschlußschraube - 3x Gitter + Anode + 2x Heizung macht zusammen 6 Anschlüsse. Dennoch bin ich der Meinung, daß auch diese Röhre nicht richtig sein könnte :
1. konnte ich diese eine Röhre leider nicht ersteigern - es sprengte einfach mein Budget, so daß ich keinerlei Testmöglichkeit habe
2. haben meines Wissens die Franzosen nicht den Europasockel verwendet - der französische Sockel war wohl etwas anders aufgebaut und hatte andere Stiftgrößen für die Röhren
3. kann ich mir auch elektrisch ein Drei-Gittersystem nicht so recht vorstellen, zumal die aufgenommene Schaltung eher für eine Doppeltriode spricht
Und so habe ich weiter recherchiert und bin unter anderem darauf gestoßen, daß auch z.B. die Firma Telefunken schon sehr früh mit Doppeltrioden experimentiert hat - wohl auch wegen dieser komischen Röhrenabgabe (da sind ja die Deutschen echt Spitze  Smiley59 ) wurden ja überhaupt die Mehrfachröhren schon sehr zeitig erfunden, siehe Loewe .... - möglicherweise wurde also in dieser Zeit, der erste Weltkrieg war noch nicht so lange her, die Industrie und die Verfügbarkeit noch nicht so gut, wie in den späteren Jahren und überhaupt war ja der Rundfunk noch so etwas wie im Experimentalstadium und von einem Massen-Radio für's breite Volk noch keine Rede, so daß für mich sowohl die Bauweise des Gerätes als auch die Möglichkeit, daß es schon frühzeitig eine Doppeltriode mit gemeinsamen Heizer auf einem 5-Stift Europasockel mit einer Seitenschraube für diese Zeit im Rahmen der Möglichkeiten liegen.
Und : ich bleibe dabei - kein privater Erbauer fertigt auch noch eine Art Firmenlogo - dieses Gerät ist von einer, wenn auch noch so kleinen, Firma gebaut worden.
Gut, ich werde wohl das Geheimnis meines kleinen Schätzchen nie ganz lösen können, schon alleine weil mir sowohl finanziell als auch sonst die Möglichkeiten fehlen, eine eventuelle mögliche Originalröhre zu beschaffen und so werde ich aber wenigstens versuchen, mit einer geeigneten Doppeltriode zu mindestens meinem Schätzchen wieder ein paar Töne zu entlocken ....
Schaun wir mal - die Hoffnung stirbt zuletzt und wenn dann endlich wieder normales Reisen möglich ist - vielleicht schaffe ich es mal noch in die Schweiz .... ich hab da noch eine Möglichkeit, die ich nicht ungenutzt lassen will ......
Auch wenn es etwas dauern wird - das Projekt der Wiederbelebung dieses kleinen Kästchens ist noch nicht aufgegeben, ich werde berichten.
Natürlich freue ich mich auch weiterhin über ernst gemeinte Hinweise und Ideen, vielleicht hat ja doch noch jemand DIE Idee .....
... die gängigen Röhren, wie E442 oder E443N oder die TA31 wurden alle untersucht, auch die sogenannten "Pentatron's" wurden begutachtet - falscher Fuß, ebenso gilt dies für die "Micro-Trigrille"-Röhren "B5008" und "B3510", die z.B. zwei Seitenklemmen haben - und diese Röhren wurden 1927 ! gebaut - es gab also auf jeden Fall zu dieser Zeit schon Mehrgitter-Röhren und Doppeltrioden.
Leider sind die überwiegenden Drei-Gitter-Röhren mit einem Raumladungsgitter versehen worden - hier also nach meiner Erkenntnis nicht zu gebrauchen - es bleibt also spannend ........
In diesem Sinne : viel Spaß beim gemeinsamen Hobby
Ich lese keine Anleitungen !
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#27
Hallo Ronald,

wenn ich mir Deinen Schaltplan so anschaue,
kann es sich bei der Röhre nur um eine Doppeltriode handeln.
Es macht auch Sinn, da der Seitenanschluss zum Kopfhörer geht.
Also baust Du Dir so eine Röhre mit einfachen Miiteln nach, z.B. mit 2 Miniaturröhren und einem B5-Sockel,
dem Du noch eine Seitenschraube verpasst...

Viele Grüße,
Rolf
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#28
Hallo Ronald,

ich habe Deinen Schaltplan mal etwas umgezeichnet
und ihm eine Doppeltriode verpasst.
Dein Empfänger sollte also mit einer derartigen Röhre funktionieren.
Ich denke, probeweise würde auch z.B., eine DCC90 Dein Radio zum Spielen bringen,
wie damals den "RIM Pikkolo-58"...

   

Viele Grüße,
Rolf
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#29
Hallöchen und Dankeschön Rolf,

Du hast eigentlich den berühmten Nagel auf den Kopf getroffen - so oder so ähnlich hatte ich 1. die aufgenommene Schaltung auch gesehen und 2. geht genau in diese Richtung meine Intension, den Apparat wieder flott zu bekommen.
Da, sicherlich bedingt auch dadurch, daß keine Röhren mehr produziert werden, Röhren, selbst gebrauchte Röhren, in der Zwischenzeit teilweise Preise erreicht haben, die zumindest deutlich über meinem Budget liegen, werde ich wohl auf meine eigenen Bestände zurück greifen, auch wenn es 1. E-Röhren sind und 2. indirekt geheizte Röhren sind ... - klar werde ich etwas zur Katodensymetrierung tun müssen und klar werden ich sowohl Heiz- wie auch Anodenspannung erhöhen müssen, aber ich würde schon gern mal ausprobieren, inwieweit solch ein Gerät mit seinen Originalteilen funktionsfähig sein kann - Meßtechnisch sind alle Bauteile in Etwa im Soll, also zumindest ist noch immer das drin, was draußen dran steht .....
Aber am interessantesten dürfte nach wie vor sein : was war da für eine Originalröhre drin - soll es tatsächlich "nur" eine Versuchsröhre gewesen sein ? - eine direkt geheizte Doppeltriode auf einem 5-poligen Europafuß mit einem Seitenanschluß ?
Nun, da ich z.B. von der 6SN7GT eine größere Menge habe, werde ich solch eine Röhre von ihrem Fuß befreien und in jenen Europafuß einbauen - dadurch, daß diese Röhre eine Glasröhre ist, hab ich schon mal das schöne Heizungsleuchten. Und wenn es passen sollte - vielleicht bekomme ich noch einen schönen alten Glaskörper einer alten RES164 oder ähnlichen drüber, damit's halbwegs stimmig aussieht ...
Jetzt muß es erst einmal Winter werden und wenn dann etwas Zeit übrig bleibt, dann mache ich mich ran - also etwas Geduld, aber ich bleibe dran ....
Auf alle Fälle schön, daß Du auch eine Doppeltriode "siehst", denn eine Drei-Gitter-Röhre dürfte hier nicht funktionieren - nur ist eben keine Doppeltriode mit 5-pol-Europasockel mit Seitenanschluß in keinem Buch, in keiner Publikation, in keiner Funkschau noch sonst irgendwo erwähnt ..........  Smiley43
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#30
zum ausprobieren kannst du bestimmt einen Provisorischen zwischenadapter schneller herstellen.
Später wenn alles funktioneirt dann die richtige sockel fassung kombination verwenden
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#31
Guten Morgen "... große Schlange"  Wink - jou, solche Art Basteladapter habe ich schon ein paar, so daß ich mir schon wegen einiger anderer Geräte, wie meinem "... dyn" auch für diesen Europasockel noch einen Basteladapter anfertigen werde - macht sich echt gut, gerade wenn man entweder keine Originalröhren hat oder einfach Alternativen ausprobieren möchte, wie z.B. die 5A6 für eine RES164 .... geht übrigens sehr gut bei recht hoher Lautstärke bei noch relativ geringem Brumm ...
Jetzt muß es nur noch Winter werden .......
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#32
Hallo Ronald!

Kannst du deine Rechercheergebnisse bezüglich des Baujahres näher darlegen? Kann sein, ich habe hier was überlesen, wenn ja, dann kläre mich auf Smile

Ich gehe aufgrund der Abbildungen auf Seite 1 auch davon aus, dass das ein Fantasiegerät ist. Gehäuse und einzelne Bauteile sind durchaus authentisch, weniger aber die Gesamtkomposition.

Ich mache das daran fest:

- Gehäuse: Schwer erkennbar, macharttechnisch Mitte/Ende der 20er, seltsam ist die innen aufgebrachte Lasur, wie angesprochen. Front und Deckelplatte augenscheinlich unterschiedliche Oberfläche.

- Beschilderung: Definitiv abgeändert/nachgemacht. So (man verzeihe mir das transformatorische Vokabular) beschissen hat das damals kein Hersteller gemacht. Sieht aus, wie Abreibebuchstaben, die nur in einer Größe zur Verfügung gestanden haben, deswegen wurde seltsam abgekürzt.

- Kondensatoren: Die Teer-Ko's würde ich für die späten 20er als authentisch einschätzen, oder gut gemachte Nachbauten. Der Drehko sieht ebenfalls halbwegs passend aus

- Variometer: Beschriftete Anschlüsse und Machart sprechen irgendwie für mich mehr nach Wehrmachts-Gerät aus den späten 30ern.

- Lötösenleisten: Die Dinger hab ich im Torn. e.B., die sind noch viel sicherer als das Variometer aus einem Militärfunkempfänger.

- Verdrahtung: Seltsam. Mischung aus Isolierschlauch, Vierkantdraht, Isolierten Leitungen, insgesamt ein zu buntes Bild.

-Sonstiges: Die Bananenbuchsen scheinen mit Verzinkten Muttern festgemacht zu sein - verzinkt gabs damals noch nicht. Das Kettchen zum Aufhalten ist durch eine Lötöse neueren Datums gehalten.


Ich will dir nicht die Freude verderben, wenn es für dich ein originales, altes Gerät ist, bitte, dann sei es so. Mein Fazit ist, dass du bei dem Preis nichts falsch gemacht hast, aber auch nichts originales erworben hast. Nichtsdestotrotz funktioniert es sicher und kann auch wieder schön hergerichtet werden. Und von wegen Bastler, die keine Firmenlogos selbst machen? Das Argument zählt nicht. MB-Radio hat sein eigenes Logo, Opa.Wolle hatte, ich habe auch. Und schau dir mal die Nachbauten von Bastelbube an, da kannst du sehen, was manch einer für einen Aufwand treibt.
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#33
Hallöchen Mark,

Danke für Deine Informationen.
Also zunächst : die Freude an meinem kleinen Kästchen lasse ich mir grundsätzlich nicht verderben - Meinungen kann jeder haben und kann sie auch äußern, auch wenn ich nicht alle teile, so akzeptiere ich sie zumindest - kein Problem.
Der Gedanke, daß mein Kästchen möglicherweise kein Industriegerät sein könnte, ist mir auch schon gekommen - auf alle Fälle sind auch mir ein paar Ungereimtheiten aufgefallen :
- die auf dem 4. Bild vom Innenleben des Kästchens gezeigten drei Kabel zum Deckel sind auf jeden Fall neueren Datums - vermutlich wurden diese 3 Kabel ausgewechselt wegen Kabelbruch - es sind mit hoher Wahrscheinlichkeit 3 Gummi isolierte Adern von einem Netzkabel - ja, das ist sehr unschön (von der Originalität aus gesehen), werde ich aber noch versuchen zu ändern - Stoff ummantelte Adern hab ich noch ....
- die "Beschilderung" ist definitiv Hand gemalt bzw. mit Abreibebuchstaben gemacht, also nicht original - da habe ich selbst aber auch noch keine Vorstellungen, wie es evtl. Original oder zumindest Ende der 20'iger Jahre ausgesehen haben könnte und wie man so etwas möglichst Original getreu herstellen könnte ...
Bei den anderen Teilen bin ich mir zwar auch nicht sicher, aus welcher Zeit sie stammen könnten, aber z.B. die keramischen Lötleisten habe ich auch schon in anderen alten Geräten Ende der 20'iger / Anfang der 30'iger Jahre gesehen ...
Dein Argument zum Variometer kann ich nicht widerlegen - die Zahlen sind definitiv aufgedruckt und spricht für industrielle Produktion. Nur mit dem Wehrmachtsgeräte Argument kann ich nicht so recht mitgehen :
- der Wehrmachtsrundfunkempfänger "Rudi" WR 1/T und WR 1/P ist als Superhet ausgeführt und hat Dreko-Abstimmung
- der Mittelwellen-Empfänger C ist ebenfalls ein Super mit Dreko-Abstimmung
- der Gemeinschafts-Empfänger WR kl battr ist ebenfalls ein Super - allerdings für mich mit unbekannter Abstimmung - ein Variometer ist nicht dargestellt
- der Gemeinschaftsempfänger Fu.H.E.t1 ... ein Super mit C-Abstimmung
- der Gemeinschaftsempfänger Eb ist ein Audion-Empfänger mit 2 Vorstufen mit C-Abstimmung und C-Rückkopplung - kein Variometer
- der Deutsche Olympiakoffer (wurde sicher von der Wehrmacht eher weniger verwendet) ist ebenfalls ein Audion mit einer Vorstufe mit C-Abstimmung und C-Rückkopplung
- der Deutsche Arbeitsfront-Empfänger war ebenfalls ein Audion mit einer Vorstufe mit C-Abstimmung und C-Rückkopplung, scheidet also auch aus ...
Die "üblichen" Empfänger, wie die Volksempfänger und der Deutsche Klein-Empfänger hatten ebenfalls kein Variometer dieser Bauart und wurden mit Dreko abgestimmt.
Was könnte die Wehrmacht noch an Empfängern verwendet haben können ? - und vor allem : welches Gerät wurde noch nach 1933 mit einem Mittelwellen- und Langwellen tauglichen Variometer produziert ? - sicherlich noch einfache Geräte, aber die mußten möglichst preiswert sein, da Rundfunkhören zu dieser Zeit bzw. bis etwa 1933-34 eigentlich schon recht teuer war : die Rundfunkgebühr und dazu noch die Röhrensteuer, da konnte eigentlich kaum noch ein so hochwertig hergestelltes Variometer verbaut worden sein - zumal es ja preiswerte Alternativen gab.
Ich denke, daß das Variometer tatsächlich aus der Zeit um 1928 bis 1930 stammen könnte UUUND man muß bedenken, daß mein kleines Kästchen möglicherweise in Frankreich gefertigt wurde - und nach dem, was ich so feststellen konnte, waren die Franzosen in der Rundfunkentwicklung etwas weiter, als Deutschland zu dieser Zeit ... - woran ich das nun wieder fest mache, erkläre ich vielleicht ein anderes Mal.
Ach ja, die Wickelkondensatoren : ich habe mal einen vorsichtig geöffnet - alles noch im Bauzustand. Noch kurioser ist allerdings, daß alle drei Bereichskondensatoren noch sehr nahe an den drauf geschriebenen Werten sind und da keine hohen Spannungen anliegen, besteht erst einmal keine Gefahr. Auf alle Fälle sind die drei Kondensatoren schon seit vielen vielen Jahrzehnten in diesem Kasten : trotz nur geringer Wärmeentwicklung im Inneren sieht man deutlich die kleinen Wachstropfen auf dem Boden des Gerätes unter den Kondensatoren - wenig Wärme also ergo lange lange Zeit.
Übrigens auch das Holz ist innen mit einer dünnen Art Wachsschicht überzogen - fühlt sich auch so an ...
Und zum Schluß die Bananen-Buchsen-Muttern : es sind im "gleißenden" Licht glänzende Stahlmuttern - ob die erneuert wurden - möglich, aber da habe ich noch ein paar Messingmuttern ....
... und das Kettchen - jou, daß ist mit Sicherheit nachgerüstet, denn an der Antennenbuchse hätt' ich die nicht befestigt ....

Aber dennoch Danke für die Hinweise, denn auf alle Fälle weiß ich jetzt und nehme auch vieles mit, was ich noch machen sollte bzw. was so alles auf die "noch erledigen Liste" gestellt werden sollte - denn egal, wie alt oder jung das Kästchen nun ist - es ist ein Zeitzeuge des damaligen Rundfunks und gern möchte ich das Teil wieder zum Spielen bringen - gerade in der heutigen Zeit der nicht mehr vorhandenen "Großsender" ist es doch interessant zu wissen, was so ein Gerät leisten könnte / konnte - selbst mit meinem "... Dyn" kann ich zumindest Nachts die RAI empfangen, also ein wenig geht noch ...... noch ?!

Juti, war jetzt viel Gehinschmalz und hat mich einiges an Zeit (3 Tage) gekostet, aber es macht mir halt auch Spaß, mich mit anderen über ein interessantes Thema austauschen zu können .....

Bleibt als aller letztes nur noch die Frage : welche direkt geheizte Doppeltriode hatte einen 5-poligen Europafuß mit noch einer zusätzlichen Seitenschraube ???

Gruß Ronald
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