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Blutzucker messen ohne Blut vergießen.
#1
Hallo,

 
Mit Sicherheit gehe ich davon aus, dass sich User auch ohne Diabetes für ein System der Messung des Blutzucker - Glukosewertes ohne Blut vergießen interessieren.
 
Ich setze mal voraus, dass Kenntnisse über die geläufigsten Störungen der Insulinproduktion
vorhanden sind und die welche selber betroffen sind, gerne ihre Erfahrungen dazu hier posten.
 
Kernproblem, um immer richtig das von außen zu zuführende Insulin optimal  zu dosieren.
 
Über viele Jahrzehnte haben sich die Teststreifen etabliert, welche aber zwingend einen Tropfen Blut vom Erkrankten brauchten.
 
Um dieses Problem zu vereinfachen fanden umfangreiche Forschungen statt.
Herausgekommen sind Systeme, die Kontaktlos über ein separat Lesegerät oder einer APP auf dem Handy in Echtzeit den aktuellen BZ Wert darstellen können.
 
Für mich sind diese Applikationen mit ihrer Hardware wahre Wunder.
 
Sie können u. a.
  • Messung des Blutzucker aktuell
  • Geben Informationen über den Messwert, z. B. steigt, steigt rasch; fällt, fällt rasch; Plateauphase.
  • Führt die gesamte Statistik der Messungen, splittetet für 7, 14, 30 oder 90 Tage.
  • Schätzt fast genau den HbA1c - Langzeitzuckerwert.
  • Das durchaus wesentlichste System ist die Einstellung der Alarme für Über-oder Unterzuckerung. Dafür muss der Alarm im Lesegerät oder der APP programmiert werden. In Zeiten vor diesem technischen Fortschritt wurden Hunde ausgebildet um vor der Unterzuckerung zu warnen.
 
Zu den technischen Aspekten habe ich bisher folgenden Erkenntnisstand:
  • Der etwa 1 € Stück große Sensor mit der Sonde wird durch die vom Hersteller gelieferten Hilfsmittel sicher am Oberarm für 14 Tage platziert.
  • In dem Sensor befindet sich die Nadel, welche im Gewebe steckt und den BZ Wert kontinuierlich misst.
  • In dem Sensor ist eine kleine Batterie verbaut, welche exakt für den Zeitraum die Spannung vorhält.
  • Der Sensor kommuniziert auf Wunsch des Besitzers und gibt den aktuellen BZ Wert aus.
  • Unabhängig, nur von den Alarmen beeinflusst, gibt es Alarm bei beginnender Unter - oder Überzuckerung.
 
Für mich ist es eine sehr geniale Erfindung um mit der Krankheit Diabetes wesentlich besser zu leben.
Bei mir hat sich unabhängig von der Testmethode die Insulinproduktion nach gut 8 Jahren wieder so stabilisiert, dass ich kein Insulin mehr benötige.
Über kurz oder lang werde ich dann wohl auch keine Sensoren auf Rezept bekommen.
 
Viele Diabetiker vom Typ I müssen für einen geregelten Stoffwechsel permanent Insulin zuführen.
Das geschieht schon länger mit Insulinpumpen, die nach einem an den Patienten angepassten Algorithmus Insulin automatisch zu führen.
Nun war ich bis ich selber mit dem Me0system unterwegs war der Meinung, dass diese Insulinzufuhr darüber geregelt werden könnte.
Weit gefehlt, denn die Hysterese für so ein Projekt zu designen ist wohl derzeit schier unmöglich. Als Beispiel, anfangs habe ich mal nach dem Genuss eines 0,0 Promille Bieres versucht den dadurch signifikant gestiegenen Wert mit einer Insulingabe zu senken, was fast in der Unterzuckerung endete. 
Daher ist die Kombination aus dem blutarmen Messen und der Insulinpumpe immer noch äußerst komfortabel.


 Hier mal zur Orientierung 2 Fotos:
Sensor am Oberarm, ist duschfest.
   

In so einem Karton wird der Sensor geliefert. Mich stört ein wenig, dass die "Einbauhilfe", rechts,  jedesmal neu mit unendlich viel Plastikmüll verbunden ist.
   
Gruß vom Neunkirchner Jürgen
 
 
 
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#2
Hallo,

auch ich verwende seit ca. 1½ Jahr diesen Sensor, der nach nur 14 Tagen ausgetauscht werden muss.
Nach seinem Ablauf kann man ihm einige wiederverwendbare Teile entnehmen, die zum Wegwerfen zu schade sind.

   

Der Sensor befindet sich in einem „Knopf“ von 30 mm Durchmesser, welcher eine runde Platine mit Elektronik enthält, mit u. A. folgenden Teilen:
1.: IC mit Aufdruck RF430 / TAL160H / TI98I / CE4V D,
2.: Knopfzellenhalter; 2a.: dito, aus Platine herausgeschnitten,
3.: Knopfzelle SRG26W, 1,5V (entnommen)
4.: NTC- Temperatur-Sensor R20°C = ca. 120 kΩ; 4a.: dito, entnommen,
5.: der eigentliche Blutzucker-Sensor,
6.: Nadel, die durch die Haut geschossen wird,
7.: Kontakte zur Verbindung mit dem Blutzucker-Sensor (5)
8.: Induktionsschleife um den Außenumfang der Platine, vermutlich für das 13,56 MHz RFID- Signal.

Der Sensor ist auch im 2,4 GHZ- Bereich aktiv, die Antenne hierzu könnte die seltsam verlaufende Leiterbahn rechts neben (4) sein.

Nach Ablauf des Sensors wird dieser geöffnet und die 1,5 V Knopfzelle (3) entnommen, die nur wenig entladen wurde, so dass man nie mehr welche für Uhren, kleine Taschenrechner etc. kaufen muss und sie verschenken kann.
Man kann auch den Batteriehalter aus der Platine heraus schneiden (2a), damit man die Knopfzelle beliebig verwenden kann. Dadurch kann man sie auch in Geräte einbauen, für die eigentlich größere Knopfzellen vorgesehen sind.

   

Der Einsetz-Applikator A mit Verschlusskappe K. Darin befindet sich die Spannfeder F, die mit dem Gegenhalter Z in gespanntem Zustand gehalten wird und beim Einsetzen die Hohlnadel N einschießt. In dieser Hohlnadel befindet sich die eigentliche Sensor- Nadel 6. Der Sensor haftet mit einer (hier entfernten) Klebefolie auf der Haut.

Diese Spannfeder ist auch zum Wegwerfen zu schade, für den findigen Bastler kann sie ab und zu ganz nützlich sein. Dies gilt auch für den Applikator A mit der schraubbaren und transparenten Kappe K, worin man was einbauen oder aufbewahren kann.

   

Applikator A geöffnet, auch das blaue Teil lässt sich entfernen.

All diese Teile sind vorgesehen, um sie nach 14 Tagen wegzuwerfen, wobei eigentlich nur der Blutzucker-Sensor 5, die Nadel 6 und gelegentlich die Knopfzelle ersetzt werden müsste.

M. f. G.
J. R.
Smiley53
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#3
Hallo,

Auch ich benutze dieses System von Abbott seit August dieses Jahres auch, nachdem ich bei der vorigen Routinekontrolle die Ärztin gefragt hatte, ob es denn nicht inzwischen eine bessere Messmöglichkeit gäbe, die diese Fingerpiekerei überflüssig machen kann. So kam ich zu Abbott. Die zuvor benötigten Messtreifen (mindestens 3 pro Tag und nur einmal nutzbar) kosteten jeweils 39 € pro Packung und enthielten pro Packung 50 Messtreifen. Ein insgesamt teueres Vergnügen für die Krankenkassen, um nur ungefähre Messwerte mit insgesmt aber vielen interpolierten Messwerten zu erhalten. Und die Fingerkuppen verlieren ihr Gefühl über die Zeit auch auf Grund der täglichen Piekerei.
Diabetes kannten schon die Ägypter und auch die Alten Römer in der Antike bereits. Deren Messmethode bestand allerdings noch darin, den Urin des Erkrankten mittels der Zungenspitze zu probieren. Schmeckte es bei einer solchen "Verkostung" süßlich, dann hatte der Erkrankte mit hoher Wahrscheinlichkeit Diabetes. Ich hätte zu damaliger Zeit bei solchen Diagnosemethoden nicht unbedingt Internist gewesen sein mögen. Smiley64
Den augenblicklichen Glukosewert stets genau oder jedenfalls hinreichend genau bestimmen zu können, ist für die weitere Gesunderhaltung des Betroffenen sehr wichtig. Diabetes tut nicht weh, zieht aber mittelfristig weitere Erkrankungen nach sich.  Alt werden ist eben nichts für Feiglinge sagte schon Curd Jürgens, und der hat's bestimmt gewußt.
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#4
Sorry, ich möchte diesen wertvollen Thread nicht kapern oder verfälschen, nur eine Antwort an Jakob
formulieren:

Viele medizinische Hilfsmittel lassen sich für Bastelarbeiten bestens und meist kostenlos weiter verwenden.
So, wie Du den Sensor zerlegt und teilweise wieder verwendbar gemacht hast, habe ich auch schon gewirkt.

Angefangen hat es damit, dass ich im Krankenhaus abgelaufene Gipsbinden bekommen hatte und damit Berge
und Tunnel für meine Modell-Eisenbahn baute. Weiter ging es mit leeren Infusionsflaschen, die ich mit Spiritus
füllte, ein Infusionbesteck daran hing und daraus eine Tropfkühlung für eine CNC-Fräsmaschine erhielt. Die
funktionierte perfekt. Zuletzt waren das Blutzuckermessgeräte, die eine Apotheke verschenkte, weil veraltet.
Sie waren Lieferant für LCD-Displays, Miniatur-Tastaturen und viele brauchbare Teile. Und so können viele
Teile aus der Medizintechnik, die ansonsten zum Müll kämen, für Bastelobjekte weiter verwendet werden.

Damit verlasse ich diesen Thread wieder, um nicht das wichtige Thema zu verwässern. Bei Bedarf sollte man einen
entsprechenden neuen Thread eröffnen.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#5
Hallo,

interessant schon was aus den Resten diesem genialen Messequipment verwendet werden kann.

Die Knopfzellen passen bei uns in die Adventslichterei, Federn habe ich auch gesammelt.

Der Diabetologe hat mich Anfang Dezember  aus dem Programm Messen entsorgt, Langzeit BZ 5,8.

Ich nehme schon länger keine Medikamente und spritze auch kein Insulin mehr.

Nur gut, dass ich genügend "Ersatzteile" sammelte.

In der Tat ein geniales Messmittel, was ich euch hier vorstellen durfte.

Gruß
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#6
Guten Morgen und schöne Restweihnachten,

beim Diabetes Check im Dezember betrug der HbA1c
nach einem viertel Jahr ohne Blutzucker senkende Medikamente 5,8.
Damit ist die Grundlage für weitere Messungen entfallen.

Hier mein vorletzte Sensorsektion.
   

Schraubendruckfedern und Knopfzellen habe ich genügend geborgen.

Als hypochondrischer Messheinz wird mir das Equipment arg fehlen.

Gruß aus Nk.-Seelscheid vom Jürgen
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#7
Hallo zusammen

Hier noch ein paar Ergänzungen zu diesem Thema.
Meine Frau benutzt auch das System von Abott.
Ich habe mir deshalb ein neues Handy gekauft, um die APP „Freestyle LibreLink“ von Abott zu nutzen. Dafür muss ein Handy Android 6 oder höher haben, Bluetooth und einen Nahbereichs-Scanner (NFC).
Mit dem Freestyle LibreLink funktioniert das Auslesen des Abott-Sensors mit dem Handy gut. Es ist dafür keine Internetverbindung notwendig.
Ein neuer Sensor kann mit dem Abott-Lesegerät oder auch mit der auf dem Handy installierten App gestartet werden. Dabei ist aber folgendes zu beachten:

Alarme werden nur an das Gerät gesendet, mit dem ein Sensor gestartet wurde.
Also Abott-Lesegerät oder Handy, das ist ein Nachteil.

Ein weiterer kleiner Nachteil ist, dass die Kurve für den Zuckerverlauf nur von den letzten acht Stunden auf das Handy übertragen werden kann.

Warum es diese Einschränkungen gibt, kann ich nicht verstehen. Aber insgesamt ist diese App ein Vorteil für Angehörige.

Für Betroffene ist auch noch wichtig zu wissen, um wieviel sich der Blutzucker bei einer Insulin-Einheit nach unten, bzw. bei einer Broteinheit nach oben verändert.

Schönes Wochenende und bleibt gesund.
Grüße aus Bornheim (Rheinland)
Werner
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#8
Auch Hallo,

ich habe in der Mehrzahl die meisten Messungen mit dem Handy erledigt.
Das passte gut, aber eben die Alarme nur am Handy oder am Messgerät.
Da mein BZ Wert sich schleichend besserte, meist zur Nacht.
Weil ich das Gefühl dann nicht mehr für die zu spritzende Insulinmenge hatte, war schon mal Alarm wegen Unterzuckerung.
Nur lag das Messgerät auf dem Nachttisch.
Zur Kontrolle werde ich nun wohl oder übel wieder traditionell messen.
Auf jeden Fall ist das eine Meisterleistung der Medizintechnik. Das zu vermitteln war mein Anliegen.
Gruß aus Nk.-Seelscheid vom Jürgen
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