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Drehkondensator Sonderbauform
#1
Hier möchte  ich Euch einen Drehkondensator mit besonderer Bauform vorstellen.

Stabiles  Metall-Guss-Gehäuse, gefräste Lagersitze, spielfreie Gleitlager.
Aufgebaut  in Split-Stator-Technik.


.jpg   comp_IMG_20201220_105339.jpg (Größe: 96,49 KB / Downloads: 136)

Drei Systeme,  außen die kleinen und  mittig ein  größeres. Trennwände  zwischen den   Systemen. Alles  schön versilbert,  wegen des Alters teilweise schwarz angelaufen.
Keramische Welle, darauf für jedes System ein  Rotorpaket in  Form einer Schnecke. Die Rotorpakete potenzialfrei gegeneinander  und gegen das Gehäuse. Die äußeren Platten sind gefiedert, also biegbar zum  Feinabgleich.
Die Statorpakete bestehen aus zwei Paketen je System, von einander isoliert über Keramik. Wenn man so will eine Reihenschaltung zweier  veränderlicher Kapazitäten. 


.jpg   comp_IMG_20201220_105300.jpg (Größe: 59,3 KB / Downloads: 134)

Der Rotor hat einen Drehwinkel von 270 Grad. Der  Stator  bedeckt nicht wie üblich 180  Grad sondern nur 120 Grad. Deshalb fährt der Rotor mit  dem kleinen Teil in den Stator  ein und nach 120 Grad wieder heraus. Dafür fährt  der große  Teil noch  weiter  in den Stator hinein. Es ergibt sich eine relativ kleine aber  gleichmäßige Kapazitätsänderung  je Grad Drehwinkel.  Die  Konstruktion einer Skala ohne Getriebe und Skalenseil über drei Viertel des Vollkreises ist somit möglich. 


.jpg   comp_IMG_20201220_105416.jpg (Größe: 101,05 KB / Downloads: 134)

Die  relativ kleinen Kapazitäten deuten auf die Verwendung in einem Kurzwellen-RX oder  TX hin.
Ich habe  den Kondensator seit  ca. 1958. Damals war der fabrikneu. 
Die Lötstellen an den Anschlüssen sind von mir, probeweise war da mal eine Spule verlötet 
um mit dem Dipper die Resonanz  und somit die Kapazität zu ermitteln.


.jpg   comp_IMG_20201220_105433.jpg (Größe: 104,36 KB / Downloads: 134)

Der Stempel mit  dem Adler deutet  auf  eine militärische  Verwendung hin. Ist wegradiert.
Die Anschlüsse sind mit Zahlenstempeln  gekennzeichnet. Das war  wohl erforderlich damit 
die Rüstungsarbeiter  besser wussten was sie dort anschließen mussten.
In den Salzberkwerken südlich und westlich Magdeburg waren die Produktionsstrecken für die Rüstung untergebracht. 
Und da wurde wohl gleich ab Mai 1945 geplündert. 
Und manch ein Bäuerlein hatte Vorräte in der Scheune die dort normal nicht  zu  finden sind.

Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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