20.12.2020, 12:47
Hier möchte ich Euch einen Drehkondensator mit besonderer Bauform vorstellen.
Stabiles Metall-Guss-Gehäuse, gefräste Lagersitze, spielfreie Gleitlager.
Aufgebaut in Split-Stator-Technik.
comp_IMG_20201220_105339.jpg (Größe: 96,49 KB / Downloads: 136)
Drei Systeme, außen die kleinen und mittig ein größeres. Trennwände zwischen den Systemen. Alles schön versilbert, wegen des Alters teilweise schwarz angelaufen.
Keramische Welle, darauf für jedes System ein Rotorpaket in Form einer Schnecke. Die Rotorpakete potenzialfrei gegeneinander und gegen das Gehäuse. Die äußeren Platten sind gefiedert, also biegbar zum Feinabgleich.
Die Statorpakete bestehen aus zwei Paketen je System, von einander isoliert über Keramik. Wenn man so will eine Reihenschaltung zweier veränderlicher Kapazitäten.
comp_IMG_20201220_105300.jpg (Größe: 59,3 KB / Downloads: 134)
Der Rotor hat einen Drehwinkel von 270 Grad. Der Stator bedeckt nicht wie üblich 180 Grad sondern nur 120 Grad. Deshalb fährt der Rotor mit dem kleinen Teil in den Stator ein und nach 120 Grad wieder heraus. Dafür fährt der große Teil noch weiter in den Stator hinein. Es ergibt sich eine relativ kleine aber gleichmäßige Kapazitätsänderung je Grad Drehwinkel. Die Konstruktion einer Skala ohne Getriebe und Skalenseil über drei Viertel des Vollkreises ist somit möglich.
comp_IMG_20201220_105416.jpg (Größe: 101,05 KB / Downloads: 134)
Die relativ kleinen Kapazitäten deuten auf die Verwendung in einem Kurzwellen-RX oder TX hin.
Ich habe den Kondensator seit ca. 1958. Damals war der fabrikneu.
Die Lötstellen an den Anschlüssen sind von mir, probeweise war da mal eine Spule verlötet
um mit dem Dipper die Resonanz und somit die Kapazität zu ermitteln.
comp_IMG_20201220_105433.jpg (Größe: 104,36 KB / Downloads: 134)
Der Stempel mit dem Adler deutet auf eine militärische Verwendung hin. Ist wegradiert.
Die Anschlüsse sind mit Zahlenstempeln gekennzeichnet. Das war wohl erforderlich damit
die Rüstungsarbeiter besser wussten was sie dort anschließen mussten.
In den Salzberkwerken südlich und westlich Magdeburg waren die Produktionsstrecken für die Rüstung untergebracht.
Und da wurde wohl gleich ab Mai 1945 geplündert.
Und manch ein Bäuerlein hatte Vorräte in der Scheune die dort normal nicht zu finden sind.
Gruß Manfred
Stabiles Metall-Guss-Gehäuse, gefräste Lagersitze, spielfreie Gleitlager.
Aufgebaut in Split-Stator-Technik.
comp_IMG_20201220_105339.jpg (Größe: 96,49 KB / Downloads: 136)
Drei Systeme, außen die kleinen und mittig ein größeres. Trennwände zwischen den Systemen. Alles schön versilbert, wegen des Alters teilweise schwarz angelaufen.
Keramische Welle, darauf für jedes System ein Rotorpaket in Form einer Schnecke. Die Rotorpakete potenzialfrei gegeneinander und gegen das Gehäuse. Die äußeren Platten sind gefiedert, also biegbar zum Feinabgleich.
Die Statorpakete bestehen aus zwei Paketen je System, von einander isoliert über Keramik. Wenn man so will eine Reihenschaltung zweier veränderlicher Kapazitäten.
comp_IMG_20201220_105300.jpg (Größe: 59,3 KB / Downloads: 134)
Der Rotor hat einen Drehwinkel von 270 Grad. Der Stator bedeckt nicht wie üblich 180 Grad sondern nur 120 Grad. Deshalb fährt der Rotor mit dem kleinen Teil in den Stator ein und nach 120 Grad wieder heraus. Dafür fährt der große Teil noch weiter in den Stator hinein. Es ergibt sich eine relativ kleine aber gleichmäßige Kapazitätsänderung je Grad Drehwinkel. Die Konstruktion einer Skala ohne Getriebe und Skalenseil über drei Viertel des Vollkreises ist somit möglich.
comp_IMG_20201220_105416.jpg (Größe: 101,05 KB / Downloads: 134)
Die relativ kleinen Kapazitäten deuten auf die Verwendung in einem Kurzwellen-RX oder TX hin.
Ich habe den Kondensator seit ca. 1958. Damals war der fabrikneu.
Die Lötstellen an den Anschlüssen sind von mir, probeweise war da mal eine Spule verlötet
um mit dem Dipper die Resonanz und somit die Kapazität zu ermitteln.
comp_IMG_20201220_105433.jpg (Größe: 104,36 KB / Downloads: 134)
Der Stempel mit dem Adler deutet auf eine militärische Verwendung hin. Ist wegradiert.
Die Anschlüsse sind mit Zahlenstempeln gekennzeichnet. Das war wohl erforderlich damit
die Rüstungsarbeiter besser wussten was sie dort anschließen mussten.
In den Salzberkwerken südlich und westlich Magdeburg waren die Produktionsstrecken für die Rüstung untergebracht.
Und da wurde wohl gleich ab Mai 1945 geplündert.
Und manch ein Bäuerlein hatte Vorräte in der Scheune die dort normal nicht zu finden sind.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?