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Verstärker Revox B250S
#1
Hallo zusammen,

nachdem bisher 3 Jahre in Folge zu Weihnachten mein CD-Wechsler ausgefallen ist wegen mechanischer Probleme (Zahnriemen, Spindelmotorlager), hat es nun meinen Rexoxverstärker B250S erwischt. Es begann mit einem Geräusch, das sich deutlich nach Handystörungen anhörte aber halt ohne Handy in der Nähe und Signale vom Plattenspieler stark verzerrt klangen, habe ich einen Reparatursatz Elkos bestellt und das Teil zerlegt (nach Serviceanleitung).
Als erstes vielen mir Ausblühungen an den riesigen Elkos auf den Endstufen (22000µF/63V) auf.
Dann habe ich die Platinen angeschaut und solche Bilder gesehen:
   
Nun bin ich dabei solche Lötstellen zu suchen und nachzulöten, was bereits in einigen Fällen erforderte, daß die Bauteilbeinchen (vor allem bei den dicken Steckverbindern auf der Endstufenplatinen) von Oxyd befreit und neu verzinnt wurden.

Demnächst kommen noch ein paar Bilder...

Viele Grüße

Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#2
Das kenne ich Ingo, da das gleiche Problem bei meiner SONY Anlage auftritt.

   

Ich könnte die halbe Platine mit Pfeilen füllen.....
Da suche ich auch nicht nach den Stellen, sonder löte alle größeren erst einmal nach.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#3
Das Gleiche zeigte mal ein Sony-TV vom Schrott, dessen Platine noch einige Bauteile spenden sollte. Die meisten Bauteile konnte man regelrecht von der Platine abpflücken - wie praktisch Wink
Smiley47
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#4
Hallo zusammen,

oft passiert das bei den Geräten aus den 90-ger Jahren. In der Zeit hat man das Bleifreie Lot in der Industrie eingeführt.
Gruß  Miroslaw

In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Praxis und Theorie. In der Praxis schon.

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#5
Hallo Zusammen,

ja das ist eine Standardsituation bei Unterhaltungselektronikgeräten typisch. Das hat mit bleifreiem Lot nichts zu tun. Ich kenne diese Ansichten seit den 1970er Jahren durch alle Jahrzehnte zuerst bei vorallem Fernsehgeräten. Typisch am PTC für die Entmagnetisierung, sowie an vorallem wärmebelasteten Bauteilen wie Transistoren und Zementwiderständen. Gefährlich sogar bei Fernsehgeräten im horizontal Stromkreisbereich am Hochsp.trafo und Boosterkondensatoren, wo Impulsströme im Ampere Bereich fließen. Da brannte es nicht selten richtige Löcher in die Platine.

Gruss
Debo
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#6
... kann Debo nur zustimmen !

Hinzu kommen mechanische Bewegungen im 10kHz-Bereich (Spulen und Trafos von Schaltnetzteil und Zeilenendstufe), die ebenfalls zum Ausfall von Lötstellen in der gezeigten Art führten.

Gruß Ingo
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#7
Hallo zusammen,

inzwischen ist der Verstärker wieder funktionsfähig:
Es handelt sich wirklich um ein recht vollgestopftes Gerät mit Rückverdrahtungsplatine, in der ein Phonoverstärker, ein Vorverstärkerbaustein, zwei Endstufen und eine Netzteilbaugruppe stecken zuzüglich einer Mikroprozessor- und Anzeigebaugruppe und einer Buchsen und Eingangswahlplatine.
Eine kleine Auswahl sieht man hier:
   
Es waren insgesamt etwa 50 Elkos zu wechseln. Dem (vorzüglich zusammengestellten und dokumentierten) Reparaturkit ( Revox-Online-Shop ) lag zu fast jedem Elko ein zusätzlicher Folienkondensator bei, der den Elko für hohe Frequenzen kurzschließt.
Die Ausgelöteten Elkos liegen hier mal auf dem Küchentisch.
   
Besonders interessant sehen die Ausblühungen an den Ladeelkos auf den Endstufen aus:
   
Hier ist der nun funktionierende Verstärker zu sehen:
   
Ich hatte allerdings nicht ungetrübte Freude, denn nachdem der Verstärker wieder funktionierte, ärgerte mich erst der Equalizer GE 7030 von Kenwood und dann der CD-Wechsler CDP-C365 von Sony.

Gruß Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#8
Bei der Suche nach dem Fehler am Equalizer half das Internet. Schuld an Verzerrungen und Brummen war ein einziger Elko auf dem Netzteil, der durch seine Nähe zu recht heißen Analogreglern wohl häufig austrocknet.
   
Seine geringe Kapazität und sein hoher Serienwiderstand waren das Problem. Nach Auswechslung arbeitet der Equalizer wieder zur vollsten Zufriedenheit.

Letztes Sorgenkind war schließlich der CD-Wechsler, der sporadisch die CDs ineinander schob. Ich hatte inzwischen den Zahnriemen des Servoantriebs gewechselt, der angeblich (Foren) Schuld sein sollte. Letztlich stellte sich nach etlichen Öffnungen (das Gerät funktionierte immer auf der Werkbank, um dann nach einigen Stunden Betrieb zu spinnen) das Flachbandkabel (flexible Leiterplatte) zwischen Hauptleiterplatte und CD-Schlitten heraus (überträgt die Positionsdaten von 2 Lichtschranken), bei dem mind. eine Leitung gebrochen war. Nach erfolglosem Suchen fand ich den richtigen Suchbegriff (flat flex cable oder besser "ffc cable") und einen Händler, der ein passendes (zum Glück längeres) Kabel innerhalb eines Tages per Briefpost liefern konnte.

Und nun lausche ich völlig begeistert, dem Zufallsabspielen von Titeln der 5 einliegenden CDs ohne einen Aussetzer.

Nun ist noch irgendwann das Kassettendeck Revox B215 dran mit Elkotausch (alles andere ist gemacht daran) und zwischendurch wird eine UKW-Antenne ans Fenster gebastelt, damit der Revoxtuner wieder etwas anzubieten hat, nachdem der Kabelanbieter Mitte des Jahres UKW aus dem Kabel genommen hat.

Und ein Netzschaltgertät soll noch folgen, um alle Komponenten völlig vom Netz zu trennen. Das Anschalten soll dabei nicht gleichzeitig sondern leicht verzögert erfolgen, um Stromspitzen im Netz zu vermeiden, die bei den doch recht üppig ausgelegten Trafos auftreten können - ist vielleicht etwas übertrieben, aber es ist ja sonst nichts zu tun Smile .

Viele Grüße

Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#9
Sehr schön, das du den Fehler gefunden hast. Da werde ich mal mein SONY aufschrauben und die Elkos prüfen.
Ich vermute da mal auch so ein Fehler. Ab und an ist ein leichtes Brummen zu hören und auch Aussetzer sind da. Die kommen aber von den defekten Lötstellen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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