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Technics SU-CH7 Bi Reparatur?
#1
Hallo,

im Auftrag meiner besseren Hälfte habe mich ihrer alten Anlage angenommen. Eine Technics SU-CH7 Bi Stereo mit Amplifer, Receiver, CD-Player und Doppel-Kassettendeck mit Fernbedienung, Baujahr ca 1992, mithin auch schon 22 Jahre alt.

Die Anlage zeichnet sich dadurch aus, dass sie am NF Ausgang je Kanal einen Bass- und einen Hochtonausgang hat. Entsprechend haben die Boxen je eine Bass- und Hochtonlautsprecher, die getrennt engeschlossen werden.

Die Unterlagen sind im Netz frei verfügbar und für ein japanisches Produkt überraschend vollständig: Unterlagen incl. Schaltplan

Ein vorsichtige erste Inbetriebnahme des Amplifiers mit Receiver und CD-Player zeigt zunächst einwandfreie Funktion bei einem sehr guten Klang.

Nach dem Öffnen des Verstärkers zeigt sich ein kompakter Zusammenbau:
   

Bei weiterem Betrieb zeigt sich, dass der Ventilator nur unregelmäßig läuft. Durch Lösen einiger Clipse läßt sich das Teil schnell ausbauen:
   
An eine externe Stromquelle angeschlossen läuft er erst mal schnell und kräftig, scheint aber ein wenig Anschub zu benötigen. Möglicherweise sind die Lager durch den vorherigen Dauerbetrieb am Ende.

Beim Blick durch das Loch zeigt sich
   
und
   

Der Widerstand R573 sah reichlich verkokelt aus und konnte ohne löten einfach rausgenommen werden.

Hier der Schaltplanausschnitt dazu:
   

Hier erstmal meine Fragen:
1) Lassen sich die Stecker, die die Platine verbinden, problemlos herausnehmen? Wenn ja, wie? (Verdammt, die neue Technik!!! Smiley21 )
Da gibt es sicher irgendeinen Schnapverschluss, der einfach gelöst werden kann.
Ansonsten ist es fast unmöglich, an die Unterseite der Platine heranzukommen.

Abgesehen davon muss man gefühlte 100 Schrauben lösen....

2) Mit einiger Mühe habe ich den R573 ausgetauscht, mit einem 33 Ohm, 0,5 Watt: Nun lief der Ventilator erstmal wieder. Nach einiger Zeit stellt sich dann aber ein merkwürdiger Geruch ein und der Widerstand kokelt langsam aber sicher vor sich hin. Offensichtich bekommt er zu viel Spannung. Liegt das am evtl defekten Ventilator, der zuviel Strom nimmt?
Oder ist der "Termistor" hinüber?

3) Wo bekommt man eine passenden neuen Ventilator? Hat den vieleicht jemand im Bestand? oder kann ich improvisiert einen neuen Computerventilator einbauen?

Ich bin ab Freitag für drei Wochen im Urlaub und kann mich dem Gerät nicht widmen, bin aber gespannt auf eure Antworten.
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#2
Hallo Bernhard,

es ist meiner Erfahrung nach keine Besonderheit, dass es von den großen Japanern gute Serviceunterlagen gibt!! Auch der saubere Aufbau dieser Geräte unterscheidet sie positiv von vielen europäischen Herstellern.

Zum Problem: Da viele Spannungsangaben vorliegen, kannst du erstmal messen. Hauptverdächtige sind natürlich Q574, D573, D574 und die Elkos im unmittelbaren Umfeld. Wenn du die Kiste geöffnet hast, solltest du auch einen Blick auf C574 und CC575 werfen.

Schönen Urlaub!
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#3
Der Motor ist nicht bürstenlos, meistens liegt hier der Fehler. Deswegen verbrennt auch der Widerstand. Wenn er sich leicht durchdrehen lässt wird es der Motor hinter sich haben. Ein 12 Volt Computerlüfter wird es in diesem Fall eher nicht tun. Bekommst du das Flügelrad von der Welle gezogen? Dann könnte ein Servomotor eines alten CD Laufwerkes helfen. Die in Frage kommenden Halbleiter prüfen (wurde schon angesprochen).
Und aufpassen, das keine Gehäuse/Plastikteile beschädigt werden. Es gibt kaum noch Ersatzteile für die Technics Geräte.
Gruß Peter
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Lauf des Lebens

Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt. "Buddha"
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#4
Die Sache mit dem Motor hatte ich nicht bedacht! Erscheint mir auch wichtig.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#5
Hallo @ all,

eine Antwort auf die Frage, wie man die Verbinder von der Platine oder die Drähte vom Verbinder oder wie auch immer abbekommt, würde mich auch brennend interessieren. Ich habe vor ein paar Tagen ebenfalls an einem Technics-Gerät einen Kondensator gewechselt. Das habe ich gerade noch so hinbekommen, weil der C fast am Rand der Leiterplatte saß, deren Ende man an dieser Stelle etwas hochbiegen konnte, um an die Lötstellen auf der Leiterseite zu kommen. Wäre er auf der gegenüberliegenden Seite gewesen, hätte ich auch diese Verbindungen lösen müssen - aber wie?

Gruß Klaus
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#6
Hallo,
sollten es Steckverbinder sein, in denen Rundlitze steckt und die höher als z.B 10 mm, ist meist mit einem oder zwei Widerhaken gesichert, durch seitliches weg drücken (notfalls einem Uhrmacher Schraubendreher zwischen Wandung und Steckgehäuse einführen) entriegeln. Flachbandleitungen sind meist nur in die Federkontakte eingesteckt andere aber auch noch mittels hoch klappbaren Plastescharnierbügeln oder seitlichen Arretierungen gesichert
Oft findet man aber auch Plastewannen in denen die Litzen nur zur besseren Arretierung stecken und deren Enden in die LP gelötet sind.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#7
Solche Motoren müsste ich welche da haben, aus Druckern und alten CD Laufwerken.
Müsste mal schauen ob du den raus bekommst. Auf dem Gehäuse steht meist ein Etikett mit den Daten drauf.
Die Ventilatoren sind meist nur aufgepresst.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#8
Die Module der Technics Geräte sind mit Steckverbindern zusammengesteckt die sich zumeist mit etwas Geschick und einem kleinen Schraubendreher entriegeln lassen.
Die Kabel aus den weissen Verbindern lassen sich durch zusammendrücken des Verbinders lösen.
Die Wärmeleitpaste an den Hybrid ICs vor dem zusammenbau wieder erneuern, vorher beide Oberflächen gut säubern.
Leider hat man bei manchen Vollverstärkern (die meist eine hohe Qualität aufweisen) schlicht die Bodenplatte "vergessen".
Gruß Peter
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Lauf des Lebens

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#9
Gerade gesehen, es gibt das Lüfterrad noch bei ASWO #2915268 für ca 2,- euro. Den Motor gibt es nicht mehr. Erstaunlicherweiser gibt es beide Hybridendstufen ICs noch. Soll er also dauerhaft erhalten werden lohnt es sich möglicherweise diese beiden IC auf Lager zu legen.
Gruß Peter
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#10
Hallo,

danke für die Antworten.

Das Lüfterrad ließ sich problemlos von der Welle entfernen. Damit wurde der Motor entnehmbar:

   

Der Motor hat folgende Maße:
Durchmesser der Welle = 2mm
Länge der Welle = 8 mm

Durchmesser des Motorgehäuses = 24 mm
Höhe des Motorgehäuses = 18,3 mm

Die Bezeichnung auf dem Motor ist:

MDN-4RB4MRC
14. Nov 91S5

Im Netz werde ich nicht recht schlau. Ein Bieter verkauft das Teil für ca 18$, einer für ca 30$, allerdings nicht in Deutschland

Schön wäre es, wenn einer von euch sowas im Fundus hätte.
Viele Grüße

Franz Bernhard


... und die Radios laufen nicht weg.....
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#11
Ich schaue morgen mal in unserer Firma. Schicke den Azubi mal zum Schrottpool "tauchen", grins.
Gruß Peter
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#12
Jo, das könnte ich dir anbieten, ääääääääää 15 Dollar das Stück Big Grin,
Nee quatsch kostenlos und umsonst natürlich.
Die Maße der Gehäuse passen, links die beiden habe 2 mm Wellen, der rechte dürfte wohl zu klein sein. Es sind Antriebsmotoren für die CD Scheiben, die baue ich gerne aus den alten Laufwerken aus. Smiley53 Jetzt kenne ich ja die Preise Smiley34

   

Die Wellen kann man kürzen, einfach das Ende fest in einen Schraubstock einspannen, richtig fest, das der Motor nicht die Vibrationen des Dremels bekommt und mit einem Drehmel ( keine Diamantscheibe, sondern für Metall ) abschleifen.
Versuche es nicht mit einer Eisensäge.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#13
Hallo Frank,

Du hast eine PN!

Das Angebot nehme ich gerne an!
Viele Grüße

Franz Bernhard


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#14
Hallo,

die Motoren von Frank sind angekommen. Dazu später mehr.

Es war noch offen, wie denn die Arretierung der Kabelstränge gelöst werden können:

   

Die kleinen Häckchen nach oben schieben, und schon kann man mit ein wenig Gefühl die Kabel herausziehen.

Auch die anderen Stecker lassen sich so lösen. Man muss nur schauen, wo die Trennung zwischen Stecker und Dose ist.

Auf diese Art und Weise ist es mir gelungen, die Basisplatine auszubauen.
Viele Grüße

Franz Bernhard


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#15
Frank hatte mir freundlicherweise zwei Motoren zu kommen lassen.
Die sehen zwar gleich aus und passen geometrisch gut, jedoch wollte ich erstmal prüfen, wie hoch die Stromaufnahme ist.

Die Messung des Widerstand mit dem Multmeter ergab folgenden Ergebnisse:
Originalmotor: ca 18 Ohm
Ersatz 1: ca 14 Ohm
Ersatz 2: ca 11 Ohm

Diese Messung sind allerdings mit Vorsicht zu bewerten, da die Motor sind unter Last anders verhalten. Das habe ich mal versucht zu messen, wo bei ich das Lüfterrad auf gesteckt hatte. So sieht der Motor die tatsächliche Belastung:

   

Damit fällt Ersatzmotor 2 wegen zu hocher Stromaufnahme aus.

Nach dem Zusammenbau und wieder Inbetriebnahme habe ich den Motor über ein Amperemeter zunächst provisorisch angeklemmt und gleichzeitig die Spannung gemessen.

Nachdem das Gerät einige Zeit Musik vom CD-Player lieferte habe ich dann 0,2 Volt am Motor gemessen. Nach ca 30 sec wurde diese Spannung wieder abgeschaltet. Nach weiteren 30 sec. war die Spannung dann wieder da. Das ist beim Originalmotor. Die 0,2 volt reichen ncht aus, um den Motor anzutrieben.

Der Schaltplan gibt mir leider keine Auskunft zur Spannung, die am Motor anliegen soll. Wenn die den Motor abklemme, messe ich im dem 30 sec Intervall 3 V. Das paßt auch gut zum Motorelko, der für 6,3 Volt Spannung ausgelegt ist.

Weitere Messungen an die Transitoren und Kondensatoren ergaben plausiblie Werte, die ich dem Schaltplan entnehmen konnte. Der kritische Widerstand wurd auch nicht warm. Ih vermute nun, dass die Spieldauer nicht ausgereicht hat, die Kühlbleche richtig aufzuheizen. Der Thermowiderstand steuert vermutlich die Ventilatorfunktion.

Nun werde ich das Gerät stärker belasten und mal schauen, was passiert wenn das Gerät richtig warm wird.
Als Idee könnte ich statt des Themowiderstand mal ein Poti anschließen und den Widerstand künstlich erhöhen, um zu sehen, was passiert.
Viele Grüße

Franz Bernhard


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#16
So nun läuft das Gerät seit ca 1 Stunde wieder. Den -dank Moschti- neuen Motor habe mit Hilfe eines Schrumpfschlauches schön zentral montiert, so dass das Lüfterrad nicht mehr schleift.

Der Widerstand bleibt bisher kalt.

Offensichtlich ist es so, dass das Rad nur dann angesteuert wird, wenn Bässe und hohe Lautstärke herrschen: Dann ist die Lüftung nicht zu hören. Auch müssen die Kühlrippen schon ein wenig Temperatur aufweisen.

Leider verstehe ich nicht, woher die Motorsteuertransistoren das entsprechende Steuersignal bekommen! Vielleicht kann mir da jemand weiterhelfen.
Viele Grüße

Franz Bernhard


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