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Die AL4 im Opta 139W
#1
Liebe Röhrenfreunde,
im Opta 139W ist die Endröhre eine zeittypische AL4. Trotzdem hat sich eine Frage ergeben: warum nutzte Opta hier nicht das Instrument der automatischen Gittervorspannung, das damals (1938/39) schon längst bekannt gewesen ist? Welchen Sinn macht es die Katode auf Masse zu legen? Irgendetwas müssen sich die Opta-Mannen doch dabei gedacht haben.....
Hier ist der Schaltplan (rot markiert die fragliche Stelle):
   

Vollends verwirrt mich dann das Datenblatt zur AL4 von RFT hier heißt es auf Seite 2:
   
Als Katodenwiderstand nennt RFT 150 Ohm. Andere Quellen nennen "mindestens" 25µF als Katodenkondi.


Bei Telefunken habe ich dieses Schaltungsbeispiel gefunden (Anwendung AL4):
   

Jetzt würde mich eure Sichtweise interessieren.

Vielen Dank und beste Grüße
Klaus Smiley64
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#2
Na ja, Klaus, meine Mutmaßung:
Das Gerät gehörte ja dem Preiswertsegment an. Vielleicht wurde, da die optische Gestaltung eher aufwendig ausfiel (stoffbespannte Schiebetür), dafür an anderer Stelle auf jeden Reichspfennig geachtet und der Elko gespart.

Außerdem 'Fachbücher:   Papperlapapp, probieren geht über studieren Tongue

Bei rm.org ist die Kathode-an-Masse Schaltung übrigens bei der 4E1 publiziert:
https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_4e1.html )

Beim teureren Modell Opta 237 W ist das Ganze eher klassisch gelöst:
https://nvhrbiblio.nl/schema/Loewe_237W.pdf
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#3
Hallo,
hier kommt die sogenannte halbautomatische Gittervorspannung zum Einsatz. Der Widerstand ist hier eine Drossel,
unterhalb der roten Markierung.
Dürfte funktionieren, auch wenn da der Anodenstrom aller Röhren durchfließt.

Gruß Klaus
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#4
Hallo,
das Teil, als Zickzack-Linie gezeichnet, ist ein Drahtwiderstand (keine Drossel), mit 200 Ohm; genauso wie der 27 KOhm-Widerstand darunter, oder der Einstellwiderstand mit 500 Ohm in der Kathodenzuleitung der 4H1.

Viele Grüße, Michael
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#5
Die "halbautomatische" Erzeugung der Gitter-Vorspannung ist bei diesem Modell kaum viel anders als eine echt "automatische", weil das Audion nur sehr wenig Anodenstrom (0,7 mA) aufnimmt. Und der ist praktisch vernachlässigbar gegenüber dem Strom, den die Lautsprecher-Röhre aufnimmt (41 mA).

Bei der halbautomatischen Erzeugung der Gitter-Vorspannung entfällt der (bei automatischer Vorspannung notwendige) Elko am Kathodenwiderstand der Lautsprecher-Röhre. Wie man aus der Schaltung sieht, genügen hier jetzt 0,5 uF.

Bei Kleingeräten müssen "an jeder Ecke" Kosten eingespart werden.

Gruß, Dietmar
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#6
Selbst die 0,5uF parallel zu dem Widerstand könnte entfallen, weil in der Steuergitterzuführung auch schon ein 0,5uF Kondensator gegen Masse vorhanden ist, der die Gitterspannung praktisch konstant hält.
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#7
"Selbst die 0,5uF parallel zu dem Widerstand könnte entfallen, weil in der Steuergitterzuführung auch schon ein 0,5uF Kondensator gegen Masse vorhanden ist, der die Gitterspannung praktisch konstant hält. "

Ja, wenn es dann wirklich nicht brummt. Aber die realisierte doppelte Siebung zeigt, daß diese zur Unterdrückung von Brummen hier eben doch nötig war/ist.

MfG DR
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#8
Ich möchte euch allen danken!  Smiley14
Wenn ich das richtig sehe hat die Schaltung zwei Massen, einmal eine direkte: daran hängen Lade- und Siebelko; und einmal eine indirekte über den R200, daran hängt quasi der Rest. Darüber liegt auch die Katode der AL4 wirklich an Masse. Der R200 jedenfalls ist ein wenig bräunlich, muss also mal etwas warm geworden sein. Aber jetzt habe ich es kapiert! Smiley53
Bleibt gesund und machts gut!
Viele Grüße aus der Kälte Cup
Klaus
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