25.01.2021, 21:17
Hallo zusammen,
in der vergangenen Woche hatte ich ein Radio der Firma Graetz auf dem Reparaturtisch.
Es hatte die Typenbezeichnung: Sinfonia 522 mit Schallkompressor
Ein Name, der viel erwarten lässt.
Hier zunächst ein paar technische Daten:
Hersteller: Graetz Altena
Baujahr: 1957 – 1959
Preis: etwa 450,00 DM
Abmessungen: 68cm x 40cm x 31cm (BHT)
Gewicht: ca. 16Kg
Röhren: ECC85 – ECH81 – 2 x EF89 – EABC80 – EL84 – EM34
Wellenbereiche: LW – MW – KW – UKW
Kreise: AM = 8, FM = 13
NF-Leistung: ca. 6 Watt
Lautsprecher: 4
Auf dem ersten Blick, ähnelt das Gerät den vielen anderen Spitzengeräten der damaligen Zeit.
Hier die Vorderansicht:
Auffällig, die hell gestaltete Skalenscheibe.
Ich finde, dass das Radio dadurch eine moderne Note erhalten hatte.
Öffnet man die Rückwand, so fallen einem als erstes die Lautsprecher ins Auge
und hier vor allem, der mittig angeordnete Druckkammerlautsprecher, mit seinen Schallrohren nach rechts und links.
Dagegen wirkt das Chassis recht bieder.
Hier ein Blick ins Innere:
Da hätte ich doch, wie beim Konkurrenten Grundig, eine Gegentakt-Endstufe erwartet.
Zu reparieren gab es nicht viel:
die obligatorische Kondensatorkur, ein gebrochener Keramik-Kondensator und ein unterbrochener ¼ W Widerstand, sowie eine schlappe ECC85.
Hier der Schaltplan des Sinfonia 522
und hier ein paar Chassis-Fotos - vor der Reparatur:
Danach funktionierte der Graetz wieder.
Hier ist vor allem seine tolle Empfangsstärke hervorzuheben:
Auf UKW waren selbst ferne Stationen ( mit eingebauter Antenne) zu empfangen.
Auch AM brauchte sich nicht zu verstecken und das tagsüber, abends ging es dann natürlich richtig los.
Und der Klang?
Das Gerät hat schon einen gewissen Bums mit schönen Höhen,
aber ich finde, eine leistungsfähigere Endstufe wäre noch das Sahnehäubchen gewesen.
So, noch ein anderes Thema, das “Magische Auge“:
Klar, der Leuchtschirm der EM34 war fast blind.
Jetzt hätte ich ja einfach ein “Russenauge“, eine 6E5C einbauen können,
aber, da bin ich mir nicht sicher, ob die “Spezialschaltung“, die Graetz hier angewandt hat,
dann noch funktioniert.
Man beachte den 5pF Kondensator (167) zwischen Anode EL84 und Gitter EM34
und den 50pF Kondensator (137) von Anode EM34 zum Ausgang des Ratiodetektors,
eine aktive Gegenkopplung.
Wer mehr über diese “Kreuzknobelschaltung“ erfahren möchte,
dem lege ich die folgende Seite nahe:
https://www.radiomuseum.org/r/graetz_sin...522_1.html
Ich habe dann kurzerhand den Leuchtschirm der EM34 (über einen 1K Schutzwiderstand)
mit dem Ladekondensator verbunden und schon leuchtete die Röhre wieder,
zumindest etwas besser als vorher.
Anschließend konnte das Chassis wieder ins Gehäuse.
Damit war die Reparatur beendet.
Viele Grüße,
Rolf
in der vergangenen Woche hatte ich ein Radio der Firma Graetz auf dem Reparaturtisch.
Es hatte die Typenbezeichnung: Sinfonia 522 mit Schallkompressor
Ein Name, der viel erwarten lässt.
Hier zunächst ein paar technische Daten:
Hersteller: Graetz Altena
Baujahr: 1957 – 1959
Preis: etwa 450,00 DM
Abmessungen: 68cm x 40cm x 31cm (BHT)
Gewicht: ca. 16Kg
Röhren: ECC85 – ECH81 – 2 x EF89 – EABC80 – EL84 – EM34
Wellenbereiche: LW – MW – KW – UKW
Kreise: AM = 8, FM = 13
NF-Leistung: ca. 6 Watt
Lautsprecher: 4
Auf dem ersten Blick, ähnelt das Gerät den vielen anderen Spitzengeräten der damaligen Zeit.
Hier die Vorderansicht:
Auffällig, die hell gestaltete Skalenscheibe.
Ich finde, dass das Radio dadurch eine moderne Note erhalten hatte.
Öffnet man die Rückwand, so fallen einem als erstes die Lautsprecher ins Auge
und hier vor allem, der mittig angeordnete Druckkammerlautsprecher, mit seinen Schallrohren nach rechts und links.
Dagegen wirkt das Chassis recht bieder.
Hier ein Blick ins Innere:
Da hätte ich doch, wie beim Konkurrenten Grundig, eine Gegentakt-Endstufe erwartet.
Zu reparieren gab es nicht viel:
die obligatorische Kondensatorkur, ein gebrochener Keramik-Kondensator und ein unterbrochener ¼ W Widerstand, sowie eine schlappe ECC85.
Hier der Schaltplan des Sinfonia 522
und hier ein paar Chassis-Fotos - vor der Reparatur:
Danach funktionierte der Graetz wieder.
Hier ist vor allem seine tolle Empfangsstärke hervorzuheben:
Auf UKW waren selbst ferne Stationen ( mit eingebauter Antenne) zu empfangen.
Auch AM brauchte sich nicht zu verstecken und das tagsüber, abends ging es dann natürlich richtig los.
Und der Klang?
Das Gerät hat schon einen gewissen Bums mit schönen Höhen,
aber ich finde, eine leistungsfähigere Endstufe wäre noch das Sahnehäubchen gewesen.
So, noch ein anderes Thema, das “Magische Auge“:
Klar, der Leuchtschirm der EM34 war fast blind.
Jetzt hätte ich ja einfach ein “Russenauge“, eine 6E5C einbauen können,
aber, da bin ich mir nicht sicher, ob die “Spezialschaltung“, die Graetz hier angewandt hat,
dann noch funktioniert.
Man beachte den 5pF Kondensator (167) zwischen Anode EL84 und Gitter EM34
und den 50pF Kondensator (137) von Anode EM34 zum Ausgang des Ratiodetektors,
eine aktive Gegenkopplung.
Wer mehr über diese “Kreuzknobelschaltung“ erfahren möchte,
dem lege ich die folgende Seite nahe:
https://www.radiomuseum.org/r/graetz_sin...522_1.html
Ich habe dann kurzerhand den Leuchtschirm der EM34 (über einen 1K Schutzwiderstand)
mit dem Ladekondensator verbunden und schon leuchtete die Röhre wieder,
zumindest etwas besser als vorher.
Anschließend konnte das Chassis wieder ins Gehäuse.
Damit war die Reparatur beendet.
Viele Grüße,
Rolf