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Seibt VE301W
#1
Nun habe ich also auch einen Volksempfänger. Eigentlich nicht ganz mein Sammelgebiet, aber ein Exemplar dieser Gattung sollte es doch sein. Also habe ich mir ein defektes Gerät gekauft.
Immerhin ein Seibt, nicht ganz so oft anzutreffen. Zur Technik des Gerätes brauch ich wohl nix mehr schreiben. Hier wurden schon etliche VE`s vorgestellt und die sind doch alle gleich aufgebaut.

       

   

   

   

Mein Gerät hat folgende Mängel:
  • Ein großes Loch im Bakelitgehäuse an der Front oben, aber relativ leicht reparierbar.

       

  • In der Gehäusefront unter der Skale zwei Risse im Bakelt, auch händelbar.

       

  • Das Chassis ist sehr gut, kein Rost. Leider fehlt aber der Spulenturm mit dem Gitterkäfig.

       

  • Ebenso fehlt rechts der Quetscherpoti für die Rückkopplung komplett. Da hat schon mal wer im Chassis geplündert. Den Friktionsantrieb für die Senderskale konnte ich bereits erfolgreich wiederbeleben, hat wie so oft nicht mehr gegriffen. Da habe ich mich an den Tipp von Andreas erinnert und mit 2 beherzten Schlägen auf den Rahmen des Chassis den Drehko ein wenig nach vorne gekippt und nun läuft der Antrieb wieder wie geschmiert.

       

  • Eine Röhre fehlt auch, ob die anderen, beiden Röhren noch taugen muss ich erst testen.

       

    Netzzuleitung ist unbrauchbar weil Isolierung völlig brüchig.
Das wars dann auch schon, sonst ist Alles komplett. Natürlich müssen neue Kondensatoren in den großen Sammler der auch schon aufgequollen ist. Der ganze Block fällt schon von alleine aus dem Gehäuse raus. Also auch kein großes Problem.

   

   

Die Rückwand ist auch noch original von Seibt und in einem sehr schönen Zustand. Wenn also erstmal die Optik wieder hergestellt (das Loch im Bakelit geschlossen-) ist, hab ich einen gut erhaltenen VE301. Der Lautsprecherstoff ist wohl noch original. Beim Lautsprecher bin ich mir nicht sicher, der sieht so neu aus.... Schaut mal auf den Typenaufkleber beim Lautsprecher. Gabs die mal als Nachbau?

   

   

Erstmal steht der VE jetzt im Regal. Hab im Moment keine Zeit mich damit zu beschäftigen. Außderm müssen erst noch die Käfigspule und der Poti für die Rückkopplung her. Falls Jemand von Euch solche Teile noch übrig hat, würde ich mich sehr über eine Nachricht freuen.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#2
Hallo Anton,

ach, das kriegst Du hin mit dem Radio. Der Lautsprecherstoff ist original, klebt natürlich falsch drinnen. Die Streifen müssen senkrecht laufen. Der Lautsprecher ist auch n i c h t ganz original. Es gab bei technischen Bastelgruppen damals solche und ähnliche Lautsprecher. Mit dem Drehko, gut gemacht. Das Ding für die Rückkopplung ist ein sog. Quetscher, obwohl er dreht. Bekommst Du dann von mir - falls Du möchtest. Den Spulenturm habe ich leider auch nicht. Der taucht immer für ein paar Euro in der Bucht auf.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Danke Andreas, den Quetscher nehme ich sehr gerne von Dir. Sag mal per PN was Du von mir dafür und für den Versand bekommst. Knöppe für den VE habe ich noch hier.

Ich kann mich auch erinnern solche Spulentürme in der Bucht schon gesehen zu haben, im Moment aber nix im Angebot, hab schon alles abgegrast. Machmal kann man ja auch billig ein Schrottchassis ergattern. Werde ich mal beobachten. Setze aber auch noch ne Suche in den Trödelmarkt.
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#4
Anton das sieht nach sehr viel Arbeit aus, bin mal gespannt wie du das Gehäuse wieder herstellst.

   

   
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#5
Wieso sagt Ihr eigentlich "Quetscher" zu dem Drehko? Weil das viele sagen und es sich irgendwann irgendwie so eingebürgert hat?
Quetscher sind nach meinem Kenntnisstand diese Kollegen hier:

   
Gruß,
Uli
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#6
Stimmt nicht so ganz, Uli. Das was Du zeigst sind Trimmkondensatoren mit Glimmer-Dielektrikum.
Der "Quetscher" ist im Prinzip so aufgebaut wie ein Luftdrehko, jedoch liegen zwischen den Stator- und Rotorplatten duenne isolierende Folien. Beim drehen des Rotors werden die Rotorplatten zwischen die Statorplatten "gequetscht", wobei die isolierende Folie dafuer sorgt, dass es keinen Kurzschluss zwischen den Rotor- und Statorplatten gibt. Die Isolierfolie fuellt den Raum zwischen Rotor- und Statorplatten, so wie die Luft beim Luftdrehko. Beim Luftdrehko ist somit die Luft das Dielektrikum, beim Quetscher die Isolierfolie.
Vorteil des Quetschers: Da die Isolierfolie eine hoehere Dielektrizitaetskonstante hat als Luft, kann man einen bestimmten Kapazitaetswert auf kleinerem Raum unterbringen.
Nachteil: Hoehere dielektrische Verluste (schlechtere Kreisgueten) als der Luftkondensator; Schlechtere Einstellgenauigkeit.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#7
Uli,
die von Dir gezeigten Quetscher sind Lufttrimmer mit Glimmerdielektrikum. Da sie tatsächlich im Abstand gequetscht werden, wäre "Quetscher" hier angebrachter als für die "Quetscherdrehkos". Das sind die Kameraden, die aus zwei Pertinaxplatten bestehen und zwischen denen ganz dünne Drehkosegmente aus Ms- Blech angeordnet sind, die durch Kunststofffolien voneinander isoliert sind. Die sind nicht sehr genau in der Einstellung der Kapazität und meist in der Rückkopplung von Audions zu finden, da sehr empfindlich gegen mechanische Einflüsse. Dafür reichts allemal. Für diese Teile hat sich komischerweise der Name "Quetscherdrehko" eingebürgert.

Upps, Harald war schneller.
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#8
Anton schrieb:Schaut mal auf den Typenaufkleber beim Lautsprecher. Gabs die mal als Nachbau?


Hallo Anton,

der gezeigte Lautsprecher ist ein so genannter "G Fr 341". Er wurde entweder im "Volkslautsprecher VL34" verbaut, diese Box gab es zu 25,- RM, oder war zur Ersatzbestückung für defekte Systeme frei verkäuflich.
Im 1937er Radiokatalog (hier nur als Beispiel, das Ganze wurde länger hergestellt) kostet der "G Fr 341" 12,-RM.

Beschrieben wird er als
"Das Gemeinschaftserzeugnis der Lautsprecher-Industrie, Präzisionsaufbau, mit 3-adriger Anschlußschnur, umschaltbar für alle Endröhren, Gewicht 650 g"
Der Hauptunterschied zum "normalen" VE-Lautsprecher liegt darin, dass der Korb aus Pressmaterial ist. Ferner tragen die Lsp die Aufschrift "WDRI" oder "RDRI" und sind, wie gesagt, auf die Endröhre anpassbar. Das ist auf Deinem Foto ja sehr schön zu sehen.

Die große Zeit des Radioselberbauens, wie es sie noch in den 20ern gab, war ja eigentlich vorüber, da die Industrie Empfänger in allen Preisklassen herstellte. Das System hier dürfte also hauptsächlich zur Modernisierung alter Boxen herangezogen worden sein, bzw. als Ersatz-Lautsprecher, da damals bereits die ersten Fälle von "Zinkfraß" sich bemerkbar machten und Ersatz gesucht wurde (siehe hierzu auch den von mir an anderer Stelle vorgestellten Blaupunkt NR IIW, das ist so zinkfraßgeschädigter Fall). Ich denke, dass dies mit der Aufschrift "Nur für Bastlerzwecke" gemeint war.
Es gibt als einen solchen "Gemeinschaftslautsprecher" auch eine pdyn Ausführung (G Pm 342), die ich schon öfter in geschlachteten Boxen der 30er fand.


Sind eigentlich Trafo und Übertrager noch intakt? Ich meine: haben sie wenigstens Durchgang?


Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#9
Hmm,

also Anton, warum hast du dir so eine Leiche andrehen lassen, wo die Hälfte fehlt?

Das Gehäuse würde ich in die Tonne kloppen, in der Bucht schwimmen ab und zu Gehäuse ohne Inhalt.

Und den Spulenturm anschließen ist auch nicht so ohne, ich denke da fängst du schon an wie unser Andreas, der sich ja auch immer totere Geräte zulegt Angel

Thommi
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#10
Na ich denke, Anton wird schon nicht hunderte von € gezahlt haben.
Bakelit kann er ja gut, kein Problem. Und der Rest vom Radio sieht ja teilweise traumhaft aus - den LS finde ich persönlich sehr interessant und die Rückwand ist ein Gedicht. Dazu scheint sie noch zum Gerät zu passen, das hat man auch nicht SOO oft. Den kleinen Drehko und die Spulen wird man sicherlich für kleines Geld bekommen können und hat, wenn man fertig ist, wieder ein Radio gerettet und somit einen persönlichen Bezug zu Objekt.
Ist doch nicht blöd!?
Gruß,
Uli
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#11
(03.08.2014, 11:55)Thommi schrieb: Hmm,

also Anton, warum hast du dir so eine Leiche andrehen lassen, wo die Hälfte fehlt?

Das Gehäuse würde ich in die Tonne kloppen, in der Bucht schwimmen ab und zu Gehäuse ohne Inhalt.

Und den Spulenturm anschließen ist auch nicht so ohne, ich denke da fängst du schon an wie unser Andreas, der sich ja auch immer totere Geräte zulegt Angel

Thommi

Äh, genau das ist es ja, was unser Hobby so interessant macht, oder nicht? Hab ich da was falsch verstanden?
Anton, Du machst das schon richtig, sowas finde ich spannend.
Denke, wenn man einen Plan lesen kann und sich etwas damit befasst, kann das nicht so schwer sein.
Und ganz ehrlich...ein anderes Gehäuse ersteigern kann jeder, dann ist das Radio aber nicht mehr das Radio wie es gebaut wurde. Ich bin jetzt nicht auf Originalität aus, aber so killt man die Geschichte und das Leben eines Gerätes. Am Beispiel von Antons VE, dieser hat im Laufe der Zeit ein Loch im Gehäuse, dieses gehört also zur Geschichte des Radios, wenn Anton das flickt, gehört dies ebenso dazu. Wenn ich aber ein neues Gehäuse besorge, dann ist das ursprüngliche Radio tot. Schwer zu erklären, aber so sehe ich das. Ich persönlich hätte lieber einen VE mit Loch, der nicht so perfekt ist, aber eine Geschichte erzählen kann, als einen super perfekten, wie aus dem Laden.
Viele Grüße 
Philipp
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#12
Hallo Philipp,

das ist haargenau so, wie ich das sehe. Hast mir wirklich aus der Seele gesprochen. Den Spulenturm bekommt man einfach wieder eingebaut. Da gibt es auf der unteren Pappscheibe Anschlussnummern. Unter Google ruft der Anton dann ab, wo welche Belegungsnummer hin gehört. Das braucht noch nicht mal einen Schaltplan. Thommi und Du mit Deinen heute fundierten Kenntnissen machst das noch nach einer Kiste Bier.BeerBeerBeerBeer
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#13
Hallo,

mir gefällt der VE richtig gut, ein Gerät mit individueller Geschichte(ganz abgesehen vom Teil der Geschichte, den diese Geräte sowieso darstellen). Die Beschädigungen im Bakelit sind ungewöhnlich, habe ich so noch nie gesehen, vielleicht ein Schuss? Einen Sturz des ganzen Gerätes würde ich ausschliessen, weil sonst mehr kaputt gegangen wäre.

Das Chassis sieht traumhaft aus, sobald ich eine RGN354 bekomme, hebe ich sie für Anton auf, bis dahin geht auch ein einfacher gelöteter Ersatz mit Diode und Widerstand in einem alten Europasockel(am besten gleich für Zweiweg machen, dann ist er universell einsatzbar für alle Europa-Gleichrichterröhren). Kann auch gerne einen für Anton bauen, habe alle Teile hier.

Der Lautsprecher ist ein vollwertiger, zeitlich passender Ersatz, abgesehen davon kann es auch sein, dass diese "Bastlerexemplare" teilweise wegen Engpässen auch schon ab Werk eingebaut wurden, Metall war ja knapp.

So einen Hartpapierdrehko habe ich auch noch übrig, kann ihn allerdings gerade nicht testen, weil alle 9V-Blöcke(so einer steckt in meinem Kapazitätsmessgerät) alle sind.

Der Spulenturm kann aus einem völlig vergammelten Chassis entnommen werden, wurde auch alles schon geschrieben. Gucke am Dienstag mal beim Schrotti.

Wirklich schönes Gerät!

Viele Grüsse,
Jean
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#14
Wouw, da schläft man mal ein paar Stunden und schon gehts beim VE ab wie Nachbars Katze Big Grin

(03.08.2014, 11:55)Thommi schrieb: Hmm,
also Anton, warum hast du dir so eine Leiche andrehen lassen, wo die Hälfte fehlt? Das Gehäuse würde ich in die Tonne kloppen, in der Bucht schwimmen ab und zu Gehäuse ohne Inhalt. Und den Spulenturm anschließen ist auch nicht so ohne, ich denke da fängst du schon an wie unser Andreas, der sich ja auch immer totere Geräte zulegt Angel
Thommi

So leicht "dreht mir Niemand was an", ich hab den schon ausgesucht gekauft. Es macht mir Spaß aus scheinbaren Ruinen wieder ein schönes Gerät zu machen. Gerade bei den VE`s sind die Teile ja nun untereinander austauschbar und nicht so schwer Ersatzteile zu bekommen. Das Gehäuse ist noch schön, die Mängel kann ich gut beseitigen. Und das Chassis ist rostfrei, das findet man auch nicht oft zu bezahlbaren Preisen. Der Lautsprecher ist NEU!, der Stoff Original und absolut in Ordnung. Die Rückwand ist perfekt... Für mich sind das genügend Kaufargumente gewesen um 50 Euro auszugeben.
Die Verdrahtung des Spulenturm ist sauber oben auf dem Chassis abgelötet worden und die Drahtenden bilden noch genau so den Kreis, wie sie am Turm angelötet waren. Ich wüsste jetzt nicht, was daran schwierig sein sollte? Und dieses Gehäuse in die Tonne zu kloppen, würde ich für eine Sammlersünde halten! Lieber würde ich es mir mit den Beschädigungen und unrestauriert als Belegexemplar ins Regal stellen, als es zu entsorgen!

(03.08.2014, 13:46)Jean_Berlin schrieb: Hallo,

mir gefällt der VE richtig gut, ein Gerät mit individueller Geschichte(ganz abgesehen vom Teil der Geschichte, den diese Geräte sowieso darstellen). Die Beschädigungen im Bakelit sind ungewöhnlich, habe ich so noch nie gesehen, vielleicht ein Schuss? Einen Sturz des ganzen Gerätes würde ich ausschliessen, weil sonst mehr kaputt gegangen wäre.
Das Chassis sieht traumhaft aus, sobald ich eine RGN354 bekomme, hebe ich sie für Anton auf, bis dahin geht auch ein einfacher gelöteter Ersatz mit Diode und Widerstand in einem alten Europasockel(am besten gleich für Zweiweg machen, dann ist er universell einsatzbar für alle Europa-Gleichrichterröhren). Kann auch gerne einen für Anton bauen, habe alle Teile hier.
Der Lautsprecher ist ein vollwertiger, zeitlich passender Ersatz, abgesehen davon kann es auch sein, dass diese "Bastlerexemplare" teilweise wegen Engpässen auch schon ab Werk eingebaut wurden, Metall war ja knapp.
So einen Hartpapierdrehko habe ich auch noch übrig, kann ihn allerdings gerade nicht testen, weil alle 9V-Blöcke(so einer steckt in meinem Kapazitätsmessgerät) alle sind.
Der Spulenturm kann aus einem völlig vergammelten Chassis entnommen werden, wurde auch alles schon geschrieben. Gucke am Dienstag mal beim Schrotti. Wirklich schönes Gerät! Viele Grüsse,
Jean

Ich habe mich auch über das Loch gewundert. Entweder hat es Jemand mal mit Absicht durchgestoßen, oder es war vielleicht tatsächlich ein Durchschuss in Kriegszeiten. Jedenfalls ist es eine flache, glatte Stelle die mit meinem Bakelitharz gut zu reparieren sein wird. Die Farbe mag hinterher nicht genau passen, aber damit kann ich leben. Wie Ihr schon geschrieben habt: Das gehört halt zur Geschichte des Gerätes.

Den Quetscher bekomme ich schon von Andreas Jean, vielen Dank! Aber wäre natürlich toll, wenn Du eine passende Röhre und einen Spulenturm siehst, wenn Du die für mich bunkerst. Hat Alles Zeit weil ich in der nächsten Zeit nicht dazu komme, an dem VE zu arbeiten. Alternativ, wenn passende Röhren dann nicht aufzutreiben sind, komme ich gerne auf Dein Angebot mit dem Bau einer Ersatzröhre zurück.

(03.08.2014, 13:19)Vagabund schrieb: Äh, genau das ist es ja, was unser Hobby so interessant macht, oder nicht? Hab ich da was falsch verstanden?
Anton, Du machst das schon richtig, sowas finde ich spannend.
Denke, wenn man einen Plan lesen kann und sich etwas damit befasst, kann das nicht so schwer sein.
Und ganz ehrlich...ein anderes Gehäuse ersteigern kann jeder, dann ist das Radio aber nicht mehr das Radio wie es gebaut wurde. Ich bin jetzt nicht auf Originalität aus, aber so killt man die Geschichte und das Leben eines Gerätes. Am Beispiel von Antons VE, dieser hat im Laufe der Zeit ein Loch im Gehäuse, dieses gehört also zur Geschichte des Radios, wenn Anton das flickt, gehört dies ebenso dazu. Wenn ich aber ein neues Gehäuse besorge, dann ist das ursprüngliche Radio tot. Schwer zu erklären, aber so sehe ich das. Ich persönlich hätte lieber einen VE mit Loch, der nicht so perfekt ist, aber eine Geschichte erzählen kann, als einen super perfekten, wie aus dem Laden.

(03.08.2014, 13:27)Andreas_P schrieb: Hallo Philipp,
das ist haargenau so, wie ich das sehe. Hast mir wirklich aus der Seele gesprochen. Den Spulenturm bekommt man einfach wieder eingebaut. Da gibt es auf der unteren Pappscheibe Anschlussnummern. Unter Google ruft der Anton dann ab, wo welche Belegungsnummer hin gehört. Das braucht noch nicht mal einen Schaltplan. Thommi und Du mit Deinen heute fundierten Kenntnissen machst das noch nach einer Kiste Bier.BeerBeerBeerBeer

Genauso Philipp und Andreas Smile

Da war noch die Frage, ob Trafo und Übertrager noch Durchgang haben: Das habe ich noch nicht geprüft. Aber da bin ich recht zuversichtlich da das Gerät eigentlich vom Chassis einen guten Eindruck macht.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
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#15
(03.08.2014, 10:56)klausw schrieb: Hallo Anton, der gezeigte Lautsprecher ist ein so genannter "G Fr 341". Er wurde entweder im "Volkslautsprecher VL34" verbaut, diese Box gab es zu 25,- RM, oder war zur Ersatzbestückung für defekte Systeme frei verkäuflich. Im 1937er Radiokatalog (hier nur als Beispiel, das Ganze wurde länger hergestellt) kostet der "G Fr 341" 12,-RM.
Beschrieben wird er als "Das Gemeinschaftserzeugnis der Lautsprecher-Industrie, Präzisionsaufbau, mit 3-adriger Anschlußschnur, umschaltbar für alle Endröhren, Gewicht 650 g"
Der Hauptunterschied zum "normalen" VE-Lautsprecher liegt darin, dass der Korb aus Pressmaterial ist. Ferner tragen die Lsp die Aufschrift "WDRI" oder "RDRI" und sind, wie gesagt, auf die Endröhre anpassbar. Das ist auf Deinem Foto ja sehr schön zu sehen.

Vielen Dank für die Infos Klaus! Insofern passt der Lautsprecher weil er aus der Zeit stammt. Auch wieder ein schönes Stückchen Zeitgeschichte, was diesen VE wieder etwas besonders macht.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
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#16
Na mach mal,

es sind ja viele VE Schrauber hier und bebilderte Anleitungen gibts auch genug.

@Andreas: Da ich fast nie trinke und Bier schon gar nicht bin ich nach einer halben Kiste Bier nicht mehr zurechnungsfähig. Smiley39

THommi
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#17
Hi Thommi,

ich denke nicht, dass es dazu einer "bebilderten Anleitung" bedarf. Das erklärt sich jemandem, der wie Anton schon so viele Geräte in Ordnung gebracht hat, von selber. Dazu muss man kein Fachmann sein.

Deine negative Grundeinstellung aus Beitrag 09 mutet eigenartig an. Ich sehe ausser ein paar behebbaren Macken nichts Negatives an dem VE. Es sind eben nicht die "üblichen" Macken, was es um so interessanter macht.

Was wäre dieses Hobby langweilig, wenn alles immer mit einer "grossen Kondensatorkur" zu beheben wäre, das könnte man dann ja auch gleich in China machen lassen, wo die meistverwendeten Böller herkommen.

Das Schöne an den VE-W ist, dass in dem grossen Kondensatorblock("Sammler" ist hier der falsche Begriff, das ist eine ältere Bezeichung für Akkumulatoren) Wima-Blöcke in einwandfreier Industriequalität unsichtbar untergebracht werden können und man nicht auf die unzuverlässigen Chinadinger angewiesen ist. Das würde ich nicht schreiben, wenn ich nicht meine Erfahrungen damit gemacht hätte.

Viele Grüsse,
Jean
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#18
moin,

behebbar wäre das für mich nicht. Solche Materialien kann ich zwar sehr passabel kleben, aber komplett neues Material quasi herzustellen und einzupassen - das würde ich dann doch nicht wagen.

Bei meinem VE hätte ich, wenn es nicht ein Erbstück gewesen wäre, den einfachen Weg gewählt, das Gehäuse zu tauschen. So kann man halt die Nietarbeit meines Großvaters bewundern.

Ich bin da differenzierter was Originalität angeht, das entscheidet sich immer von Teil zu Teil und soll auch jeder machen, wie er mag.

Ich habe keine negative Grundeinstellung, ich bin Realist. Es ist alles wie immer, nur schlimmer.

Thommi
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#19
An Durchschuss glaube ich nicht, dazu fehlt das zweite Loch irgendwo hinten oder seitlich. Ich würde mir dennoch ein Schlachtgehäuse, welches eh schon desolat ist, besorgen und ein Stück zurechtfeilen und einsetzen.
Viele Grüße 
Philipp
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#20
Ich setze einfach eine EM34 rein, mach Fimo drumrum und fertisch Big Grin
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