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ESWE RW3 (Sachsenwerk)
#1
Hallo zusammen,

vor etwa einem Monat bekam ich einen frühen Radioempfänger der Firma "Sachsenwerk" geschenkt.
Es handel sich um einen "ESWE RW3" aus dem Jahre 1929.

Hier zunächst ein paar Fotos vom Anlieferzustand:

   
   
   
   
   

Klar, Gehäuse und Schildchen weisen schon eine gewisse Patina auf,
aber ich denke mal, das ist alles machbar.
In den nächsten Tagen werde ich das Gerät mal aufschrauben und hoffe,
dass ich dann nicht negativ überrascht werde.

Beim "RW3" handelt es sich um einen Audion-Empfänger mit zwei NF-Stufen, also an sich nichts Besonderes.
Aber das Netzteil fällt etwas aus der Reihe, es ist mit einer Glimmgleichrichterröhre bestückt,
einer "RGN 1500".
Diese Zweiweggleichrichterröhre benötigt keine Heizspannung, die Gleichrichtung kommt durch Glimmentladung zustande.

   

Ich hoffe, dass diese Röhre noch funktioniert, denn sie sind heute nur noch recht selten anzutreffen,
da sie nicht sehr oft in Radioempfängern verbaut wurden.

Hier noch der Schaltplan des "ESWE RW3"
   

Fortsetzung folgt,

viele Grüße,
Rolf
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#2
Hallo, Rolf,
Herzlichen Glückwunsch! Genau nach meinem Geschmack! Und in den richtigen Händen gelandet. Ich lese gern dein Bericht weiter.
Gruß,
Ivan
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#3
Hallo Rolf
Hier noch der passende Prospekt

       

Nette Grüße
Alfons
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#4
Oh, wie schön!

Vielen Dank, Alfons
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#5
Hallo,

da gibt es eine interessante Passage im Prospekt:


.jpg   ESWE-RW3_RE604-Umbau.jpg (Größe: 39,84 KB / Downloads: 503)

Der RW3 kann auch mit einer leistungsstarken RE604 erworben werden...

Viele Grüße,
Rolf
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#6
Hallo Rolf, fehlt da nicht etwas im Schaltplan? Vielleicht ein Entbrummregler an der Kathode der Endröhre? Nur eine Heizspannung an Heizung/Kathode macht doch keinen Sinn.
Ansonsten ist so ein Gerät auch mein Beuteschema, schön kompakt und sehr übersichtlich im Schaltplan.
Gratulation!
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#7
Servus,

vermutlich fehlt im Schematic der Mittelanzapf der Heizwicklung. Der RW3 hat keinen Entbrummer, wenn ich jetzt nicht falsch liege.

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#8
Im ART Schaltbild ist die Mittelanzapfung der Heizwicklung eingezeichnet.

Allerdings gibt es nur das Schaltbild für den RW3f, nicht für den RW3.

   

Die Besonderheit ist die angezapfte Drossel zur Unterdrückung des Netz-Brumms. Siehe hierzu den Artikel aus "Radio-Technischer Almanach, 1947" (.pdf, 122kB)

Die spannende Frage ist nun: Hat Dein Gerät auch eine solche angezapfte Drossel?

Gruß, Dietmar
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#9
Hallo Dietmar,

danke für den Schaltplan, der scheint besser als mein kopierter zu sein.
Sobald ich etwas Zeit finde, werde ich beim RW3 mal ins Innere schauen...

Viele Grüße,
Rolf
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#10
Hallo zusammen,

ich habe das Chassis gerade mal ausgebaut.
Das ging recht einfach, es waren nur ein paar Schrauben zu entfernen
und schon konnte man das Chassis nach hinten herausziehen.
Hier ein paar Fotos:

   
   
   

War das die Endkontrolle?
   

Hier die verdrahtete Unterseite,
auffällig die vier "glasverpackten" Widerstände a' la Loewe:

   

Hier Netztrafo mit Siebdrossel

   

Die Siebdrossel hat aber nur 2 Anschlüsse, ist also wie im oberen Schaltplan verdrahtet

   

Hier die HF-Seite mit Abstimm-Drehko, Rückkopplungs-Drehko, Spulensatz mit einstellbarer Antennenkopplung
und dem Bereichsumschalter:

   

Fortsetzung folgt,

viele Grüße,
Rolf
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#11
Hallo Rolf

Vielen Dank für die interessante Vorstellung mit guten Fotos. Ein Radio , übersichtlich konstruiert und so wie ich die Sachsenwerk Geräte aus dieser Zeit kenne, einfach zu reparieren. Zumindest, wenn sich nicht ein vorheriger Besitzer daran versucht hat. Aber das sieht hier ja alles sehr gut aus.

Gutes Gelingen, ich bin gespannt auf den nächsten Bericht. Smiley20
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#12
Hallo, Rolf,
Sieht doch wie neu aus! Danke für die detaillierten Fotos, die werden eine große Hilfe für jemand, der ein verbasteltes Gerät repariert.
Gruß,
Ivan
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#13
Hallo,
hast Du auch noch ein Bild vom Feintrieb des Drehkos? Von vorn sieht das nach Feintrieb aus, von innen jedoch nicht mehr.

PS: Ich glaube es jetzt zu sehen. Es ist das kupferfarbene, halbrunde Blech am Drehko.
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#14
Rolf,
wenn die Drossel keine Anzapfung hat, könnte der Typ Deines Gerätes wirklich RW3 und nicht RW3f sein. Allerdings scheint es vom RW3 keinen Plan in den Schaltungs-Sammlungen zu geben.
Es könnte also sein, daß der RW3f eine "Verbesserung" des RW3 ist. Vermutlich konnte mit Hilfe der angezapften Drossel das Netzbrummen reduziert werden.
Die spannende Frage ist, ob der RW3 eventuell stärker bzw. unangenehm laut brummt - was natürlich auch von der unteren Grenzfrequenz des verwendeten Lautsprechers abhängt.

Interessant wird auch der Glimm-Gleichrichter RGN1500.

Die dafür notwendige hohe Trafo-Spannung ist dem Glimm-Gleichrichter RGN1500 geschuldet. Der hat einen recht hohen internen Spannungsfall, sobald ein Strom abgegeben wird.
Siehe RGN1500, Ersatzschaltung.

Gruß, Dietmar
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#15
Hallo Dietmar,

dann scheint der obere Schaltplan, der Gerätebeschaltung doch etwas näher zu kommen (bis auf die fehlenden Anschlüsse im Heizkreis).
Ich werde dies demnächst mal überprüfen und dann weiß ich auch, wie stark der Netzbrumm ausfällt...

Viele Grüße,
Rolf
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#16
Hallo Heiz,

ja, der Drehko hat einen Feintrieb und wie Du schon sagtest, dieser geschieht über das halbrunde Blech,
das aber aus Pertinax besteht.

   

Viele Grüße,
Rolf
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#17
Sehr schöner Empfänger! Und ob er etwas mehr oder weniger brummt, ist doch eh egal, da sicherlich kein Alltagsradio.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#18
Hallo Thorsten,

da hast Du natürlich recht,
ein Brummen gehört bei den alten Kisten nun mal einfach dazu.
Zumal ich auch keinen Vergleich, zu einem Gerät mit Drosselanzapfung, hätte....

Viele Grüße,
Rolf
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#19
Hallo zusammen,

am vergangenen Wochenende habe ich mich etwas um meinen "RW3" gekümmert,
genauer gesagt, um dessen Netzschalter, ein Drehschalter, der nicht funktionierte.
Betätigt wird er über eine lange Achse und kann nur in einer Richtung gedreht werden

   

Also das Teil ausgebaut und zerlegt:

   

Der Fehler war schnell gefunden, die Kontaktfeder war gebrochen:

   

Also die Feder gereinigt, dann in Form gebracht und anschließend
mit einem Zweikomponentenkleber auf den Drehring geklebt:

   

Danach konnte der Schalter wieder komplettiert werden,
ihn dann noch leicht gefettet und schon funktionierte er wieder:

   

Beim Einbau, habe ich dem Gerät auch gleich eine neue Netzleitung spendiert:

   

Fortsetzung folgt,

viele Grüße,
Rolf
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#20
Hallo zusammen,
als nächstes habe ich mich um die Blockkondensatoren gekümmert,
4 Stück sind im “RW3“ verbaut.

Zunächst habe ich den  Schaltplan abgeändert und an die Schaltung meines  “RW3“ angepasst.
Darin habe ich auch die Kondensatoren, die sich in den einzelnen Blöcken befinden, markiert.

   

   

Wie Ihr seht, hat der obere Block schon richtig  “dicke Backen“ bekommen.

Die 4 Blöcke waren schnell ausgebaut und mit neuem Innenleben versehen.
Das Auseinandernehmen der Blöcke gestaltet sich recht einfach,
wenn man sie im Backofen auf ca. 90° erwärmt und dann das Innenleben herauszieht.

Aber unbedingt Backpapier unter die Kondensatoren legen, damit es keine Sauerei gibt,
wenn Wachs und Teer auslaufen.

Hier z.B. der zerlegte 4 x 1µF Block:

   

und hier befüllt:

   

fertig:

   

Und hier der Block mit den “dicken Backen“, genauer gesagt, es sind ja 2 Blöcke:

   

   

und hier die 3 fertigen Blöcke:

   

übrigens,
Elkos habe ich nicht verbaut, sondern nur Folienkondensatoren.

und hier sind die Blöcke wieder an ihrem Platz:
   

Fortsetzung folgt,

Viele Grüße,
Rolf
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