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Blaupunkt Digita 503
#1
Hallo Freunde
mein bester Arbeitskollege kam mit diesem Trümmer seines Schwiegervaters (83). Das Gerät sollte letzten Weihnachten seine Platten abspielen. Jedoch ging dies nicht.
Beim ersten einschalten kam ein Lauter Ton aus den Boxen. Also wurde die Endstufe gemessen und zwei Endtransistoren für schlecht gemessen, sehr niederohmig. Es wurden neue bestellt. Beim guten Jürgen (emesstec) wurden auch die Treiber Tranistoren ausgelötet und im China Tester als OK angezeigt. Daraufhin habe ich diese wieder eingebaut und die neuen Transistoren BD544 und BD 543 in die Endstufe eingelötet. Jetzt spielte das Gerät, aber nach einer Minute ist die eine Endstufenseite schon am heiß werden. Also wieder abgeschaltet. Nun habe ich alle Bauteile auf Funktion geprüft, Widerstände Kondensatoren und auch die Dioden, alle sind scheinbar OK. Zwischenzeitig kamen auch die neuen ICs LM791 an die auch eingebaut wurden, das ging recht gut da man damals einen Stecksockel eingelötet hatte. Dann habe ich die Eingangsspannung gemessen auf der Endstufenplatine, dort sind - und + 22,9V zu finden statt der 23,5V. Jetzt sind die zwei Endstufentransistoren wieder niederohmig, also defekt.
Jetzt wollte ich die Treiber UND die Endstufen nochmals zusammen wechseln......
jetzt ist mein Latein am Ende......

den Schaltplan von der Tanja gibts hier
die PDF ist für hier zu groß

Für Anregungen bin ich sehr Dankbar, Jürgen wird mir bestimmt helfen, aber er ist zur Zeit nach der Augen OP noch nicht Fit
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#2
Hallo Dietmar,
wurde denn der Ruhestrom der Endstufe(n) kontrolliert bzw richtig eingestellt ?

Viele Grüße, Michael
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#3
Hallo,

mir erging es einmal ähnlich mit der eisenlosen Endstufe eines

Belcantoplattenspieler von RFT.

Alles geprüft, neue Transistoren und nach etwa 2 - 3 Minuten rauchten diese ab.

Schlussendlich war nach korrekter die Wärmeabfuhr alles gut.
Gruß aus dem Kreis Siegburg vom Hans-Jürgen
"Groß ist ein Mann, wenn er Kind bleibt"

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#4
Hallo Freunde
@ Michael, das ging über den Messpunkt 700 auf der einen Seite, ja. Auf der defekten Seite, nein! Der Poti scheint Ok, die zehn Millivolt bekam ich nicht hin, da waren etwa 60 mV
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#5
Dem China-Tester kann man bei Transistorprüfung nicht immer trauen. Das Ding hat mir schon drei oder vier defekte Transistoren als gut gemessen (in allen Fällen waren sie taub - nicht niederohmig).
Am Besten man prüft nochmal mit der Diodentestfunktion des Multimeters - das ist sicherer.
Smiley47
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#6
Moin Dietmar,

leider finde ich kein Datenblatt vom LM791, also ein wenig stochern im Nebel. Welche Spannung liegt am Pin7 vom LM791 an, Soll ist 1,1Volt. Prüfen würde ich auf jeden Fall folgende Kondensatoren, falls noch nicht geschehen. C708/703 bzw. andere Endstufe C758/753. Der Ruhestrom ist viel zu hoch.

Gute Besserung an den Jürgen, ich mache mich gleich auf den Weg in die Augenklinik. Mal schauen wie es heute läuft und wann da wieder halbwegs was geht. Den zugesandten Filter konnten wir noch nicht testen, ich bin ein wenig Out of Order. Melde mich aber auf jeden Fall wenn ich da mehr weiß.

Beste Grüße
Peter
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#7
Hallo Freunde. Der im Plan angegebene LM 791 ist ein LM 391-AN, ich meine noch mit 80 am Ende, was wohl 80V bedeutet.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#8
Hallo allerseits,

hier einmal auf die Schnelle das Innenleben des LM391. Inwieweit das jetzt im Moment für die Reparatur hilfreich ist sei dahin gestellt...
   
Freundliche Grüße, Peter R.
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#9
Hallo Freunde
@Peter, herzlichen Dank, das hilft bestimmt weiter...Diese Ics sind ja mit einer Rundung oder tieferen Bohrung gekennzeichnet damit man weiß wo da der Anfang ist. Ich mache nacher mal Bilder vom neuen IC wo das nicht zu erkennen ist.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#10
Hallo zusammen,

60 mV über 0,22 Ohm entspricht 270 mA. Mit der Versorgungsspannung 2 x 23 V ist die Ruheverlustleistung 12,5 W. Dabei kann etwas nicht stimmen.

Ich messe in solchen Fällen alle Basis-Emitter-Spannungen der Transistoren, die um 0,7 V betragen müssen.
Dazu kommt die Spannung zwischen den Anschlüssen 7 und 8 des ICs, denn dazwischen liegt auch eine Basis-Emitter-Diode.

Etwas kritisch betrachte ich die Beschaltung des Ube-Vervielfachers (im IC, über den Transistor mit der Bezeichnung "Bias") mit dem Poti: Wenn der Schleiferkontakt unterbricht, läuft die Spannung zur Ruhestromeinstellung auf den Maximalwert hoch. Ein altes Poti oder gar ein mit Lack fixiertes kann dann schnell zu sehr heißer Endstufe führen.

Zum Ruhestrom: Der soll 10 mV / 0,22 Ohm = 45 mA betragen. Bei dieser Schaltung ist der Thermofühler nicht an den (warmen) Treiber- und Endstufentransistoren, sondern im IC LM391 (Transistor "Bias"). Ich würde den Ruhestrom deshalb eher etwas niedriger einstellen, keinesfalls über 45 mA.
Für geringen Klirrfaktor ist wichtig, dass die Endstufentransistoren, z. B. V797, in Ruhe bereits deutlich leiten, also "mitarbeiten". Über R776 (100 Ohm) müssten dabei deutlich über 0,7 V stehen, damit V797 arbeiten kann. 0,7 V / 100 Ohm = 7 mA. Darunter steigt der Klirrfaktor deutlich an. Mit Sicherheitsfaktor = 2 erhalte ich 15 mA als Mindestwert für den Ruhestrom. Einstellen würde ich zwischen 15 mA und 45 mA, z. B. ca. 30 mA.

Zuerst dachte ich, die Endstufen hätten einen Designfehler, weil beispielsweise der Strom durch R721 nicht über V715 gegenkoppelt (V715 Emitter ist auf der falschen Seite von R721 angeschlossen). Das ist aber nur ein Fehler im Schaltplan. Im Layout ist V715 Emitter mit V791 Kollektor verbunden.

Bernhard
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#11
Hallo Freunde
gestern hatte ich etwas Zeit. Also wurde das Endstufenteil wieder ausgebaut. Ich habe dann nochmals die wichtigsten Komponenten überprüft. Die BD370/371 ausgelötet und im Chinatester ausprobiert, alle OK. Auch alle Kondensatoren und Wiederstände nochmals überprüft. Festgestellt habe ich das der Transistor V797 BD543 wieder defekt ist. Und den Poti 5KOhm, Ruhestrom, kann ich nicht mehr einstellen da der Schleifer keinen Kontakt zur Leiterbahn hat. Mal sehen ob ich sowas finde.

   

   

wie erkenne ich eigentlich wie rum das IC eingesetzt werden muß? Auf dem oberen Bild ist das Original IC, mit der tieferen Bohrung zu sehen, auf dem unteren sind diese Bohrungen gleich, ich bin dann nach dem Aufdruck gegangen.

   

   

   

Bernhard W, ganz herzlichen Dank für deine Ausführungen die einen großen Lernfaktor für mich bedeuten.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#12
Hallo allerseits,

ich habe hier das Innenleben des LM391 einmal mit den Endtransistoren verknüpft. Dazu habe ich auch den "UBE-Multiplier" mit den vorgegebenen Widerständen bestückt. Bei Mittelstellung des Trimmpotis R708 beträgt die UCE ca. 1,8V wenn man dann die UBE des Emitterfolgers abzieht bleiben dann ca. 1,1V für die Endstufe übrig; die UCE des UBE-Multipliers hat einen Einstellbereich von ca. 1,46 bis ca. 2,1V (diese kann man zwischen pin5 und pin7 direkt messen). So kommen letztlich an den 'Endtransistortreibern' mit ihren 2xUBE-Strecken 0,76V bis 1,45V an.

Und ich denke, dass es jetzt auch jedem deutlich wird, dass eine Unterbrechung des Ruhestromeinstellers zu unzulässig hohen UBE's an den Endtransitoren führt, worauf der damit verbundene hohe Ruhestrom zur Zerstörung derselben führen kann. Für Test- und Reparatur-Zwecke, kann es sinnvoll sein das Einstellpoti zu überbrücken bis die Endstufe im Prinzip einwandfrei arbeitet.

Sonst hat Bernhard bereits alles gesagt, nun das angekündigte Schaltbild: Das abgemagerte Übersichts-SB enthält auch die entsprechenden von Bernhard angeregten Korrekturen. Ich hoffe dabei keine neuen Fehler eingebaut zu haben...
   
In den meisten Fällen dient der UBE-Multiplier-Transistor gleichzeitig zur Ruhestromstabilisierung, weshalb er oft, thermisch gekoppelt, mit auf dem Kühlblech (Kühlkörper) der Endtransistoren untergebracht ist. Dies ist hier bei dem IC nicht gegeben; die Erwärmung der Endtransistoren kann daher nicht direkt erfasst werden um den Ruhestrom anzupassen. Er kann nur auf die im Gehäuse herrschende Umgebungstemperatur reagieren.
Freundliche Grüße, Peter R.
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#13
(30.04.2021, 09:17)Dietmar schrieb: Und den Poti 5KOhm, Ruhestrom, kann ich nicht mehr einstellen da der Schleifer keinen Kontakt zur Leiterbahn hat. Mal sehen ob ich sowas finde.
...
wie erkenne ich eigentlich wie rum das IC eingesetzt werden muß? Auf dem oberen Bild ist das Original IC, mit der tieferen Bohrung zu sehen, auf dem unteren sind diese Bohrungen gleich, ich bin dann nach dem Aufdruck gegangen.

Hallo Dietmar,

wenn der Schleifer des Potis keinen Kontakt mehr hat, ist der Ruhestrom viel zu hoch. Wie sagnix bereits gesagt hat: Zum Testen einfach eine Drahtbrücke über die Potianschlüsse löten. Dann ist der Ruhestrom zwar zu gering und der Klirrfaktor des Verstärkers höher als im Datenblatt angegeben, aber die Schaltung funktioniert damit trotzdem. Vielleicht ist der Klirrfaktor mit der Drahtbrücke immer noch so klein, dass man die Verzerrungen über Lautsprecher nicht mal hört.

Pin 1 des ICs ist gekennzeichnet durch die kleine Vertiefung direkt neben Pin 1, siehe Bild (Quelle: National Semiconductor Corp., Datenblatt LM391N). Die großen Vertiefungen sind bedingt durch die automatische Verarbeitung im Umpresswerkzeug, z. B. Ansetzpunkte für die Auswerfer. Diese und der Aufdruck sollen nicht als Orientierungs-Referenz benutzt werden. Auf der Leiterplatte ist neben Pin 1 entweder auch ein Punkt oder die Zahl "1". Manchmal ist auch die ganze Stirnseite bei Pin 1 markiert.

   

Wegen der schlechten thermischen Kopplung dürfen besonders die (kleinen) Treibertransistoren nicht sehr warm werden. Um die Wärme vom kleinen Halbleiterkristall (Größe: 0,6 mm²) wegzuleiten haben sie dafür ein Metallplättchen (als Kühlkörper) eingebaut.

Vom Gehäuse und den Anschlüssen her passen als Treiber auch BC327/BC337, die kann man zum Testen ohne Last oder mit geringer Ausgangsleistung verwenden, um die eventuell teuren BD370/BD371 zu schonen. BC327/BC337 kosten nicht viel, davon haben "Radio-Bastler" immer einen Vorrat. Für Volllast-Betrieb sind die BC327/BC337 in dieser Schaltung aber nicht geeignet.

Viel Erfolg, Bernhard
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#14
Hallo Freunde
@Peter und Bernhard, ich gebt euch so eine Mühe mir das Beizubringen, Klasse Dankeschön. Dieser kleine Punkt? na dann habe ich das ja richtig gesteckt

Ich habe mal die Sortierkisten die ich bekommen habe sondiert und in einer kleinen Schublade wo Potis drauf stand tatsächlich einen brauchbaren 5K Ohm Poti gefunden. Diesen habe ich gemessen und auf 2,5KOhm gestellt und eingelötet. Ich hatte noch einen BD543 wo die Beine weg waren, die habe ich verlängert und auch eingelötet. Jetzt habe ich mit dem Ohmmeter alles auf Kurzschlüße untersucht und keinen gefunden. Ich werde die Endstufe morgen mal Probieren. Und wenn alles geht werde ich hier Hurra rufen, hoffentlich.....

   

der R758 ist unten rechts, dort werden die 10mV eingestellt
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#15
Dietmar, wenn du in die Stromzuführung jeweils eine Glühlampe vorschaltest, dann hast du eine "weiche" Sicherung, die die neuen Transtoren vor einem erneuten schnellen Tod schützt, den diese sind immer noch die schnellsten Sicherungen Und von normalen, selbst Flinken Sicherungen, nicht zu Toppen sind.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#16
Hallo Freunde
Ich hatte eben alles nochmals durchgesehen und war guter Dinge. Spannung drauf und Gerät spielte auf beiden Endstufen. Schnell das Messgerät dran und die 10mV auf beiden Seiten eingestellt. Nach zwei Minuten plötzlich ein Blitz aus der Platine, eine Endstufenseite aus......Schnell abgeschaltet.

   

Morgen wechsel ich den mal noch. Mal sehen. Sollte das nichts werden ist schluß für mich hier. Ein Forumer hat mir seine Hilfe angeboten, das werde ich dann annehmen.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#17
Hallo,

Dietmar, der Hinweis von Harry ist sehr wichtig ! Bei solchen Endstufen ist es unbedingt ratsam, bei Inbetriebnahme... nach Reparaturen den Strom zu begrenzen, das ist hier auch rel. einfach möglich, weil die intakte Endstufe nur geringen Ruhestrom von einigen 10mA zieht und sogar eine gewisse Aussteuerung mit den Vorwiderständen möglich ist. Eventuell läßt sich so die Fehlfunktion...Schwingneigung ermitteln ohne die Endstufe oder andere Teile zu killen.
Glühlampe in der 230V-Zuleitung ist nat. eine Variante, halte ich aber für kritisch, denn die Elkos hinter dem Glr. sind ja trotzdem geladen und eine niederohmige Quelle für einen falsch aufsteuernden Transistor ..und man muß überlegen, wie hoch die Leistung der Glühlampe sein muß, mit Übersetzung des Trafos etc..

Ich mach das immer mit 2 Widerständen von z.B. 10 Ohm in den beiden Betriebsspannungszuführungen (hinter dem (Haupt-)elko), bei kleineren Endstufen auch 20... Ohm. Am Besten die Widerstände so auswählen, daß der Kurzschlußstrom nicht größer werden kann als der max. Kollektorstrom der Endtransistoren. Dann entfällt mit guter Wahrscheinlichkeit der Endstufentransistor-Tod und damit auch die Folgeschäden.

Kann natürlich trotzdem sein, daß erst ohne die Widerstände ein Fehler auftritt, z.B. auch HF-Schwingen. Gleichstromgekoppelte Transistorschaltungen mit hohen Endstufenströmen, zähle ich auch Schaltnetzteile dazu, stellen einen manchmal vor Herausforderungen...

Gruß Ingo
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#18
Danke Ingo, für deinen Hinweis. Es sind ja zwei Sicherungen extra für die Endstufe a 4A, da kann man die Widerstände gut einsetzen.

Da ich ja alles akribisch durchgemessen hatte war ich mir sicher, diesmal ist alles gut.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#19
...fang ruhig mit 2x 20 Ohm /5...7W (also je einen für + und -) an, 10 Ohm hab ich eher für 50...100W-Endstufen genommen. 10 Ohm dann viell als Zwischenschritt, wenn es mit 20 Ohm keinen Befund ergibt. Ruhestrom und Mittenspannung (hier 0V (Null)) müssen auch mit den Vorwiderständen genau stimmen und problemlos einstellbar sein, hier scheint nur der Ruhestrom einstellbar zu sein ? Hab mir die Unterlage mal gezogen...

Auch die IC-Gleichspannungen sollten rel. genau stimmen, die auch mal messen, vorsicht, dabei nicht abrutschen (mit Vorwiderständen ist die Gefahr aber nicht so groß als ohne). Ich messe an IC im Betrieb immer mit einer nadelähnlichen Prüfspitze, die sich punktuell in den verzinnten oben flachen PIN "eingräbt" und damit nicht so leicht abrutschen kann.
Abweichende Gleichspannungen am IC deuten auf Fehler hin! Das Heimtückische kann sein, daß die defekte Endstufe zwar Ton macht, aber die Gleichtromverhältnisse können trotzdem fehlerhaft danebenliegen, was dann bei Aussteuerung zum Tod von Transistoren führen kann.

Das BOUCHEROT-Glied 4,7 Ohm /100n in Reihe am Ausgang sollte routinemäßig mit-geprüft werden (Einzelteile messen).

Bei Inbetriebnahme dann R = ca. Z (nenn) oder bissel mehr Ohm an den Ausgang anschließen und mit Oszi am Ausgang und Tongenerator am Eingang schauen, was los ist. Es dürfen auch keine "Burst"-ähnlichen Schwingerscheinungen am Ausgangs-Sinus auftreten. Die Aussteuergrenze kann man so rel. gut sehen und sich mit den Vorwiderständen dann langsam auf Nennbetrieb herantasten.

Verdächtig bei Schwingneigung (falls das ein Thema sein sollte) sind auch die pf...1nF-Kondensatoren, aber viell. hattest Du die schon geprüft.

Gruß Ingo
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#20
Hallo Dietmar,

erst dachte ich, du hättest den Transistor V775 verkehrt herum eingebaut. Nach Recherche mit Datenblatt und Service-Heft habe ich gesehen, im Aufbauplan der Endstufenplatte im Service-Heft sind die Transistoren falsch eingezeichnet. Die Beschriftung "C" für Kollektor stimmt überall und deiner ist richtig eingebaut, die Rundung muss Richtung V797 zeigen.

Normalerweise ist diese Schaltung nicht besonders kritisch.
Meine Vermutung ist, dass der Leistungstransistor V797 nicht arbeitet. Entweder ist eine Lötstelle unterbrochen oder der interne Emitter-Bonddraht ist unterbrochen. Eventuell ist auch die Basis-Emitter-Diode durchlegiert und bildet einen Kurzschluss. V797 solltest du auf jeden Fall mal prüfen.

Wenn V797 unterbricht, arbeitet V775 als Endstufentransistor. Dabei wird er aber zu heiß, es reicht sogar der Ruhestrom: 45 mA x 22 V = 1 W. Da die thermische Kopplung zum Bias-Transistor im IC fehlt, wird der Bias-Transistor den mit der Erwärmung steigenden Ruhestrom auch nicht zurückregeln.

Kurz nach dem Einschalten prüfe ich meistens mit einem Finger die Temperatur der kritischen Bauteile (hier der Transistoren). Oft wird ein Bauteil langsam heiß und man kann noch vor dessen Zerstörung ausschalten.

Bernhard


PS:
V775 wird nicht die Ursache sein. Wenn man nur V775 erneuert, wird der neue wieder das gleiche Schicksal erleiden.
Hinweis: Wenn Bipolatrtransistoren warm werden:
- sinkt die Basis-Emitter-Vorwärtsspannung (ca. -2 mV/K)
- steigt die Stromverstärkung
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