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Hat jemand Erfahrungen mit Platinen fräsen?
#1
Ich besitze eine CNC-Fräse, die sich alternativ auch mit einem 30 Watt Diodenlaser bestücken lässt.
Nun könnte man damit für Prototypen oder Einelstücke auch Platinen fräsen.
Hat das schon mal jemand gemacht? Welche Programme gibt es da?
Liebe Grüße,
der Jens wars gewesen...

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Die Wege der Elektronen sind unergründlich.
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#2
Moin Jens,

als Material nehmen ich Hartpapier Platinen. Kein Epoxy-Glashartgewebe, das macht den Stichel zu schnell stumpf.
Layout erstelle ich mit Sprint Layout. Kann Gerber Dateien importieren und PLT-Dateien Isolationsfräsen ausgeben.

Als Stichel 90° 0.1 mm

   
Gerade erst letzte Woche wieder ...

-Joe
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#3
Moin Joe,

das sieht gut aus. Welches Programm hast Du zum Umwandeln?
Liebe Grüße,
der Jens wars gewesen...

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Die Wege der Elektronen sind unergründlich.
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#4
Umwandeln in welches Format?
Viele CAM Programme können PLT direkt lesen (z.B. EstlCam)
Meines kann es nicht :-(
Habe mir ein kleines Programm geschrieben welches die PLT-Datei in eine DXF-Datei wandelt.
Mein Vectric Aspire macht dann daraus das NC Programm.

-Joe
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#5
Hallo Jens,

hier kannst Du auch noch etwas über Leiterplatten-Fräsen nachlesen.

https://radio-bastler.de/forum/showthrea...ht=bungard

https://radio-bastler.de/forum/showthrea...ht=bungard

Herzliche Grüße
Robert
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#6
Guten Morgen Jens,
den Ausführungen von Joe und Robert pflichte ich bei.
Das Isolierfräsen ist noch immer die sauberste Arbeitsmethode, um Leiterplatten herzustellen. Alle mir
bekannten E-Layoutprogramme können die Stromlaufpläne für das Isolierfräsen vorbereiten. Den Rest
machen die CAM-Programme, die die Maschine steuern (z.B. Estlcam, PC-NC, usw).

Bei der Maschine ist besonders wichtig, einen "Tiefenregler" zu benutzen, der bei einer Frästiefe von
ca. 0,2 - 0,3 mm die Unebenheiten der Printplatte und/oder der Aufspannung ausgleicht. Zum fräsen
verwende ich ausschließlich Hartmetall-Einschneidenfräser. Die haben auch eine lange Standzeit bei
Epoxiplatten.

Früher habe ich immer Fräser von Bungard verwendet, die sehr gut, aber auch recht teuer sind. Seit
einiger Zeit nehme ich Fräser aus China. Sehr preiswert und mittlerweile auch von sehr guter Qualität.

Und noch ein Tipp. Abgebrochene Vollhartmetall-Bohrer kann man mit der Diamantscheibe zu Frässticheln
umschleifen.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#7
Hallo Zusammen, habe früher mal Leiterplatten gefräst, gebohrt sowie die Formen ausgefräst. Die Werkzeuge die ich zur Verfügung hatte waren von DIXI Tools und Louis Belet. Alles sehr gute Werkzeuge die man in verschiedenen Ausführungen bekommt(VHM oder Diamant). Der kleinste Durchmesser den man bei Belet bekommt ist aktuell 0,03mm. Wie von Wilhelm schon erwähnt war auch bei mir PC-NC zugange und es wurden verbrauchte VHM Bohrer um geschliffen wenn es die Situation erlaubte. Das mit der Tiefenregelung ist enorm wichtig. Habe manchmal nicht nur eine Leiterplatte in der Aufnahme gehabt. Es war eine Vierspindelmaschine und habe manchmal auch 4 Platten übereinander gestapelt pro Aufnahme wenn ich nur Bohren und Formen fräsen musste. Die maximale Drehzahl der Maschine lag bei 30.000 U/min.

LG  Kai
LG Kai
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#8
Tiefenregler/anschlag!
Und auf SMD unsteigen , Platinenrandbuchsen/-stecker, Platinen sind kleiner und schneller gefräst  Smile
JA, die Bauteile werden kleiner und die Augen schlechter ... Wink
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#9
(04.05.2021, 15:07)Henrik_V schrieb: ...
JA, die Bauteile werden kleiner und die Augen schlechter ... Wink

Und die Hände beim Löten zittriger.
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#10
hallo alle,
ich liebäugel auch grad damit eine Fräsmaschine für sowas anzuschaffen.
Gibts da Empfehlungen ? so bis ca 500,-

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#11
Hallo Martin,
ich befürchte, dass Du in der Preisklasse nichts brauchbares findest.

Hast Du schon mal an einen Eigenbau gedacht? In YT sind zahlreiche
Beispiele, sogar mit einer Holzkonstruktion als Maschinengestell.

Bei einem Eigenbau kommst Du in die Nähe deiner Kostenvorstellungen
und das macht auch einen enormen Bastelspaß.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#12
Hallo Martin,

wie Wilhelm schon ausführte,mußt Du schon für eine gebrauchte CNC-Fräse weit mehr als das doppelte ausgeben.
Nur mal so als Vergleich,ich habe eine CNC-Fräse von Bungard im Keller stehen,die vor Jahren mal ca. 25000 DM gekostet hat.
Sie wurde von meinem ehem. Betrieb für die Entwicklungsabteilung angeschafft.
Der Vorteil war halt,man hatte sofort eine Platine zum Testen und Ändern in der Hand.
Also ist ein Eigenbau vielleicht gar keine so schlechte Idee.

Herzliche Grüße
Robert
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#13
Die Frage bei der CNC-Technik ist immer, was ich damit machen möchte und welche Genauigkeiten gefordert sind.
Zum Leiterplatten fräsen, Frontplatten gravieren und lustige Deko aus Sperrholz herstellen eignen sich nach meiner Erfahrung hervorragend die China-Fräsen, wie z.B.
CNC3040 und ähnliche unter 1000€.
Ich habe mir 2012 eine China CNC4060 gekauft und später mit einer CNC-Drehachse aufgerüstet. Nach etwa zwei Jahren hatte ich einen Ausfall, weil die Kabel nach den vielen Bewegungen gebrochen sind. Ich habe dann bei Conrad geeignete Schleppkabel gekauft, die für die ständigen Biegungen geeignet sind und bist jetzt kein weiteres Problem.
Fräsen in Messing ist problemlos möglich, bei Aluminum besteht die Gefahr, dass die Fräserschneide verklebt, deshalb habe ich beim Fräsen meiner Nipkowscheiben die ganze Zeit tröfchenweise Bohremulsion auf die Fräsbereiche gegeben.
Leiterplatten fräse ich ohne Tiefenregler. Ich befestige sie auf einem Stück Möbelplatte, das es in der Restekiste beim Baumarkt für 1-2€ gibt. Dann bewege ich den Fräser bis kurz über die Leiterplatte, messe mit Lehrenblechen in 1/10 Schritten den Spalt und gleiche die Höhenunterschiede mit Blech- oder Papierstreifen unter der Möbelplatte aus.

Unterschätzen darf man aber nicht die Einarbeitung in die Bedienung. Mein Maschinentisch hat auch in den ersten Wochen durch Fehlbedienungen leicht gelitten.
Diese CNC-Fräsen benötigen überwiegend Programme im G-Code Format, deshalb müsste das Leiterplattenprogramm G-Code ausgeben oder nachträglich in G-Code übersetzt werden.

Ergänzung: Ich habe hier auf Martins Frage geantwortet, die aber vom Thema der ursprünglichen Frage von Jens (pintel) abweicht.
Gruß Gerald
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#14
Gibt es da für 3D-Drucker keine Fräserköpfe? Glaube, dass ich das mal so fürs Fräsen von Platinen irgendwo gesehen habe. Wäre wahrscheinlich die billigste Lösung mit entsprechender Genauigkeit.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#15
Kalle, die 3D-Drucker sind viel zu schwach gebaut, um die
beim Fräsen auftretenden Kräfte zu bewältigen.

Beim 3D-Druck gleitet der Druckkopf quasi durch die Luft
und legt eine geschmolzene Kunststoffbahn ab.

Beim Fräsen muß der Fräser gegen den Widerstand des Materials
schneidend arbeiten.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#16
Wilhelm,

kann gut sein. Hab da noch was gefunden für den CNC-Umbau der Proxxon MF70 Microfräse

ebay-artikelnummer:224767002002

und man findet auch ein Video zum Platinenfräsen damit

https://youtu.be/3FqOAy9Np_I

sowie die Beschreibung eines Umbaus

https://www.herberts-n-projekt.de/bastel...xxon-mf70/

Preiswerter wird es wohl nicht möglich sein und bleibt insgesamt deutlich unter 500€.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#17
Der Beitrag ist von mir und schon etwas älter.
Ich habe einige Tipps von hier mitgenommen, mir aber eine billige China-Maschine mit zusätzlichen 30 Watt Diodenlaser und Offline Board angeschafft. Als Software nutze ich EstlCam. Wie JoeXXL vorgeschlagen hat, nehme ich Hartpapier Platinen und einen Stichel 90° 0.1 mm. Die 9000 U/min waren mir etwas zu wenig, darum habe ich mir eine Halterung für einen Motor mit 25000 Umdrehungen gebaut. Der passte leider nicht in die originale Halterung. Die ganze Mechanik ist stabiler als ich dachte und sie ausieht. Das klappt super und auch das nachfolgende Bohren ist mit dem Teil kein Problem.

Der Ebay-Link ist aus China, ich hatte sie damals von einem Händler aus Bremen gekauft, der hat sie aber nicht mehr. Aber irgendwo bekommt man das Teil bestimmt noch in Deutschland.
https://www.ebay.de/itm/384365453163

Mit dem Laser geht auch viel. Im Moment versuche ich Alu Frontplatten damit herzustellen. Dazu wird ein schwarzer Lack auf die Platte gesprüht, welcher sich einbrennt. Der Rest wird dann abgewaschen. Das funktioniert, ist aber noch nicht so gut. Bei solchen Sachen habe ich aber viel Geduld, irgendwann sieht es perfekt aus.
Liebe Grüße,
der Jens wars gewesen...

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Die Wege der Elektronen sind unergründlich.
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#18
Alufrontplatten werden mit einem Laser marking Spray (z.B. von Mark solid) besprüht und dann gelasert.
Dabei genau aufpassen, nicht jedes Spray ist für das Aluminium geeignet.
Das Spray ist leider sehr teuer, funktioniert aber besser als alle anderen Varianten. Wink

Grüße
Karli
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#19
Soweit mir bekannt ist, sind diese Sprays nur für CO2 Laser geeignet. Diodenlaser sind zu schwach dafür. Darum versuche ich es mit alternativen Mitteln.
Liebe Grüße,
der Jens wars gewesen...

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Die Wege der Elektronen sind unergründlich.
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#20
(05.01.2022, 22:25)pintel schrieb: Im Moment versuche ich Alu Frontplatten damit herzustellen. Dazu wird ein schwarzer Lack auf die Platte gesprüht, welcher sich einbrennt. Der Rest wird dann abgewaschen. Das funktioniert, ist aber noch nicht so gut. Bei solchen Sachen habe ich aber viel Geduld, irgendwann sieht es perfekt aus.

hallo,
ich hab hier eloxiertes hartes Aluminium mit dem Gravierstichel gefräst, 0,2 tief, dann mit Edding geschwärzt und mit Nitro abgewischt.
Das Ergebnis ist wirklich beeindruckend :-)
Meine Maschine hat allerdings auch die dazu nötige Stabilität, das klappt nicht mit jeder (versuch macht kluch... mit sehr geringer Eintauchtiefe gehts vielleicht auch auf einer 3018? bei CNC ist es nicht so wichtig wenns mal länger dauert.)
lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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