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SABA 311 WL, ein Neuaufbau
#41
Hallo Andreas,

danke,
aber so ganz fertig ist der Saba ja noch nicht,
die Skala und der Lautsprecher benötigen noch reichlich Zuwendung...

Viele Grüße,
Rolf
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#42
Ja, Rolf,
Aber Skala machen ist kein Problem für dich - da bist du ein Profi. Du hast uns hier bereits einiges gezeigt. Big Grin
Mit der Erregerspule ist ja schade. Hoffentlich findet sich schnell Ersatz.
Gruß,
Ivan
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#43
Hallo Rolf
Ich lese gespannt mit und bin wie immer begeistert, mit welcher Sorgfalt Du bei dem Saba vorgehst. So detailiert hatte ich bis jetzt nur einmal gearbeitet , an einem Telefunken Katzenkopf.
Weiterhin Gutes Gelingen.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#44
Hallo zusammen,

in den vergangenen Tagen habe ich mich um den Lautsprecher gekümmert.

Jetzt ist es so, dass ich vor etwa 2 Wochen, ein gleiches Lenzola-Lautsprecherchassis,
für kleines Geld erwerben konnte.
Aber, wie konnte es anders sein, auch seine Feldspule war unterbrochen.
So musste repariert, bzw. improvisiert werden.

Hier das Original, im 311er Gehäuse:
   

und hier das ausgebaute Chassis mit abmontiertem Übertrager,
mit dem man, schon ab Werk, die Feldspulenanschlüsse eingeklemmt hatte:
   
   

Der Saba muss wohl mal feucht gestanden haben, daher der Schimmelbefall:
   

Wobei die Membrane noch richtig gut aussieht:
   

Ich habe das Chassis komplett zerlegt, mit der Hoffnung, die Feldspule doch noch reparieren zu können,
aber selbst der Trick mit dem Nagel, brachte keinen Erfolg.
Hier der “Bausatz“:
   

So entschloss ich mich, einen kleineren Lautsprecher, versteckt im originalen Korb, einzubauen.
Ich hatte noch einen passenden in meinem Fundus, ich denke mal, ein Philips:
   
   

Da dieser etwas aus den originalen Chassis herausschaute, musste eine neue Schallwand her.

Also waren Laubsägearbeiten angesagt,
links die neue Schallwand, rechts das Original:
   

Damit es passt, musste auch der Polkern etwas gekürzt werden:
   

Die Chassisteile habe ich natürlich gereinigt, aber nicht neu lackiert,
der originale Zustand sollte möglichst erhalten bleiben:
   

Auch der Schallwandstoff war nicht mehr zu retten,
ich fand aber etwas Passendes:
   

So, das Chassis ist mit der neuen Schallwand verschraubt:
   

und der Schallwandstoff aufgeklebt:
   

Damit das neue Chassis unsichtbar bleibt, habe ich den alten Korb mit schwarzem Stoff ausgekleidet.
Danach konnte wieder alles zusammengebaut und ins Radiogehäuse eingebaut werden:
   

So schaut die Vorderfront aus:
   

Ich habe die Impedanz der neuen Konstellation mal nachgemessen,
bei 800Hz sind es 10,4 KOhm, passt also.
Der Klang ist gut, wobei ich natürlich den Sound des originalen Lautsprechers nicht kenne.

Jetzt fehlt natürlich die Belastung des Netzteiles durch die “10K-Feldwicklung“.
Dadurch wird die Anodenspannung geringfügig höher, aber nur geringfügig,
denn der Netztrafo ist auf 240V~ geschaltet und das wirkt kompensierend und gerechtfertigt keinen zusätzlichen Einbau eines 10K-Widerstandes als zusätzliche “Heizung“.
Ferner wird der SABA auch nur ab und an betrieben.

Fortsetzung folgt…

Viele Grüße,
Rolf
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#45
Hallo Rolf,

ja dieses Desaster mit den 10 Kiloohm-Feldspulen kenne ich nur zu gut. Ich muss aber auch sagen, dass ich diese Schaltung nicht gerne betreibe. Ich hatte ja die Feldspule von meinem 311 neu wickeln lassen. Sie liegt wieder parallel zum Netzteil. Ich sehe das immer wieder mit Sorge. So wird die Feldwicklung recht heiß und auch der Netztrafo. Übrigens solch einen Umbau, wie du den ersonnen hast, habe ich auch schon öfter gemacht. Ja, man muss halt Ideen haben. So tönt das Radio wieder wie am ersten Tag.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#46
Ja, diese Konstruktion mit den parallel liegenden 10k - Feldspule überzeugt auch mich nicht wirklich. Ich habe sowas zweimal mit primitivsten Heimwerkermitteln selbst gewickelt, also quasi von Hand, zusammen mit meiner Frau. Eine Arbeit, die man heutzutage nicht mehr machen möchte, aber heute gibt es ja auch schon selbstgebaute Wickelmaschinen aus dem 3D-Drucker, wie ich unlängst las.

Worauf ich hinaus wollte. Die Feldspule in meinem SABA 311 WL, der im Parallelthread behandelt wird, ist eine dieser selbst gewickelten Spulen. Sie wird im Betrieb nur leicht warm, aber nicht heiß. Vermutlich habe ich damals CuL verwendet, der geringfügig dicker war (also z.B. 0,12 statt 0,1). Vielleicht hätte dies einige der sehr häufig defekten Feldspulen dieser Lautsprecher vor dem Durchbrennen bewahrt.

Rolf, zum Klang des Originals im 311WL, meine natürlich subjektive Beurteilung:
Angenehmer, reiner Klang, der in der höchsten Klangstellung des Radios auch brillante Höhen enthält. Insgesamt nicht sehr basslastig, allerdings ohne, dass er dünn oder gar blechern klingt. Noch nicht so ausgereift, wie die edyn-Lautsprecher von SABA, die z.B. in der 1939er Geräteserie verbaut wurden und etwas weicher klingen.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#47
"Ja, diese Konstruktion mit den parallel liegenden 10k - Feldspule überzeugt auch mich nicht wirklich."

Die Jahre 1933 - 1934 waren eine "Übergangs-Zeit", als es die gleichen Modelle mit und ohne eingebauten Lautsprecher gab.
Die Hörer hatten noch nicht so viel Geld kurz nach der Inflation. Und einen vorhandenen Lautsprecher (mit Gehäuse) "mußte" man noch nicht unbedingt ersetzen, wenn man sich ein neues Empfangsteil zulegt.

AEG, Telefunken und Siemens, die ja damals schaltungs-gleiche Radios hatten, lösten das Problem so, daß sie im Gerät ohne eingebauten Lautsprecher einen entsprechend "dicken" Siebwiderstand in die Anodenspannungs-Versorgung einfügten. Der entsprechende elektro-dynamische Lautsprecher hatte dann ca. 2 kOhm Widerstand der Feldwicklung. Diese Anordnung hat sich später dann allgemein durchgesetzt.

Die anderen Radio-Firmen lösten das Problem so, daß sie die Feldwicklung des el-dyn Lautsprechers parallel zur Anodenspannung schalteten. Das erfordert dann eine sehr hochohmige Feldwicklung mit ziemlich dünnem Draht, der gerne auch mal durch korrodiert, speziell dann, wenn zum Löten dann "Lötfett" oder anderes säurehaltiges Flußmittel Verwendung fand.

Gruß, Dietmar
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#48
Rolf, hast Du noch die Bezugsquelle des Stoffs?

Ansonsten wie immer: Chapeau!
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#49
Hallo,

danke für die Ausführungen zur "Feldspule".
Die Parallelschaltung ist aus heutiger Sicht natürlich auch eine Art Energieverschwendung,
aber in den Anfangsjahren der Rundfunktechnik war das halt so.

@ Klaus,
mein Höreindruck ist ähnlich, aber man sollte von einer RES164, in klanglicher Hinsicht,
auch nicht zu viel erwarten...

@ Thorsten
den Stoff habe ich mal vor Jahren gekauft,
aber keine Ahnung mehr wo, ich denke, in der "Bucht"...

Viele Grüße,
Rolf
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#50
Sehr schöne Arbeit Rolf. Ich habe nichts anderes Erwartet. Viel Spaß mit dem 311 er. Smiley20
Gruß Detlef
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#51
Ja, ich habe erst jetzt den Beitrag zum Lautsprecher gelesen und gesehen - eine sehr passable Lösung, sehr gut umgesetzt, da kann ich mich nur an die letzten Worten von Detlef anschließen. Thumbs_up
Gruß,
Ivan
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#52
Hallo zusammen,

als nächstes habe ich mich mal der Skaleneinheit zugewendet:

Leider waren die Skalen beider Chassis in einem sehr schlechten Zustand,
vor allem der Rost hatte zugeschlagen, ferner waren die Schutzscheiben stark vergilbt.
Hier ist eine der Skalen:
   
   

Die Schutzscheibe ist schnell entfernt, links und rechts ist sie nur geklemmt
und am oberen Rand müssen zwei Nieten ausgebohrt werden.
Zum Glück war die eigentliche Skala darunter noch recht gut erhalten.
   

Jetzt musste die Skalenhalterung noch entrostet werden,
dies wäre am Einfachsten gewesen, wenn man die Skala ausgebaut hätte.
Ich glaube aber nicht, dass das gut gegangen wäre, da die Skala doch recht spröde ist
und wie man sieht, ist sie an einigen Nietstellen auch schon gerissen.
So habe ich den Rost vorsichtig, um die Skala herum, beseitigt (Glasfaserbesen)
und die entrosteten Stellen dann mit Silberpaste bearbeitet.

Bei dieser Gelegenheit, habe ich auch gleich mal Skalen-Vorlagen angefertigt:
   
   

Die vergilbte Schutzscheibe war natürlich nicht mehr zu gebrauchen.
Wie man sich einen guten Ersatz erstellen kann, hat Detlef (Radionar) ausführlich im folgenden Thread beschrieben:

https://radio-bastler.de/forum/showthrea...#pid101503

Und genauso habe ich es auch gemacht, die entsprechende Klarsichtfolie (0,6mm) gab es
für kleines Geld in der “Bucht“.

   
   

Auf die beiden Nieten am oberen Rand, habe ich zunächst einmal verzichtet,
da die Folie dort plan anliegt und die Klemmung an den Seiten recht stark ist,
da verrutscht nichts.

Anschließend habe ich die fertige Skaleneinheit wieder an das Chassis angebaut.
Dann die Auflage des Skalenzeigers noch etwas gefettet und schon stand einem Probelauf nichts mehr im Wege:
   

Übrigens, das Lämpchen im Hintergrund, ist eine 6V/3W Soffitte,
die der Fotoapparat etwas heller macht, als sie ist.

Und so wirkt die Skala in Verbindung mit dem Gehäuse,
ich finde, wieder ansehnlich:
   

Fortsetzung folgt….

Viele Grüße,
Rolf
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#53
Hallo Rolf,

ich muss das immer wieder sagen, Du bist ein großer Skalenexperte. Vor dir ist keine beschädigte oder gammlige Skala sicher. Ich bewundere das immer wieder und bin auch etwas auf Dein Können neidisch.

Ob du die von dir gefertigte Druckversion bitte in unsere entsprechende Kategorie (Skalennachdrucke) stellen könntest? Das würde sicher manch einem irgendwann mal helfen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#54
Rolf, bitte die alte vergilbte Abdeckung nicht entsorgen, bei meinem 311er ist die zerbröselt und ich benötige irgendwann eine (Papier)Vorlage als Muster zum ausschneiden.

Schönen Feiertag noch..Nad
Gruß Nad

Ein Leben ohne Röhren ist möglich, aber sinnlos!
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#55
Der Schallwandstoff passt auch sehr gut, meiner ist auch zerfallen....
Gruß Nad

Ein Leben ohne Röhren ist möglich, aber sinnlos!
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#56
Oha, ich hab ja nen 521WL.......
Gruß Nad

Ein Leben ohne Röhren ist möglich, aber sinnlos!
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#57
Hallo,

der 521WL hat, so glaube ich, das gleiche Gehäuse und auch den gleichen Lautsprecher,
dürfte also passen.
Sag Bescheid, wenn eine Vorlage gebraucht wird...

Viele Grüße,
Rolf
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#58
Hallo
Ich habe bei meinen damals die Eregerspulle neu gewickelt mit Maschiene versteht sich 46000 Windungen 0.08 mm Durchmesser mit Isolack 0,1mm. das ergibt dann 11,5 K wiederstand und wird kaum Warm. Sehr eng wickeln ist wichtig sonst passt es nicht. der 0,08 draht kann 20 mA up. ist natürlich ne nummer die windungszahl hat nen ganzen Tag gedauert.
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#59
Hallo Jens,

oh, ich kann mir es gut vorstellen, dass das 'ne Heidenarbeit war,
diese habe ich mir wohlweißlich erspart.

Viele Grüße,
Rolf
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#60
Hallo zusammen,

die Arbeiten am “SABA 311 WL“ neigen sich dem Ende zu.

Zunächst musste aber noch das Gehäuse etwas “aufgehübscht“ werden.
Diese begann mit einer Grundreinigung mit warmen Wasser und einer Bürste, in der Dusche.
Danach habe ich das Gehäuse mit einer speziellen “Bakelit & Schellack Politur“ bearbeitet
und zum Schluss noch mit einem “Cockpitreiniger“ eingerieben.
Auch die Bedienknöpfe erfuhren noch eine gründliche Reinigung.

Danach durfte das Chassis wieder seinen Platz im Gehäuse einnehmen:
   

Dem Rückwandstecker habe ich wieder eine stoffummantelte Netzleitung verpasst,
damit wirkt das Ganze wieder original:
   
   

Danach konnte die Rückwand wieder an das Gehäuse geschraubt werden.
6 Schrauben müssen aber reichen, da in den unteren beiden Gewinden noch Fragmente von
abgebrochen, bzw. abgerosteten Schrauben stecken.
Die Reste herauszubekommen dürfte nicht so einfach sein.

   

Und hier noch ein Blick von vorn auf den fertigen “311er“:
   
   

Damit konnte der “SABA 311 WL“ ins Regal.

Viele Grüße,
Rolf
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