17.05.2021, 00:08
Hallo liebe Bastlerfreunde,
vor ein paar Jahren wurde ja unsere Werkstatt aufgelöst und dadurch sind mir einige Messgeräte "zugeflogen" darunter auch ein Grundig VG1001 Generator der Testbilder produziert wie das FuBK Testbild was wir noch aus früheren Zeiten kennen. Also ein hochwertiges lohnendes Gerät das darauf wartete repariert zu werden.
Nun bin ich endlich dazu gekommen. Ich hatte es schon vor einem Jahr in Betrieb genommen und festgestellt, dass kein Signal am Ausgang anlag. Bedienen ließ es sich aber. Dann tat es einen knall und etwas im Netzteil hatte sich verabschiedet. Das reduzierte erst einmal meine Motivation mich mit dem Gerät weiter zu befassen...
Nun habe ich es am Wochenende wieder hervorgeholt und mit dem Netzteil angefangen. Ein Elko 4700µF hatte einen Schluss.
Dann stellte ich fest, dass beide Videoausgangstreiber defekt waren. ich vermute jemand hatte an den Ausgang versehentlich eine "ungesunde" Spannung angelegt. Ich musste beide Ausgangstransistoren erneuern. Die ZTX4400 und ZTX4402 Transistoren von Ferranti gibt es nur schwer, aber es gibt Ersatztypen 2N4402 und 2N4403 die funktionieren. Auch die zwei 24Ω Widerstände waren abgeraucht und mussten ersetzt werden.
VG1001-Videoendstufen.png (Größe: 79,46 KB / Downloads: 192)
Damit hatte ich nun schon einmal ein Bild am Ausgang. Allerdings war der Farbbalken im Testbild mit 100% Amplitude zu hochpegelig. Einen Grund dafür konnte ich nicht ausmachen. Aber ich erkannte, dass das Gerät wohl einmal auf YUV aufgerüstet wurde. Es war eine Hilfsplatine eingebaut mit abgeschliffenen ICs. So etwas hasse ich, wenn Firmen die Bezeichnungen abschleifen. Also entschied ich mich diese Platine zu entfernen und das Gerät in den Originalzustand zurück zu versetzen.
Das war nicht ganz einfach, da einige Modifikationen vorgenommen worden waren wie z.B. Leiterbahnen die durchtrennt waren usw. aber am Ende habe ich alles wieder so hinbekommen und konnte nun den Pegel des Farbbalkens fast richtig einstellen. Aber nur fast. Als weiterer Umbaufehler stelle sich heraus, dass ein Widerstand im Wert geändert worden war R42 hatte 820Ω anstelle der korrekten 470Ω diese Korrektur brachte dann das gewünschte Ergebnis.
Dann prüfte ich den HF Ausgang. Da kam auch kein Signal heraus. Es stellte sich heraus, dass im Modulator alle Elkos mehr oder weniger Kurzschluss hatten. Aus diesem Grund kam keine 10V Referenzspannung in der Schaltung an und das Teil verweigerte den Dienst. Nachdem ich alle Elkos ersetzt hatte lief auch der Modulator nach einem kleinen Abgleich zufriedenstellend.
VG1001-modulator-def.png (Größe: 89,8 KB / Downloads: 192)
Leider fehlt in diesem Gerät das Schriftmodul. Damit kann ein Text ins Testbild eingeblendet werden. Das Modul ist nicht weiter kompliziert aufgebaut. Der Text steckt in einem EPROM. Ich würde das gerne noch nachrüsten. Vielleicht hat ja hier Jemand eine Quelle für ein solches Modul.
VG1001-Schriftmodul.png (Größe: 66,86 KB / Downloads: 193)
Was auch schon hilfreich wäre ist ein Hexdump der EPROM Daten des TMS2516 oder eine Beschreibung wie die Daten dort organisiert sind. Wenn ich erst einmal verstanden habe wie die Datenstruktur ist, könnte ich in einem Hex Editor die Texte erzeugen. Das wäre zwar sicher mühselig aber ich denke machbar.
Hier nun noch ein paar Bilder eines Teiles meiner Fernsehecke wo der VG1001 nun links über der Tiffany Lampe eingezogen ist:
vor ein paar Jahren wurde ja unsere Werkstatt aufgelöst und dadurch sind mir einige Messgeräte "zugeflogen" darunter auch ein Grundig VG1001 Generator der Testbilder produziert wie das FuBK Testbild was wir noch aus früheren Zeiten kennen. Also ein hochwertiges lohnendes Gerät das darauf wartete repariert zu werden.
Nun bin ich endlich dazu gekommen. Ich hatte es schon vor einem Jahr in Betrieb genommen und festgestellt, dass kein Signal am Ausgang anlag. Bedienen ließ es sich aber. Dann tat es einen knall und etwas im Netzteil hatte sich verabschiedet. Das reduzierte erst einmal meine Motivation mich mit dem Gerät weiter zu befassen...
Nun habe ich es am Wochenende wieder hervorgeholt und mit dem Netzteil angefangen. Ein Elko 4700µF hatte einen Schluss.
Dann stellte ich fest, dass beide Videoausgangstreiber defekt waren. ich vermute jemand hatte an den Ausgang versehentlich eine "ungesunde" Spannung angelegt. Ich musste beide Ausgangstransistoren erneuern. Die ZTX4400 und ZTX4402 Transistoren von Ferranti gibt es nur schwer, aber es gibt Ersatztypen 2N4402 und 2N4403 die funktionieren. Auch die zwei 24Ω Widerstände waren abgeraucht und mussten ersetzt werden.
VG1001-Videoendstufen.png (Größe: 79,46 KB / Downloads: 192)
Damit hatte ich nun schon einmal ein Bild am Ausgang. Allerdings war der Farbbalken im Testbild mit 100% Amplitude zu hochpegelig. Einen Grund dafür konnte ich nicht ausmachen. Aber ich erkannte, dass das Gerät wohl einmal auf YUV aufgerüstet wurde. Es war eine Hilfsplatine eingebaut mit abgeschliffenen ICs. So etwas hasse ich, wenn Firmen die Bezeichnungen abschleifen. Also entschied ich mich diese Platine zu entfernen und das Gerät in den Originalzustand zurück zu versetzen.
Das war nicht ganz einfach, da einige Modifikationen vorgenommen worden waren wie z.B. Leiterbahnen die durchtrennt waren usw. aber am Ende habe ich alles wieder so hinbekommen und konnte nun den Pegel des Farbbalkens fast richtig einstellen. Aber nur fast. Als weiterer Umbaufehler stelle sich heraus, dass ein Widerstand im Wert geändert worden war R42 hatte 820Ω anstelle der korrekten 470Ω diese Korrektur brachte dann das gewünschte Ergebnis.
Dann prüfte ich den HF Ausgang. Da kam auch kein Signal heraus. Es stellte sich heraus, dass im Modulator alle Elkos mehr oder weniger Kurzschluss hatten. Aus diesem Grund kam keine 10V Referenzspannung in der Schaltung an und das Teil verweigerte den Dienst. Nachdem ich alle Elkos ersetzt hatte lief auch der Modulator nach einem kleinen Abgleich zufriedenstellend.
VG1001-modulator-def.png (Größe: 89,8 KB / Downloads: 192)
Leider fehlt in diesem Gerät das Schriftmodul. Damit kann ein Text ins Testbild eingeblendet werden. Das Modul ist nicht weiter kompliziert aufgebaut. Der Text steckt in einem EPROM. Ich würde das gerne noch nachrüsten. Vielleicht hat ja hier Jemand eine Quelle für ein solches Modul.
VG1001-Schriftmodul.png (Größe: 66,86 KB / Downloads: 193)
Was auch schon hilfreich wäre ist ein Hexdump der EPROM Daten des TMS2516 oder eine Beschreibung wie die Daten dort organisiert sind. Wenn ich erst einmal verstanden habe wie die Datenstruktur ist, könnte ich in einem Hex Editor die Texte erzeugen. Das wäre zwar sicher mühselig aber ich denke machbar.
Hier nun noch ein paar Bilder eines Teiles meiner Fernsehecke wo der VG1001 nun links über der Tiffany Lampe eingezogen ist:
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
