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noch ein mobiler Tester für magische Augen
#1
Hallo,

hier im RBF-Forum wurden schon verschiedene Projekte eines mobilen Prüfers für magische Augen beschrieben. Mich hat das Thema auch schon längere Zeit interessiert, weshalb ein solches Gerät entstehen sollte. In Jogis-Röhrenbude hat Siegfried Neumann ein solches, von ihm entwickeltes Gerät beschrieben. Diese Schaltung habe ich mit ein paar Modifikationen nachgebaut.
So sollte neben der Ansteuerung des Gitters durch einen astabilen Multivibrator auch eine Handsteuerung mittels Poti möglich sein. Außerdem wollte ich für den Betrieb in der Werkstatt einen Netzgeräteanschluss vorsehen.


.jpg   k-Stecker-Verdrahtung MA-Tester.JPG (Größe: 52,59 KB / Downloads: 269)

Bei der Umsetzung einer solchen Bastlerschaltung ist die Herstellung einer Leiterplatte, deren Bestückung und der Funktionsnachweis der Schaltung die eine Seite des Projektes, die andere ist der praktische Aufbau zu einem handlichen, auf Trödelmärkten nutzbaren Gerät.

Wichtig war mir dabei, möglichst vorhandene Dinge (wie Gehäuse, Schalter, Buchsen, Akkus usw.) nutzen zu können. Dies ist mir auch gelungen.

Als Gehäuse fand sich ein 2-Schalen-Plastgehäuse (ca. 168 x 87 x 30 mm). Um die erforderliche Innenhöhe zu schaffen wurde, aus Sperrholz einen 40 mm hohen Zwischenrahmen gebaut, der auch Schalter, Buchsen, Poti und LED aufnimmt.
 
.jpg   k-DSCI3238.JPG (Größe: 42,79 KB / Downloads: 263)


.jpg   k-DSCI3236.JPG (Größe: 49,41 KB / Downloads: 266)

Abweichend von der Ursprungslösung wurden keine Röhrenfassungen ins Prüfgerät eingebaut. Für mein stationäres Eigenbau-Röhrenprüfgerät verwende ich eine spezielle Fassungsbox für magische Augen (Schaltung wie bei S. Neumann, aber nur für EM 11, EM 34, EM 80 und EM 84). Diese Box soll auch für die mobile Lösung Anwendung finden.


.jpg   k-DSCI3224.JPG (Größe: 54,55 KB / Downloads: 267)

Für den Ausgang der Prüfspannungen habe ich eine 5-polige DIN-Buchse vorgesehen. An der Fassungsbox sind Bananenbuchsen vorhanden. Zur Verbindung der beiden Schaltungsteile wurde ein Zwischenadapter mit 5 Bananensteckern und einem Diodenstecker gebaut.


.jpg   k-DSCI3223.JPG (Größe: 41,43 KB / Downloads: 265)

Zur Stromversorgung wird in der Originallösung ein NC-Akku mit 7,2V verwendet. Ein solcher ist zwar vorhanden, aber die Erfahrungen mit solchen Akkus sind nicht die besten. Deshalb habe ich eine andere Lösung gewählt.
 Aus defekten Laptop-Akkus habe ich Li-Ionen-Zellen 18650 gewonnen. Einzeln geladen haben diese noch fast volle Kapazität, bieten sich deshalb für mein Prüfgerät an.
Schon vor längerer Zeit habe ich aus einem PC-Netzteil und beim Chinesen erhältlichen kleinen Lademodulen (10 Stück kosten unter 6 €) ein Ladegerät für  Zellen 18650 gebaut.
Zwei Zellen liefern rd. 8V, haben ausreichende Kapazität und passen auch größenmäßig in den MA-Prüfer. Dafür habe ich zwei Akku-Halterungen zusammengeklebt und diese Konstruktion neben die Leiterplatte ins Gehäuse geschoben.


.jpg   k-100_5620.JPG (Größe: 57,69 KB / Downloads: 269)

Um die Akkus zum Lade nicht ausbauen zu müssen, wurde eine Ladeschaltung mit den bereits genannten Lademodulen ins Gerät eingebaut. An der DIN-Buchse wurde zur Einspeisung der 5V-Ladespannung der freie Stift 2 und der Masseanschluß 3 genutzt.
Mittels eines rastenden Tastenschalters mit 4 x Umschalter werden zum Laden die sonst in Reihe geschalteten Zellen vom Transvertereingang abgetrennt und einzeln an je ein Lademodul angeschaltet.


.jpg   k-ladeschaltung f.Li-Ion-Akkus.JPG (Größe: 34,51 KB / Downloads: 264)

Auf den Lademodulen sind zur Betriebszustandsanzeige je eine rote (wird geladen) und eine blaue (Akku voll) LED angeordnet. Zur Sichtbarkeit dieser Anzeigen wurden in den Deckel Löcher gebohrt und diese von innen mit Plexiglas verschlossen.


.jpg   k-DSCI3242.JPG (Größe: 17,27 KB / Downloads: 263)   (Bild ist leider unscharf, man kann das Prinzip aber erkennen)

Nach Komplettierung des Gerätes funktionierte dieses fast wie erwartet. Nur der verwendete Ein/Ausschalter hatte einen Wackelkontakt und musste ausgetauscht werden. Da der neue Schalter etwas schmaler als der alte ausfiel, musste die verbleibende Gehäuseöffnung mit der sichtbaren Plastabdeckung verschlossen werden. Teile aus Schlachtgeräten sollte man eben vor dem erneuten Einsatz einer Funktionskontrolle unterziehen.


.jpg   k-DSCI3227.JPG (Größe: 39,89 KB / Downloads: 265)

Folgende Werte wurden bei der Prüfung von EM 80 und 84 gemessen:
EM 80: Ua=  220V     Uh= 6,55V
EM 84: Ua=  233V     Uh= 6,7 V

Die höheren Prüfspannungen werden durch die höhere Akkuspannung der Li-Ionen-Zellen (rd. 8V) erzeugt. Evtl. muss noch eine weitere Si-Diode in den Heizstromkreis eingeschaltet werden, um die Heizspannung zu reduzieren.

Zusammenfassend kann man feststellen, dass ein kompaktes und handliches Prüfgerät für magische Augen entstanden ist, das auf Trödelmärkten vor möglichen Fehlkäufen schützen kann. Aber auch in der Werkstatt kann das Gerät zur schnellen Überprüfung magischer Augen gute Dienste leisten. Die Verkabelung der Fassungsbox mit Prüfschnüren und die separate Einstellung der Prüfspannungen entfallen .

Beste Grüße
Jürgen
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#2
Beim China Mann gibt es auch Lademodule für bis zu drei Lithium Zellen. Alternativ kann man die Zellen parallel schalten und ein weiteres Modul nachschalten, dass die Spannung auf 5V, 8V, 9V oder 12V anhebt. Das habe ich auch schon ausprobiert.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#3
Hallo Alex,

sicher kann man auch mehrere Zellen zusammen laden. Aber gerade die Ladung mehrerer Zellen mit nur einem Modul wird ja in den Akkupacks für die Laptops praktiziert.  Aus meiner Erfahrung sind diese Akkupacks nach relativ kurzer Nutzungsdauer entladen (bei meinem Laptop nach nicht mal einer Stunde) entladen und man muss das Ladegerät anschliessen.

Solche Akkupacks habe ich zerlegt und die Zellen einzeln geprüft. Von beispielsweise 6 Zellen hatten 4 noch eine Ladespannung von knapp 4V, die restlichen beiden lagen bei etwa 3V.

Alle diese Zellen habe ich an das in meinem Beitrag oben erwähnte Ladegerät mit den Einzellademodulen angeschlossen, alle Zellen konnten wieder auf die Ladeschlussspannung von ca. 4,2V geladen werden. Und diese Zellen verrichten ihren Dienst in verschiedenen Geräten bei mir zur vollsten Zufriedenheit. Deshalb lade ich diese Zellen jetzt stets einzeln. Und gleichzeitig ist das ja auch ein Beitrag für die Umwelt, denn normalerweise wird doch ein nicht mehr intakter Laptop-Akku entsorgt.

Diese Erfahrung hat beim MA-Tester auch zur Lösung mit der Einzelladung pro Zelle geführt. Und bei dem Preis für 10 Module tut der Einsatz jeweils eines Moduls  pro Zelle nicht weh. Es braucht lediglich etwas mehr Platz. Der war aber auch beim MA-Tester vorhanden.

Trotzdem danke für Deinen Hinweis, ich kannte solche Mehrfachlademodule bisher noch nicht und habe sie auch im Netz nicht gesehen. Liegt sicher daran, dass man nicht gezielt danach sucht.

Beste Grüße
Jürgen
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