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Tefifon - Restauration mit 3D-Druck
Ein großer Vorteil von "digitalen" Methoden wie dem 3D-Druck ist es, dass man ein Problem nur ein einziges mal durch die Erstellung eines passenden Designs lösen muss. Diese Lösung kann man dann beliebig oft reproduzieren, indem man entsprechende Teile vom Drucker produzieren lässt. Die Steigerung davon - und der absolute Hit - ist es dann noch, wenn sich solch eine Lösung zusätzlich auch sehr einfach auf andere Aufgaben übertragen lässt. Und genau da hatte ich in den letzten Stunden ein herrliches Erfolgserlebnis.

Gestern kam nämlich mein erstes KC-4 Tefifon hier an. Ich hatte da in der Bucht ein extrem lukratives Angebot gesichtet und war der erste, der zugegriffen hat. Und natürlich wurden gegenüber dem KC-1 ganz viele Sachen verändert. Sofort ins Auge gesprungen ist mir der Andruckrollengummi, denn aktuell produziere ich ja diejenigen für KC-1- und HS-Chassis in Serie. Der Andruckrollengummi beim KC-4 wurde auf 2/3 des Durchmessers geschrumpft und auch die Höhe ist minimal kleiner. Und was soll ich sagen: Durch Umparametrisierungen und minimalsten Anpassungen war es überhaupt kein Problem, eine etwas kleinere Gießform abzuleiten und produzieren. Schon der erste Druck und das erste Gießen von Silikon hat auf Anhieb einen perfekt passenden Andruckrollengummi für das KC-4 ergeben (links KC-4, rechts KC-1):


.jpg   compare.jpg (Größe: 185,75 KB / Downloads: 367)

Auch bei der kürzlich vorgestellten Schneidemaschine ist meine Rechnung schneller als erwartet voll und ganz aufgegangen: Ich musste lediglich eine neue Walze mit kleinerem Durchmesser und einen angepassten Schneid-Arm designen und drucken. Jetzt kann ich das Schneidemaschinchen ganz einfach von KC-1 auf KC-4 umrüsten. Alle KC-4-spezifischen Teile sind jetzt blau:

   

Lediglich die Kugellager der Walze sind jetzt für den neuen Anwendungsfall unpraktisch groß. Weil ich da den Gummi jedesmal drüberziehen muss, werde ich die jetzt von 22m auf 19mm schrumpfen, dann passt das besser.
Ansonsten bin ich wieder mal extrem begeistert. Smiley34 Es macht sich doch wirklich oft bezahlt, sich bei einem Design etwas mehr Mühe zu geben, so dass es nicht mal eben gerade so funktioniert, sondern dass es auch anpassbar und wiederverwendbar ist.

Nach diesem erfolgreichen Test arbeitet der 3D-Drucker im Hintergrund fleißig weiter und produziert mir noch zwei weitere Gießformen: 3 Gummis auf einen Streich zu produzieren ist sehr viel effizienter, als wegen einem einzigen mit dem Silikon rumzumachen. Ich muss dann nur nochmal bei der Farbgebung tüfteln, denn was Tefi neben den Abmessungen auch noch geändert hat ist die Farbe: Die Gummis machen den allgemeinen Trend der letzten Jahre des Bestehens von Tefi mit und so wurde auch hier die Farbe von beige/hellelfenbei/weißgelb auf grau umgestellt. Da passt meine aktuelle Farbmischung natürlich nicht:

.jpg   colors.jpg (Größe: 82,45 KB / Downloads: 368)

Ich werde mich wohl am Grau der Kassetten orientieren, die scheinen mir am wenigsten vergilbt zu sein. Interessanterweise hat Tefi die Kappe auf der Kopftrommel und das Kunststoffteil der Führungsrolle im alten Farbdesign belassen. Oder wurden hier auch schon mal andere Farbvarianten gesichtet?

Schöne Grüße
Markus
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(13.10.2021, 12:39)MaxB schrieb: "Die liegen inzwischen überall herum und ich stolpere ständig drüber. So macht das keinen Spaß…"

Schick sie einfach mir, dann stören sie dich nicht mehr ... Tongue  
Dann kannst du auch gleich noch einen Satz Ersatzteile für meinen Tefi-Koffer dazulegen. Big Grin

Zu spät: der Platz für das Kassettenregal ist gefunden und die Pläne für den Zuschnitt liegen auch schon bereit. Damit wird erstmal Platz für 272 Kassetten geschaffen. Das heißt ich brauche jetzt eher wieder Nachschub, als dass ich da was abgeben könnte. Es sei denn Du suchst noch nach solchen Leckerbissen wie der TD/S 2180  Cool

Schöne Grüße
Markus
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(13.10.2021, 12:51)mageb schrieb: Oder wurden hier auch schon mal andere Farbvarianten gesichtet?

Hallo Markus,
ich hätte hier die Variante "rot" bei einem KC-1:

   

Viele Grüße, Michael
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Rot ist ja auch mal schick - passt gut zum Schallband :-)

Aber ich wette das ist ein Ersatzgummi: Schon die Form ist anders als beim Original.

Schöne Grüße
Markus
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Und hier jetzt die neueste Farbkollektion:

.jpg   colors.jpg (Größe: 93,32 KB / Downloads: 322)

Neu im Programm: Lichtgrau (RAL 7035). Sehr schick und zeitlos modern  Smile


Und nach den Erfolgserlebnissen der letzten Tage habe ich dann doch mal eben nachgesehen, ob der KC-4-Gummi auch auf das Holiday passt. Aber leider, leider: weit gefehlt. Die haben auch da den Durchmesser nochmal reduziert:

.jpg   holiday.jpg (Größe: 51,94 KB / Downloads: 321)

Die Gießform auf diese noch kleinere Größe anzupassen sollte eine Kleinigkeit sein. Aber bei der Schneidemaschine habe ich dann doch verwachst: Die Kugellager an der Welle anzubringen stellt sich jetzt als Fehlentscheidung heraus. Damit ich so kleine Durchmesser an Gummis zuschneiden kann, müssen die Lager direkt ins Gerät eingebaut werden und die Welle wird dann einfach auf die Lager aufgelegt. Schwer zu erklären, aber ich werde hier ein Redesign machen und dann gibt es demnächst vorher-nachher-Bilder dazu.

Schöne Grüße
Markus
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Täuscht das oder sind die Gummis dicker als das Original?
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Ja, die sind minimal dicker. Wobei die Fotos schon mehr Unterschied vortäuschen, als tatsächlich besteht: Ich haben eben etwa 20% mehr an Dicke gemessen - also nicht die Welt. In der Praxis ist das nicht relevant, weil man den Abstand ja ohnehin am Gerät justieren muss.

Außerdem muss man noch beachten, dass die abgefallenen Alt-Gummis bereits in der Größe verharren, in der sie auf der Rolle gesessen sind. Die neuen Gummis hingegen werden beim Aufziehen noch gedehnt, so dass sie dabei wieder dünner werden.

Auch eine Wissenschaft für sich... :-)

Grüße
Markus
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So, die Zufriedenheit mit meinen "Andruckrollengummischneidemaschinchen" ist wiederhergestellt. Ich habe die Lager völlig überarbeitet - die Kugellager sind nicht mehr an der Walze befestigt und dort fortan auch nicht mehr im Weg. Vielmehr sind jetzt 2 mal 4 kleinere Lager direkt in das Basisgerät bzw. in den Verschluss integriert und die Walze liegt passgenau auf den Lagern auf:
   

Die Seitenführung ist mit dieser Lösung nicht mehr ganz so gut gegeben wie vorher, aber hier kommt dann schon auch zugute, dass die Zahnräder dieses Fischgräten/Pfeilmuster haben und der Motor die Welle damit auch von selbst in eine fest Position ziehen will. Am Schnittergebnis gibt es jedenfalls nichts zu mäkeln - Problem gelöst!

Hier nochmal im Detail (ohne Walze):

.jpg   detail.jpg (Größe: 173,86 KB / Downloads: 279)

Da sieht man auch den neu integrierten Magnetverschluss, den ich noch ergänzt habe.

Damit steht nun auch der Ergänzung einer dritten, noch kleineren Schneidwalze für den Gummi des Holiday-Tefis nicht mehr im Wege. Ich mache mich dann schon mal an die Anpassung der Gießformen.

Schöne Grüße
Markus
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Mist, bei meinem Holiday fehlt der Andruckrollen-Gummi völlig:

.jpg   holiday.jpg (Größe: 147,05 KB / Downloads: 271)

Ohne Vorlage ist's natürlich doof, eine originalgetreue Kopie zu designen...

Von Euch Mitlesern hat doch sicher jemand ein Holiday und eine Schiebelehre, oder? Ich bräuchte vom Originalgummi den Außendurchmesser in montiertem Zustand. Auch Fotos wären hilfreich. Farblich würde ich vermuten dass Tefi beim Holiday auch die graue Variante aufgezogen hat, oder?

Schöne Grüße
Markus
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Erste Erkenntnis: Es gibt nicht "das Holiday", sondern je nach Variante gibt's da nochmal Unterschiede. Hier im Forum habe ich Bernds Restaurationsbericht
für das Holiday Super II durchgeschaut und darin dieses Foto gefunden (Screenshot aus Bernds Dokument):

.jpg   holiday-super-II.jpg (Größe: 94,17 KB / Downloads: 263)

Da ist doch tatsächlich neben der Andruckrolle (auch ohne Gummi...) noch eine Führungsrolle verbaut. Was macht die denn da? Soll die vielleicht die Gefahr des Abhebens des Bandes von der Kopftrommel direkt hinter der Andruckrolle verringern? Könnte schon sein, dass Tefi das als Problem beim Holiday Super (also meiner Variante) identifiziert hat und dann damit für Abhilfe sorgen wollte.

In jedem Fall ist die Frage nach dem Andruckrollengummi bei Holidays weiter offen.

Schöne Grüße
Markus
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Schnell mal mein Holiday entkleidet...

10mm und 11,7mm. Beim Westrex messe ich 10,2 und 11,7mm.
Farbe: schwarz

   

   
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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Besten Dank, Martin!

Nachdem ich die Werte gelesen und mir die Fotos nochmal angeschaut habe, habe ich auch gleich mein Holiday nochmal genauer untersucht: Auf den ersten schnellen Blick gestern dachte ich ja, da wären nur noch Klebstoffreste oder sowas an der Rolle dran und der Gummi würde fehlen. Aber da habe ich geirrt. Das was da noch dran ist, ist tatsächlich der Rest vom Gummi:

.jpg   rubber.jpg (Größe: 83,94 KB / Downloads: 208)

Allerdings wirklich extrem verhärtet und degenieriert. Der Außendurchmesser schwankte zwischen 10,7 und 11,2mm. Und ich kriege das Zeug auch nur schwer ab:

.jpg   dust.jpg (Größe: 115,63 KB / Downloads: 208)

Von einem anderen Tefi-Bastler wurde mir inzwischen auch bestätigt, dass die Holidays allesamt schwarz tragen und einen anderen Gummi nutzen, als die anderen Chassis. Auch qualitativ schlechter, so wie als wären sie von einem billigen Schlauch abgeschnitten worden.

Wo ich auch geirrt habe: Es handelt sich entgegen dem ersten Anschein nicht um eine Andruck-, sondern lediglich um eine Führungsrolle. Die Rolle kann schon rein mechanisch gar nicht bis an die Kopftrommel herangeführt werden.

Ohne Gummireste kann ich jetzt auch direkt die Rolle messen: Sie hat einen Durchmesser von 8,5mm. Zum Vergleich:
  • KC-1: Rollendurchmesser 28mm, mit Gummi 30mm
  • KC-4: Rollendurchmesser 18mm, mit Gummi 20mm
Ich würde daher den Soll-Außendurchmesser bei meinem Holiday auf 10,5mm einstufen. Die Höhe aller Rollen ist mit 16mm übrigens überall gleich. In einem früheren Posting hatte ich mal behauptet dass die beim KC-4 minimal kürzer wäre - aber das war eine Falschmeldung.

Gut, dann kann ich mit den jüngsten Erkenntnissen jetzt endlich ans Design für die nächste Gießform gehen.

Für diese zweite Rolle beim Holiday Super II kann man danach dann ja mal schauen ob das passt, wenn man da einfach denselben Gummi aufzieht. Wäre seltsam, wenn nicht...

Schöne Grüße
Markus
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Da habe ich wohl Glück gehabt, die Gummis bei meinem Holiday/Westrex sind noch weich und flexibel. Musste beim Messen aufpassen, dass ich die nicht quetsche...
Schönen Gruß
Martin

~ Plattenspieler-Schrauber ~
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Ja, da hast Du Glück gehabt. Vielleicht war es eine andere Gummimischung, vielleicht hatte Dein Holiday aber auch einfach die besseren Lagerbedingungen. Das Altern von Kunststoffen ist so eine Sache: Das ist von vielen einwirkenden Faktoren abhängig, wie UV-Licht, Staub, Temperatur(schwankungen), andere Stoffe in der Nähe… Daran wird tatsächlich auch geforscht. Ich habe mir grad letztens diesen Podcast dazu angehört, wo es um den Erhalt von Kunststoffen in Museen geht: https://www.heise.de/hintergrund/Tech2go...18124.html
Ich finde da aber den Austausch durch möglichst gute Kopien aus modernen Materialien den wesentlich nachhaltigeren Ansatz.

Schöne Grüße
Markus
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Wobei ich Zweifel habe ob unsere modernen Materialien auch nur ansatzweise die Lebensdauer erreichen die die Originalmaterialien aufwiesen.
Wie du selbst bemerkt hast, ging die Qualität ab den 60ern permanent nach unten und das setzt sich bis heute fort. Ob das nur bei der industriellen Massenproduktion so ist, oder such bei den speziellen Materialien die wir verwenden, das wird sich zeigen. Bei PMMAs und A- Silikonen kann ich auf eine 40-jährige, bei PUs auf eine 35-jährige Erfahrung zurück blicken.
Deshalb verwende ich, wo immer möglich, keine Produkte mehr die aus industrieller Massenfertigung stammen.

Gestern hab ich alle meine Silikonformen neu sortiert. Die zweiteiligen Formen waren mit Gummiringen fixiert.
Die waren ALLE restlos zerfallen. Nach nicht mal 5 Jahren!
Man kann die Gummis für die Andruckrolle auch aus Fahrradschläuchen schneiden, statt Gummierungen zu gießen auch O-Ringe nehmen. Aber vermutlich zerbröseln die genauso zwischen den Fingern nach ein paar Jahren.
Gibt noch mehr Beispiele: Verbindungen mit Schmelzkleber gehen über die Jahre alle auf, Cyanacrylate verspröden und brechen. Selbst mamche Epoxydkleber wurden nach 10 Jahren schleimig und lösten sich. Seither verwende ich nur noch Stabilit Express, den es leider kaum noch zu kaufen gibt. Insgesamt kann man sagen - je moderner desto schlechter. Leider.
Viele Grüße,
Achim
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Ich merke gerade dass ich mich in meinem letzten Posting gehörig im Wort vergriffen habe: Mit den „modernen Materialien“ wollte ich gar nicht ausdrücken, dass man heute bessere Materialien hätte. Eigentlich wollte ich eher für „frisches und damit erstmal wieder gutes Material“ plädieren. Denn ich kann nicht sehen, wie man den Alterungsprozess von Kunststoffen wirklich aufhalten oder gar rückgängig machen könnte.

Unter den „modernen Materialen“ bei heutigen Konsumgütern leide ich selbst ja auch: Gerade diese vielen weichen, Gummi-artigen Kunststoffteile ärgern mich. Schon nach wenigen Jahren wird aus diesem unnötigen Schnickschnack eine klebrige Pampe und oft muss man das dann eigentlich noch gute Gerät entsorgen (oder sich ein neues Gehäuse drucken ;-)). Das Schlimme ist, dass sich diese Materialunsitte auch auf vermeintlich höherwertige Produkte erstreckt. Wie kann man sich über einen technisch hervorragenden Kreuzlinienlaser der blauen Serie eines bekannten Herstellers freuen, wenn man schon nach dem ersten Auspacken vor Augen hat mit welchem Ekel man das Gerät nach wenigen Jahren mit seinem dann klebrig gewordenen Gehäuse aus der Schublade holen wird?

Da lobe ich mir doch tatsächlich so manches Material aus den 1950er Jahren: Vor denjenigen, die damals das Material für das eigentliche Schallband entwickelt haben ziehe ich alle mir zur Verfügung stehenden Hüte. Unglaublich wie gut die Bänder erhalten sind. Tefifons jetzt noch zu sammeln und zu restaurieren hätte wenig Sinn, wenn die Bänder nicht auch nach 7 Jahrzehnten noch so gut in Schuss wären. Alterungserscheinungen konnte ich bei diesen kritischen Teilen noch keine beobachten und ich hoffe sehr, dass das noch lange so bleibt.

Mit unseren neuen Materialien bei den Nachbauten wissen wir natürlich nicht, wie sie sich entwickeln werden. Umso wichtiger ist es mir, die Ersatzlösungen reproduzierbar und reversibel zu machen. Dazu gehört es auch, die Dokumentation der Vorgehensweise sowie die Quelltext der Designs etc. zugänglich zu machen. Wo wir die Langlebigkeit nicht erreichen können, müssen die Reproduzierbarkeit und Reparierbarkeit einspringen. Daher sind bei meinen 3D- Designs auch immer so viele Schrauben verbaut. Alles lässt sich zerlegen und jedes Teil einzeln ersetzen. Auch alle meine Eingriffe ins Tefifion sind reversibel.

Schöne Grüße
Markus
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Das sehe ich genauso wie du.
Wenn man sich die Kassetten nach Reinigung und Politur ansieht, könnte man meinen die kämen eben erst aus der Presse. Absolut keine Auflösungserscheinungen, kein Stabilitätsverlust.
Ganz extrem erlebe ich seit Jahren den Qualitätsverlust bei weissen 5mm LEDs. Alle zwei Jahre muss ich die Brunnenbeleuchtung austauschen weil die LEDs ausfallen.
Ich würde lieber, wie früher, 2DM /Stck. bezahlen und sie halten, als ein paar Cent und ständig kaputt.

Viele Grüße,
Achim
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Moin,

bei den Kunststoffen stimme ich Euch uneingeschränkt zu, aber bei den LEDs möchte ich widersprechen. Die sind besser als ihr Ruf, nur die Hersteller der Geräte wo diese verbaut sind, sorgen für ein schnelleres Ende. So läuft bei mir seit knapp 6 Jahren draußen ein selbstgebauter Leuchtturm mit LED. Bei Wind und Wetter, warm oder kalt, egal, ausgefallen ist noch keine LED. OK, geht erst an wenn es dunkel ist und leuchtet dann die ganze Nacht, aber da sind schon Stunden zusammengekommen. Bei den gekauften Artikeln mit LED werden die immer schön am Limit betrieben, oder sogar etwas darüber, dabei ist das gar nicht nötig. Sorgt aber für weiteren Umsatz, da die Lebensdauer drastisch sinkt.

Beste Grüße

Peter
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Naja, die Brunnenbeleuchtung ist auch selbst gebaut, die LEDs laufen mit nicht mal 50% des Nennstroms und dennoch verrecken sie wie die Fliegen. Das gleiche bei den 10W Modulen im Schlafzimmer. Die werden nur mit 500mA statt den angegebenen 800mA betrieben, sind optimal gekühlt und dennoch ständig defekt. Für mich ist das eindeutig Ausschussware die da verkauft wird. Auf der Terasse hingegen erfüllt ein Dimmer, den ich vor 45 Jahren als Jugendlicher zusammengelötet habe, noch immer klaglos seinen Dienst und die grüne LED leuchtet seit dieser Zeit 24/7. Ich glaube dass heute viele Bauteile als Ausschussware oder völlig ungeprüft in den Handel kommen. Markenbauteile in dem Sinne gibt es ja praktisch keine mehr bei LEDs. Zumindest wären mir keine bekannt. Früher waren die Anschlussdrähte der LEDs aus Kupfer, heute sind sie aus Eisen, hauchdünn versilbert, so dass Korrossionsprobleme auch noch hinzukommen.

Gruß,
Achim
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Die Ingenieure wüssten ja schon, wie man LEDs und Co. so bauen und betreiben müsste, dass sie ewig ihren Dienst erfüllen. Aber leider dürfen sie in den Firmen nicht danach handeln, sondern müssen sich andern Vorgaben unterordnen. Traurig ist das...

Da lobe ich mir doch die Moral in meiner privaten Bastelbude: Da kann ich auch an den unsinnigsten Stellen voll ins "Over-Engineering" gehen, ohne dass mich jemand bremsen könnte.  Smiley34

Mit dieser geschmeidigen Überleitung komme ich direkt zurück zu meiner Silikongummiringproduktion: Ich habe heute mal eben nebenbei den ersten Holiday-Gummi erfolgreich produziert. In diesem Wimmelbild ist er verborgen:

.jpg   all.jpg (Größe: 166,23 KB / Downloads: 117)

Neben dem beigen KC-1-Gummi und dem hellgrauen KC-4-Gummi steht er da in unschuldigem Schwarz. Auch zu sehen sind die Gießform dafür (links oben) und die passende Schneidewalze in gelb. 

Und so sieht dieser erste Prototyp dann auf der Rolle aus, wenn man ihn bei schlechtem Licht mit dem Smartphone ablichtet:

.jpg   holiday.jpg (Größe: 50,66 KB / Downloads: 117)

Man erahnt vielleicht dass ich die Form noch nicht gut genug glattgeschmirgelt habe: Es sind noch ein paar Linien von den Druck-Ebenen erkennbar. Für den Prototypen habe ich mir da absichtlich noch wenig Mühe gegeben. Auch muss der Durchmesser des Gummis noch etwas reduziert werden. Hierzu drucke ich einfach das Innenteil der Form minimal größer nach. Positiv überrascht hat mich, dass die Konzentrizität (sieht man natürlich auf den Fotos nicht) so gut geworden ist, und das obwohl die Form so klein ist.

Das Aufziehen des schmalen Gummis auf die Schneidewalze macht noch nicht so recht Spaß: Die M6-Mutten, über die er drüber muss, sind größer als die Schneidewalze. Ich werde da mal versuchen für diese dünne Walze auf eine M4-Gewindestange umzurüsten.

Nochmal zurück zu den Gießformen: Die kleinere Größe des Gummis hat mich dazu gezwungen nochmal über das Design der Gießform nachzudenken. Das stammt zum Teil ja noch aus der Zeit, wo ich die Gummis direkt aus der Form verwenden musste. Diese Anforderung hatte damals natürlich Einfluss auf die Gestaltung der Form. An diesem Bild kann ich's am Beispiel der großen KC-1-Form erklären:

.jpg   molds.jpg (Größe: 78,91 KB / Downloads: 118)

Links sieht man das Unterteil der Gießform. Das passt soweit. Rechts oben sieht man dann das Oberteil, so wie es bisher war. Damit der Abschluss des Gummis oben sauber war, hatte ich neben dem Gießtrichter (gelb) noch einen separaten Deckel (lila), der erst ganz zum Schluss nach dem Befüllen der Form aufgeschraubt wurde und dann nur noch eine minimale Öffnung ließ. Dadurch war das obere Ende des Gummirings einigermaßen sauber abtrennbar. Da ich jetzt aber kein sauberes Ende mehr direkt aus der Gießform heraus benötige (weil ich die Enden ja einfach abschneide), kann ich das Oberteil der Gießform einfach auch als ein Stück fertigen (blau, das neue Design). Die gesamte Form wird jetzt schon vor dem Befüllen mit dem Silikonkautschuk zusammengeschraubt. Die Öffnung im Oberteil ist groß genug, dass das Einfüllen unter Zuhilfenahme von Vakuum klappt. Hauptvorteil des einteiligen Oberteils ist natürlich, dass der innere Teil der Form jetzt nicht mehr nur durch das Unterteil der Gießform konzentrisch gehalten wird, sondern auch oben. Das ist nochmal eine enorme Verbesserung, die ein noch besseres Ergebnis liefert und mir zudem sogar noch Arbeit spart.

Dieses Verbesserungspotenzial der Gießformen hätte ich vor Betriebsblindheit doch glatt übersehen. Erst die Anpassung auf den kleinen Holiday-Gummi hat mich da nochmal wachgerüttelt. Ich werde jetzt alle Gießformen dieser Bauart auf das bessere Design umrüsten.

Schöne Grüße
Markus
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