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Graetz Landgraf F29
#21
(22.11.2021, 10:43)MichaelM schrieb: Ich glaube, ich würde mich an sowas nicht rantrauen.

Hallo Michael,

das glaub ich Dir aber nicht wenn ich Deine tollen Rubens und Scope Arbeiten so ansehe Smiley14

Gruss
Debo
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#22
Hallo Fernsehfreunde
Es freut mich wieder, das der Bericht über den Landgraf so gut ankommt. Das Fernsehgerät ist wirklich im schlimmsten Zustand. Aber wenn ich so manche noch sehr gut erhaltenen Geräte in meiner Sammlung anschaue, da sind z.T. hoffnungslose Fälle dabei. Ich werde mir deshalb ganz besonders viel Mühe machen, ein Ordentliches Ergebnis zu liefern.
Es geht weiter mit der Bestandsaufnahme.


   
Die Skalenscheibe kurz vor dem Ausbau. Stark verschmutzt und sehr Wertvoll. Sie wird ausgebaut und sorgfältig gelagert. Erst kurz vor der ersten Probe des Chassis wird sie wieder eingebaut.

   
   
   
Die Röhren PL81 und PY81 werden gezogen und schon tauchen die nächsten defekte auf. Leute beruhigt euch, die Fassungen sind oxydiert und müßen ersetzt werden. Und auch die Anodenanschlüsse sind verrostet. Es ist also ein grottenschlechter Zustand.

   
Der Staub ist entfernt, die Feinarbeit bei der Reinigung zeigt Wirkung. Schon in dem jetzigen Zustand erscheint das Chassis in einem, trotz einiger Macken, guten Zustand. Ein Kabel, dessen Isolierung abplatzt ist, sind zu sehen. Das Kabel ist der Katodenanschluß der Bildröhre. Die Mängelliste wird also immer länger.
Es ist Zeit für den Schaltplan des Landgraf.
Und natürlich ein Blockschaltbild, es stammt zwar vom F27, ist aber auch für den F29 verwendbar und soll eigentlich nur bei der bevorstehenden Reparatur auf die technischen Abschnitte in dem Gerät hinweisen.


   
   
   
Diese Aufnahme des Chassis hatten wir schon einmal. Hier möchte ich aber zeigen, was es mit der Anordnung der Bauteile auf dem Chassis auf sich hat. Man erkennt zwei mächtige Trafos. Beides sind Drosseln im Netzeingang DR 701 und DR 702 interne Bezeichnung: BV 8878. Dahinter die Leistungswiderstände. Es sind dann noch ein Ton Ausgangsübertrager Trafo TR 501 interne Bezeichnung BV 8885 und der Bildkipp Übertrager Trafo TR 404 interne Bezeichnung: BV 8886  auf dem Chassis. Natürlich darf der Zeilentrafo TR 401 interne Bezeichnung BV 6863 – 6865  nicht unerwähnt bleiben.

   
Unter dem Chassis befinden sich dann die weiteren Trafos . Beide sind erheblich kleiner in ihrer Bauart. Der Bildkipp Sperrschwinger Übertrager TR 403 interne Bezeichnung: BV 8875  und der Impulsübertrager TR 402a interne Bezeichnung: BV 8874. Man muß sich beim Landgraf an der Schaltung orientieren, um die Bauteile zuzuordnen. Ich habe leider keine umfangreiche Service Mappe, wo eine Stückliste mit Nummern enthalten ist und somit leichter feststellbar sind, wie z.B.in meiner Service Mappe über den Kurfürst. Ohnehin muß man bei vielen Bauteilen auch den Schaltplan des Burggraf F27 hinzu nehmen.
Dann geht es an die Elkos, da habe ich erst mal genug zu tun.


   
   
   
   
Als erstes werden die Becherelkos erneuert. Diese sind mit Schränklaschen gesichert, die zudem noch angelötet wurden. Eine mühselige Arbeit das abzufummeln. Die Bohrungen sind aber auch für Schraubelkos passend und solche kommen da auch rein. Das Chassis muß natürlich sehr blank sein, damit eine gute Masseverbindung da ist. Bei dem Graetz Kurfürst, der ja auch noch auf eine Wiederbelebung wartet, sind die Bohrungen zu klein und müßten folglich alle erweitert werden. Radiobastler , die öfter Grundig Radios aus den 50er Jahren auf ihren Werktisch haben, werden das kennen, wenn man die Schränklaschen-Elkos durch Schraubelkos ersetzen muß.

   
Becherelko Ausbeute. Die kleinen sind folgendermaßen ersetzt. Der 8µF ist als liegender eingebaut, der 16µF als Becherelko und der 16 + 16µF ebenfalls als Becherelko eingebaut. Der 8µF ist übrigens trocken. Bei dem anderen ist ein 16µF trocken. Es lohnt wirklich nicht hier noch irgendwas zu formieren.

   
Aber bevor es mit dem Austauschen losgeht werden die Kondensatoren nun gekennzeichnet, somit gibt es keine Verwechslung und man muß dazu den Schaltplan zum vergleichen anschauen. Das ist eine Hilfe, die ich nur dringend empfehlen kann, wenn wie in so einem Fall, alle defekten Bauteile in einem Rutsch erneuert werden, ohne das man Zwischentests machen kann. Anfangs wollte ich zunächst den Radioteil reparieren, aber nun geht es allen Papier- und den verdächtigen Folien-Kondensatoren an den Kragen, das sich allerdings auf Grund von Zeitmangel auch über einige Wochen hinzog. Durch die erwähnte Nummerierung ist es nun einfacher, da man sich nur noch an der Bezeichnung z.B. C 706 C 707 C 708 usw. halten muß. Gelegentlich sollte man ruhig mal die ersetzten Teile nochmals mit dem Schaltplan vergleichen, evtl.hat schon jemand Kondensatoren ersetzt und irgendwelche anderen Werte verbaut. Auch die angegebenen Spannungen sollten die Kondensatoren mindestens verkraften. Unnötig zu erklären, das man einen Kondensator mit 1 KV Belastbarkeit nicht in einem Bereich mit wenigen Volt einbauen muß. Mit dieser kleinen Hilfe wird blindwütiges Austauschen verhindert.
Beginnen will ich nach den Elkotausch mit den Kondensatoren im Bildkippteil, die ja bekanntlich den meisten Kummer machen. Hier zu hoffen, das evtl. der eine oder andere noch funktioniert ist sinnlos. Bei meinem Blaupunkt hatte ich ja Zwischentests gemacht, da ja die Grundfunktion gegeben war, hier verzichte darauf. Ebenso prüfe ich bei der Gelegenheit auch die Widerstände, es sind ab und zu welche dabei, die ihre Werte nicht mehr haben. Gerade im Bildkippteil macht sich das bemerkbar, da ja bekanntlich die Synchronisation auch durch korrekte Spannung gesichert ist. Kurze Erklärung, wie sich eine erhöhte Spannung oder ein defekter Kondensator hier äußert. Das Bild kippt weg oder wandert von oben nach unten oder von unten nach oben, je nachdem, was defekt ist. Wandert es von oben nach unten, schwingt der Oszillator zu schnell und man muß die Ursache in der Funktion der Röhre suchen, oder einem frequenzbestimmenden Kondensator. Wandert das Bild jedoch von unten nach oben, so deutet es auf einen veränderten Widerstandswert, da könnte also ein Kandidat hochohmig geworden sein. Somit werden auch die Widerstände in diesem Bereich einer genauen Prüfung unterzogen, da sie ja ebenfalls Einfluß auf die Spannungen haben.Ist nach einer evtl. Behebung defekter Teile immer noch so eine Störung da, muß man auch das Netzteil untersuchen. Natürlich geht man bei einer planmäßigen Fehlersuche auch in diesen Bereich und prüft dort den Gleichrichter und die Netztdrosseln. Graetz hat es in seinen kleinen Broschüren jener Zeit treffend beschrieben: Viele Widerstände führen ein ausgesprochenes Doppelleben. Solange alles nach den vorgegebenen Plan läuft, sind sie nichts weiter als ein Stromregulierer oder Lastverteiler. Tritt irgendwo eine Panne auf, reagiert der Widerstand wie eine Sicherung und brennt durch. Manche Widerstände verändern aber auch ihren Wert und werden hochohmig. Dann treten oben genannte Störungen auf. Einen markant auffallenden durchgebrannten Widerstand findet man in dieser Schaltung nicht. Hier kann man nur durchmessen.
Die einzelne Beschreibung aller ersetzten Kondensatoren möchte ich mir ersparen, das würde zu weit gehen. Ein Foto mit einem gemessenen Wert möchte ich dennoch zeigen.

   
Diese Kondensatorbeschreibung dient nur als Beispiel für alle ersetzten Typen
Enorm, wie sich diese Teile im laufe der Zeit in ihren Werten ändern. Dieser 50nF Koppelkondensator war im Amplitudensieb im Einsatz. Schon in frühen Servicemitteilungen, z.B. dem Meisterbrief von Graetz wurde die Grundfunktion von Graetz Fernseher in lockerer sehr  
launiger Art beschrieben und hier wurden Koppelkondensatoren gern als asoziale Elemente bezeichnet, zumindest, wenn sie im Fernsehgerät eingebaut waren. Um so unangenehmer machten sich solche Kondensatoren bei den moderneren Fernsehgeräten bemerkbar. Die im laufe der Zeit modifizierten Schaltungen reagierten dann auch empfindlicher auf solche Störenfriede. Hier bei dem Landgraf fallen diese Kondensatoren bei einem Probebetrieb erst gar nicht auf, da ich sie alle konsequent ersetze. Was dann an Störungen übrig bleibt, läßt sich wesentlich leichter einkreisen. Denn dann bleiben nur noch Widerstände, Dioden, Potis und Spulen übrig, nicht zu vergessen, die Röhren! Klar, das kann einem auch die Reparatur erschweren, deshalb versuche ich ja auch beim auswechseln der Kondensatoren soviel wie möglich an Widerständen zu testen. Ich will damit auch sagen, das man sich die Bauelemente wirklich genau anschauen sollte, zur Not auch mal die Lupe nehmen und Widerstände auf Risse überprüfen. Und deshalb weise ich nochmal auf die gern übergangene Arbeit des Überprüfen von Widerständen hin, lästig , Zeitraubend, aber sehr wirksam.
 
Es gibt die ersten Erfolge festzustellen. Die Drehkondensatoren sind wieder gangbar. Vier Tage immer wieder mit WD40 einsprühen und erwärmen brachten den erhofften Erfolg. Es sind allerdings auch einige Regler fest, bzw. schwergängig. Das wird auch gleich behoben. Später stellte sich heraus, das ich doch ein Poti erneuern muß.
In den folgenden Tagen und Wochen habe ich ca. 64 Kondensatoren erneuert und ca. 40 Widerstände geprüft. Die genauen Arbeitsschritte habe ich handschriftlich festgehalten , somit gibt es eine ausführliche Doku auch über jeden ersetzten Kondensator und Widerstand aber ich erwähne auch noch einige im Anschluß und stelle Fotos dazu ein.

   
Verwendet habe ich diese Kondensatoren, sie passen sehr gut zu der Schaltung.

   
Der große Philips Elko ist allerdings nur für kurze Zeit eingebaut, kleiner Ersatz kam wenige Tage später mit der nächsten Kondensator Lieferung.

   
   
Das Poti, es dient zur Einstellung des Waagerechten Bilddurchlaufs ist hoffnungslos fest und da die Schleifbahn in Ordnung ist, baue ich es auseinander und mache es gangbar.

Die Fassungen der PL 81 und PY81 werden erneuert, hier sind bereits Kabel abgefault. Man kann jetzt vermuten, wie schlecht der Landgraf aufbewahrt wurde, bevor Semir ihn bekam. Ich verwende keramische Fassungen, das dürfte dann für die Ewigkeit halten.

   
Abgefault und angelaufen, daneben C714 ein kurzer Blick auf den Schaltplan und man versteht den Zusammenhang. Der Kondensator drückt seine Vergußmasse raus, ein sicheres Indiz, das hier der Kondensator durchgeschlagen ist. C 714 sitzt im Heizkreis der PL81 Und wie immer die roten Kohleschicht Widerstände prüfen! Es macht alles eine enorme Arbeit und kostet viel Zeit.

   
Keramische Fassungen das dürfte das Beste sein für den Bereich.

   
Eine Fassung ist erneuert. Auch C715 ist bereits ersetzt durch den gelben Kondensator.

   
Bei dem alten Kondensator C715 war das Kabel bereits innen getrennt, er hatte also keinerlei Funktion mehr. Wie sich das wohl bemerkbar macht? Vielleicht mal ausprobieren und einen neuen Bericht über Fehlermöglichkeiten bei S/W TV `s schreiben. Auch C715 sitzt im Heizkreis, hier bei der Röhre PY81

   
Alles wieder im grünen Bereich

Fortsetzung folgt
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#23
Hallo Fernsehfreunde
Der Austausch von Bauteilen wie in dem letzten Teil beschrieben ist nicht sehr spektakulär. Das sich dadurch so ein Bericht auch hinzieht, will und kann ich nicht vermeiden. Hier bei so einem Projekt kurze Statements über irgendwelche Arbeiten abzugeben um nur schnell zum Ende zu kommen ist nicht mein Ding.

Es geht wieder weiter bei dem Landgraf. Stück für Stück arbeite ich mich durch die Schaltung. Dabei kommen auch solche brüchigen Kabel zum Vorschein

   
Das bereits schon erwähnte Katodenanschlußkabel der Bildröhre.

   
   
Auf dem Chassis sind auch einige Kondensatoren zu ersetzen.

   
   
Die fehlenden Keramischen Kondensatoren für den TV Eingang müßen eingebaut werden

   
Unten geht es an die restlichen Kondensatoren, die nahezu alle dem Radioteil zugeordnet sind. Auch diese sind wieder gekennzeichnet.

   
Auch hier sieht es dann sehr übersichtlich aus.
Der Gleichrichter für den Fernsehbetrieb wird ersetzt. Zwar könnte ich ausprobieren, ob der Originale noch funktioniert, aber die Erfahrung der letzten Geräte Reparaturen zeigte, das sie meist ihrer Aufgabe nicht mehr nachkommen und zu wenig Spannung abgeben. Hier kommt nun ein neuer E 220 C 400 zum Einsatz.

   
Der AEG Gleichrichter ist wie geschaffen als Ersatz für den Siemens. Selbst die Befestigungsbohrungen kann ich übernehmen.

   
Der Gleichrichter für den Radioteil mit seinem geplatzten Kondensator.

   
Hier kommt ein neuer E250 C130 zum Einsatz. Meine New Old Stock Bestände an Gleichrichtern muß ich mal wieder auffrischen.

Damit sind die Lötarbeiten am Chassis fast beendet. Nun folgt der Zusammenbau des Fernseher.

   
Die gut verpackte Bildröhre schlummerte nun zwei Jahre in dem Karton. Zwischendurch hatte ich das Projekt schon aufgegeben und wollte den Landgraf als Teilespender verwenden.

   
Nun steht das gute Stück auf dem Werktisch und muß gereinigt werden. Der Umgang mit Bildröhren sollte mit den nötigen Vorsichtsmaßnahmen, wie Schutzhandschuhe, Schal und einer Schutzbrille erfolgen.

   
Die Bildröhre wird mit Spannbügeln über die Ablenkeinheit befestigt. Der Druckpunkt dieser Aufhängung erfolgt also an der sensibelsten Stelle der Bildröhre. Man darf die Befestigung nicht zu stramm anziehen. Da ich schon öfter Bildröhren in den 70er Jahren ersetzt habe, war das Gefühl, wie weit man die Befestigung anziehen darf noch da. Richtig ist, das der Bügel noch etwas bewegt werden kann. Die Bildröhre sitzt danach Sicher in der für sie eingebauten Maskenaufnahme.

   
Die Ablenkeinheit und die Ionenfalle, bei deren Sitz hier auf die Einbaulage der Bildröhre geachtet werden muß.

   
Die Bildröhre ist in der Maske gelagert, sitzt sie gut, ohne das sie verrutscht, kann man die Spannbügel befestigen. Auch hier Schutzkleidung tragen und behutsam arbeiten. Gutes Licht ist sehr hilfreich.

   
Die Bildröhre ist eingebaut, jedoch ist die Ablenkeinheit noch locker auf dem Röhrenhals, so das sie verdreht werden kann bei der Grundeinstellung. Hier muß man auch die Graetz Falle beachten. In der Regel ist der Hochspannungsanschluß der Bildröhre bei den meisten Apparaten rechts angeordnet. Richtet man sich nach den gängigen Anbauanweisungen für Ionenfallen, ist diese wirkungslos. Meist richtet man sich bei der Ionenfalle nach dem Pfeil, der bei Montage der Magnete oben nach vorn zeigen muß, hier muß er nach hinten zeigen. Darauf wird aber in den Servicemitteilungen von Graetz auch hingewiesen. Der Sockel der Bildröhre ist auch lose und wird mit Weißleim fixiert, eine Methode, die sehr Haltbar ist. Die Pins werden gereinigt und etwas mit Balistol benetzt, was die Montage der Fassung erleichtert und natürlich auch das abziehen der Fassung.

   
Der Graetz nimmt wieder Gesicht an. Beim Anblick des zerschundenen Gehäuses bin ich sehr nachdenklich. Das wird noch eine enorme Arbeit machen.

   
Am Chassis warten noch einige Arbeiten auf mich, bevor an einen Einbau gedacht werden kann.
Die erste Arbeit wird das desolate Hochspannungskabel sein.


   
Das Kabel ist gebrochen, es ist überaltert, bricht bei kleinster verbiegung. Auch die Heizungswicklung, der bereits vom Vorbesitzer umgebauten DY86 ist gebrochen. Das kann so nicht bleiben und daher entscheide ich mich einen Löwe Zeilentrafo zu schlachten.

   
Hier finde ich alles was ich benötige. Das Hochspannungskabel mit seiner Heizschlaufe für die DY86 ist Top in Ordnung. Auch die Fassung kann ich übernehmen, der Widerstand in der Fassung mit 1,5 Ohm stimmt mit den Werten der gängigsten Fernseher mit einer DY86 überein.


   
Die Hochspannungsabteilung ist nun einsatzbereit, das Chassis wird mit den Röhren bestückt und auch die Skalenscheibe wird wieder
eingebaut.
Es ist nun Zeit für den Einbau des Chassis in das Gehäuse. Ich bin sehr gespannt, ob gleich auf Anhieb alles funktioniert. Zunächst wird der Radioteil getestet. Da ich das Fernsehgerät bequem auf die Seite legen kann, werden die weiteren Arbeiten, falls Notwendig, ohne Ausbau des Chassis durchgeführt werden.


   
Die Radiofunktion ist soweit OK , das Magische Auge mußte ich austauschen. Nun leuchtet das neue Mag. Auge wieder kräftig. Sämtliche Radiofunktionen werden getestet. Hier zeigt sich, das bei aufgedrehten Höhenregler der Ton verzerrt, fast Quietschend / Pfeifend wieder gegeben wird. Irgendeine Rückkopplung, oder ein Kondensator, der nicht in Ordnung ist? Ein weiterer Effekt, beim ausschalten verabschiedet sich das Gerät pfeifend. Nun möchte ich nicht sofort nach der Ursache suchen, es sind ja noch weitere Aufgaben zu lösen. Das Pfeifen, oder Übersteuern dürfte eine Art Rückkopplung sein, nur ob in der NF Vorstufe oder Endstufe? Ganz zum Schluß werde ich mich diesem Problem widmen.

   
Ich teste den Fernsehempfang. Das Ergebnis ist zunächst ernüchternd. Klassische Fehler, wie in den Lehrbüchern findet man hier. Verzerrtes Bild im unteren Bereich, kein richtiger Kontrast, das ganze Bild erscheint wie bei einer schlecht eingestellten Antenne. Schaut man in die weißen Stellen des Bildschirm ist alles mit Wellen durchzogen und man erkennt die bekannten Fischchen, kleine schwarze Streifen, die eindeutig einem mangelhaften Empfang zugeordnet werden. Außerdem reagiert der Fernseher empfindlich auf Stöße am Gehäuse. Es erscheint dabei sogar der Eindruck, das bei diesen Wackelkontakt der Kontrast besser wird. Ein verstellen der Ionenfalle bringt nur wesentliche Verbesserung. Ich breche den ersten Test ab und lege den Apparat auf die Seite. Ich möchte feststellen, wo der Wackelkontakt ist.
Fortsetzung folgt
Radiogrüße Detlef

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#24
Aber immerhin Detlef, nachdem der Landgraf doch einige Jahre nicht "gesprochen" hat, zeigt er nun doch wieder gute Zeichen, dass er Leben will. Die übrigen Probleme bekommst Du auch noch in den Griff, so wie man Dich kennt. Ich finde es auch sehr gut, dass Du das Gerät nicht aufgegeben hast. Die Fernseher sind zwar bei vielen Sammlern der Größe und des Gewichts wegen nicht sehr beliebt, aber es werden eben auch immer weniger funktionsfähige Exemplare. Dabei sind es sowohl technisch, als auch optisch sehr interessante Geräte. Gut gemacht!
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#25
Hallo Fernsehfreunde

Bevor ich der Ursache nach dem schlechten Fernsehempfang nachgehe, möchte ich den Radio NF Teil zu vernünftiger Qualität verhelfen und komme da irgendwie nicht weiter. Was man da auch probiert, es gibt keine Besserung. Anfangs brachte das Austauschen der UF89 etwas Besserung, aber das Problem ist immer noch da.

Das Problem verhält sich so: Man erhöht die Höhen, dann fängt es an zu verzerren , was in ein Pfeifen übergeht. Das geht etwas zurück, wenn man die Lautstärke reduziert. Oder man stellt den Höhenregler zurück, dann hört sich der Klang natürlich nur dumpf an. Kurz gesagt, je lauter man stellt, desto stärker wird dieses Pfeifen.
Beim Fernsehbetrieb ist es leider noch extremer.
   
Vielleicht hat jemand noch eine Idee, wo man hier noch suchen kann. Bevor das Radio und seine NF Stufe nicht einwandfrei funktioniert, möchte ich gar nicht an dem Gerät weiter machen, da ja die weiteren Ergebnisse alle nur verfälscht werden und ja noch ein ganzer Sack voll Arbeit bei dem Fernsehempfang wartet ( mangelhafter Empfang Fehler beim Kontrast u.s.w. )
Radiogrüße Detlef

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#26
Hallo Detlef,

hast Du die Elkos C510 und C513 erneuert? Die Rückkopplung kann auch über die Stromversorgung kommen. Wenn das Gerät beim Ausschalten pfeift ist auch ein Indiz in diese Richtung.
Viele Grüße
Semir
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"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer der wußte das nicht, und hat es gemacht."
(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#27
Hallo Semir
Die beiden Kondensatoren sind erneuert. Vorsichtshalber hatte ich diese nochmals ausgetauscht. Das brachte allerdings nichts. Der Elko in der Stromversorgung ( UA1  ) C703 100µF ist auch Neu und zusätzlich mit einer Masseverbindung auf dem Chassis befestigt. UA1 sind 223Volt =, bei 220 Volt ~ Eingangsspannung.
Radiogrüße Detlef

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#28
Hallo Detlef,
mir fehlt momentan die Zeit, alles nochmal durchzulesen. Hast Du die Kondensatoren in der Gegenkopplung alle geprüft/ersetzt? Namentlich C512 (10nF), C518 (15nF), C519 (100nF), C520 (25nF), C521 (50nF). Aber auch C509 (250nF), C511 (100nF) und C516 (2,5nF) nicht vergessen.
Ist das Höhenreglerpoti R512 gesichert in Ordnung? Der Schleifer muss die Widerstandsbahn sauber auf Masse legen, sonst könnte ich mir vorstellen das aus der Gegenkopplung eine Mitkopplung werden kann. Probeweise C512 an Potiseite einseitig ablöten, hört das Pfeifen dann auf?
Gruß, Eric
(Avatar † 24.07.2018 17:15 --- R.I.P.)

Das Internet macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
Ein Haus ohne Katze ist nur ein Haufen Steine.
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#29
Hallo Eric und alle mitlesenden

Die besagten Kondensatoren habe ich alle erneuert. Auch hier habe ich probeweise einige nochmals ersetzt. Ich habe auch probiert, ob sich das Pfeifen verändert, wenn man die Bauteile, z.B. C518 15nF auf die Schaltung des F39 0,5nF ändert. Ebenso den C516 von 2,5nF  auf 0,5nF und dann durch erhöhen auf 10nF und 15nF nach Andreas seinem Vorschlag. Auch das brachte keinerlei Besserung.

R512 , das Höhenregler Poti ist hochohmig und hat 1,5 Mohm statt 1 Mohm der Schleifer läuft aber sauber durch. Keinerlei abweichungen oder Ausfälle.

C512  10nF habe ich auch probeweise abgelötet, auch das brachte keine Besserung. Man kann zwar die Höheren Töne nicht mehr beeinflussen, aber je lauter man am Laustärkeregler dreht, kommt dann der Pfeifton wieder durch.

Noch etwas habe ich mal gemacht. Mit dem Signalverfolger habe ich den NF Bereich um die UF89 geprüft. Hier kann man auch bereits beim C 508 25nf den Pfeifton deutlich hören. Eine abschirmung des C 508 brachte auch nichts.

Heute Nachmittag, sofern ich Zeit habe , werde ich das Höhenregler Poti ersetzen. Das ist eine elendige Fummelei, da man die Skala entfernen und den Skalenhintergrund auch abbauen muß.
Bei der Gelegenheit prüfe ich auch das Lautstärke Poti auf einwandfrei Funktion. Danach werde ich nochmals alle Spannungen messen. Hier kann ich jedoch nur auf die Werte des F39 zurückgreifen, da ich keine Service Anleitung vom F29 besitze, wo solche aufgeführt sind. Der Aufbau der NF Schaltung ist aber vom F39 und F29 nahezu identisch.

Auch die Fernbedienung werde ich anschliessen, um zu testen , ob der Pfeifton auch bei dieser Funktion durchkommt.

Zum Abend weiß ich dann mehr
Radiogrüße Detlef

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#30
Hallo Detlef,

könnte es sein, dass beim Wechsel der Kondensatoren ein Verdrahtungsfehler passiert ist? Irgendwo muss die Mitkopplung ja her kommen. Dann sind ja da in der Schaltung verschiedene Schaltkontakte ich vermute für Klang und um die Audioquelle zu wählen. Sind diese Kontakte sauber und funktionieren?

Ist das Pfeifen auch im TA Modus vorhanden?
Viele Grüße
Semir
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(Prof. Hilbert Meyer, Uni Oldenburg)
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#31
Hallo Semir und alle mitlesenden

Die von mir ersetzten Bauteile habe ich alle heute nochmals überprüft. Da ist kein Fehler eingebaut. Der Austausch sieht bei mir immer so aus, das ich einen Draht eines Kondi/ Widerstand abtrenne und den neuen dort wieder anlöte, dann der nächste Draht. Da passiert so etwas nicht. Auch die Elkos sind nicht in der Verdrahtung verwechselt worden , also +/- .
Ich beginne mal mit den vorhanden Spannungen und den Messergebnissen bei einsetzen des Pfeiftons/erhöhter Lautstärke.

UA1 223 - 225Volt das schwankt etwas
 UF89: a 50 Volt soll 53,8 Volt ist  bei erhöhen von Lautstärke fällt die Spannung auf 45 Volt ab
         sg 30 Volt soll 33,8 Volt ist  bei erhöhen von Lautstärke fällt die Spannung auf 32 Volt ab
          k  13 Volt soll 13,2 Volt ist

 UL84: a 220 Volt soll 221 Volt ist bei erhöhen von Lautstärke erhöht sich die Spannung auf 225 Volt
         sg 200 Volt soll 202 Volt ist bei erhöhen von Lautstärke fällt die Spannung auf 160 Volt ab
Weitere Angaben findet man hier nicht. Die Werte habe ich vom F39 Schaltplan übernommen, da er eine ähnliche Schaltung hat.

Auffällig ist, je länger der Apparat in Betrieb ist, umso empfindlicher wird er. Noch auffälliger ist der Pfeifton im AM Bereich, hier kann man die Lautstärke nur runterdrehen, da es unerträglich ist. Weitere Auffälligkeit, man bekommt keinerlei Sender auf AM rein, bzw. man kann nichts hören, da der Pfeifton alles unterdrückt.

Das Lautstärke Poti habe ich überprüft. 1,3 Mohm soll 1,1 Mohm ist. Der Schleifer läuft sauber durch, keinerlei Unterbrechungen.
Den Höhenregler habe ich ausgetauscht, das brachte auch keinerlei Verbesserung. Der alte ist nun wieder eingebaut. Der Schleifer läuft auch sauber durch.

Der unangenehme Pfeifton kommt auch beim Tonabnehmer durch.

Bei Betrieb mit der Fernbedienung ist der Pfeifton auch da.

Eine Abschirmung über der UF89 brachte nur geringe Besserung.

C512 habe ich einseitig abgelötet, das Pfeifen ist noch stärker.

Ich habe dann noch einige Kondensatoren einseitig getrennt, dabei ist mir noch aufgefallen, das man C518 15nF abtrennen konnte, ohne das sich etwas verändert, also weder der Klang, noch die Lautstärke oder der Pfeifton.
Radiogrüße Detlef

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#32
Hallo Detlef,

der letzte Satz mit C518 könnte in die richtige Richtung weisen. Die Gegenkopplung ist inaktiv. Mach doch bitte mal folgendes:

Test-A:
Bitte prüfe ob am Ausgangsübertrager der Anschluss "sw" wirklich an Masse hängt und Durchgang hat, wenn der nicht angeschlossen ist, funktioniert zwar der Lautsprecher, aber die Gegenkopplung ist außer Funktion.

Test-B:
löte den C520 einseitig ab
schalte einen 10n Kondensator und einen 10k Widerstand in Serie.
Ein Ende dieser Konstellation an den Ausgangsübertrager "bn" oder "bl"
Das andere an den Punkt R513-R514
Viele Grüße
Semir
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#33
Hallo Semir
Vielen Dank für den Tipp. Mir kam das mit dem abgeklemmten C518 auch schon komisch vor.

Nun habe ich zunächst den Masseanschluß des AÜ geprüft. Dort ist alles in Ordnung.

Aber der zweite Tipp war Goldrichtig. In der Kombination 10nF und 10 K war schon ein bedeutend besseres Ergebnis zu hören. So laut konnte ich den Lautstärkeregler und den Höhenregler noch nie aufdrehen. Und so laut schaut auch niemand Fernseh oder hört Radio, da mit dieser Lautstärke die max. Belastung der Lautsprecher eigentlich erreicht ist. Dann der Moment beim ausschalten  und der Landgraf verabschiedet sich wieder mit dem Pfiff. Ich habe jetzt den 10nF durch einen 25nF ersetzt. Das Ergebnis war noch besser und vor allem nun ist der Abschiedspfiff vorbei. Die Höhen sind sauber und Bässe ebenfalls. Ich denke das genügt für den weiteren Betrieb. Natürlich muß ich noch ausprobieren, wie sich das beim Fernsehempfang verhält. Heute genügt mir das aber, da in dem FS Bereich ja auch noch ein ganzer Sack Arbeit wartet

Nun das ganze sauber auf einer Lötleiste verbunden und so bleibt das auch. Warum die Gegenkopplung nicht aktiv ist? defekte Bauteile habe ich beim überprüfen nicht festgestellt.

Nun kommt der nächste Brocken. Es ist nur UKW und die Kurzwelle zu empfangen . Mittel - und Langewelle sind tot. Da ist auch mit meinem Signalverfolger nichts aufzuspüren. Mal schauen , was mich da erwartet. Das Chassis muß dazu wieder ausgebaut werden, da ich an die Bandfilter muß.
Radiogrüße Detlef

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#34
Hallo Fernsehfreunde
Zunächst wieder einmal Vielen Dank für die Tipps und Hinweise.
Da ich bei dem Radioteil auf der Suche nach dem fehlenden Mittel und Langwellen Empfang war, geht man ja so ziemlich alle Verbindungen der Schaltung durch. Erster Fund an der Oszillatorspule der Langwelle war ein Wackelkontakt an der Lötöse und exakt daneben fand ich noch eine gelöste Lötverbindung eines Masseanschluß. Dort werden die Abschirmungen vom Kabel zum Tonabnehmeranschluß, sowie zu dem Bassregler und der UM 80 angeklemmt. Nachdem die Spule wieder Verbindung hatte, spielte die Langwelle wieder. Und das Beste, das immer noch allerdings nur geringfügige Pfeifen bei voll aufgedrehter Lautstärke war weg. Die Schaltung nach Empfehlung von Semir wurde abgklemmt und die ursprüngliche Schaltung wieder hergestellt. Kein Pfeifkonzert mehr. Die Ursache war also die fehlende Abschirmung der Kabel. Das muß man sich mal merken, bevor man sich wegen solcher Macken dusselig sucht.


   
Die Tastatur , hier sollte man also bei derartigen Problemen eines Landgraf, oder ähnlichen Modells, suchen. Die gelöste Masseverbindung ist unter dem grünen Kabel verdeckt. Da schaut man dreimal hin und sieht es nicht. Erst als ich wegen dem Ausfall der Langwelle und Mittelwelle überall an den Spulendrähtchen und deren Lötstützpunkten gewackelt habe, fiel das auf. Warum man nicht an einer anderen Stelle die Abschirmung mit dem Chassis gemacht hat?  Nachdem dieser Spuk beendet ist, fand ich dann auch noch das gelockerte Drähtchen der Langwellen Oszillatorspule. Da ist auch sehr auffällig, das der Spulenkern locker ist und m.M. zu weit herausgedreht wurde. Da hat also jemand schon rumgefummelt und etwas verstellt. Mir scheint ohnehin, das das Chassis ungewöhnlich oft aus und eingebaut wurde. Sämtliche Gummiauflagen des Chassis sind verschließen. Die müßen also auch erneuert werden. Nichts ist schlimmer, als ein Chassis das nicht abgefedert befestigt ist und es dadurch Störungen gibt.

Es ist wohl selbstverständlich, das man nach dem Fund der beiden Fehler nicht locker läßt, wegen der ausgefallenen Mittelwelle. Also weiter suchen. Erster Test, funktioniert der Oszillator? Das prüfe ich immer mit dem Transistorradio. Auf Mittelwelle gestellt und am Sendersucher gedreht, bis das typische Schwingen/Rauschen des Oszillator zu hören ist. Soweit OK also die MW Oszillatorspule scheint hier in Ordnung zu sein. Nächster Grobtest – ein Kabel an das Gitter der UCH81 , da ist sofort die Mittelwelle zu hören. Also ist der Fehler in der Vorstufe. Im Plan sieht man die besagte Vorkreisspule L304/L305 und man muß nun auf der Tastatur mit dem Service Plan vergleichen, welche das ist.

   
Auf dem Plan findet man die Vorstufe mit der Spule L304 / L305 Die Langwellenoszillatorspule ist hier L312 .
Auf der Tastatur ist das die Spule L304/L305 und man kann sehr gut sehen, das noch ein kurzes Stück Spulendraht an der Lötöse sitzt.


   
   
Hier hat jemand einfach den Spulendraht von der Lötöse abgekniffen. Und das so gut, das man es erst bemerkt, wenn man die Lötöse betrachtet, wo der Rest noch sitzt. An der Spule selbst ist nicht zu sehen, wo das andere Ende sitzt. Man muß den Kleber etwas entfernen, dann hat man das Ende und nun muß alles nur noch verbunden werden.
Nun wird sich manch einer fragen, warum macht der bei diesem grottigen Gerät so einen Hermann. Ganz einfach, weil dieses völlige Versagen einer Baugruppe doch geradezu herausfordert, den Fehler zu finden. So schön wie das Radio jetzt funktioniert, spornt es doch an, den TV Betrieb noch zu verbessern – denn da wartet ja noch ein ganzer Sack voll Arbeit.


   
Was mich aber auch stutzig macht, ist der heraus gedrehte Spulenkern des Lw Oszillator. Also den Messender anschließen und nach Service Anleitung auf 200kHz max. abgleichen. Skala vom Radio auf 200 kHz, Messender auf 200 kHz. Schnell ist das erledigt und der Spulenkern wird zum Schluß mit Wachs gesichert.
Um das weitere Vorgehen mit einer systematischen Fehlersuche zu beginnen, werde ich zunächst noch einmal sämtliche Widerstände und auch die Röhren der 1.- 4. ZF überprüfen, danach den Bereich der Videoendstufe. Wir wissen ja , wie sich schadhafte Widerstände in diesem Bereich auf mangelhaften Kontrast auswirken. Und wenn der Kontrast ausfällt oder sehr schlecht ist, macht sich das auch bei der Synchronisation vom Bild bemerkbar.


   
Einiges um die Röhren 201 202 203 und 204 muß nochmals geprüft werden, um hier Fehler auszuschließen. Danach erfolgt eine gründliche Bestandsaufnahme der vorhanden Spannungen, da zeigt sich dann letztendlich, wo noch Nacharbeit nötig ist.

Und damit geht es dann im nächsten Teil weiter. Alles was Fehlerhaft ist führe ich auf. Abweichungen von 5% toleriere ich noch. Die Werte aller Bauteile möchte ich nicht aufführen, das sprengt den Rahmen von dem Bericht
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#35
Nabend,

das ist doch alles lösbar...

Die schrägen Streifen sind wahrscheinlich durch den Tonträger bedingt, der als Bildsignal erscheint, oft durch noch danebenliegende Feinabstimmung des Tuners.

Schlechte ZF-Verstärkung entsteht oft durch falsche oder falsch eingestellte Regelspannung, die kann man durch eine verstellbare Festspannung ersetzen und so schauen, ob der ZF-Verstärker bis zur Übersteuerung des Bildes verstärkt.
Vorher kann man mal die Kathodenspannungen an den ZF-Röhren messen, die stimmen nur, wenn alle anderen Spannungen stimmen. Sind die zu klein, kann (!) die Röhre schwach sein.

10% Toleranz kann man bei Röhrengeräten schon allgemein zugestehen, wenn allerdings viele Widerstände nach oben gedriftet sind, kann in Summe schlechteres Arbeiten eintreten.

Der ZF-Abgleich wird nach vielen Jahren immer etwas danebenliegen, auch die Fallen. Das Nachgleichen der Kreise (hier keine Bandfilter) ist zwar durchaus möglich, allerdings sind das vesetzt abgestimmte Einzelkreise (dem Plan nach zu urteilen), d.h. die kann man nicht einfach auf "bestes Bild" abgleichen (hab ich zwar auch schon gemacht, ist aber "Bastelei"). In einem Gerät sollten die auf die richtigen Frequenzen eingestellt werden, nur dann stimmt die Kurve. Die Parallelkreise oben sind Fallen, die über 1pF angekoppelt sind, früher auch teilweise rein magnetisch, d.h. der Kreis "hing dann elektrisch in der Luft" und entzog dem eigentlichen Einzelkreis (Anodenspule) max. Energie bei der Abgleichfrequenz.
Im Plan ist das mißverständlich, der Abgleichkern ist an der Gitterwicklung gezeichnet, die aber kein Schwingkreis sondern nur eine Koppelspule ist (induktive Kopplung mit hohem Koppelfaktor).
Ein Fehlabgleich nur einer Falle auch durch Alterungsdrift KANN die Funktion des gesamten ZF-Teils in Frage stellen, wenn die Sperrfrequenz in den Empfangsbereich fällt (34...39 MHz).

Gruß Ingo
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#36
Hallo Fernsehfreunde
Allen mitlesenden wünsche ich ein schönes neues Jahr.
Danke Ingo, für die Erklärung zu den ZF Stufen. Ich beschränke die Kontrolle nur auf das überprüfen der Widerstände und ja, den Tuner mit seiner Feinabstimmung hatte ich auch im Verdacht, was sich im anschließenden Teil ja auch beweist.
Jetzt wo das Radio wieder perfekt funktioniert, möchte ich den Fernseher zum vernünftigen laufen bringen. Da ist reichlich Arbeit, wie man ja bei dem letzten Teil von der Bilddarstellung sehen konnte. Aber das war ja nur ein Zwischentest, um zu sehen, ob sich da überhaupt etwas tut.

Bei einem der letzten Tests hatte ich ja entdeckt, das der Kontrastpoti defekt ist. Das FS Gerät wird wieder eingeschaltet. Nach dem es einige Minuten aufgewärmt war, klopfe ich die Schaltung noch mal mit einem Gummistab ab und stelle sicher, das der Kontrastpoti wirklich der Übeltäter ist. Wie nun jeder lesen kann, zieht sich die Reparatur nun schon Monate hin und immer wenn etwas Zeit ist, gehe ich an den Landgraf und mache etwas weiter. Ich hatte im Sommer nach so einem Poti hier gesucht. Das seinerzeit gefundene 500 Ohm Poti hat sich bei Begutachtung auch als Linear entpuppt. Logaritmische Potis in 500 Ohm sind nicht wirklich zu finden. Es muß also auch mit dem linearen irgendwie funktionieren. Das Original Poti versuche ich zu reparieren, falls der Testversuch mit dem linearen nicht funktioniert, denn ich habe da meine bedenken.

   
Der Niet hat sich gelöst, der Kontakt kommt nur bei Berührung des Niet an die Schleiferbahn. Hier muß also Ersatz eingebaut werden. 500 Ohm log. Kennung KA müßte es also sein. Ich habe leider keines in meinem Magazin und versuche es mit einem 500 Ohm lin. Ob das dann auch so funktioniert, wie gewünscht muß ich ausprobieren. Logarithmische Potis werden nicht ohne Grund verwendet. Ich prüfe nun auch die restlichen Potis und bei denen für die Bildfrequenz fein und grob werde ich auch fündig, auch diese sind fehlerhaft. Beide sind lineare Regler. Fein 100 Kohm und grob 500 Kohm. Beide haben abweichende Werte und Aussetzer im mittleren Bereich.

   
   
Ich werde in meinen Beständen fündig, ein 100 Kohm ist als Neuteil da. Ein gebrauchtes 500 Kohm finde ich auch noch. Auch das Lin. Poti für die Kontrasteinstellung baue ich zunächst ein. Ein 500 Ohm Poti mit der Kennung B kommt zum Einsatz. Die Achse muß ich verlängern, aber dort wo es sitzt ist Platz.
Bevor es zu einem weiteren Test kommt, prüfe ich noch einige Widerstände in den ZF Stufen und der Videoendstufe, um weitere Überraschungen zu vermeiden, wie ich es schon erwähnt habe.
Es sind bei den Widerständen und Kondensatoren keine Abweichungen feststellbar. Natürlich sind hier auch Teile, die auf Grund ihrer Schaltung nicht messbar sind, das müßen dann eben die Spannungen aussagen, ob es im Rahmen bleibt.
Zeit für einen weiteren Test! Die Bildfrequenz läßt sich nun einstellen, das ist schon mal erfreulich.

   
Etwas besser, aber immer noch mit Bildfehlern, leichter Bauchtanz. Die Symmetrie stimmt nicht, wie man auf dem Foto sieht. Außerdem ist der Empfang immer noch so Grottenschlecht, wie bei einer mangelhaften Antenne. Am Messsender liegt es nicht, auch meine nachträglich eingebauten Kondensatoren im Antenneneingang sind in Ordnung. Und das Kontrastpoti muß man bis zum Anschlag drehen, sonst verändert sich wieder die Synchronisation der Zeile und das Bild kippt weg. Vermutlich ist ein lineares Poti hier überhaupt nicht geeignet, wie Dietmar ( Diru ) es schon beschrieben hat.
Um alles wirklich durch zu prüfen, will ich nach einigen weiteren Tests sämtliche Spannungen im Fernsehteil prüfen. Auch hier kann ich nur auf die Werte vom F37 zurückgreifen. Die Schaltung ist ähnlich und so gravierend werden geringe Unterschiede nicht sein.

   
   
Es ist vermutlich also auch eine Einstellungssache. Zuerst geht es an die Bilddarstellung. Da stelle ich fest, das der Bildlagehebel an der Ablenkeinheit nicht zu verstellen ist. Ursache, ist ein Massekabel, was eingeklemmt war und die Feder war zu stramm eingestellt. Nachdem die Geometrie einigermaßen stimmt, schalte ich aus, um mir den Trommelwähler anzuschauen.

   
   
   
   
Der Trommelwähler wird nochmals gereinigt und wieder zusammen gebaut. Voller Hoffnung, das es jetzt besser wird, schalte ich den Fernseher wieder ein.

   
Nein, noch ist hier kein Erfolg zu vermelden. Irgendwo ist noch der Wurm drin. Der Kontrastregler spricht zwar an, muß aber immer bis zum Anschlag aufgedreht werden. Ich prüfe nochmals einige Röhren. Allerdings im Fernseher selbst. Etwas besser wurde es nach Ersatz der Röhre 201 bis 204 alles EF80 Röhren. Hier habe ich jetzt Exemplare mit fast Neuwertiger Leistung. Bei Röhre 205, der PL 83 werde ich fündig. Ein neues Exemplar veränderte schlagartig die Qualität. Die Röhre habe ich dann nochmals in den Funke Prüfer gesteckt. Im laufe der Prüfzeit bricht die Emission bei 10 mA schlagartig zusammen. Die Röhre hatte danach kaum brauchbare Funktion mehr, der Zeiger des Messgerät springt hin und her. War sie kalt ging es wieder für einen kurzen Moment.

   
Eine DVD spielte ich nun ab. Die Bildqualität kenne ich von meinen anderen Fernsehern, so konnte ich vergleichen. Der Kontrast muß immer noch bis zum Anschlag aufgedreht werden. Auch das Bild ist ganz OK , die leichte Verzerrung fällt bei der DVD kaum auf, nur der verschleierte Empfang läßt mir keine Ruhe. Entweder der Tuner ist defekt, oder irgendein Bauteil. 

Bevor ich mit irgendwas weitermache, kommt die Ursachenforschung nach dem miserablen Empfang an die Reihe.

   
Wie man bei dem Foto gut erkennen kann, wird zwar das Bild übertragen, jedoch so schlecht, das man eine falsch eingestellte Antenne vermutet. In dem Tuner stimmt was nicht. Also möchte ich hier auch noch mal die Röhren tauschen und probiere eine weitere PCC84 aus, die als Alternative für die E88CC in den Schaltplan aufgeführt ist. Das brachte auch nicht fiel. Eine E88CC habe ich nicht. Als Nachfolge Röhre wird die PCC 88 aufgeführt , oder deren Schwester ECC88, mit anderen Werten, der Heizstrom ist niedriger. Leute, so etwas steht in keinem Lehrbuch, Wer kommt schon auf die Idee, es hier mal mit einer E Röhre zu versuchen. Die ECC 88 bringt dann das gewünschte Ergebnis. Anfangs hatte ich bedenken, wegen der Heizleistung. Aber die E88CC benötigt 6,3 Volt, die ECC88 auch. Fazit - Bild und Ton nun wesentlich besser.

   
Die DVD ist wieder im Betrieb und mir sagt die jetzige Qualität zu. Man könnte das so lassen, nur das man den Kontrastregler bis zum Anschlag drehen muß stört.

   
   
Aber ich möchte ja auch sehen, wie die Geometrie des Graetz jetzt ist. Der Kreis ist perfekt und das Schachbrettmuster zeigt auch das die Arbeit sich gelohnt hat. Mir erscheint der Kreis jedoch zu groß. Das Verhältnis stimmt nicht. Auffällig ist auch bei Beginn der DVD, das die Schrift im oberen Bereich abgeschnitten ist. Und wie so oft, man ist mit dem Ergebnis auf Dauer auch nicht zufrieden. Der leichte Bauchtanz bei Abbildung der Karos stört mich. Das Bild ist auch etwas verwaschen. Der Landgraf macht es mir nicht leicht.

   
Innen sieht es gut aus. Keinerlei Überschläge und die Röhren glühen und geben dem Bild doch eine schöne Note.
Aber so richtig zufriedenstellend ist das alles noch nicht, wie mir die Überprüfung der Spannungen zeigt, die ich nun vornehme. Mein NOS Gleichrichter ist alles anders als gut. Er verschluckt nahezu 30Volt, somit stimmt die ganze Grundversorgung im Fernseher nicht. Nun wird auch langsam klar, warum hier so viele kleine Fehler zu finden sind. Sicherlich hätte ich das gleich am Anfang der Tests machen können, da sah das allerdings noch ganz gut aus mit der Spannung. Den Gleichrichter hatte ich kurz nach dem Einbau ausprobiert und da waren die Werte noch gut, er hat also sehr schnell seinen Dienst eingestellt. Das kann man ja nicht ahnen und ständig die Messgeräte jedes mal an alle relevanten Punkte anklemmen macht auch keinen Sinn.

   
Abhilfe , wie immer bei solchen Fällen, Dioden! Hier greife ich auf meine Bestände zurück und nehme zwei BY127. Das ganze wird zunächst provisorisch eingebaut.

   
Das Bild und auch die gesamte Qualität hat sich danach schon erheblich verbessert. Den Kontrastregler muß man nicht mehr so weit aufdrehen und kann nun das Bild mit der Helligkeit und Kontrast gleichzeitig regeln.
Da wird es auch Zeit, das ich das Kontrastpoti wieder flott mache.

   
   
Hier werden Lötösen angeschraubt. Dazu mußte ich die Bohrungen etwas vergrößern. Da es etwas Hochohmig geworden ist, muß ich ausprobieren, ob man damit den Kontrast besser einstellen kann. Wenn es nicht funktioniert, kann ich ja wieder das lineare einbauen. Möglicherweise muß ich den 400 Ohm Widerstand, der an dem Poti parallel geschaltet ist, auch erhöhen. Anfangs bleibt er aber eingebaut. Der Test mit dem log.Kontrastpoti brachte überhaupt nichts, im Gegenteil! So schlecht war das Ergebnis. Leider habe ich davon kein Foto gemacht, das ist glatt untergegangen bei den Arbeiten. Also wieder der lineare Regler eingebaut.

   
Ich kann auch mit ersten Messergebnissen dienen.
Wieder etwas besser, nun spielt das Gerät mit 235 Volt an UA1 . An UA2 messe ich mit max. Kontrast und Eingangssignal 225V und ohne Signal 220 Volt an UA3 sind es mit Signal 218 Volt und ohne 215 Volt ( Spannungen gemessen mit einem Röhrenvoltmeter )
Womit ich allerdings nicht gerechnet habe, die Boosterspannung ist erschreckend hoch ! 800 Volt, das sind 200Volt zu viel!
Weitere Volt- und vor allen die mA angaben habe ich dann natürlich nicht mehr geprüft.
Damit schalte ich den Fernseher ab, so geht es auf keinen Fall.

Eigentlich wollte ich noch die gesamte Bilddarstellung einstellen. Auch die Bildschärfe war nicht einzustellen. Ich mache hier zwar Abstriche wegen dem Alter der Bildröhre,  denn so knackig ist die auch nicht mehr. Aber etwas schärfer könnte es schon sein. Die Ursache fand ich dann auch. Zur Fokussierung oder Bildschärfe verändert man ja den Abstand der beiden Magnete auf dem Röhrenhals. Der Spalt lies sich nur vergrößern, jedoch nicht weiter verringern. Ursache war ein Ferritsplitter, der zwischen den Magneten saß. Nun konnte ich den Stellmagnet weiter an den anderen schieben und den Abstand veringern. Nur ausprobieren wollte ich das heute nicht mehr.
Bei der zu hohen Boosterspannung kommen mir Zweifel, da ja auch wieder der Zeilentrafo ins Spiel kommt, der hier ja eigentlich nicht rein gehört. Dieser Trafo ist ja für eine 90° AW 53-80 ausgelegt. Ob das die Ursache ist? 90° Trafo und 70° Ablenkeinheit?
Bevor das nicht zu klären ist, geht es an dem Landgraf nicht weiter.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#37
Nabend,

das sieht doch alles schon sehr gut aus ! Zu viel Perfektionsimus ist nicht angebracht, aber sehr schön, wie Du die Einzelthemen in Angriff nimmst und schrittweise zu lösen versuchst.

Exotische Potis sind durchaus ein Problem, aber das ist ggf. lösbar... Vielleicht kann man den Einstellbereich eines linearen Potis durch Festwiderstände verbessern... Bei Kontrast dürfte das nicht so stören wie bei Lautstärke, da man das Bild eigentlich immer annähernd "gleichlaut" stellt. Sy-Probleme bei zu wenig Kontrast ist bei vielen Geräten anzutreffen, aber bei zu schnellem Versagen der Sy könnte auch noch irgendein defektes Teil schuld sein (R..C..).

Beim Überbrücken des Netz-Gleichrichters mit einer Diode sollten die Betriebsspannungen gemessen werden, ggf. noch einen Drahtwiderstand von einigen 10 Ohm in Reihe zur Diode schalten, damit die zwar den gealterten Gleichrichter entlastet, aber nicht zu viel Gleich-Spannung entsteht. Der zus. Drahtwiderstand ist aber wieder unangenehm durch die Wärme... aber Gleichrichter einfach mit Diode überbrücken ist oft nicht so gut wg. zu viel Gleichspannun.

Den Bereich zulässiger Boosterspannung nochmal überprüfen, in 110° Geräten sind da oft Bereiche angegeben, in denen sich diese Spannung bewegen darf. Aber Deine Vorsicht ist an dieser Stelle sehr gut, denn das Leben des Zeilentrafos hängt von der richtigen Boosterspannung ab ! 800 statt 600V ist zu viel, wie richtig bemerkt. Stimmt die Betriebsspannung der Zeilenendstufe ?
Deshalb wird auch empfohlen, nach Reparaturen die Funktion der Bildbreitenautomatik zu überprüfen. Die regelt ja die Leitfähigkeit der Zeilenendröhre in Abh. der Netzspannung und Helligkeit, um unabhängig von Röhrenalterung und Schwankung gewisser Betriebsdaten zu werden.

Bild sieht aber schon sehr gut aus ! 

Achso, es gibt durchaus Industrieschaltungen, wo im Tuner z.B. eine EC88 in den "P"-Heizkreis geschleift ist, einige E-Röhren sind ja mit 300mA-Brenner gebaut (ECC82, EF80...) die EC88 aber nicht, die hat dafür dann einen passenden Drahtwiderstand parallel zum ff-Anschluß, damit die Betriebsdaten stimmen. Miß also mal bei deinem sportlichen Ersatz einer P- durch eine E-Röhre, ob das paßt (Spannung um 6,3V).

Gruß Ingo
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#38
Wunderbarer Bericht Detlef! Hier sieht man mal wieder, dass auch Kleinvieh mist macht und die Summe dann doch erhebliche Auswirkungen haben kann. Jetzt bist Du schon so weit gekommen und ich freue mich, wie Du vorangekommen bist und dem Graetz immer mehr ablocken kannst.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#39
Ja, auch ich bin baff. Wenn ich noch an den Anblick des zerlegten Gerätes denke, als es Semir seinerzeit mit brachte. Ich sagte damals zum Semir schon, naja als Teileträger mag das ja noch zu gebrauchen sein. Ich habe ja in früheren Jahren auch Uraltfernseher ins Leben zurück geholt. Mit dem jetzigen Zustand hätte ich mich längst zufrieden gegeben. Also, Detlef, Spitze.

Die Sache mit dem Gleichrichterersatz gibt einem evtl. zu denken. Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Ersatz verantwortlich für die erhöhte Boosterspannung ist. Ich weiß das vom Radio her. Gleichrichterersatz ohne nachgeschaltetem Widerstand ist kritisch. Die Spannungen sind zu hoch. Naja, das wird Detlef auch noch in den Griff bekommen. Ich bin dann natürlich auch neugierig, wie das mit dem Gehäuse dann weiter geht.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#40
@Elek  EC88 wurde da nie verwendet. ;-)
E88CC hat 300mA Heizer, ECC88 hat 365mA.  Dieser Röhren ist auch "false friends"

Eher PCC88 (7V 300mA) geht als E88CC  Ersatz in TV.
Aber (!)  PCC84 und PCC88 (und konsorte) hat nicht gleiche Pinbelegung beim Zweite Triode an Pin 6-9. (völlig anders, dass es nie funktioniert wird)
https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_pcc84.html
https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_ecc88.html

Aber ansonst danke für tolle Lektüre.
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