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Graetz Landgraf F29
#41
Ich kann mich nur anschließen: toller Bericht, denn ich sehr interessiert lese. Ob ich mit dem AEG je so weit komme?
Beste Grüße
Hans
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#42
Zitat:@Elek  EC88 wurde da nie verwendet. ;-)

E88CC hat 300mA Heizer, ECC88 hat 365mA.  Dieser Röhren ist auch "false friends"


Hai Matt,

also ich hab mir das nicht ausgedacht ^^ ... ich studier ja nebenher sehr gern viele verschiedene Schaltungen, auch für Anregungen für meine Projekte... so auch über die Feiertage zum "runterkommen". Das TV-Buch-Konvolut vom Alex(Mendefreund) war dahingehend wiedermal ein echter Volltreffer, genau mein Beuteschema ^^ ... Und irgendwo hatte ich das letztens gesehen und mich auch gewundert, daß das so serienmäßig gemacht wurde. Kanns nur nicht auf die Schnelle finden...

Beim GRAETZ Kalif F23 /Burggraf F21 gibts noch so ein Beispiel, wo eine EF89 mit 200mA Iff in einen 300mA-Heizkreis eingeschleust wurde, auch mit Parallelwiderstand.

Bei TV-Tuner gibts ja zwei grundsätzliche Schaltungen (wirst Du nat. wissen..), die Kaskodevorstufe mit PCC... und die Gitterbasis-Vorstufen mit nur einer Triode und da hatte ich das letztens in einem Plan gesehen, wie statt einer PC serienmäßig eine EC ... mit Parallel-R zum ff verwendet wurde, hatte mich auch sehr gewundert und ich hatte extra nochmal nach dem Heizstrom gesehen... Der Hersteller wird ja kaum einen Restposten von POLLIN verbaut haben^^

Vielleicht hatte die EC eine andere Nummer als 88, wenn ichs finde, scan ichs mal ein...

Gruß Ingo
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#43
Hallo zusammen,

hab jetzt nicht fanatisch danach gesucht... bin grad bissel beim Aufräumen im Datenwust...

Im TV-Empfänger "Brockenblick" 17 16 GW 436 (vollst. Plan liegt mir vor) ist in der Tat ein Gitterbasistuner mit EC92 (nicht EC88) und PCF82 als Mischer/Osz. verbaut, also hat Matt doch grundsätzlich Recht "@Elek  EC88 wurde da nie verwendet. ;-)" ...wobei ich "nie" nicht pauschal unterschreiben würde... .... Ein Argument gegen den Einsatz im VHF-Teil ist die spezielle Eignung der EC88 für UHF, dafür wurde sie optimiert mit µm-Abstand k-g1... wäre also "overdressed" für VHF, insofern wieder ein Punkt für Matt's Aussage ...

(Ergänzung2: Allerdings ist in Gitterbasistunern aus STASSFURT (TV INES...) eine PC88 im VHF-Gitterbasistuner verbaut, die PC88 ist bis auf die Heizung und ggf. anderer techn. Daten schon eine "UHF-Spezial"-Schwester der EC88... bitte nich hauen, ich bin bei manchen technischen Details etwas hartnäckig und laß mich auch gern zu näheren Recherchen "verführen"... was mir Spaß bereitet... , bei anderen Sachen dagegen überhaupt nicht... fällt mir nicht nur hier auf die Füße, ich weiß ^^)

Ich hatte mich also mit der ..."88" geirrt ^^

...btt:
Interessant war ja v.a. der Heizkreis, hier ist eine E-Röhre verbaut (mit Parallel-R zur Korrektur), obwohl es doch eigentlich P-Röhren auch als Einzeltriode hätte geben müssen ? Aber zu der Zeit in der DDR weiß man nie ... das könnte nur Jemand klären, der die historischen Hintergründe dazu kennt, was ich nicht tue. Vielleicht war das auch nur eine Zwischenstation, das kennt man ja von vielen (Tuner-)geschichten...

Gruß Ingo

Heizkreis Brockenblick:
   

Tuner Brockenblick:
   

...und hier noch der VHF-Gitterbasis-Tuner mit PC88 aus dem INES 1001, damit alles schön beieinander is:
   
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#44
Die EC92 im Trommelkanalwähler musste mit C4/W2 Neutralisation zu möglichst hoher Verstärkung gezwungen werden. Danach kam der durchstimmbare Tuner, erst mit einer PC96 bestückt (eher selten zu finden) und dann mit der PC88, die auch so ausreichende Verstärkung hatten. Statt PC96 die PC88 höchstwahrscheinlich auch, weil sie im Ausland eher verwendet wurde und damit devisenbringend exportierbar war.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#45
Hallo Fernsehfreunde
Vielen Dank für die Tipps und Erklärungen zu dem Projekt Landgraf.
Auch die vielleicht nicht unbedingt zu dem Thema Graetz aufgeführten Röhrenbestückungen bei dem Fernseher Brockenblick ( würde mir auch gut gefallen, wenn die Angebote nicht immer so weit weg wären ) sind interessant. Auch die Kombination von EC92 und PCF82 mit dem Heizkreis. Das kommt mir sehr bekannt vor. Findet man doch diese Bestückung auch in dem Stassfurt Iris 17B den ich besitze und der auch auf seine Wiederbelebung wartet. Das wird auch sehr interessant, da ich die alten DDR Rundfunkgeräte sehr schätze. Beim Graetz hat man sich nicht darum geschert, ob die Empfohlene E88CC 7Volt bekommt oder 6,3Volt und so habe ich es auch mit der von mir verwendeten ECC88 gesehen. Man muß eigentlich immer nur bei Röhrenvergleich im R.M.O. schauen, da wird einiges klar.

Zurück zu dem Landgraf
Die von mir gesteckte ECC88 dient als Ersatz für die E88CC. Die von Graetz als Alternative empfohlene PCC84 liefert ein mäßiges Bild. Um eine E88CC habe ich mich noch nicht gekümmert. Wie man sieht, es geht ja auch so. Das könnte ich bei Gelegenheit in meinem Grundig Zauberspiegel auch noch ausprobieren. Obwohl dort die E88CC vermutlich besser aufgehoben ist.

Wie ich lese, ist es fälschlicherweise so aufgenommen worden, das ich den Gleichrichter mit Dioden überbrückt habe. Das ist nicht der Fall, sowas würde ich nie machen! Der Rote Selengleichrichter ist abgeklemmt und lediglich eine Lötfahne habe ich als Halter für die Lötleiste verwendet, wo die Dioden angelötet sind.

 
Zu den Spannungen der BY127 Diodenkonstruktion:
Wie ich doch schon geschrieben habe: 235 Volt an UA1 . An UA2 messe ich mit max. Kontrast und Eingangssignal 225V und ohne Signal 220 Volt an UA3 sind es mit Signal 218 Volt und ohne 215 Volt ( Spannungen gemessen mit einem Röhrenvoltmeter ) das sind exakt die Daten , wie sie auch im Spannungsplan stehen. Da ist nichts zu hoch, was irgendwie Einfluß auf die Boosterspannung nehmen kann.
Die Lösung, mit zwei Dioden zu arbeiten ist z.B. bei Philips Fernsehern Gang und Gebe. Bei einem Philips Fernseher von 1955 finde ich auch so einen Umbau. Hier hat man jedoch nur eine OA210 eingebaut, was ich hier mutig finde. Und bei dem Blaupunkt, den ich bereits repariert habe, ist das doch auch so eingebaut und funktioniert Einwandfrei. Der bei dem Landgraf vorgeschaltete Widerstand ist der Original 20 Ohm Widerstand, der auch vor dem Selengleichrichter saß. Den habe ich auch nicht verändert! Wozu auch, wenn das Ergebnis, was hinter der Diodenschaltung rauskommt, stimmt. Die erhöhte Anodenspannung, wie sie Andreas anspricht, erhält man jedoch meist nur in den Radios, da dort ja auch ein Netztrafo für eine wesentlich höhere Spannung sorgt. ( ist jedenfalls meine Ansicht auf die Bedenken ) Außerdem wird in Radios meist eine Diodenschaltung verwendet (Brückengleichrichter ) Hier im Fernseher haben wir Einweg Gleichrichtung.

 
Und dennoch habe ich einen weiteren NOS Gleichrichter wieder eingebaut. Original ist eben immer noch die Beste Lösung. So ein Austausch ist leider etwas umfangreich, da das Chassis dazu ausgebaut werden muß. Dieser liefert nun 232 Volt. Hier orientiere ich mich immer an der Heizspannung, die bei 6,3 Volt liegt. Gemessen hier z.B. bei der Röhre 206 EF80 oder bequem an der Bildröhre, geregelt wird das mit dem Trenntrafo. Dieser Gleichrichter bleibt nun erst mal im Gerät.
Damit auch eine Übersicht da ist, was für Spannungen anliegen, stelle ich die Spannungspläne vom F31 ein.
Hier der Plan mit den Spannungsangaben , wieder vom F31 !

   
   
   

Gemessen habe ich bis jetzt nur die Netzteilspannungen.
Boosterspannung nun bei 791 Volt der Boosterkondensator mußte auch noch mal ersetzt werden. Durch das wiederholte Messen und dem leichten verbiegen , um an die Messpunkt zu kommen ist plötzlich der Draht abgebrochen. Dann war natürlich Schluß mit weiteren Arbeiten. Ein Ersatz kam rein, nun habe ich 743 Volt Boosterspannung. Auch das ist ja Interessant, da die Kapazität etwas nach oben abweicht. Aber ich meine schon mal gelesen zu haben, das die Kapazität des Boosterkondensators auch Einfluss auf die Boosterspannung hat. Das würde auch erklären, warum die Modelle mit AW 53-80 50nF Booster bekamen und die mit der kleineren Röhre 100nF.

Da mich das ständige nachjustieren der Lineariät nervt, nach jedem einschalten mußte man die Bildlage wieder herstellen, habe ich die Potis in diesem Bereich geprüft. Beim R 458 Bildlineariät oben wurde ich fündig. Es hat Aussetzer und war etwas hochohmig 1,3 Mohm statt 1 Mohm. Danach war es wesentlich einfacher die Bildlage so zu stabilisieren, das nun nach jedem Einschalten das Bild sofort da ist, ohne das man was regulieren muß.
Es sind noch weitere Potis hochohmig, die für diesen Bereich zum Einstellen notwendig sind, aber dazu muß wieder das Chassis ausgebaut werden, das mache ich später. Das wären das Poti für die Bildhöhe und für Bildlinearität. Beide sind hochohmig.


Nun zur Bildbreiten Einstellung! Sie läßt sich nicht verändern, was könnte das wieder sein?
Die Bildwiedergabe ist aber bereits jetzt durch das mögliche fokussieren erheblich Besser geworden.


   
Den Perfektionismus nicht übertreiben, da hat Ingo schon recht. Mit dem jetzigen Ergebnis kann man doch schon zufrieden sein. Hier und da noch einige Nachbesserungen und wenn man die Bildbreite auch noch in den Griff bekommt, dürfte das Endergebnis doch wirklich gut sein. Und stramm arbeiten muß der Landgraf ja auch nicht mehr, da sind noch andere Fernseher da. Nur das Radio, das wird öfter an sein und mich Musik verwöhnen.

Vielleicht hat jemand Tipps, wie man das mit der Bildbreite hinbekommt. Hier beim Landgraf ist es eine doppelte Spule mit verstellbaren Kern. Ich kenne nur die Bildbreitenschalter z:B. Kurfürst Grundig u.a.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#46
...alles klar, Deine Vorgehensweise ist schon sehr gut ! ich kann mir leider auch nicht alles merken ^^


Zitat:... das ich den Gleichrichter mit Dioden überbrückt habe. Das ist nicht der Fall, sowas würde ich nie machen!...


Einen Plattengleichrichter mit einer Diode+Widerstand zu überbrücken ist gar nicht so abwegig ! Daß ein alter Gleichrichter Kurzschluß bekommt, ist so gut wie ausgeschlossen. Das Problem ist ja die Hochohmigkeit in Durchlaßrichtung und da kann man durch geeignete Dimensionierung mit paralleler Diode+R für Entlastung und gute Betriebsbedingungen sorgen, auch kann der alte Glr. in Betrieb bleiben und die Diode+R an anderer unauffälliger Steller ergänzt werden. Ergänzung: Wenn die Spannungen stimmen, ist doch netzteiltechnisch alles gut !!

Der Boosterkondensator bestimmt mit seiner Kapazität die Höhe der Boosterspannung nicht (wesentlich), warum mal 50n oder 100n verwendet werden, kann ich aber auch nicht direkt sagen. Im Grund ist das nur ein "Glättungskondensator".
In sehr vielen Stassfurter 110°-Geräten mit PL36/PL500 hat er 47nF.

...Text zur Bildbreitenautomatik gelöscht, Zeilenendstufe scheint ungeregelt zu sein !

Vielleicht muß der Rücklaufkondensator (Rücklauf-Verlängerungskondensator C436 und C437) angepaßt oder wenn vorhanden, auf korrekte Kapazität geprüft werden, der (oder wie hier die 2) könnte(n) die Boosterspannung beeinflussen.
Der C436 mit R in Reihe sieht aber eher danach aus, daß er die sog. "Partialschwingungen" minimiert, also eine Art "snubber", der beeinflußt eventuell das "Eigenklingeln" des Zeilis, aber die beiden Cs könnte man mal prüfen, die müssen aber hochspannungstauglich sein..

Gruß Ingo
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#47
Hallo Ingo
Danke für die Tipps. Das werde ich morgen überprüfen. C436 und R 460 befinden sich in einem Schrumpfschlauch. C 437 ist ein sehr großer Röhrchen Kondensator.
Wer weiß, wie der vorherige Zeilentrafo gestorben ist. Vielleicht hat er diese Bauteile beschädigt.
Ersatz findet sich bestimmt in meinen Beständen. 

Morgen Abend habe ich dann mehr Information.
Radiogrüße Detlef

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#48
Hallo Fernsehfreunde
Wie ich schon angekündigt habe, wollte ich heute die von Ingo vorgeschlagenen Kondensatoren im Hochspannungsteil überprüfen.
Bevor es dort losgeht, nochmals eine Funktionsprobe, denn ich nehme danach das Chassis nochmals aus dem Gehäuse und ersetze noch zwei Potis. Außerdem kann man bedeutend einfacher an die Kondensatoren im Hochspannungsteil kommen. Die Spulen L 402 Zeilenlinearität und L 403/404 Bildbreite möchte ich auch prüfen. Der Fernseher spielte sofort mit sauberen Bild. Das wird sich allerdings wieder ändern, wenn die neuen Potis eingebaut sind.


   
Hier hat schon mal jemand die Teile getauscht. Der Widerstand ist mit Farbringen und der 100 pF Röhrchenkondensator hat keinerlei Hinweise auf die Spannung. Eigentlich hierfür ungeeignet. Solche Teile sind für diese Verwendungszwecke mit einer Spannungsangabe versehen. Hier benötige ich 2KV. Der Widerstand ist in Ordnung. Hatte der vorherige Mechaniker hier schon das Problem mit der erhöhten Boosterspannung im Blick?

   
Ein 100 pF gemessen106pF, im Isolierschlauch kommt hier hin. 2KV , wie in der Serviceliste vermerkt. Der größere darunter ist C 437 . Der F29 benötigt 100pF 7KV eingebaut ist 150pF 7KV jedoch hat dieser nun schon 168pF. Dieser Wert entspricht auch dem Trafo 6864, wie er im F27 Plan aufgeführt ist. Man sieht schon gewisse Unterschiede zwischen den Modellen F29 und F27. Darum geht es aber hier nicht, die Angaben dienen ja nur in etwa zum Vergleich.

   
Auch hier kommt Ersatz rein. Dieser NOS 100pF mit 7KV kommt an den Platz. Der C 436 und R 460 bekommen noch eine Gewebehülle, wie vorgefunden. Auch der C438 250pF wird überprüft. Dieser ist OK und bleibt an seinem Platz. Die Lötstellen werden sauber und rund ausgeführt.

   
Die beiden Spulen, oben L402 für die Bildlinearität unten die Doppel Spule L403 L404 für die Bildbreite. Auch diese sind einwandfrei und die Widerstände R430 und R 431 ebenfalls.
Die beiden hochohmigen Potis für Bildhöhe und Bildlinearität werden noch ersetzt. Man findet sie unter der Nr. R454 5mOhm log. Und R450 1Mohm lin. Im Schaltplan. Beide sind vorn angeordnet, die Achsen der neuen Potis sind leider zu kurz und ich muß Verlängerungen basteln. Danch kommt das Chassis wieder in das Gehäuse. Der Test war schon sehr positiv. Nachdem das Bild eingestellt war, veränderte ich mal die Bildbreite und siehe da, man konnte nun das Bild verkleinern. Das ist doch schon mal sehr schön. Nur die Boosterspannung ist immer noch hoch . Hier messe ich mit Signal 730 V ohne Signal 710 Volt.


   
Hier sieht man schon den Unterschied. Der Kreis füllt nun nicht mehr den ganzen Bildschirm aus. Oben und unten ist noch ein Rand. Die Bildlage mußte natürlich an der Ablenkeinheit nachgestellt werden. So wie jetzt ist sie gut zentriert.

   
Auch hier sagt mir die Bildgeometrie zu. Man hat zwar das Gefühl, das die Linien unterhalb etwas gebogen sind, allerdings liegt das wohl an der gebogenen Mattscheibe und der Perspektive bei der Aufnahme.

Etwa 10 min. habe ich den Landgraf mit dem Schachbrettmuster betrieben.

   
Im oberen Bereich zittert das Bild etwas. Ich glaube hier kann man nichts mehr verbessern. Vielleicht die Linearität oben etwas regulieren. Nach diesem Test schalte ich ab, entlade die Hochspannung und fühle den Zeilentrafo ab. Er ist nur lauwarm, hauptsächlich durch die PL81 und die PY81 .
Ja, wo könnte man noch suchen, wegen der erhöhten Boosterspannung ? Oder hat es wirklich etwas damit zu tun, das der 90° Trafo nicht mit der 70° Ablenkeinheit kompatibel ist?
Da die Zeit nicht drängt und weitere Restaurierungsarbeiten an dem Gehäuse ohnehin erst im Sommer stattfinden, werde ich den Landgraf morgen nochmal mit einer DVD testen. Da muß er 45 min. arbeiten und dann werde ich ja sehen, ob der Zeilentrafo überdurchschnittlich warm wird. Wie warm ein guter Trafo wird, habe ich ja in dem Nordmende Diplomat gesehen, da habe ich einen Vergleich. Bei diesem Probelauf werde ich dann die Spannungen überprüfen, vor allem alles im Bereich um die Zeilenendröhre.
Die vorgefunden Spannungen stelle ich morgen Abend ein.
Radiogrüße Detlef

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#49
Man hast doch ein sehr schönes Bild, wenn ich da an meinem ALEX denke....
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#50
Hallo Fernsehfreunde
Heute habe ich den Landgraf etwas länger eingeschaltet. Es lief eine DVD, die Bildqualität war gut. Ist das Gerät etwas länger eingeschaltet, kann es passieren, das das Bild wandert. Gut, nun muß ja noch eine Feineinstellung vorgenommen werden, aber für die Spannungsangaben genügte der Test.
Zum vergleichen bitte auf die Spannungspläne schauen, die ich ja schon veröffentlicht habe.

        Ist                   Soll
UA1  227 Volt        235 Volt
UA 2 220 Volt        215 Volt
UA 3 208 Volt        210 Volt
Das sind Werte, die eigentlich sehr gut sind.


Röhre 404 PL 81        Ist            Soll
               g1 Pin 2 - 27Volt     - 25Volt
               g2 Pin 8 132 Volt    145 Volt

   
Röhre 407 PCL82       ist            Soll
                a Pin 6 203 Volt     205 Volt
              g1 Pin 1  -38 Volt     -32 Volt
                k Pin 2    16Volt       14 Volt


Messpunkt C442 8 µF 181 Volt 205 Volt

Röhre 402b ECC82     ist            Soll
                  a      210 Volt       205 Volt
                  k        22 Volt         20 Volt

  
Röhre 402a ECC82     ist            Soll
                    a      95 Volt       100 Volt
                    g        0 Volt      - 0,5 Volt


 
Röhre 403 ECC82       ist           Soll
               a Pin1  153 Volt        170 Volt
               k Pin 3     5 Volt           5 Volt
             g1 Pin 2  -10 Volt         - 7 Volt
              a  Pin 6 163 Volt        170 Volt

  
Messpunkt C414 16 µF 199 Volt 200 Volt
Messpunkt R413/ GL 401 – 6 Volt - 11 Volt
                R414/ GL 402 + 6 Volt + 11 Volt

 
Röhre 401 EH 90       ist            Soll
                a Pin 5    24 Volt       22 Volt
              g1 Pin1    – 1 Volt   +/- 0 Volt
              g3 Pin6     19 Volt       18 Volt

 
Bildröhre MW 43-67   ist           Soll
                        k 68 Volt      60 – 120 Volt gemessen mit mittlerer Helligkeit
                      g1   9 Volt         8 Volt
                      g2 443 Volt     380 Volt   das ist bedingt durch die zu hohe Boosterspannung

 
Boosterspannung        ist        Soll
                          722 Volt    600 Volt

Nach dem Probebetrieb habe ich festgestellt, das der Zeilentrafo nur mäßig warm war.
Nach dieser Bestandsaufnahme komme ich immer mehr zu der Überzeugung, das Zeilentrafo und Ablenkeinheit nicht zusammen passen und es dadurch zu der erhöhten Boosterspannung kommt. Aber wie könnte man das senken?
Radiogrüße Detlef

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#51
...Hut ab vor den vielen Messungen ^^
(Ergänzung: alle Spannungen o.k., die zu hohe Ug2 der BiRö könnte man noch etwas absenken (Spannungsteilerwiderstände verändern), zu hohe Ug2 ist nicht so gut... und zu viel Kathodenstrom geht dann verloren, der keine Helligkeit bringt, was die BiRö etwas schneller altern läßt, sofern die Anmerkung hier noch zutreffend ist ^^)

Ich hatte nicht mehr auf dem Film, daß es kein originaler Zeili war, und daß das Ersatzteil für einen anderen Ablenkwinkel bestimmt ist, das kann natürlich die Boosterspannung erklären !!

Wenn die Hochspannung nicht deutlich zu hoch ist, würde ich da nichts mehr ändern... Für das Messen der Hochspannung brauchts spezielle Meßtechnik...

(Man könnte vielleicht am Arbeitspunkt der Zeilenendstufe noch etwas verändern, z.B. so ähnlich wie in den Geräten mit Breitenautomatik eine zusätzliche negative Vorspannung anlegen und damit den Einschaltwiderstand der Endröhre etwas drosseln... Das könnte aber zu wenig Hochspannung...Bildbreite bedeuten, ev. schlechtere Bildqualität.)

Ich würde das so lassen, so viel höher ist die Spannung auch nicht... Der 90°-Trafo ist in einem 70°-Gerät eh etwas unterfordert (Pauschalaussage... ). Wenn mans genauer untersuchen will, könnte man in den Unterlagen zum Originalgerät für den Ersatz-Zeili mal nachsehen, welche Daten dort aufgerufen werden (z.B. Impulshöhe an Hilfswicklungen), so ließe sich einschätzen, ob der Zeili ev. doch strom-/spannungsmäßig überfordert wird.

Gruß Ingo
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#52
Hallo Fernsehfreunde
Vielen Dank Ingo, Du hast mir hier sehr geholfen.
Den technischen Bereich möchte ich vorerst abschliesen, bis auf die Feineinstellungen, die ja nochmals erforderlich sind, da ja wegen der Gehäuse Restaurierung alles wieder ausgebaut werden muß. Oder falls mir ein Original Zeilentrafo angeboten wird, greife ich das Thema nochmal auf. Dann könnte man die Theorie sogar noch untermauern.
Das wird dann auch der nächste Teil der Landgraf Story. Selbstverständlich informiere ich alle Interessierten auch, wenn sich bei dem technischen Zustand etwas ändert.


Aber bis zu diesem Zeitpunkt wird es noch dauern, mindestens bis zum nächsten Sommer. Ab und zu wird aber auch der Fernseher eingeschaltet und mal ein alter Film angesehen. Alte Stahlnetzfilme kommen auf einem Schwarz/Weiß Fernseher wesentlich besser als auf einem modernen Flachbildschirm. Oder mal eine Folge der legendären Serie „Der Kommissar“ das ist z.T. sehr gute Qualität und man kann schon einen gewissen Unterschied feststellen zu Filmen aus Anfang der 60er Jahre oder gegen Ende der 60 er Jahre. Und das Radio ist ja auch nicht ohne!
Fortsetzung folgt im Sommer , mit der Gehäuse Restaurierung
 
   
Das ist bis jetzt nun die Gesamte Ausbeute an schadhaften Teilen. Da kommt bei einem Fernseher ganz schön was zusammen.

Und für alle, die nicht genug bekommen von alten Schwarz/Weiß Fernsehern – demnächst folgt die Graetz Kurfürst Story mein ganz besonderes Projekt, das hoffentlich nicht solche Überraschungen bietet.
Radiogrüße Detlef

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#53
Mit der Kapazität von C437 kann man in gewissen Grenzen Bildbreite und Boosterspannung beeinflussen. War bei einigen TVs manchmal sogar so vorgesehen, wenn sich die Bildbreite nicht anders richtig einstellen lässt.

Ansonsten bestimmen eben die Windungszahlen der Primärwicklung Boosterspannung und Bildbreite. Da es nicht mehr der originale Zeilentrafo ist und der primärseitig keine weiteren Anzapfungen hat, muss man damit leben. Jedenfalls passen Zeilentrafo und Ablenksystem schon ganz gut zusammen, sonst würden sich ganz andere Verhältnisse ergeben. So große Unterschiede der Zeilentrafos gab es gar nicht, außer bei ganz frühen TVs, bei denen es hochohmigen (viele Windungen für hohe Ablenkspannung bei niedrigem Ablenkstrom und niederohmige (weniger Windungen für niedrige Ablenkspannung und hohem Ablenkstrom) Ablenksysteme mal gab. Selbst Zeilentrafos für PL36 oder PL500 funktionieren meist auch in Schaltungen mit PL81.

Gruß

(Reflex-)Kalle

P.S.: Musste erstmal (wieder) danach suchen, dass ein ganz anderer Zeilentrafo durchaus erfolgreich verwendet werden konnte

https://www.findeforum.de/raik/stassfurt/index.html

Zwischen dem Original-Zeilentrafo und dem Ersatz liegen da Welten.

Zwischen dem
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#54
Hallo Kalle und Ingo und alle mitlesenden

Nochmals Vielen Dank für eure Unterstützung und Tipps zu diesem sehr hartnäckigen Fall.
Seit längerer Zeit versuche ich schon eine Original Service Anleitung für den Landgraf F29 zu finden. Einen Original Schaltplan habe ich ja in meinem Fundus, nur dort fehlen die wichtigsten Angaben. Die Servicemappe müßte diese konkreten Daten über den Zeilentrafo enthalten. Die F27 Unterlagen sind schon sehr ähnlich. Nur ob der F29 Zeilentrafo denen vom F27 ähnlich sind, kann man ja durch die fehelnden Original Unterlagen nicht feststellen.
Möglicherweise hat irgendwo jemand so einen F 29 und könnte auch nachschauen, was dort für eine Nr. auf dem Trafo steht.
Ich halte wieder an meiner Methode fest und lasse die Zeit arbeiten. Früher oder später läuft mir so eine Unterlage über den Weg. Oder vielleicht sogar ein Schlachtegerät mit einem funktionsfähigen Zeilentrafo.

Zu einem kompletten Umbau unter Verwendung eines Fremdfabrikats : Ich habe ja auch viel Zeilentrafos in meinen Fundus, darunter NOS Teile von Grundig. Aber solch einen hier für das Projekt zu verwenden verbietet sich, da ich die Grundig Trafos nicht zuordnen kann. Da fehlen mir wiederum Unterlagen über Grundig Fernseher. Und im Endeffekt kommt dann  nur wieder das selbe Ergebniß dabei raus.
Vielleicht stelle ich hier mal eine Suchanfrage und irgendjemand liest das und kennt sogar jemanden, der dann weiterhelfen kann bei der Zuordnung der Grundig Zeilentrafos.

Vielleicht hilft ja auch dieser Bericht dem nächsten Graetz Besitzer bei der Instandsetzung seines Landgraf weiter.

Auch beim nächsten Fernseher, dem Graetz Kurfürst F44 versuche ich so ausführlich wie möglich die Arbeitsschritte zu beschreiben.

Also nochmals Vielen Dank an Alle, für die Hilfe, die Geduld bei so einem langen Bericht und die Möglichkeit hier darüber zu berichten.
Radiogrüße Detlef

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#55
Detlef,

Vergleiche einfach die Schaltungen der Zeilenendstufen vom F27 und F29 (Bauteilwerte werden ja wohl enthalten sein) und wenn die ähnlich rund um den Zeilentrafo inklusive Anschluss des Ablenksystems sind, ist alles gut. Zeigt ja auch dein Versuch mit dem nicht ganz passenden Zeilentrafo. Mach dich da nicht verrückt, ist doch alles gut. Wickeldaten der alten Zeilentrafos zum Vergleichen wird man wohl nirgend finden, außer bei den alten HRT Austauschzeilentrafos vielleicht.

(Reflex-)Kalle
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#56
Hallo Detlef,
wegen der Grundig Zeilentrafos: ich habe hier ein Grundig Service-Taschenbuch von 1974. Darin sind noch auf 3 Seiten die Zeilentrafos für ältere Grundig-Trafos mit Ersatzteilnummern aufgelistet.
Vielleicht würde das die Zuordnung deiner Grundig Zeilentrafos ermöglichen. GGf. bitte PN.
Könnte hier auch was einstellen aber das hat ja mit dem Reparaturbericht hier nichts direkt zu tun.

Ansonsten: interessanter und spannender Bericht, bei dem ich gern interessiert mitlese.
Grüße
Frank
Grüße

Frank
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