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Heißklebepistole
#1
Hallo,
vor einiger Zeit hat sich meine Frau eine Heißklebepistole für diverse Basteleien gekauft und wohl auch einmal benutzt.
Gestern wollte ich das Ding auch benutzen , aber nichts ging. Es wurde zwar heiß, aber kein Kleber trat aus. Ich hab das Ding dann ausgeschalten und nach dem Abkühlen mir mal angeschaut, wie das funktioniert. Und da wurde mir klar, daß es nicht mehr gehen kann. Der erhitzte und verflüssigte Kleber wird ähnlich wie bei einer Kartusche durch Druck von hinten in eine Düse gepreßt. In dieser Düse nun sitzt eine Kugel, die durch eine Feder (denke ich) dem Kleber den Weg versperrt. Durch den Druck aber wird die Kugel gegen die Feder gepreßt und öffnet damit den Weg für den Kleber.
Wird nicht mehr "gedrückt", verschließt die Kugel wieder das Leimreservoir. Soweit, so gut. Nun bleibt aber nach der Benutzung zwischen Kugel und Ausgang der Düse unbenutzter Kleber, der dort aushärtet (die Düse gleich nach der Benutzung abzuschrauben empfiehlt sich nicht - heiß! Und selbst wenn - wie sollte man nun den restlichen Kleber da rausbekommen. Es kommt, was kommen mußte. Der Kleber wird hart und die Kugel ist festgeleimt, sie kann sich nicht mehr bewegen. Bei der nächsten Benutzung, kann man drücken, wie man will, die Kugel kann sich nicht bewegen und damit tritt auch kein Kleber mehr aus. Der ausgehärtete Kleber vorn an der Spitze wird aber nicht mehr flüssig. Ich hab versucht, das Zeug durch die Düsenöffnung rauszupopeln - ist mir auch teilweise gelungen, aber die Kugel sitzt bombenfest. Auch der Trick mit der Tiefkühltruhe hat nichts gebracht (Kugel und Düse sind aus Metall), ich hatte gehofft, der Kleber wird spröde und springt - war nicht so. Selbst brutale Gewalt mit einem Durchschlag auf die Kugel brachte nichts. Nun gibt es ja noch 2 Spitzen zum Wechseln. Aber das ist ja nicht der Sinn der Übung. Nach jeder nächsten Benutzung sind die ja auch wieder hin. Ich hab mit so einem Ding noch nie gearbeitet, finde aber diese Konstruktion einfach nicht durchdacht. Oder bediene ich das Ding falsch (in der Gebrauchsanleitung steht nichts anderes)? Was habt Ihr da für Erfahrungen gemacht?

Tschüß
Claus
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#2
Ich habe eine kleine vom Lidl
Ein par mal benutzt, aber dieses problem nicht gehabt. Fileicht musst du die spitze fremt erwärmen damit sie wieder geht.
Halte mal ein veuerzeug rann. Vorsicht damit es die nicht auf die finger tropft. das sollte eigentlich gehen wenn alles aus metall ist.
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#3
Hallo,

ich glaube nicht, daß der Heißkleber, wenn er einmal "ausgehärtet" ist, durch Hitze wieder flüssig wird. Aber einen Versuch wäre es wert.

MfG

Claus
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#4
Ich denke du bist auf der falschen Spur wenn du schreibst der Kleber härtet aus und dass dann die Düse für immer verstopft ist.
Nun Heißkleber wird ab einer gewissen Temperatur immer flüssig daher ist deine Heißkleberpistole vermutlich defekt da anscheinend die Düse und das Ventil nicht mehr genügend heiß wird.
Ich verwende diese seit mehr als 15 Jahren
   
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

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#5
Das ist ein resversibles Thermoplast, der Kleber wird bei jedem erneuten Erhitzen wieder flüssig und sollte die Verschlusskugel dann wieder freigeben.

Aber unabhängig davon: Schmelz/Heißkleber sind der größte Scheiß auf Erden. Du kannst zu 90% davon ausgehen dass die verklebten Teile eines Tages einfach auseinanderfallen. Es sei denn du verklebst staubtrockenes offenporiges Holz, oder Filz oder so Kram, Schmelzkleber taugt lediglich als Fixierhilfe für eine richtige Verklebung. Das ist wie bei Sekundenkleber auch. Auch der fällt eines Tages einfach auseinander.
So verrückt es klingen mag, aber ich tendiere immer mehr zu Uraltklebern. Knochenleim, Dispersionskleber, Buchbinderleim, Stabilit Express. Alles Kleber die seit ewigen Zeiten am Markt sind und sich bewährt haben. Selbst ein mit 2K Epoxydkleber verklebter Decoartikel fiel nach neulich nach 10 Jahren einfach komplett auseinander, ohne jede mechanische Belastung wohlgemerkt. Der ganze neumodische Kram taugt gar nix. Auch diese neuen UV-Kleber sind der allerletzte Dreck, taugen noch nicht mal zu Auffüllern von Fehlstellen da sie einfach keine Verbindung mit dem Untergrund eingehen.

Viele Grüße,
Achim
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#6
Zitat:Schmelz/Heißkleber sind der größte Scheiß auf Erden.

Ich weiß, wie's gemeint ist, so drastisch würd ichs aber nicht sagen ! Es ist wie so oft und das trifft auch auf alle Arten von Klebstoffen zu: Für einige Anwendungen excellent, für andere nur brauchbar bis schlecht.

Beispiele: Ich kenn die Historie dieses Klebers nicht, aber beim "Herumbasteln", Aufbau von Gestecken etc.  ist Heißkleber sehr gut verwendbar, gerade, weil er nach Abkühlen sofort fest wird. Wurde der dafür erfunden oder ist das ein Abfallprodukt ?

Ähnlich bei provisorischem Fixieren, oft läßt er sich rückstandsfrei "abpulen"... Änderungen sind problemlos möglich, ein Riesenvorteil von reversiblen Klebern ! Holz (wackelige Stühle) würde ich aber niemals damit kleben, das ist aber was anderes... da ist klassischer Holzleim einfach das Mittel der Wahl.

Ich dosiere kleinste Mengen mit einer Lötpistole, die vorn einen 1,5² Cu-Drahtschleife hat, wenige qmm lassen sich damit punktgenau dosieren... Vorteil dabei: Auch die Klebeflächen werden durch Wärmezufuhr BEIM KLEBEVORGANG gut benetzt, was ein gutes Stichwort ist: Viele Heißklebeverbindungen versagen, weil der Kleber nur "aufgepappt" wird, damit nicht heiß genung ist und deshalb die Haftung der Verklebung schlecht wird ! Das Geheimnis: Der Kleber muß so heiß und flüssig sein, daß er ausreichend Adhäsion aufbauen kann, in dem Fall sind die Verklebungen (je nachdem!) extrem fest und haltbar ! Natürlich ist die Verklebung immer etwas "weich" im Gegensatz zu 2K, Holzleim etc.
Es gibt Reparaturfälle (kleine Plastenasen abgebrochen), da kann man mit einer 1mm-Bohung und Metalldraht eine ziemlich feste Raparatur"nase" anbringen und hat durch den Heißkleber mehrere Versuche, die man bei 2K nicht hätte !


Polyethylen: Hier ist Heißkleber mit der einzige Kleber, der das verkleben kann zb. meine Stoßstange vom A6 BJ 2001 besteht aus diesem Material und durch eine Bordsteinkante kam es zu einem großen Riß am integrierten Nebelscheinwerder. Mit der Heißluftpistole hab ich das so verklebt, daß das PE an den Kanten leicht flüssig wurde und der vorher grob aufgebrachte Heißkleber damit eine Verbundung einging. Das Ganze ist extrem haltbar, Sommer wie Winter und hält bombenfest seit 2012 !

Nachteilig ist die naturgegebene Lösbarkeit bei Wärme: Festlegen von Spulendrähten, reversibles Aufkleben von Lötpads etc. mach ich trotzdem gern damit, ist halt bissel Übungssache...

Noch ein schlechtes Beispiel: Gerätefertigung: Wenn ich da Heißkleberorgien sehe, bin ich eher bedient, zeugt das meist von schlechten Konstruktionen und halten tut das Zeug hier nat. nicht, weil nur rein"gerotzt"...

Gruß Ingo
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#7
Ja, Ingo. Bei fast allen Punkten hast du Recht. Aber wenn wir von Verklebungen sprechen, dann ist da für mich die dauerhafte, unlösbare Verbindung zweier Teile gemeint. Ich sagte ja auch dass er für Fixierungen ideal ist.
Dass niedrigschmelzende Kunststoffteile gut halten ist richtig, aber da reden wir eigentlich nicht mehr von Verklebungen sondern es finden in den obersten Molekularebenen Verschweißungen statt. Deshalb hält es auch.
Für alle anderen Werkstoffe gilt das nicht. Es stimmt aber dass die "Verpappung"  Big Grin umso besser ist, je höher die Temperatur des Werkstücks ist. Das ganz große Problem beim Schmelzkleber ist eben dass er heiß ist. Haben Kleber und Werkstück die gleiche Temperatur (was praktisch nie der Fall ist) und auch noch einen ähnlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten, dann ergibt das eine feste Verbindung. Aber mal im Ernst - wann kommt das schon vor?
In der Praxis trifft ein über 200Grad heißes Thermoplast auf ein 20 Grad kaltes Werkstück. Und im Moment des Erkaltens tritt eine Kontraktion des Thermoplast ein die immer weiter fortschreitet bis beide die gleiche Temperatur haben. Die Verpappungststelle steht nun unter Zugspannung und die verrichtet ihr zerstörerisches Werk. Langsam aber sicher löst sich die Verbindung wieder, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Hinzu kommt noch dass die allermeisten Materialen Feuchtigkeit aufweisen. Eine Restfeuchte ist immer vorhanden.
Trifft der Kleber mit seinen 200° nun auf das Werkstück, dann entsteht sofort Wasserdampf der das Anlagern an die Oberfläche vermindert. Alleine schon der physikalischen Einflüsse wegen kann eine Schmelzkleberverbindung nicht dauerhaft halten. Von den von dir schon erwähnten Ausnahmen abgesehen.

Es gibt für den Normalverbraucher wirklich nur ganz wenige Kleber die den Namen verdienen und dauerhaft halten. Heute, mit der Erfahrung der Jahrzehnte, vermeide ich jede Klebung wo immer möglich und ersetze sie durch Schrauben, Nieten, ect. Klingt altmodisch, aber eine mechanische Verbindung ist immer noch das Haltbarste was es gibt. Im Grunde gilt das auch für Kunststoffe allgemein. Sie sind nicht wirklich beständig was man ja an unseren Radios immer wieder sieht. Was defekt ist und was wir nachbauen müssen sind immer Kunststoff- und Gummiteile. Metalle zerfallen nicht - von der Zinkpest mal abgesehen.

Zum Fixieren dünner Drähtchen, gegen Aufspleißen von Seidenisolierten Kabeln, ect. eignet sich ganz hervorragend Buchbinderleim. Hab ich auch erst vor kurzem entdeckt und bin begeistert. Und da die Buchbinder den seit Ewigkeiten benutzen, kann man auch sicher sein dass er nicht gleich zerfällt. Er trocknet völlig transparent auf und ist daher fast unsichtbar.

Gruß,
Achim
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#8
Tasten von Gebiss Radios lassen sich aber ganz hervorragend auf den Tastenhebeln fixieren und bei Bedarf durch Wärme auch wieder gut demontieren.
Gruß aus Bremen

Enno
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#9
Hallo,

hab die Düse mal erhitzt und den Kleber auch wieder rausbekommen. Da scheint also das Gerät im A... zu sein, wird wohl nicht mehr heiß genug. War ja auch ein Billigstprodukt, da reicht es ja, wenn es einmal funktioniert.

Tschüß


Claus
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#10
Vielleicht hilft es, das Gerät so aufzustellen, daß die Düse nach oben zeigt und die Heizung möglichst senkrecht unter ihr ist, so daß die aufsteigende Wärme die Spitze besser beheizt (falls das nicht ohnehin schon probiert wurde).

VG Ingo.
Die Konvergenz der Apokalypse führt unweigerlich zur Hybris.
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#11
Ich wusste gar nicht, dass es eine Kugel mit Feder in der Heissklebepistole gibt. Bei meinen Pistolen tropft der Kleber nach erhitzen auch ohne Druck aus der Düse.
Wenn der Kleber sich nach erhitzen nicht auspressen lässt ist das ganz eindeutig ein Fehler!!
Also wenn Garantie, dann umtauschen, ansonsten : Elektronikschrott und neu kaufen.
Gruß
Alex

M(Ende) gut - alles gut! Smile
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#12
Früher haben diese Pistolen ewig gehalten. Heute haben sie kaum Keistung und sind ruckzuck kaputt. Wenn ich mal das Zeug zum Fixieren brauche, schmelze ich die Sticks direkt mit der Flamme ab.

Gruß,
Achim
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#13
Hallo Zusammen,

ich habe eine Heissklebepistole von Steinel - sehr zu meiner Zufriedenheit. Wenn kein Druck mehr drauf, tropfen freilich 1-3 Tropfen in die im Halter liegende Schale. Aber das ist doch kein Problem. Nach der Anheizzeit wird vorhandener erkalteter Kleber in der Pistole wieder flüssig und es gibt keine Probleme. Ich verwende sie hauptsächlich zum füllen der Enden von Kondensator Papp- oder Glasröllchen mit schwarzem Heisskleber. Dieser sieht dann aus wie die originalen Teerfüllungen - nur stinkt das nicht beim verarbeiten und gibt keine Sauerei wie früher mit dem Dachdeckergussasphalt.
Dackdeckerbrocken und die Reste von ausgepopelten Kondensatoren in einem kleinen Schnabeltopf für Milch auf der Küchenplatte erhitzt, gab Küchenverbot von der Regierung - zu rech!  Smiley18  
Gruss
Debo
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#14
Eine der Abwendungen für Heißkleber wo man nix falsch nachen kann Thumbs_up
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