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Tefifon KC51 auf richtige Geschwindigkeit bringen
#21
Du hast natürlich Recht, Denkfehler meinerseits. Bei genauem Hinsehen ist das Plattenpaket aber etwas dünner und die Spulen sind umgekehrt beschriftet. Der Aufbau ist aber identisch.
Auch das Schwungrad ist anders und hat incl. Gummierung etwa 2mm weniger Durchmesser. Sollten die Motoren die gleiche Drehzahl haben, wären diese 2mm eine Erklärung für die höhere Drehzahl. Korrigieren ließe sich das wohl nur über eine Änderung des Durchmessers der Motorwelle.

Viele Grüße,
Achim
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#22
Zum Thema korrekte Laufgeschwindigkeit des Tefifons hatte ich auf dem RBF-Treffen ein paar sehr interessante Gespräche. Wir kennen ja inzwischen die Formel, um aus den 19cm/s des Bandes unter Berücksichtigung des Durchmessers der Kopftrommel auf die Soll-Drehzahl kommt (oder umgekehrt und für mich spannender, wie man aus der Ist-Drehzahl auf den Soll-Durchmesser der Trommel kommt). Sofern diese Formel stimmt, wäre ja alles gut (und es bliebe nur noch herauszufinden, warum die Tefis trotz der hohen Ansprüche der Forma Tefi zu schnell liefen…).

Was mich aber schon die ganze Zeit wurmt, ist dass es keine Referenzkassetten o.ä. gibt, mithilfe derer man die Korrektheit der Geschwindigkeit bzw. der Formel überprüfen kann. Wer weiss, vielleicht gelten die 19cm/s ja gar nicht für die Rille, sondern für die Bandober- oder unterseite? Klar, das macht nicht viel aus, aber trotzdem, finde ich ärgerlich, es nicht zu wissen.

Eine Idee, die mir auf dem Weg zum Treffen kam ist ob es vielleicht doch eine Aufnahme gibt, die vom selben Master aus sowohl auf eine Tefi-Kassette als auch auf eine LP gepresst wurde. Bei der LP-Pressung würde ich vom Gefühl her von einer sehr hohen Genaugkeit ausgehen. Man könnte beide Medien dann über die Soundkarte digitalisieren und mit Audacity o.ä. am Rechner die Tefi-Aufnahme so in der Geschwindigkeit strecken, dass sie mit der LP-Aufnahme zur Deckung kommt. Hierbei müsste man eigentlich auch erkennen könne, ob der Master übereinstimmt oder es doch eine andere Aufnahme ist. Mit dieser Methode hätte man den Skalierungsfaktor sehr exakt und wüsste dann die korrekte Drehzahl etc. - man könnte die Formel also verifizieren oder hätte ggf. eine bessere Formel.

Die große Frage ist jetzt, ob es solche eine Aufnahme gibt. Die Tefi-Inhalte wurden ja in der Regel von weniger bekannten Künstlern nachgespielt. Zwingend notwendig ist halt, dass es wirklich dieselbe Aufnahme ist.

Eine erste mögliche Quelle habe ich eben mit viel Glück erfolgreich recherchiert: Techmoan nutzt ja seit er in einem seiner Videos das Tefifon vorgestellt hat das Stück „Cuba Baion“ als Titelmelodie (siehe hierzu dieses seiner Videos, wo er zum zweiten Mal auf Tefifons eingeht und dann das Stück in voller Länge abspielt: https://youtu.be/9tTURrAWVYE ). Ich habe jetzt herausgefunden, dass das Stück von Kurt Drabek stammt und 1957 angeblich auch auf der LP „Auf den Flügeln bunter Träume“ veröffentlicht wurde. Diese Information ist aber entweder falsch, oder bei der LP mit diesem Titel handelt es sich um eine mehrfach erschienene LP wechselnden Inhalts… Bei Ebay konnte ich Kurt Drabeks Stück dann jetzt aber doch auch auf einer LP „Südamerikanisch Rhythmen“ zum Sofortkauf finden - und habe natürlich sofort zugeschlagen. Ich bin sehr gespannt, ob es sich um dieselbe Aufnahme handelt. Das wäre ein echter Glückstreffer. Wenn nicht, muss ich weitersuchen, ein solches Stück zu finden.

Eine alternative Idee, die auf dem Treffen noch aufkam ist ein klassisches Stück vom Tefi zu digiktalisieren, bei dem eine Note sehr dominant gespielt wird. Über die Soll-Tonhöhe der Note und die gemessene Tonhöhe könnte man auch zum Ziel kommen. Ich befürchte aber dass das sehr viel schwerer ist und dass die Ungenauigkeit so groß ist, dass sich nichts verwertbares daraus ergibt. Man müsste auch viele Messwerte nehmen, diese mitteln und die Streuung als Maß für die Genauigkeit heranziehen… Also die obige Methode wäre mir schon sehr viel liebe

Jetzt hoffe ich erstmal auf einen schnellen Versand meiner neu erworbenen LP und dann werde ich weiter berichten.

Schöne Grüße
Markus
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#23
Hab gerade in einem Forum diesen Auszug gefunden:

Doch doch , die Tefi´s hatten zwischen ca 1957 & 1960 immer mal wieder Schlager aus dem Philips Repertuar mit dabei auf den diversen Schallbändern.

( Trude Herr , Conny Quick !!!!! , G. Wendland , Lonny Kellner ......sogar die erste Platte 1957 von : Roberto Blanco´s "Tschumbala-Bey" war auf Band TD/S 2272 Bund Gemixt 1.

Die beiden Bänder "Weltstar Cocktails" 1 & 2 ( TD/I 3001 und 3002) bestehen NUR aus Philips Aufnahmen ....... Dabei größen wie : Doris Day , Rosemary Clooney , Louis Armstrong ...usw³


Die genannten Kassetten hab ich alle. Da gäbe es noch weitere Vergleichsmöglichkeiten sollte man einer der Platten kriegen.

Viele Grüße,
Achim
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#24
Hab jetzt auch eine Platte bestellt. ROBERTO BLANCO Tschumbala-Bey Philips 345143.
Dieser Titel ist auf der Tefi Kassette "Bunt gemixt 1".
Leider gab ich keinen Plattenspieler mehr mit Pitch und Stroboskop. Denn man müsste ja erst mal sicherstellen dass der Dreher mit der richtigen Geschwindigkeit läuft.
Evtl. würde für einen Vergleich ja auch die Stoppuhr genügen?

Viele Grüße,
Achim
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#25
Ich konnte mir bei der Rückfahrt vom Treffen (habe erst die halbe Strecke…) jetzt schon ganz gute Gedanken zur Herangehensweise machen: Ich habe einen Plattenspieler Technics SL1210, den ich noch nicht wirklich in Betrieb genommen habe. Damit dürfte ich bzgl. verlässlich konstanter Wiedergabegeschwindigkeit schon eine extrem gute Basis haben. Ich würde da eine Testschallplatte draufwerfen, mit 1kHz Testton. Die wird digitalisiert, und ohne Unterbrechung der Aufnahme wird direkt danach die Platte mit der Referenzpressung des betreffenden Stücks aufgezeichnet. Somit kann ich die Geschwindigkeit digital exakt korrigieren bzw. den Umrechnungsfaktor ermitteln, der später in die Gesamtberechnung mit einfließt. Mit diesem Setup sollte ich die Schallplattenseite für Hobby-Mittel extrem gut abgedeckt haben.

Die Schallband-seitige Aufnahme ist ohnehin schon gebongt: Netzspannung mit Stelltrafo auf exakte 230V und dann je nachdem was ich berechnen will entweder mein Selbstbau-RPM-Meter zur Ermittlung der Drehzahl oder die Schiebelehre zur Ermittlung des Kopfdurchmessers.

Ab Mitte/Ende der Woche habe ich dann vielleicht schon das Setup für den ersten Titel beisammen. Spannend wird’s aber erst dann, wenn wir mehrere Stücke statistisch einrechnen können. Achim, was Du da mit Deiner Kassettensammlung im Gegensatz zu mir schon alles beisammen hast ist, ist natürlich Wahnsinn. Magst Du mich vielleicht mal zu einer Mess-Session besuchen? Ich würde dafür sogar Platz auf den Basteltischen freiräumen. Und das will was heissen ;-))

Das mit der Stoppuhr wäre bei der Länge der Stücke sicher auch halbwegs gut, aber insgesamt betrachtet sollte es doch jetzt auch keine Sache mehr sein für diese einmalige Aktion alles sehr sauber und reproduzierbar durchzuführen.

Schöne Grüße
Markus
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#26
Wenn man so vorgeht kann man man wohl mit Sicherheit sagen dass sie Tefikassetten mit den Philipsaufnahmen dann richtig laufen. Wenn wir dann feststellen dass das auch dann genau den 19cm/s entspricht, könnte man sicher sein dass auch alle anderen Kassetten die richtige Geschwindigkeit haben. Sollte das aber nicht so sein, dann würde das halt nur für sie Philips Aufnahmen gelten.
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#27
Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht was die gedruckten Gummierungen betrifft.
Zuerst die gute. Die Friktion scheint völlig ok zu sein. Bei 3 durchgelaufenen Bändern gab es keinerlei Probleme mit Abheben,, Jaulen  oder Ähnlichem. Bei der 45er Gummierung stimmt die Laufzeit meiner Messkassette auf 0,2s genau überein.

Die schlechte Nachricht: Es entstehen  Kratz- und Schleifgeräusche die vor allem in leisen Passagen und in den Pausen deutlich hörbar sind. Ich vermute dass da über das harte Material der Gummierung Schwingungen auf die Nadel übertragen werden die den Kontakt der Nadel zu den Rillenflanken stören. Es tritt nicht bei allen Kassetten gleich stark auf, hörbar ist es aber immer.
Hier mal ein kurzes Video.  https://youtu.be/Qi4rQP42_VE
Viele Grüße,
Achim
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#28
Achim, vielen Dank für‘s Testen der gedruckten Gummis! Das hört sich ja wirklich krass an - das hätte ich so in dem Ausmaß nicht erwartet. Das muss ich bald mal bei mir ausprobieren und nachstellen und der Ursache dann auf den Grund gehen. Aber dass es direkt an der Härte liegt kann ich noch nicht recht glauben: Die alten Gummis auf den beiden Tefis bei mir sind auch keinen Deut elastischer. Ich vermute eher in Richtung der Oberflächenstruktur…

Natürlich ist es schade, dass ich damit das Thema Kopftrommelgummis doch noch nicht gelöst habe. Wenn es denn tatsächlich die Härte ist, dann hätte ich als mögliche Alternative für mich noch den Druck von Gießformen…

Kleine Korrektur noch zu meinem Posting von oben: Mein Plattenspieler ist ein SL 1200 MK2. Ich hätte doch erst nochmal nachschauen sollen

Bzgl. Geschwindigkeitesabgleich und Gültigkeit: Absolut, man muss schon aufpassen, welche Stichproben in den Test eingehen und wofür das dann gilt. Und natürlich auch, wo in der ganzen Kette noch Fehler hinzukommen können, an die man auf den ersten Blick nicht denkt. Das geht am besten durch saubere Niederschrift des Versuchsaufbaus und -Ablaufs mit Peer-Review. Da sehe ich hier aber kein Problem :-)

Aber nochmal zu Philips: Ist „Cuba Baion“ denn auch ein Philips-Titel? Wenn nicht - und wenn die Aufnahmen bei dem Stück tatsächlich vom selben Master sind (was sich noch zeigen muss) - dann hätten wir ja schon zwei Linien zum prüfen. Das wäre schön.

Aber ehrlich gesagt würde mir auch bereits genügen, den Abgleich mit einer einzigen Produktionslinie (und mehreren Stücken darin) hinzukriegen. Wenn es dann zwischen den verschiedenen Linien doch noch Unterschiede gibt, dann sind das halt die Schwankungen, die die Firma Tefi in seinem Vorgehen einfach mal hatte, und die man dann nicht mehr wegkriegt. Einen Geschwindigkeitswahlschalter je nach Bandnummer will sicher keiner :-)
Und ich hoffe ja doch, dass die Geschwindigkeiten über die Bänder hinweg nicht auch noch spürbar auseinanderlaufen…

Schöne Grüße
Markus
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#29
Ich habe mir das Video zum gedruckten Kopftrommelgummi noch ein paar mal angehört: Ich wette jetzt alles darauf: Das ist die Oberflächenstruktur des Druckteils! Auch wenn man es mit dem Auge diesem Druckteil nicht mehr ansieht, so ist es einfach ein Fakt, dass jede einzelne Druckebene bzw. jeder „Perimeter“ beim FDM-Verfahren einen Anfang und ein Ende hat. Dort ist punktuell zu wenig (oder zu viel) Filament vorhanden und/oder es entsteht einfach ein Ansatz- bzw. Absetzpunkt mit entsprechender Deformation. Bei schlechten Drucken sieht man die sehr gut, hier aber konnte ich keine sehen. Unddie Nadel nimmt immer genau nach einer Umdrehung eben diesen einen Ansatzpunkt auf und das hört man in dem Video als deutlichen Knack. Das bedeutet aber auch, dass das Band speziell in der Rille so dünn und elastisch sein muss, dass dieser punktuelle Fehler voll zur Nadel durchschlägt - und nicht wie zum Beispiel bei einer Schallplatte durch das Trägermaterial darunter egalisiert wird. Die anderen, leiseren Geräusche kommen dann vermutlich daher, dass kein Perimeter ganz pefekt gedruckt ist, und dass dieser Ansatzpunkt in den benachbarten Ebenen ja zufällig verteilt an anderer Position liegend auch mit reinstreut. Ich hatte wirklich gedacht, das Band nivelliert diese Berge und Täler vollständig weg…

Ich glaube ganz fest an diese Theorie. Wenn sie so stimmt, hat sie sofort ein paar Konsequenzen:

-> Die rissigen Original-Gummis prägen dann ein wesentlich stärkeres Störgeräusch auf, als zumindest ich das gedacht hätte! Vielleicht krankt daran die Audioqualität vieler Tefis sogar viel stärker, als an Reibrad und Co.? Achim, kannst Du diese Theorie überprüfen, indem Du einen deiner Babypopo-Gummis von den Störgeräuschen in stillen Passagen her mal 1:1 mit einem Original-rauhe-Oberfläche-Gummi vergleichst?

-> Abschleifen des gedruckten Gummis bringt dann vermutlich nur wenig, denn die Fehlerstellen sind auch im inneren des gedruckten Objektes vorhanden

-> Eine 3D-gedruckte Form zum Gießen eines Gummis hätte (ohne Nachbehandlung) keinen Erfolg, weil sich die Oberflächenstruktur der Form direkt auf das Gummi überträgt

Mit einer sauber gedrehten Gussform hat man das Problem natürlich nicht. Ich will den 3D-Druck hier aber nicht jetzt schon verloren geben. Mindestens eine Idee habe ich noch in Petto. Ich tüftel mal weiter…

Schöne Grüße
Markus
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#30
Ich habe mir jetzt die Oberfläche der Gummis mal unter dem Mikroskop angeschaut. Hier der gedruckte Gummi - hart von der Seite beleuchtet, um die Struktur deutlich sichtbar zu machen:

.jpg   printed.jpg (Größe: 120,4 KB / Downloads: 221)
Man sieht klar die einzelnen Schichten - jede Schicht hat eine Höhe von 0,2mm. Abhängig vom Monitor sieht man bei allen Bildern hier also eine Vergrößerung um etwa den Faktor 110. Zusätzlich zu den Layer-Linien und der Blasen-artigen Struktur des geschäumten Materials sieht man etwas unterhalb der Mitte als dunklen, größeren Bereich eine Ansatzstelle, wo Anfang und Ende des betreffenden Rings liegen. Dieser dürfte das "Klacken" in der Abtastung verursachen. Die restliche Strukturierung erzeugt dann wohl einen hörbaren Rauschteppich.

Zum Vergleich ein unbearbeiteter Originalgummi:

.jpg   original.jpg (Größe: 151,58 KB / Downloads: 221)
Die Risse und Kerben sind weniger tief als die Fehler im Druck. Aber wenn man die Fehler beim gedruckten Teil so deutlich hören kann, dann bleiben die im Original vermutlich auch wahrnehmbar.

Hier noch zur Veranschaulichung das Schallband, wie es auf dem Gummi aufliegen würde und in welchen Abstand die Rillen liegen - also auch in derselben Vergrößerung wie die Bilder oben dargestellt:

.jpg   tape.jpg (Größe: 49,88 KB / Downloads: 218)

Nächster Schritt für mich ist das von Achim dokumentierte Verhalten hier nachzustellen indem ich dann doch eines meiner "fertigen" Tefis auf gedruckte Gummis umbaue. Was ich auch noch vorhabe, ist auf einen Originalgummi einfach mal einen schmalen Streifen Tesafilm (ggf. in mehreren Lagen) aufzukleben. Das simuliert dann ja eine durchgehende Störstelle mit einer definierten Tiefe. Damit sollte ich ermitteln können, ab wann die Störung durch's Band durchschlägt, und ob das von Band zu Band unterschiedlich ausgeprägt oder ähnlich ist. Bezüglich der gedruckten Gummis werde ich versuchsweise die Druckauflösung verdoppeln (und damit hoffentlich den Fehler vierteln). Das sollte noch problemlos klappen (und wäre auch noch nicht das Ende der Fahnenstange).

Schöne Grüße
Markus
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#31
Den Gummi aus Varioshore-TPU habe ich inzwischen zweimal in 0.1mm-Layerhöhe gedruckt - einmal zum Montieren und einmal als Opfer für das Mikroskop:

.jpg   printed_0.1mm.jpg (Größe: 136,52 KB / Downloads: 195)

Das Bild hat wieder exakt dieselbe Vergrößerung wie oben. Die Layer-Struktur vom Druck geht schon sehr in den Hintergrund. Die Oberfläche wird primär von den Schaumbläschen des Materials bestimmt und ist wesentlich besser. Löcher wie zuvor im letzten Beitrag konnte ich keine mehr finden. Mit diesem Material bin ich somit an dessen Auflösungsgrenze angekommen. Vielleicht mache ich später noch Versuche mit TPU ohne Backtriebmittel, da entfallen dann ja die Bläschen.

Den schlechteren Gummi habe ich inzwischen auf meinem ersten Chassis aufgezogen. Der erste Test mit "mal reinhören" war ohne Befund. Sprich: Ich konnte erstmal noch keine Störgeräusche ausmachen, die durch den Gummi neu hinzugekommen wären. Das will aber nichts heißen: Im Gegensatz zu Achims Bändern sind meine noch alles andere als sauber. Daher digitalisiere ich jetzt das komplette Band - erstmal mit dem schlechten Gummi, dann mit dem besseren, und schließlich noch mit dem Originalgummi. Am PC kann ich das dann in den leisen Passagen 1:1 vergleichen. Bin gespannt.

Grüße
Markus

PS: Lasst Euch nicht von den stark vergrößerten Fotos vom Mikroskop täuschen. Mit bloßem Auge kann ich die beiden gedruckten Gummis nicht unterscheiden. Ich muss schon das 8-fach-Okular rausholen um den Unterschied zu erkennen.
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#32
Hatte heute meinen ersten Arbeitstag nach dem Urlaub, daher die Verzögerung.
Folgendes ist mir aufgefallen:
Die Gummierung war nur mit großer Kraftanstrengung auf die Trommel zu bringen. Zwangsweise wurde sie dabei ungleichmäßig gedehnt, bzw. auch komprimiert. Das könnte auch mit reinspielen. Ein etwas unrunder Lauf in allen Richtungen war visuell wahrnehmbar.
Hab es mehrfach gegengecheckt, mit einer geschliffenen PU-Gummierung treten die Geräusche nicht auf.
auf, ebensowenig bei geschliffenen Originalgummierungen. Versuche mit unbearbeiteten Originalgummierungen stehen noch aus.
Die gedruckte Gummierung hab ich dann mit einer HM Fräse geschliffen, was ganz gut funktionierte. Der anschließende Probelauf ergab eine deutliche Verbesserung, geringfügig waren die Geräusche aber noch zu hören.

Alles in allem denke ich aber dass das Material einfach nicht ideal ist für diesen Einsatzzweck. Es ist im Grund praktisch gar nicht gummielastisch, es kommt mir eher vor wie ein Hartschaum.

An eine gezielt einzubringende Störgröße durch den Tesafilm glaube ich eher nicht.
Ich muss zum Messen mit dem Laserdrehzahlmesser einen ca.5mm breiten Streifen eines Reflexionsbandes an die Trommel kleben der wesentlich dicker ist als Tesa. Beim Lauf des Bandes mit dem Streifen ist die Auslenkung des TA Systems deutlich sichtbar wenn der Streifen unter das Band fährt, ein Störgeräusch ergibt sich daraus aber nicht. Bin auf die Erkenntnisse von Markus gespannt.
Aber vielleicht stellt sich doch heraus, dass der Druck von Formen und die Anfertigung der Gummierungen in Silikon doch die bessere Entscheidung darstellt. Rein haptisch ist das ganz sicher der Fall.

Viele Grüße,
Achim
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#33
btw: Der Chiron und der Adventurer haben beide Bowden-Extruder. Die werden kein TPU drucken können? Ich finde keine richtige Info. Durch welche Düse drückst du das TPU?
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#34
Von oben habe ich die Gummierung nicht über den Kopf bekommen, daher habe ich ihn abmontiert und den Gummi von unten aufgeschoben. Dabei habe ich erstmal in Kauf genommen, dass die Trommel sicher nicht mehr so rund läuft wie zuvor. Da die Kopftrommel hier bei dem Chassis einigermaßen leicht aufzuschieben ist schwebt mir vor sie später ohne Gummi so auszurichten, dass die Unwucht minimal ist, und danach dann zu versuchen sie samt Gummi wieder genauso aufzudrücken.

Wie viel hast Du mit dem Fräser in etwa abgetragen? Ein Perimeter ist gut 0,4mm dick. Deshalb wäre ein Abtrag von knapp der Hälfte vermutlich ideal, da der Kunststoffstrang in der Mitte am dichtesten ist. Nach dem äußeren Perimeter kommen noch zwei weitere Perimeter und dann etwas größere Hohlräume mit ein paar Querverstrebungen („Infill“). Vielleicht ist ja beim Dehnen etwas an der Struktur gerissen? Ebenen und Perimeter-Enden sind ja absolute Sollbruchstellen. Aber dann solche Knackser, unglaublich…

Na jetzt schaue ich mal wie sich bei mir die drei Gummis im Vergleich schlagen: Die Aufnahmen sind jetzt alle im Kasten - zum Vergleichshören komme ich leider erst morgen.

Schöne Grüße
Markus
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#35
Jupp, ich drucke mit einem Direkt-Extruder mit 0,4mm Düse. Mit Bowden klappt das mit TPU nur bei den wenigsten Druckern zuverlässig - und die Ungenauigkeiten damit wären gerade hier in diesem Fall nicht tolerierbar. Selbst bei Direkt-Extrudern gibt es gelegentlich Probleme, wobei ich mit diesem speziellen Filament hier noch nie Probleme hatte.

Achim, dass es sich nicht um das optimale Material handelt ist mir klar. Aber bevor ich aufstecke und auf eine andere, aufwändigere Variante wechsle, will ich die Möglichkeiten und Grenzen ausgelotet haben. Wenn es doch noch zu einem guten (und sicher nicht perfektem) Ergebnis führt, dann hat das viele Vorteile: Alleine durch Kenntnis des Materials und durch die Konfiguration für den Druck kann jeder ohne sonstige Ausrüstung das Ersatzteil produzieren (lassen), der jemanden mit einem guten 3D-Drucker kennt. Und das werden immer mehr. Außerdem ist es parametrisierbar, so dass jeder den perfekten Durchmesser für sein Chassis haben kann, und es entsteht quasi kein Abfall. Sogar eine Kleinserie wäre ohne großen Aufwand machbar, das der Drucker ja alleine druckt. Die Arbeitszeit liegt bei etwa 5 Minuten, die Druckdauer bei knapp 3 Stunden. Und durch minimale Abänderung im Code lässt sich ein vergleichbarer Gummi auch innerhalb kürzester Zeit für andere Zwecke ableiten. Solche Master-Designs, aus denen man einfach schöpfen kann, sind ein ziemlicher Schatz. Also lasse ich für den Moment noch nicht locker.

Plan B wären dann wieder die gedruckten Gießformen. Aber alles der Reihe nach. BTW: Welche Härte haben Deine Kopfgummis, Achim?

Schöne Grüße
Markus
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#36
Hm, jetzt habe ich mich mal mit meinen Aufnahmen beschäftigt und bin nicht wirklich arg viel schlauer. Ich habe mir primär verschiedene Pausen zwischen Songs und die Auslaufrille angehört. Folgende Gummis wurden verwendet:
- gut erhaltener, unveränderter Originalgummi
- 0,2mm gedruckt, geschäumtes TPU
- 0,1mm gedruckt, geschäumtes TPU
- 0,1mm gedruckt einfaches TPU

Ohne die Aufnahme erheblich zu verstärken ist für mich kein systematischer Unterschied zwischen den Varianten feststellbar. Immer wieder gibt es Schallplatten-typisches Knistern, aber bei allen Aufnahmen gleichermaßen statistisch verteilt. Da wo ich glaubte auch im Spektrum eine systematische Differenz zwischen den Aufnahmen sehen zu können, hört sich das Störgeräusch eher nach einer typischen Ansammlung von Staub auf der Nadel an, die ich derzeit kaum vermeiden kann: Meine Bänder sind noch nicht gereinigt. Was bei großer Verstärkung überall gleichermaßen als Störung heraustritt, ist das Geräusch des Antriebs. Das ist für mich sogar das störendste Geräusch im gesamten Rauschteppich.

Ich sehe mehrere Möglichkeiten die zusammenspielen könnten, so dass Achim deutliche Fehler feststellen und im Video nachweislich protokollieren konnte und ich bisher (noch) nicht:
- Achim hat gereinigte Bänder, so dass die anderen Störgeräusche durch Staub, Schmutz etc. in den Hintergrund treten
- Gleiches gilt für das Tefifon: Achims ist ja sicher perfekt instandgesetzt, so dass auch alle Geräte-bedingten Störungen minimal sind. Bei meinem Chassis ist nur das Nötigste getan, damit es wieder sauber läuft und mit allen Funktionen genutzt werden kann.
- Achims Aufnahme hört sich für mich so an, als wäre eine deutliche Dynamikkompression im Spiel - vermutlich schon alleine durch die (wie ich vermute) Handy-Aufnahme. Vielleicht zusätzlich aber auch noch durch die Wahl des Verstärkers. Beim Digitalisieren habe ich konstante Verstärkung und ich muss mir die leisen Stellen schon arg verstärken, um den Rauschteppich so differenziert zu hören, dass ich ihn zwischen den Aufnahmen nach Unterschieden suchen kann.
- Vielleicht spielt doch auch rein, welches Band man nutzt: Wer weiß ob nicht vielleicht der Produktionsprozess mal verändert wurden, so dass das Material oder die Tiefe der Rillen sich unterscheiden? Ich habe mit der Schlager-Revue II getestet - und habe zu wenig Auswahl an Kassetten, z. B. für deutlich jüngere Bänder.
- Vielleicht nahm Achims Gummi durch das Aufziehen über den Kopf tatsächlich Schaden? Oder es gab von Anfang an einen Druckfehler, den ich nicht gesehen hatte.
- Und: Achim kann mit einem "perfekten" Gummi vergleichen, während ich nur mit dem unbehandelten, gebrauchten vergleiche. Und mit dem liege ich dann gleichauf.

Wie dem auch sei: Ich werde das Thema jetzt wohl erstmal ruhen lassen. Bei mir ist der limitierende Faktor derzeit noch nicht die Qualität des Gummis (10%?), sondern es sind die Sauberkeit des Bandes (60%?) und die Störgeräusche aus dem Antrieb (30%?). Wenn man - so wie die meisten - an diesen beiden Hauptfaktoren nichts oder nur wenig ändern kann, dann scheint mir der gedruckte Gummi genauso gut wie ein gut erhaltenes Original. Der Vorteil der Umrüstung auf gedruckte Gummis hat dann lediglich zwei Punkte, die dafür sprechen könnten:
- Man kann Ersatz für ganz schlecht erhaltene Gummis produzieren.
- Man kann durch fein abgestufte Variation des Durchmessers recht einfach und genau die Laufgeschwindigkeit des Bandes korrigieren.

Schöne Grüße
Markus
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#37
Meine Kassette war auch keine gereinigte, aber eine sehr gut erhaltene. Ich denke es spielen sehr viele Faktoren bei dieser Problematik mit. Manche verstärken sich, manche schwächen sich ab. Wir hören immer nur das Endergebnis einer langen Kette ineinander verschachtelter Umstände. Von der gedruckten Gummierung hatte ich 0,1-0,2mm abgeschliffen. Genau kann man das nicht sagen, weil die ungeschliffene Gummierung ja nicht wirklich rund läuft. Ich schleife dann eben bis ein tadelloses Tragbild vorhanden ist.
Rein von der Tendenz und der Erfahrung aus vielen Versuchen heraus würde ich sagen dass die Ergebnisse umso besser sind je griffiger und je weicher das Material ist. Laut Hersteller haben meine Gummierungen Shore Härte 50 was mir aber eher noch zu hart vorkommt.
Auch bin ich nach wie vor der Meinung dass Silikon sich besser eignet als mein PU-Gummi.
Vermutlich kommen wir da letztlich nicht zu einer eindeutigen Aussage da einfach zu viele Faktoren mitspielen.
Das Video von mir hat mich selbst erschreckt. Ich hätte die Kopftrommel danach auf einem Tefi mit Magnetsystem gegentesten sollen, leider hab ich daran nicht gedacht. Es kann nämlich sehr gut möglich sein dass diese Extremen Störungen nur auf diesem Tefi in Kombination mit diesem Band auftreten. Für mich sind das Störgeräusche wie sie entstehen wenn die Nadel den permanenten Kontakt zur Rille verliert, bzw. zu irgendwelchen Resonanzen angeregt wird und sozusagen in der Rille ein dynamischen Eigenleben entwickelt. Und das kann eben unzählige Gründe haben. Spurwinkel, Auflagekraft, Nadelnachgiebigkeit, Schliff der Nadel, Verrundungsradíus, Leichtgängigkeit der Wippe, eingestelltes Gegengewicht, ect. Das wird man nie zweifelsfrei eruieren können.
Ich bin aber der Meinung wir haben viel erreicht und einige Grundaussagen kann man doch treffen.

- die Problematik der zu hohen Geschwindigkeit ist gelöst, sogar auf zwei verschiedene Mehoden und wir kennen die erforderlichen Parameter. Auf das letzte Quentchen kommt es dabei auch wirklich nicht an.

- durch Abschleifen alter, verhärteter Originalgummierungen kann man nicht nur die Geschwindigkeit korrigieren, sondern die Verhärtung und Versprödung verschwindet praktisch vollständig.

- durch den 3D Druck ist es möglich, mit relativ wenig Aufwand spezifizierte Durchmesser zu erstellen

- es ist nun möglich jeder gemessenen Drehzahl der Kopftrommel einen genauen Durchmesser der Kopftrommel zuzuordnen um die richtige Geschwindigkeit zu erhalten

- die Herstellung der Gummierungen ist sowohl im 3D Druck Verfahren als auch konventionell möglich, wobei hier noch die Möglichkeiten der Formherstellung auf konventionellem Wege als auch im 3D Druck Verfahren zur Auswahl stehen. Was die Kopftrommel betrifft, so sollte damit für jedes Problem die optimale Lösung verfügbar sein.

Die Laufgeräusche der Geräte (nicht der Kassetten) sind durch Überarbeitung der Lager, des Austausches des Reibrads und durch andere Füße fast vollständig zu eliminieren.
Bei den Wickelgeräuschen der Kassetten selbst wird man mit einer relativ großen Streuung leben müssen.

Was mir noch vorschwebt wäre in Miniaturvorverstärker der das Signal der Keramiksysteme auf den Pegel der Kristallsysteme hebt.

Ansonsten bestünde von meiner Seite aus nicht mehr viele Wünsche. Sämtliche Verschleißteile sind nachproduzierbar, das Problem des Farbtons der Gehäuselackierung ist auch befriedigend gelöst. Habe ich was vergessen?

Ich schreibe ja derzeit an einem Kpmpendium für das KC1. Da meine Herstellungsmethoden irgendwann zu den historischen zählen werden, wäre es doch super wenn Markus sich der Thematik "Neuanfertigung von Ersatzteilen" aus der 3D Druck Perspektive annehmen würde.

Geplant ist ja auch noch ein Kompendium über die Bänder. Auch da stünden dann zwei Alternativen für die Reinigung zur Verfügung.

Unter Umständen wird das Tefifon so noch zu einem der am besten dokumentierten Gerät dieser Zeit. Big Grin

Viele Grüße,
Achim
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#38
Achim, das hast Du wieder mal sehr schön zusammengefasst!

Bzgl. Laufgeschwindigkeit habe ich jetzt dann schon noch zwei Sachen offen, die ich noch klären möchte:
- Der finale Abgleich zwischen LP und Tefi-Kassette. Hier warte ich gerade noch auf die Zustellung der LP, dann kann ich hoffentlich die erste Messung machen.
- Die Drehzahlabhängigkeit des Spaltpolmotors von der Spannung. Hier möchte ich heute Abend von meinen Geräten die Kennlinien aufnehmen. Das ganze dient der Klärung der Frage, wie steil die Kennlinie wirklich ist (da gehen die Meinungen auseinander), zur Untermauerung der Aussage, dass die Umstellung von 220 auf 230 Volt nicht der entscheidende Punkt ist, und auch nochmal als Informationsgrundlage, um die Versorgungsspannung als Ausgangspunkt zur Geschwindigkeitsbeeinflussung nutzen zu können. Außerdem sind Kennlinien immer schick und wirken professionell :-)

Bei Deiner Aufzählung ist mir noch was aufgefallen: Wenn die Füße des Gehäuses wirklich einen spürbaren Einfluss haben, dann liegt die Lösung eine Etage höher: Denn die relevanten Schwingungen wurden ja bereits vom Chassis auf das Gehäuse (oder umgekehrt) übertragen. Ein elastisches Element hat Tefi mit den Federn da ja schon eingebaut, was aber meiner laienhaften Meinung nach noch fehlt, ist ein dämpfendes Element. Hier ließe sich bei der Entkopplung sicher noch was rausholen.

Zum Miniaturverstärker, den Du suchst: Wenn ich das richtig sehe, dann muss der ja nur den Pegel minimal anheben? Somit wäre mein Vorverstärker hierfür vollkommen ausreichend: Ich hebe damit ohne Verzerrung bis auf Line-Pegel an. Die Verstärkung ist aber einstellbar - ich hab's für mich auf den Bereich von 1,6 bis 3,4-fach beschränkt, aber man muss nur zwei Widerstände anders bestücken und kann auch andere Wertebereiche haben. Die Stromversorgung kommt von der Wicklung zur Versorgung der Fernbedienung. Schaltplan und 3D-Druckteil für den Einbau siehe hier: https://www.prusaprinters.org/prints/682...-pcb-mount

Das mit dem Kompendium klingt spannend. Und dem Tefi noch ein paar Rätsel zu entlocken und es zukunftssicher für die nächsten Jahrzehnte zu machen habe ich auch noch eine Weile lang vor.

Schöne Grüße
Markus
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#39
Leute, jetzt wird's unerwarteterweise nochmal richtig spannend. Es gibt noch viel zu entdecken bei den KC-1, das sage ich Euch!

Ich habe wie geplant die Spannungs-Kopftrommeldrehzahl-Kennlinien meiner 3 Chassis ermittelt. Hier das Ergebnis:

.png   chassis_kennlinien.png (Größe: 35,79 KB / Downloads: 108)

Erstmal das weniger spannende, weshalb ich die Plots ja haben wollte:

Man sieht gut, dass die Kennlinie im normalen Betriebsbereich sehr flach verläuft. Die einigermaßen gute Toleranz des Spaltpolmotors gegenüber Betriebsspannungsschwankungen ist damit schonmal gezeigt. Wir reden hier von ca. 0,04RPM/V an Abweichung. Das heißt bei einem Volt Spannungsunterschied gegenüber Sollspannung kommt eine Ungenauigkeit gegenüber der Solldrehzahl (ca. 78,31RPM) von lediglich 0,05% dazu. Das finde ich schonmal beeindruckend, wenn man bedenkt, dass hier keinerlei elektronische Regelung im Spiel ist!

Was man im Plot auch gut sieht, ist dass die Kurven ab ca. 170V abwärts ziemlich stark abknicken. Hier verliert der Motor mächtig an Drehmoment. Ich habe mal mit der Hand versucht die Trommel zu bremsen: Ab 190V abwärts merkt man einen deutlichen Verlust an Leistung. Ein selbstständiges Anlaufen ist erst ab min. 165V gegeben.

Insgesamt bedeutet das, dass die Drehzahlkorrektur per Spannungsreduktion nicht zu empfehlen ist. Zumindest dann, wenn die Korrektur so groß ist, wie sie bei den meisten Chassis nötig sein dürfte.

Und jetzt das richtig spannende: Schaut mal wo die grüne Kurve des Chassis Nr. 3 die rote Linie mit der Solldrehzahl schneidet! Bei ziemlich genau 220V! Es gab sie also doch, die KC-1-Tefis mit korrekter Drehzahl! Und das ohne Papst-Motor, sondern mit dem klassischen Tefi-Motor. Na, ist das ein Fund?

Schöne Grüße
Markus

PS: Mist, jetzt habe ich schon wieder den nächsten Forschungsauftrag: Ich muss unbedingt die Chassis vergleichen um herauszufinden, mit welcher Maßnahme die Drehzahl korrigiert wurde.
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#40
Ich habe mal noch ein bisschen näher reingezoomt:

.png   chassis_kennlinien_zoom.png (Größe: 37,96 KB / Downloads: 84)

Die oberen beiden Kurven lassen ja vermuten dass die Serienstreuung innerhalb einer Produktionsvariante vernachlässigbar ist. Demnach gäbe es vielleicht wirklich lediglich zwei Varianten, auf die man sich bei der Restauration und Geschwindigkeitskorrektur reduzieren kann (Das "Ohne-Reibrad-Spezial-Chassis" von Achim jetzt mal ausgenommen):
 - Schnelle Chassis mit ca. 81,58RPM@230VAC, entsprechend 4,0% Abweichung der Bandgeschwindigkeit
 - "bessere" Chassis mit ca. 78,83RPM@230VAC, entsprechend 0,7% Abweichung der Bandgeschwindigkeit

Entsprechend bräuchte man lediglich Kopftrommelgummis für die beiden Durchmesser 44,14mm (Schnelle Chassis) und 45,69mm ("bessere" Cassis). Die Umstellung auf den kleineren Durchmesser ist aber unangenehm, weil dafür weitere Maßnahmen nötig sind, um mit der neuen Position des Tonabnehmers zurechtzukommen.

Schöne Grüße
Markus
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