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RBF-Vortrag Röhrenmessgeräte
#1
Hallo,

für alle Kollegen die nicht zum RBF-Treffen anwesend waren. Meine Word-Presentation in das RBF-Format umzuwandeln hat dann doch xx Stunden gedauert. Allein das einstellen mit den Bildern hat jetzt 3 Stunden gebraucht.

RBF-Vortrag am 14.08.2021 im Museumshof Dessau-Chörau

Alt = Röhrenprüfgeräte / heute moderne µ-prozessor gesteuerte Röhren-Messgeräte

Einleitung

1. Ein Röhrenprüf-Messgerät! Brauch ich so etwas überhaupt? Was erhoffe ich mir davon?
2. Vor-Nachteile alter RPG-Funke und Co sind bekannt
3. Auflistung aktueller moderner µ-Prozessor-gesteuerter RPG
4. Selbstbau RPG, was brauche ich dazu??
5. Alte und neue RPG im Museums-Workshop

1. Ein Röhrenprüf- oder doch besser ein Röhrenmessgerät! Brauch ich so etwas überhaupt? Was erhoffe ich mir davon?

Im Museum haben wir einige hunderte ungeprüfte Röhren!! Bei jeder TV-Radio-Reparatur mussten wir xx Euros für angeblich neue Röhren aus dem Netz bezahlen. Im Herbst 2018 dann der Beginn zum RPG-Projekt. Dazu habe ich xx Tage / Wochen / Monate im Netz die Vor-Nachteile von den alten und modernen µ-prozessor gesteuerten Röhren-Prüfgeräte gelesen. Dann habe ich mir die DVD „Röhrenhistorie, Band 1-7“ von Wolfgang Scharrschmidt geleistet. Dort steht alles über Röhren / Röhrenprüfgeräte drin!! Als Ergebnis stand fest: ein Funke, Neuberger und Co, zu den überteuerten Preisen wird es nicht.

Wir haben im Museum ein Funke W 16 und W 18. Das W 16 wurde erweitert und hat 3 zusätzliche Schalter aber wofür??? Ich müsste die Schaltung aufnehmen, aber in der Zeit habe ich lieber in ein neues µ-prozessor gesteuertes RPG investiert. Das W 18 hat kein Messinstrument und Ersatz ist nicht zu bekommen. Nun stehen die Funkes im Museum wo die gut aufgehoben sind.

2. Vor-Nachteile alter RPG-Funke und Co sind bekannt

Vorteile der alten Röhrenprüfer waren damals die Prüfkarten von Max Funke. Damit war es auch für Laien=Kunden möglich ihre Röhren beim Fachhändler zu prüfen.

Die Nachteile sind bekannt und der damaligen Zeit der Material / Schaltungstechnik geschuldet. Die DC-Anode-G2-Versorgung im Funke ist bis W19 leider nicht regelbar und nur mit Stabi bei 150 V stabilisiert. Selbst bei einer neuen EL84 mit 48 mA bricht der Stabi unter 150 V zusammen!!

2.1 DC-Anode-G2-Versorgung im Funke

.png   G1 negative U.png (Größe: 22,6 KB / Downloads: 1.131)

2.2 Die G1=negative Gitter-Spannung

.png   Steuer Wirkung.png (Größe: 14,61 KB / Downloads: 1.127)

Auch hier bis W19 keine durchgehende frei einstellbare G1-Spannung. Max Funke prüft grundsätzlich bei null Volt G1-Spannung. Mit einem Schalter wird die Steuerwirkung je nach Modell bei -4 V geprüft. Eine Kennlinienaufnahme ist somit auch „händisch“ nicht möglich!!

2.3 Messgenauigkeit dieser alten Geräte

Hinzu kommt ein Verlust der einstig vorhandenen Mess-Ablese-Genauigkeit dieser alten Geräte nach so vielen Jahrzehnten der Verwendung und Lagerung (Stichwort: Nachlassender Magnetismus im Messwerk) nebst Kontaktproblemen bei Umschaltern, Leistungs-Potentiometern und Kontaktproblemen an den Fassungen.

2.4 Reparatur Funke W 20

Aktuell steht bei mir ein W20 mit defektem Anoden-Leistungs-Regler. Der W20 hat stolze xx € von der Bucht gekostet. Eine neues Anoden-Poti mit 2 K-Ohm 75-100W ging für 170 weg!!!!

Weitere Fehler / verbrauchter Stabi / defekter Dreh-Schalter nicht ausgeschlossen. Klar könnte ich dort eine moderne geregelte / stabilisierte DC-U-Anode einbauen. Dann bleibt G1-G2 wo hört man auf. Das wird ein Neuaufbau?? Wegen dem RBF-Treffen erst einmal zeitlich verschoben.

3. Auflistung moderner µ-gesteuerter RPG

Grundsätzlich muss bei den neuen µ-prozessor gesteuerten Röhren-Messgeräten zwischen reine Audio-Röhren-Messer oder den Alleskönner für TV-Radio-Bastlern unterschieden werden. Leider sind die Audio-RPG-Messgeräte in der Überzahl.

3.1 Es gibt aber auch wieder "Neues", fertig / käufliches, Fa. Beck, das RM 1.

Allerdings ist das kein µ-prozessor gesteuerten Röhren-Messgerät, sondern ein reiner statischer Messer mit fest eingestellter Anode / G2 und G1-Spannungen für die angebotenen Röhren. Der Anodenstrom wird in V statt in mA auf einem analogen Zeiger Instrument angezeigt. Anhand der mitgelieferten Tabelle wird der Anodenstrom ermittelt.  

Entstanden, ist das RM 1, lt. Herrn. Beck, mehr aus der "Not" heraus, weil er sich auf die Angabe des Lieferanten, von wegen "gematchte" Röhren, leider nicht mehr verlassen konnte.


.jpg   Beck Gerät.jpg (Größe: 15,03 KB / Downloads: 1.123)

Das RM 1 ist ein unkompliziert zu bedienendes Röhrenprüfgerät, in seiner Konstruktion vielleicht das Einzige seiner Art, das eine schnelle, einfache und präzise Anodenstrommessung (Emissionsprüfung) der gängigsten Treibertrioden (6SL7-GT, ECC81=12AT7, ECC82=12AU7, ECC83=12AX7 und Endpentoden (EL34=6CA7, 6550, KT66, KT88, 5881, 6L6-GC, 6V6-GT, EL84=6BQ5 ermöglicht. Der Röhrenprüfer besticht durch ein betont klassisch gehaltenes Design, primär bestehend aus einem stabilen Buchenholzgehäuse mit einer eloxierten Aluminiumfrontblende. Durch seine kompakten Abmessungen ist er einfach zu transportieren und lässt sich platzsparend verstauen.

Das RM 1 eigentlich nicht ausgelegt für die Zwecke von Radio- und TV-Bastlern, es dient zu einer schnellen, präzisen statischen Messung von nur wenigen, derzeit in HiFi-Audio jedoch häufig benutzten Röhren. Die Zielgruppe des RM 1 ist daher etwas anders gelegen (Fachwerkstätten, Servicetechniker bei Konzerten vor Ort, HiFi-Händler...). Diese wollen sich ohne großen Aufwand einen Überblick über den Zustand der Röhren verschaffen bzw. diese selektieren (z. B. eingemessenes Paar/Quartett von Endpentoden bzw. Leistungstrioden).

Auf Wunsch besteht die Möglichkeit, das Röhrenprüfgerät RM 1 durch eine Sonderanfertigung oder Umrüstung auch für die Messung anderer Röhrentypen auszulegen. Hier kommen schnell mal 900 € zusammen!!

3.2 Oder der Orange VT1000 war auch ein reiner Audio-Prüfer[/

.jpg   Orange VT 1000.jpg (Größe: 15,43 KB / Downloads: 1.092)
Damit sollen sich EL34/6CA7, EL34L, 6L6, 6V6/6V6GTA, KT66, KT77, KT88, 6550, 5881, EL84/6BQ5, ECC81/12AT7, ECC82/12AU7, ECC83/12AX7, ECC99, 12BH7 testen lassen.

Hiermit lassen sich "einfach und schnell" (wie gut und was alles, ist eine andere Frage - zumindest konnte ich noch keine technischen Details finden) die heute gängigsten Röhrentypen messen, aber auch hier wahrscheinlich nur im "Standardarbeitspunkt". [b]Der VT1000 wird nicht mehr angeboten!!


3.3 µ-tracer, ein reiner Kennlinienschreiber der auch messen kann!!

Bei meiner Recherche vor 3 Jahren, ist mir noch dieser Bausatz, aus den Niederlanden aufgefallen.
Er ist bereits von xx RBF-Kollegen mit unterschiedlichen Gehäuse Varianten aufgebaut worden.  Kostet ca.199 Euro bei Überweisung, mit PayPal dann ca.210 €, aber muss bis auf einige wenige SMD-Bauteile komplett selbst zusammengelötet werden. Nicht das ich nicht gerne löten würde oder nicht über eine feine Lötspitze, feines Lot oder einen Halter mit Lupe verfügen würde, aber dieses "feine" Zeugs, auf durchkontaktierten oder gar Multilayer-Platinen, muss ich mir mit 70 nicht unbedingt antun. Wenn da mal ein Bauteil falsch eingelötet ist, das wieder herauszubekommen, ohne die Platine in Mitleidenschaft zu ziehen, ist für mich schon immer ein Akt.

Fertig aufgebaute Platine vom µ-tracer
   

http://www.dos4ever.com/uTracer3/uTracer3_pag0.html

Eine PC-Verbindung ist hier Pflicht, dafür ist es ein "all-in-one" Produkt, also Anoden-G2-Strom Tester und Tracer. Allerdings auch "gepulst", also nicht wie bei den alten Röhrenprüfgeräte, so mit ordentlich "Power", um die Röhre auch unter Realbedingungen testen zu können.

Alles weitere dann im separaten Vortrag vom RBF-Henning (Henning kannst du deinen PP-Vortrag hier im Anschluss  einstellen)??


3.4 Folgender Französischer-Bausatz ist bei mir in die engere Wahl gekommen


.jpg   DuoVac 145.jpg (Größe: 22,74 KB / Downloads: 1.121)

Das Ganze ist ein "Fix-und-Fertigbausatz" für 145 € aus Frankreich (https://www.radioelec.com/), der nur noch ein Gehäuse, ein paar Buchsen und die jeweiligen Sockel und Heizspannungen, für die zu messende Röhre benötigt, um zumindest mal grundlegend mit dem Messen beginnen zu können. Inwieweit man das Ganze dann noch mit Adapterplatten oder Sockelmatrix versieht, kann jeder selbst entscheiden.

Von der gleichen Firma gibt es auch noch eine Platine als "Tracer=Kennlinienschreiber", der zusammen mit einem Computer und Windows, Kennlinien, Steilheit, Verstärkungsfaktor, optimaler gemessener Arbeitspunkt und die gemessenen U-Anode mit I-Anodenstrom von Röhren aufzeichnen kann. Auch die Option Signale am Oszi auszugeben, gibt es.

Hier die ältere Version

.jpg   Tracer alt.jpg (Größe: 20,72 KB / Downloads: 1.117)

und hier die neue USB-Version

.jpg   Tracer neu USB.jpg (Größe: 104,69 KB / Downloads: 1.120)
 
Unten mal eine AL 4 von mir gemessen, mit der Röhrenkennzeichnung von mir als PDF speicherbar!!
   

Und hier die einzelnen Buttons für die Einstellung der Messparameter
   

Hier eine von mir gemessene Triode ECC82 rechtes System:
   

Die Karte benötigt eine AC-Hochspannung 250 bis max. 330V (ist ja bereits mit dem NT im RPG-vorhanden) und eine Betriebsspannung von AC=24V. Für Röhren mit G2/3-Spannung wird ein kleiner DC-DC-Wandler benötigt. Die jeweiligen Sockel für die zu messenden Röhren sind auch bereits in einem RPG vorhanden. Mit einem neu einzubauenden Umschalter wird die Karte an Anode, G2 / G1- an den Tracer geschaltet.


Jetzt habe ich beim Franzosen Anbieter, u.a. auch noch dieses Fertiggerät gefunden, den "DUOVAC", der kann für TV-Radio "alle Röhren" messen. Für weitere Fassungen kann eine Fassungsbox im Deckel eingebaut werden. Dabei sind u.a. Steckbrückenkabel, Adaptersockel (z.B. Oktal auf UX-4, etc.), Beschreibung, Schaltpläne, etc. und 390 – 420 Euro + 20 Euro Versand kostet.


.jpg   Draufsicht DuoVac.jpg (Größe: 19,55 KB / Downloads: 1.118)

Wenn ich jetzt mal in Einzelteilen rechne:

- 145 Euro, die Grundplatine
-   25 Euro, Heizspannungsnetzteil (4/5/6,3V/3A) oder 36 € für 1,2-62V Variante
- 100 Euro, für ein Koffer-Gehäuse (Frontplatte mit Gravierung,)
-   90 Euro, für Kleinteile wie Steckbrückenkabel (bei Reichelt kosten z.B. 25cm lange, 2mm
        Messleitung 3,90 Euro und das x 10, eine gute 2mm Einbaubuchse knapp 2 Euro,
        das Ganze x 16), sonstige Buchsen, Adaptersockel, Schrauben, etc.
-   30 Euro, Versand (bei den unterschiedlichen Händlern)

dann bin ich "überschlagen" schnell mal bei 390 und mehr Euro und ich muss mich um alles kümmern (schauen das die Maße für die Frontplatte passen, die Wartezeiten bei jeder Bestellung und hab dann vielleicht doch noch etwas vergessen, etc.).

Und besser wie das Fertiggerät (zumindest rein optisch), wird es dann auch bei mir nicht werden. Da kann ich mich noch so bemühen. Gut, lernen tut man jetzt dabei nicht so viel, aber man kann auch nicht alles haben.

Vom gleichen Franzosen gibt es auch noch ein größeres (und natürlich teureres) Röhrenprüfgerät, den "PentaVac", was die Röhren im "reellen" (Kontinuos) Lastbetrieb testen kann, aber 850-900 Euro (+Versand) sind schon eine Hausnummer. Aber verglichen mit einem genauso teuren W20 Funke / Neuberger 375 / Russen L3-1 die zukunftsfähigere Wahl!!


.jpg   Draufsicht PentaVac.jpg (Größe: 23,13 KB / Downloads: 1.117)

Der französische Hersteller sagt zumindest, es gäbe keine Messunterschiede, zwischen seinem "DuoVac", der ja "gepulst" arbeitet und dem nochmals teureren "PentaVac" Euro, der u.a. mit "realen" Strömen hantiert.

Weiß ich jetzt eher, welches "Messverfahren" und welches von den o.g. Röhrenprüfgeräten das "Richtigere/Bessere" ist? Deshalb habe ich mir noch zum Vergleich ein traditionelles mit richtiger dauerhafter Strom-Belastung gebaut. Beschreibung unter selbstgebauten RPG.

Der "DuoVac" hat gegenüber dem "µ-tracer" schon mal die "bessere" Heizspannung, da diese nicht auch noch oder besser gesagt, nicht in dem Maße (leider auch ein Schaltnetzteil) gepulst wird. Andererseits scheint die Röhrenheizung ein recht träges Verhalten zu haben, das man durchaus auch gepulst heizen kann, aber scheinbar hat der "µ-tracer" hier dann wieder ein Messproblem, bei so stark gepulster Spannung, dass man wieder korrigieren muss. Ein Labor NT ist sowieso beim "µ-tracer" für Heizspannungen größer 19 V notwendig. Eine UEL 51 braucht 62 V bei 100 mA!!

3.5 Es gibt noch einen weiteren Röhrentester von Tsakiridis den "Daedalos"

.jpg   daedalos red.jpg (Größe: 16,79 KB / Downloads: 1.084)
Quelle "https://www.audioplan.de/tsakiridis/roehrentestgeraet/tsakiridis-daedalos/"

Der ist zwar automatisiert, aber nicht universell für alle Röhren gedacht. Das ist laut Audio-Plan ein reiner Audio-Tester. Hier die Antwort von Audio-Plan:
Hallo Herr König,

der Daedalos erfüllt im Wesentlichen zwei Funktionen. Einerseits kann er ohne Computer einem interessierten Laien oder Hifi-Händler eine Röhre ausmessen. Durch die Röhrenauswahl u. die anschließende Prüfung führt das Gerät den Anwender mittels des Displays u. entsprechender Texte in englischer Sprache. Die Röhre wird in 3 Schritten mit verschiedenen Anodenspannungen getestet, zunächst auf Elektrodenschluss bzw. Fehlstrom und anschließend die Steilheit im entsprechenden Arbeitspunkt ermittelt. Am Ende der Messung kann durch die Messwerte geblättert werden und der Buchwert wird zum Vergleich angezeigt.
Damit ist eine Selektion und Gut--Schlecht Bewertung leicht möglich, ohne tiefer in die Messtechnik einsteigen zu müssen.

Weiterhin kann über die TD Website ein entsprechendes Programm heruntergeladen werden u. Kennlinien mittels Computer ermittelt werden. Dazu verfügt der Daedalos über einen USB-Anschluss, über den auch Programm-Updates geladen werden können.

Ich muss gestehen, dass ich den Experten-Modus (Kennlinien) mangels Zeit noch nicht probiert habe. Besonders gut dokumentiert ist er auch nicht. Er richtet sich also klar an Leute, die wissen, was sie tun.

Der Tester prüft vor allem Audio-Röhren, eine Liste der Röhren finden Sie hier:  https://www.audioplan.de/tsakiridis/roeh...-daedalos/
Folgender Röhren sind messbar!!

ECC83/12AX7, ECC82/12AU7, ECC81/12AT7, ECC88/6DJ8, EL84/6BQ5 (mit Adapter), EL34/6CA7, 6550, KT88, KT120,12AT7, 12AY7, 12AU7, 6DJ8, 12BY7, 6H8C, 6SL7, 6SN7, 6FQ7, 300B,
2A3, 6V6, 6L6, 5687, 5751,5881, KT66, KT77, KT90, KT100, KT150, 6CS7, 6CG7, 6197, 6077, 6C45, 12BZ7, 6H30

Der Daedalos kostet EUR 1600,-- inkl. MWSt..

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Kühn


3.6 Polnischer-Röhren-Messgeräte Bausatz Bericht von RBF-Miroslaw

Ich möchte ein µ-prozessorgesteuertes Röhren-Messgerät vorstellen.

   
   
   
Das Projekt entstand im polnischem Forum

http://www.trioda.com/forum/viewtopic.php?f=25&t=12209.

Realisiert wurde es durch: Tomasz Gumny und Adam Tatuś

Das Projekt basiert auf fertig Programmiertem ATMEGA 16 und fertige, aber unbestückte Leiterplatte, die ich über Ebay gekauft habe. Dort befindet sich komplette Beschreibung, Schaltpläne und Bedienungsanleitung als PDF. Leider nur auf Polnisch, aber mit Hilfe von Miroslaw ins Deutsche übersetzt. Bei Interesse bei mir anfragen!!

Die Funktionen des Gerätes:

Messung von Röhren an typischen und untypischen Arbeitspunkten.
Eingebauter Katalog mit Daten der 97 beliebtesten Röhren.
Möglichkeit das Gerät als unabhängiges Netzteil (Heizspannung, Anodenspannung) zu nutzen,
Messung aller relevanten Spannungen und Ströme an den Elektroden der gemessenen Röhren,
automatische Messung von Grundparametern mit Berechnung von folgenden Parametern:                    
Steigung S [mA / V],                                                                                        
Spannungsverstärkung K [V / V],                                                                                          
Innenwiderstand im Betriebspunkt R [k-Ohm]                                                              
Darstellung der Daten auf dem LCD-Display                                                                                      
Übertragung der Messergebnisse an einen PC über die RS232-Schnittstelle.

Für die Bedienung steht ein Drehcoder <+/ - > und eine Taste < SET/START > zur Verfügung. Alle Einstellungen und Ergebnisse werden auf dem LCD-Display angezeigt. Im Gerät sind 8 Röhren-fassungen für die meistbenutzten Röhren eingebaut. Im Speicher des Prozessor Atmega16 sind Daten von 80 meistbenutzten Röhren und 20 frei programmierbaren Röhren gespeichert.

Auf der Front Platte sind die 8 Röhrenfassungen und Bedienelemente montiert.
Ein Drehcoder für den Auswahl der gespeicherten Röhre und der Taste für Bestätigung der Wahl
und Start der Messung. Dass Gerät ist in der Ausstellung und kann von mir vorgeführt werden.

Die Bedienung ist sehr einfach, z.B. Nr. 27 für EL84 Röhre mit dem Drehcoder auswählen, kurzer Druck auf den linken schwarzen Knopf, die einprogrammierte Aufheizzeit beginnt. Kurz vor dem Ende der Aufheizzeit schaltet das Gerät die Spannungen zu. Nach Messung aller Parameter sind die auf dem Display ablesbar. Wen die Aufheizzeit zu kurz war, kann durch kurzen Druck auf dem schwarzen Knopf die Messung ohne Aufheizzeit sofort starten. Im Fall einer EL 34 habe ich das 4 x hintereinander gemacht. Dann war die EL 34 betriebsbereit!! Für PC-Freunde können diese Werte auch abgespeichert / archiviert werden!!

Für RBF-Kollegen eine echte Alternative!!!!!

Ein Einbau des Franzosen „tracers“ ist natürlich möglich. Wie das geht?? einfach bei mir anfragen

3.6 Michael Türck RPG-Messgerät „Retrotest“


.jpg   Retrotest Uni1.jpg (Größe: 49,66 KB / Downloads: 1.113)
.jpg   Retrotest Nr.2.jpg (Größe: 15,66 KB / Downloads: 1.111)

Das 'S' in der Bezeichnung RPGS1 steht für das angewendete Verfahren der statischen Messung.
Das bedeutet, es wird der Anodengleichstrom gemessen. Die damals bevorzugte Methode der
Auswertung durch eine Skala mit den Angaben > gut / brauchbar / schlecht < wird bewusst nicht übernommen, da ein einzelner Messpunkt auf der Kennlinie einer Elektronenröhre nur bedingt aussagekräftig wäre.
Die notwendigen Heizspannungen werden durch ein Gleichspannungsheizungsmodul erzeugt, da die Netzqualität unter ungünstigen Bedingungen für eine zuverlässige Messung unzureichend sein könnte. Da alle Parameter bei diesem Gerät stufenlos eingestellt werden können, ist es möglich, mehrere Messpunkte der Kennlinie aufzunehmen, bzw. die Kennlinie selbst zu erstellen.
Die Anzeige des Messwertes geschieht zeitgemäß durch eine Digitalanzeige.
Die Leistungsdaten der verwendeten Module (auch für die Lehrmittel) finden Sie unter
Technische Daten
Das RPGD1 ist eine Neuentwicklung. Das 'D' steht dabei für die „Dynamische Messung“ der
Röhreneigenschaften. Ein eingebauter Messoszillator erlaubt das direkte Ablesen von
Verstärkung und/oder Steilheit der Röhre. Für eine genaue Messung wurde dabei ( nach
Barkhausen ) eine kleine Messgröße gewählt. Der Arbeitspunkt wird bei diesem Gerät durch
die Vorgabe des Kathodenstromes festgelegt. Das Heizungsmodul ist identisch mit dem des
RGGS1.

Produkte Preis in €

RT0800 Grundgerät Laborversuche Elektronenröhren Uni1 2130 €
RT0500 Laborversuche Röhrengleichrichter 1185 €
RT0501 Laborversuche Triode I                                 1120 €
RT0502 Laborversuche Triode II                       Sommersemester 2015              
RT0503 Laborversuche Penthode                                         1215 €
RT0504 Laborversuche Multivibrator                                     965 €
RT0810 Spezialhochlastwiderstand für Gleichrichterversuche 645 €

RT0600 Statisches Röhrenprüf / Messgerät RPGS1 2270 €
RT0700 Dynamisches Röhrenprüf / Messgerät RPGD1 2490 €

Versandkosten:

Eine Einführung / Demonstration des Gerätes vor Ort kann vereinbart werden Anfrage
Deutschland UPS versichert 35 €
Ausland und EU versichertes Paket

3.8 USA Röhren-Messgerät Amplitrex AT100

.png   Amplitrex Draufsicht.png (Größe: 317,05 KB / Downloads: 1.102)
.png   Amplitrex nur Display.png (Größe: 322,67 KB / Downloads: 1.104)
Der AT1000 hat fest vergebene Röhrendaten-Speicherplätze. Das Manual ist in Englisch, aber wer sich damit beschäftigt kann dann auch die Speicherplätze neu belegen.

Demnach testen bekannte Röhrenverkäufer ihre Röhren u.a. mit einem Amplitrex AT1000, inwieweit dieses Röhrenmessgerät allerdings bei der QC bzw. im Matching-Prozess beteiligt ist, bleibt offen. Leider braucht er pro Röhre 1-3 Minuten zum Vorheizen der Röhre und es kann immer nur eine Röhre vorgeheizt werden. Der Anschließende Test dauert 20 sek. Pro normale Röhre dürfte damit etwa 90 sek. vergehen (Umstecken etc.). Für eine EL34 reicht die 1 Min. nicht aus. Die EL34 muss somit 4 x vorgeheizt werden, damit belastbare / sichere Messergebnisse erscheinen!!
Das dürfte ein Matching sehr zeitintensiv machen. Interessant ist auch das das AT1000 einen Kennlinienschreiber besitzt. Theoretisch könnte man also auch die Kennlinie am PC-protokollieren. Interessant ist die Funktion „Gas“. Hier wird das Restgas angeben!! Youtuber D-lab Electronics stellt das Messgerät auf seinem Kanal auch einmal vor: Der Preis soll wohl bei 2300 Dollar + Zoll iegen!!!!!!
Der Amplitrex wurde auch zur Röhren-Qualitätskontrolle bei BTB-Elektronik verwendet

3.9 Kennlinienschreiber für Röhren Eigenbau Roland Fuchs

.jpg   RPG R.Fuchs.jpg (Größe: 29,4 KB / Downloads: 1.107)
Im GFGF wurde In 3 Berichten, der selbstgebaute Kennlinienschreiber komplett vorgestellt.
Das sind 16 M-bits die hier den Rahmen sprengen!! Ich kenne Herr Fuchs und habe seine Daten!! Wer Interesse hat kann mich ansprechen / per Mail anschreiben. Weiterhin habe das alles ausgedruckt und der Baubericht vom Roland liegt als Mappe bei den RPG-Messgeräten.
Über 7 Jahre hat Roland daran gebaut und selbst die Programme geschrieben!! Es ist faktisch ein „RoeTest“ mit xxx Kennlinien-Funktionen aber nicht als Bausatz erhältlich!! Bei Interesse kann ich die 3 Berichte vom GFGF zusenden.
Im Moment ist er in der „Bucht“ für 2000 € zuhaben!!

3.10 "RoeTest" von Helmut Weigl
Und zum Schluss der Porsche:
Dann gib es da etwas nicht Kommerzielles, den "RoeTest" von Helmut Weigl

   

Der Bausatz hat mittlerweile recht professionelle Ausmaße angenommen, (allerdings hat er auch schon einen stolzen Preis) und für die meisten, wie auch für mich, RBF-Kollegen sicher schon eine Hausnummer zu groß sein dürfte (Aufwand und Nutzen). Auf der Seite (http://www.roehrentest.de/) sind inzwischen weltweit aufgebaute Fertiggeräte zusehen. Der RoeTest kann alle Röhren mit Kennlinien messen. Dazu gibt es eine Röhren-Datenbank, in der sich alle RoeTest-Geräte auf der Welt einlocken können. Ein RoeTest lässt keine Wünsche offen!! Eigentümer berichten von 50-100 Stunden Aufbauzeit. Dazu der Materialpreis von 1000 bis ??, hier schwanken die Angaben. Ein komplett aufgebauter "RoeTest" wird gerade in der Bucht für ca. 3000 € angeboten!!!

Schlussbetrachtung 3.1 bis 3.10

Andererseits sind mir der Beck-RM1 oder Orange VT1000 dann doch wieder "zu einfach". Die "Optionen" beim RM1 haben ihre Grenzen und der VT1000 bietet so etwas gleich gar nicht an. Mal einen anderen Arbeitspunkt einzustellen, als den standardmäßigen, wäre vielleicht auch mal interessant, um so evtl. "händisch" eine Kennlinienschar aufzeichnen zu können, den Innenwiderstand oder die Steilheit zu berechnen (wahrscheinlich nur der Neugierde halber). Vielleicht auch etwas mehr Spielraum, was Sockel und Röhren angeht, z.B. habe ich Loktalröhren wie die C3g, Magnoval, wie die E55L, EL5070 oder EZ40 mit Rimlock-Sockel. Zumindest eine Steckfeld-Matrix, von wo aus ich "frei" einen Sockel anschließen könnte. Oder was ist, wenn ich eine Röhre mit Anodenkappe habe? oder wie sieht es mit dem Prüfen von Gleichrichter- oder Anzeigeröhren aus?

Die "alten" RPG-Prüfgeräte werden oft überteuert in der Bucht gehandelt. Zustand und Funktion nicht immer ersichtlich und wenn es funktioniert, dann sollen die Messergebnisse manchmal dennoch fragwürdig sein, weil es scheinbar auch früher schon unterschiedliche Ansichten über die Messverfahren gab bzw. sich erst entwickelt haben. Ersatzteile wie Drehmessinstrumente mit (Zinkfraß), Drehschalter, Trafos, Röhrenfassungen oder verbaute Röhren (Quecksilbergleichrichter, Stabilisator Röhren), sind langsam schwierig zu bekommen. Reparaturen sind möglich, aber auch teuer=Zeitaufwendig, u.a. weil sich schon einige, um Schaltbilder und Restaurationen / Reparaturanleitungen bemüht haben.

Ergebnis:

Für den TV-Radio-Bastler bleibt eigentlich nur der µ-tracer, der Franzosen-Bausatz mit oder ohne Kennlinienschreiber, der recht preiswerte Miroslaw Polen-Bausatz und der komplette Selbstbau übrig.


4. Selbstbau RPG, was brauche ich dazu??

Röhren-Prüf oder besser Röhren-Messgeräte sind eigentlich nicht viel mehr als eine sinnvolle Ansammlung von Netzteilen mit früher alten Analogen / jetzt neuen digitalen Spannungs- und Stromanzeigen, dazu Röhrenfassungen und eine Röhren-Fassung-Zuordnungsmatrix.

4.1 Warum Selbstbau und Modulbauweise?

Gebraucht erhältliche Röhrenprüfgeräte sind sehr teuer und auch in einem „dem Alter entsprechenden“ fraglichen Zustand. Spezial-Dreh-Schalter und andere Teile (Stabis) sind oft abgenutzt oder verbraucht. Der Aufbau ist nicht mehr zeitgemäß oder gar unsicher. Für viele Prüfer sind besondere Einstelltabellen nötig, die oft nicht vorhanden sind.

Viele Schaltungsdetails alter Röhrenprüfers sind heute einfacher und besser umzusetzen: Keine Bereichsumschaltungen für die alten analogen Messinstrumente, da Digitalvolt- oder Milliamperemeter den gesamten Bereich überdecken können. Bessere und leistungsfähigere Netzteile durch Einsatz von Halbleitern / DC-DC-Wandlern. Somit ideale Prüfbedingungen nach Röhrenherstellerangaben.
Selbstbau verschafft eine bessere Übersicht über die Funktionen. Der Aufbau kann in Etappen erfolgen. Die Einheiten sind überschaubar.

4.2 Grundprinzip eines guten RPG, Funke ab W20 / Neuberger 370 usw.

.png   4 Instrumente.png (Größe: 18,89 KB / Downloads: 1.107)
Die Heizung ist hier mal nicht dargestellt. Ua / Ug2 und Ug1 sind geregelt / stabilisiert und somit sind die Herstellerdaten frei einstellbar. Für größere Röhren EL34 kann auch noch ein Strommesser in die U-g2 eingeschleift werden. Wenn für die Heizung noch ein U / I-Instrument eingeplant wird, sind es dann 7 Instrumente für ein gutes RPG!!

Diese 7 Instrumente wollte ich durch 3 preiswerte, kombinierte U/I-Panelmeter und eins nur für die negative G1-U ersetzen. Schaltungstechnisch, mit Hilfe von Reflex-Kalle, kein Problem. Die Besonderheit ist, dass die Chinesen Panelmeter in der Minusseite den Strom messen. In der Zeichnung oben wird aber traditionell in der Plus-Seite gemessen!! Alles mit den kombinierte U/I-Panelmeter aufgebaut und xx Tage gemessen und verglichen. Ergebnis: die Genauigkeit ist im 1 mA-Bereich bei ECC83 bis zu über 100 mA für die El 34 mit meinen neu gekauften 999 mA/500V I/U-Panelmetern nicht zu erreichen. Deshalb die Zwischenlösung mit den 2 DMM im Heathkit-Labor-Netzgerät weiter unten. Ich suche weiter: ideal wäre ein Panelmeter mit nur 10 mA, das sich dann im Überlauf auf 150 mA erweitert. Wird es preiswert nicht geben, aber mit Shunt und umschaltbar wäre es eine Variante??

4.3 Die einzelnen Module des Selbstbaugerätes:

Überblick der Baugruppen / Module

• Heizungsnetzteil regelbar DC-1,2 bis 62 V, Input kann über DC-DC Wandler oder auch komplett als 230V Schaltnetzteil=Labor NT realisiert werden
• Netzteil für negative Gitter 1-Elektrodenspannungen
• Netzteil für positive Anoden / Schirmgitter-Elektrodenspannungen, fertige China-Module
• Netzteil für Wechselspannungen für Gleichrichterprüfung, Trafo ist meistens im RPG vorhanden
• Tracer für die Kennlinie / Steilheit / Innenwiderstand / Arbeitspunkt / Anoden-Strommessung
• Umschalter Tracer=Kennlinie / Röhren Messen als Statische Messung über Display oder Panelmeter
• Röhren-Fassung-Zuordnungsmatrix

4.4 RPG-Versuchsaufbau auf Platte

Vor ca. 2 Jahren habe ich mir zum Vergleich zur „gepulsten“ Messung, auch ein reines statisches RPG auf Platte aufgebaut. Mit vorhandenem Netz Trafo für die U-Anode / G2 als DC-DC-Modul 45-450V, G1 aus vorhandenen DC 24V Module abgezweigt. Als Röhren-Heizung habe ich aktuell ein China Labor NT 0-60V / 5 A eingebaut. Eine kleine Röhren-Matrix und aktuell nur 3 x China Panelmeter zur Anzeige der Messwerte. Alles zusammen habe ich in 12 Std / 2 Tage vorm RBF-Treffen zusammengelötet!!
Hier ein Bild dazu:  
   
   
Alles weitere dann „Live“ in der Ausstellung. Ein kompletter Bericht wird hier zu aufwendig, kommt aber später ins RBF!!!!

4.5 RPG komplett mit Heathkit-Labor-Netzgerät

Eine gerade von mir fertiggestellte RPG-Variante, ist ein ehemaliges Heathkit-Labor-Netzgerät IP32. Das Labor-Netzgerät war bereits fertig und funktionstüchtig aufgebaut. Die Kondi-Kur war bereits durch meinen Vorgänger erledigt worden. Das geringe Gewicht (nur 5,8 Kg) und die technischen Parameter DC=0-400 V bei über 120 mA geregelt / Stabilisiert / G1=0-100V war der Grund, zum Umbau auf ein komplettes RPG.

Modulbauweise ausfolgenden Gründen: Einige Elemente (Trafos, Fassungen, passive Bauteile) stehen oft schon in der Bastlerwerkstatt, es muss nur noch ergänzt werden. Dafür benutze ich fertige, sehr preiswerte DC-DC-Module (ca. 6 € mit Versand) und 4 neue digital-Panelmeter aus China. Die 4 neuen digital-Panelmeter müssen galvanisch getrennt mit einer Arbeitsspannung versorgt werden. Als Grundlage nehme ich die vorhandene AC 6,3 V und 4 x Bausatz-Platinen mit Grätz-Gleichrichtung Siebung für 0,22 €! Somit leuchten schon einmal alle 4 Panelmeter. Der gelbe Messdraht wird dann an die entsprechende Spannung angeschlossen. Ok, bei G1 negativ ist das nicht so einfach, aber mit dem richtigen Panelmeter auch als Minus darstellbar!!
Insgesamt mussten 4 neue digital-Panelmeter und weitere Bauteile / Module eingebaut werden.
   
Die bunten Chinesen Panelmeter sind von mir, die neuen Regler / Schalter auch, die farbigen Messbuchsen habe ich eingesetzt. Wegen der Verwechselungs-Gefahr hat jede Farbe bei mir eine feste Zuordnung zur Funktion / Spannung. Eingesetzt in der Röhren-Matrix oben, ist eine EL 34, auf dem DMM rechts unten den Anodenstrom=79,50 mA, darüber der G2=Schirmgitterstrom=12,5 mA.

Frontplatte Beschreibung:

Ganz links wird die negative 0-49V G1-U angezeigt. Die 6,2V / 1,55 A stehen für die Heizung, darunter der Regler dazu. Oberhalb der gelben Heizungsbuchse ist der Heizungs-Umschalter von 1,2-13V und 13-62V. Die 237 V sind die anliegende Netzspannung=Betriebsanzeige, rechts daneben das G2-Modul, mit Regler und G2-U-Anzeige. Ganz rechts das vorhandene alte analoge Instrument, wegen der besseren Anzeige noch in digital und der Anodenspannungs-Regler.
   
Oben habe ich eine Röhren-Fassung-Zuordnungsmatrix aufgebaut. Somit lassen sich die wichtigsten Röhren messen. Links ist noch Platz für 2 Fassungen. Die habe ich nicht mehr geschafft einzubauen!!!
Die eingesetzten Chinesen liegen in der Genauigkeit noch knapp daneben. Die Kalibrierung mit 2 mm Schraubenzieher kein Problem. Das ist der Feinschliff und kommt noch!!
Der Aufbau ist so erfolgt, dass noch Reserven für die Bauteile des Franzosen „Tracers“ Platz finden. Der Einbau muss bis nach dem RBF-Treffen warten
Ein Kompletter Bericht zum Umbau wird hier im RBF-Treffen zu aufwendig, wird aber im RBF erscheinen!!
Auf "http://www.jogis-roehrenbude.de/Roe-Pruefer.htm" kann man sich einen guten Überblick über alle möglichen selbstgebauten Geräte verschaffen.

Punkt 5 mit den xx RPG-Geräten habe ich im Musemshof live vorgestellt. Für die RBF-Kollegen die nicht dabei waren, kommt noch eine Beschreibung dazu.

VG Dieter aktuell der RPG-Mann[/b]
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#2
Danke Dieter,

hier kann man sich Alles , was man darüber zum Treffen erfahren hat, nochmal richtig auf der Zunge zergehen lassen.

Ja, solche Beiträge machen ordentlich Arbeit. Wer nur liest , kann das garnicht einschätzen.

Eigentlich hätte dein Vortrag gefilmt werden müssen, um ihn auch bei euch im Museum jederzeit zeigen zu können.

Viele Grüße
Bernd
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#3
Hallo Freunde
Ja, da kann ich mich Bernd nur anschliessen. Schon die Live-Präsentation war eine Augenweide und ein Hörgenuß. Wie du das alles Vorgetragen hast war schon grosse Klasse. Kurzweilig und es kam auch schon mal eine Poente.

Dieser Bericht ist jedenfalls wieder großes Kino, Danke Dieter.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#4
Hallo Zusammen,

ich habe hier ein Video von einem GFGF Beitrag von 2012

Thema:
Konstruktionsgeschichte der Röhrenprüfgeräte von 1930 bis in die 60er Jahre

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Gruß Matthias

Wer mißt, mißt Mist
Die letzten Worte des Radiobastlers: Wofür ist denn dieser Draht?
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#5
Hallo,

die Live-Präsentation war schon sehr interessant und lehrreich,
natürlich kann man sich nicht alles merken.
Das macht auch nichts, denn mit diesem Thread haben wir ein richtiges Nachschlagewerk.

Vielen Dank...

Viele Grüße,
Rolf
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#6
Eine schöne Präsentation gut zum nachlesen. Merken kann man das sich eh nicht alles.
Im Übrigen habe ich mein Mini RPG Eigenbau genau wie das Bild bei 4.2 aufgebaut.
Und das gute daran, es ist völlig ausreichend in der Genauigkeit. Henning und Dieter haben
anhand von Prüflingen das auch noch bestätigen können.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#7
(18.08.2021, 22:54)Antennenking schrieb: ...
Diese 7 Instrumente wollte ich durch 3 preiswerte, kombinierte U/I-Panelmeter und eins nur für die negative G1-U ersetzen. Schaltungstechnisch, mit Hilfe von Reflex-Kalle, kein Problem. Die Besonderheit ist, dass die Chinesen Panelmeter in der Minusseite den Strom messen. In der Zeichnung oben wird aber traditionell in der Plus-Seite gemessen!! Alles mit den kombinierte U/I-Panelmeter aufgebaut und xx Tage gemessen und verglichen. Ergebnis: die Genauigkeit ist im 1 mA-Bereich bei ECC83 bis zu über 100 mA für die El 34 mit meinen neu gekauften 999 mA/500V I/U-Panelmetern nicht zu erreichen. Deshalb die Zwischenlösung mit den 2 DMM im Heathkit-Labor-Netzgerät weiter unten. Ich suche weiter: ideal wäre ein Panelmeter mit nur 10 mA, das sich dann im Überlauf auf 150 mA erweitert. Wird es preiswert nicht geben, aber mit Shunt und umschaltbar wäre es eine Variante??
...

Umschaltbarer Shunt-Messwiderstand ist durchaus möglich. 10-facher Widerstand ergibt 10-fache Messspannung, was dann 1/10-tel max. anzeigbarem Strom entspricht usw.
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#8
Hallo Sabafon,

danke für den Hinweis. Ich habe sehr gute Kontakte zum GFGF. Den Film von den PRG-Prüfern kenne ich und da sind viele RPG dabei. Der Film ist sehr lehrreich und bringt gute Infos zum den RPG-Prüfern rüber. Weltweit gibt er wahrscheinlich xx tausende. Die USA / Frankreich / Deutschland / Tschechoslowakei / Russdland usw. haben hier gute RPG’s gebaut.  

@ Frank: danke für den Hinweis zu deinen RPG-Selbstbau-Prüfer.

Genau deshalb suche ich Bilder von der rechten Seite des Saales. Ich habe auch deinen RPG-Selbstbau-Prüfer mit der fehlerhaften digi-Cam Einstellung abgelichtet. Leider nichts zu verwerten.

Zu den Messwerten: gemessen wurde eine EL 84 auf dem µ-tracer mit 36 mA, Miroslaw Polen-Bausatz mit 38 mA, mein Franzosen Bausatz mit 37,5 mA und Frank RPG-Selbstbau-Prüfer mit 38 mA (da bin ich mir nicht mehr so sicher??)

Gemessen wurde laut Hersteller-Vorgaben!! Das ist nur eine Momentaufnahme auf der G1-Kennlinie mit -7,3 V. Für einen Vergleich der RPG-Geräte müsste auch im 1 mA für eine ECC83 / EL34 bis über 100 mA Bereich gemessen werden. Dann alle Werte auf Kurven dargestellt. Somit kann dann die Dynamik von 1-100 mA verglichen werden. Dazu hatten wir keine Zeit, war auch nicht vorgesehen!!

Aber trotzdem, dein RPG-Selbstbau-Prüfer mit 5 analogen Messinstrumente lag im 36 mA Bereich, mit den „modernen“ fasst gleich!!!

Genau das wollte ich rüberbringen. Selbstbau ist eine echte Alternative kostet nur wenige Euros gegenüber den völlig überteuerten RPG’s aus der Bucht!!

Ich werde noch dazu einiges zu den RPG-Modellen / Versuchs-Aufbauten auf Platte schreiben.

Im Moment bin immer noch beim Wegräumen. Ich habe ca, 10 Tage die Ausstellung aufgebaut. Dabei hatte ich Hilfe von unseren Haus-Handwerker Tobias. Es mussten die Aufbauten für die Messgeräte hergestellt werden. Alles abbauen hat jetzt 3 Tage gedauert. Nun stehen noch xx Geräte in meiner Garage und warten das sie einsortiert werden.

Wenn ich halbwegs wieder Ordnung habe, berichte ich weiter.

VG Dieter der Antennenmann
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#9
Hallo Dieter,
vielen Dank für diesen sehr interessanten Bericht.
Da steckt schon allerhand Fachwissen und eine Menge Recherche drinnen
(von der Berichtsausarbeitung noch gar nicht geredet).

Man sollte solche Berichte und Tutorials (wie z.B. der Oszilloskop-Kurs von Werner, die Programmierkurse von Bernhard usw)
in einen eigenen Bereich im Forum verlinken, ansonsten verschwinden diese immer wieder benötigten Hilfen für Einsteiger
und alte Hasen im riesigen Datenschatz des RBF und müssen bei Bedarf aufwendig gesucht werden)

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#10
Hallo Antennenmann Dieter,

ein schöne Zusammenstellung!  Thumbs_up  Sie zeigt was es auch außerhalb der "überteuerten vorhandenen Röhrenprüfgeräte älteren Baujahres" gibt. Und das ist auch wichtig das mal zu zeigen. Der Bestand an alten Röhrenprüfern der gehobenen Klasse - also Röhrenprüf (also Fadendurchgang, Kurzschluss der Elektroden) und Messgerät (also Anzeige der Gitter- und Anodenspannungen, Anodenstrom im Arbeitspunkt, Gitterströme, nebst Einschleifmöglichkeit von Instrumenten und Einsatzmöglichkeit zum regenerieren) ist nunmal nicht so hoch wie bei den einfacheren Ladenprüfgeräten, die nur Fadendurchgang, Elektrodenunterbrechungen und Kurzschlüsse, die Leistung bzw. den erreichbaren Strom durch die Röhre messen. Also man muss sich stets überlegen was man machen will und danach was passendes kaufen/ Bausatz zusammenbauen. Für nur ein paar Röhrentypen, wenn man z.B. nur gelegentlich Verstärker bauen will, lohnen auch moderne große (teure) Prüfer kaum. Da habe ich mir schon Einzelaufbauten mit Netzteilen gemacht.
Kritisch wird es aber mit der Schwingneigung je steiler die zu testenden Röhren sind. Da muss der Aufbau HF-mäßig sauber, kurz und verdrosselt sein. Ferritringe- oder Perlen um die Fassungsanschlüsse sind Pflicht! Sonst gibt es u. U. unkontrollierte Schwingneigungen, die man nicht sofort bemerkt.
Bei modernen Prüfern mit µP-Steuerung und PC-Schnittstelle kann man schön Grafiken abspeichern, beschriften und ausdrucken.
Nach dem Erscheinen und stetigen Verbesserung von Helmut Weigls RöhTest 2015 lies der Preisauftrieb bei Neuberger's RPM 370 und Funke's W20 freilich deutlich nach.
Aber ein großes RPM 370/1 mit den besseren Einstellpoti, kostete auch vor der Ebayzeit Ende der 1980er gut 500-750DM.
Anbei mal ein Bild meines RPM 370/1 Baujahr 1961. Ein großes stattliches Gerät. Damals glaube ich für ~1500.- DM zu haben (50er Jahre).

Alte RPM müssen natürlich immer erstmal aufgearbeitet (restauriert) werden, bevor sie wieder einigermaßen stabil zu benutzen sind. Manche Teile wie der Kreuzschinenverteiler/Steckfeld können über Gebühr verschlissen sein. Dann wird Ersatz - außer vom Zweitgerät -unmöglich. Die meist verwendeten Drahtpotis sind auch immer wieder am oxidieren und müssen viel gereinigt und konserviert werden, sonst sind die Einstellungen mühsam und nicht stabil.
Deshalb würde ich auch eher zu neuen moderneren Geräten eine Empfehlung aussprechen.

Gruss
Detlef
(Debo)

   

   
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#11
Hallo, Zusammen,
ich bereite gerade noch die Übertragung meines Vortrages über den μTracer vor, den ich beim Treffen gehalten habe. Da das alles umformatiert werden und mit weiteren Kommentaren versehen werden muß, um verständlich zu sein, bitte ich da noch um etwas Geduld.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#12
Hier der Text meines Vortrages zum µTracer ( leider visuell nicht so schön, wie ich das gerne gehabt hätte, ich übe noch)

Der µTracer

Ein Kennlinienschreiber speziell für Röhren
Entwickelt von Ronald Dekker, NL
https://www.dos4ever.com/uTracer3/uTracer3_pag0.html

Henning Oelkers ©2021
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.jpg   Übersicht.jpg (Größe: 70,48 KB / Downloads: 623)

Kurzübersicht: Was ist und kann das „Ding“

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.jpg   Kurzübersicht.jpg (Größe: 54,08 KB / Downloads: 621)

• - Elektronik zur Prüfung und Kennlinienaufnahme von Röhren
• - Versorgung aus einem üblichen Laptopnetzteil (18…22 Volt)
• - Software auf beliebigem PC ab Windows XP
• - Prüfparameter müssen nur einmal je Röhrentype angelegt werden, und können danach einfach erneut aufgerufen werden.
• - Kalibrierbar, dadurch hohe Genauigkeit
• - von kleinen bis großen Röhren alles meßbar ( EC92 – EL34 und mehr). Auch magische Augen prüfbar (auch Leuchtkraft visuell)
• - auch Spezialröhren wie ELL80, ECLL800 einwandfrei prüfbar!

Was ist Bestandteil des Bausatzes / Kosten

• entwickelt von Ronald Dekker, Niederlande.
• Enthält die Leiterplatte und alle Bauteile, SMD ist bereits bestückt
• wird als Bausatz geliefert, ca 200€, bei PayPal 220€
• Die Bauanleitung ist die beste, die ich je gesehen habe!
• Aufbau in kleinen Schritten mit jeweiliger Funktionsprüfung.
• Weltweit bereits mehr als 1600 Geräte in Betrieb.
• Fassungen, Laptopnetzteil und Gehäuse ist nicht enthalten, und kann nach eigenem Ermessen gestaltet werden.


Die technischen Parameter

• Anodenspannung bis 400V / 200mA.
• Schirmgitterspannung eigenständig, identisch, ebenfalls bis 400 / 200mA,  auch bei Doppeltrioden als 2. Anodenspannung nutzbar
( 2 Triodensysteme gleichzeitig messbar ).
• Pulsmessung, daher kann auch oberhalb der Verlustleistungsgrenze der Röhre gemessen werden, ohne die Röhre thermisch zu überlasten.
• Interne Heizspannungsversorgung bis ca 19V verwendbar, jedoch PWM System, deshalb für AD1, EL34 etc nicht gut geeignet, bis EL84 jedoch problemlos, und P/U-Röhren bis 19Volt.




Ansicht eines Beispielgerätes

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.jpg   Beispiel1.jpg (Größe: 41,62 KB / Downloads: 621)

Noch ein Beispiel

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.jpg   Beispiel2.jpg (Größe: 33,62 KB / Downloads: 620)


Was messen und prüfen wir?

• Kennlinien: Steuerfähigkeit, Innenwiderstand, Kurvenformen, und Parameter außerhalb der höchstzulässigen Werte ohne thermische Überlastung der Röhre
• Magische Augen: Steuerfähigkeit, visuelle Helligkeit und Schattenbildung
• Schnelltest: % der Nennstromes für Anode und Schirmgitter

Und woher kommen die Daten?

• Röhrendatenbücher, Taschentabellen
• Internet: Frank‘s electron Tube Data sheets
https://frank.pocnet.net/
• Datenbank des Roetest von Helmut Weigl( nur für prüivate Zwecke! )
http://www.roehrentest.de/Software.html
• Daten aus Schaltplanangaben abgelesen/errechnet

Schnelltest am Beispiel einer ECC82

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.jpg   Schnelltest.jpg (Größe: 60,51 KB / Downloads: 620)

Vergleich der Diagramme von µTracer und Datenbuch am Beispiel

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.jpg   Diagramme.jpg (Größe: 89,2 KB / Downloads: 621)

Meine Erfahrungen im Laufe der Jahre

• Fertigstellung des Bausatzes 09/2012
• Fertigstellung des Gehäuses 04/2013, seitdem nur minimal verändert
• Laptop war ein Pentium 3 mit 256kB !! und Win XP der sich als völlig ausreichend erwies. Wurde später nach Defekt ersetzt.
• Die Matrix mit 4mm Buchsen/Steckern hat sich bewährt.
• Das Gehäuse ist nur mäßig stabil, aber das Provisorium hält bekanntlich immer lange.
• Die Heizspannungen müssen einmalig angepasst werden, was jedoch einfach möglich ist.
• Ich hatte einen überzähligen uralten Laptop nur für meinen µTracer vorgesehen, und das Netzteil dafür in mein Gehäuse mit eingesetzt. Das hat sich bis heute bewährt.
• Ich habe bisher alle Arten von Rundfunkröhren bis hin zu ECLL800, EL34, Magische Augen etc. geprüft, und stets plausible einwandfreie Meßergebnisse bekommen.
• Vor Jahren wurde im Dampfradioforum ein Vergleichstest von Röhrenprüf- und Meßgeräten gemacht. Dafür wurde ein zusammengestellter Satz von Röhren quer durch die Republik geschickt, und mit verschiedenen Geräten gemessen. Der µTracer fand sich in derselben Klasse wie das Roetest, Neuberger 370, Funke W20, das L3-3 und Avo MK4, während Funke W19 und fast alle anderen mehr oder weniger große Abweichungen zeigten.


Ich hoffe, das ist einigermaßen auch für alle Interessierten verständlich, die nicht dabei waren. Fragen bitte per P/N, die werde ich dann gesammelt beantworten.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#13
Riesen Danke und Kompliment für eure Mühe.

Ich schließ mich Detlef an, hier bei mir wird grad dasselbe Gerät wie er es hat aufgearbeitet und betriebsfertig gemacht.
Es wird mich nicht daran hindern auch noch in ein neumodisches zu investieren, aber eins nach dem anderen, so is das :-)

Noch ein par Gedanken dazu:

Ich halte auch den Tek 130 "LC Meter" für ein Röhrenmessgerät da er darauf spezialisiert ist die Kapazitäten der Röhrengitter untereinander zu messen.

Ich wage es, Röhrentester zu kategorisieren.
Es gibt Geräte die dafür gedacht sind auf die Schnelle eine Beurteilung durchzuführen deren Ergebnis so aussieht:
"gut" / "brauchbar" / (RIP), ebay-matching ( sind siich die beiden baugleichen Systeme in etwa ähnlich wird behauptet es sei ein ausgemessenes Paar, natürlich ohne Vergleichsdaten)
Die Toleranzen von Vergleichern dürfen so großzügig sein daß das gesteckte Ziel noch erreicht wird.

Es gibt Geräte die dafür gebaut sind, genaue Messwerte zu ermitteln. Für Entwickler sind sie die richtige Wahl.
Hier werden genaue Messwerte realisiert. Für eine Nachweisführung sollte so ein Teil aber sorfältig kalibiert und ggf. justiert worden sein sonst misst es Mist.
( Das wird gern umgangen indem man mehrere DMM einschleift. )
Das lässt diese hochinteressante Frage aufkommen:

Referenzen ?
Referenz-Röhren mit belegt richtigen Daten?
was gibts denn da so alles ?

Röhrenprüfer sind für den Bastler ein immenser Kostenfaktor, für viele von uns macht es einfach keinen Sinn soetwas anzuschaffen.
Es wäre daher eine tolle Sache wenn ihr im Forum eine Gemeinschaft etabliert die den anderen ihre Röhren prüfen kann, am besten in Form einer Karte, wer ist wo.
Da kann man dann mit seinem Schuhkarton unter dem Arm die nötige Hilfe finden :-) Ich wär auf jeden Fall dabei.

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#14
Guten Morgen RPG-Interessierte,

zuerst einmal danke an alle, die hier bereits geschrieben haben.
@ danke Henning für deinen µ-tracer Beitrag.

@ Martin, eine Aktion „Prüfröhren“ im Schuhkarton zu versenden hat es schon mit Henning vor xx Jahren gegeben. Henning sind die noch vorhanden?? Wo bekommt man die Prüfröhren her?? Alte xx Jahre, vom Hersteller ausgemessene, Prüfröhren wurden mit welchen Geräten gemessen. Bringt uns das weiter??
Heute würde ich den RoeTest=Porsche oder doch schon Ferrari als „Level“ ansetzen?? Zuerst die Frage: hat jemand im RBF eine RoeTest?????????????

Ich kenne einen Audio-Liebhaber, der hat alle RPG‘s durch und besitzt noch 375 vom Neuberger, Amplitrex und den RoeTest. Aber das Ausmessen von Prüf-als Referenz-Röhren ist sehr zeitaufwendig!!

Ich hatte bereits weiter oben: Für einen Vergleich der RPG-Geräte müsste auch im 1 mA für eine ECC83 / EL34 bis über 100 mA Bereich gemessen werden. Dann alle Werte auf Kurven dargestellt. Somit kann dann die Dynamik von 1-100 mA verglichen werden.

@ Martin, eine RBF-Karte mit Standorten der PRG’s ist eine suuper Idee!!
Im Museumshof messe ich die Röhren von Besuchern oder nach Termin-Vereinbarung. Wenn einer mit xx hundert Röhren ankommt, ist das schon eine Zumutung!! Das geht nicht mal zwischendurch!!

VG Dieter
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#15
Hallo Martin,

ja, es gibt die "einfachen Tester" - das ist nicht abwertend gemeint - für die Radio- und Fernsehwerkstätten z.B. von Neuberger der RP270. Oder Funke z.B. W16 oder W19.
Hier wird geprüft ob der Heizfaden Durchgang hat. Die Elektroden untereinander Schluss haben. Im abschliessenden Test wird gemessen wie stark die Kathode noch emittiert. Dazu drei Farbbereiche in der Skala: Rot = "verbraucht", Gelb = "???", und Grün = "brauchbar". Ich habe jetzt kein Bild mehr von dem Modell.
So ein Gerät war mein erstes Gerät um 1982 rum. Da war ich 16 und stolz wie Oskar. Der Verkäufer kam anläßlich eines Besuches von Verwandtschaft mit dem Zug nach Stuttgart und brachte es beiläufug mit. Der Preis war damals 250DM. Für mich als Schüler war das viel Geld. Was waren das noch für Zeiten. Smiley53
Ja klar, sind das mehr oder weniger auch "Schätzeisen".
Man muss halt ein Gefühl dafür bekommen.
Wenn eine Werkstatt kein Prüfgerät hatte, so hatten sie sich einen Prüfröhrensatz gebildet oder fertig gekauft von Valvo - Stichwort "Prüfröhrenschrank". Damit gabe es von jeder meist verwendeten Radio- und Fernsehröhrentype eine vom Werk als "gute Röhre mit garantierten Daten" verfügbare Röhre.
Zum Thema Messgeräte einschleifen: Du siehst ja, selbst das Neuberger 370 oder die Funke W20 haben z.B. keine Spiegelskala an den Voltmetern. Nicht mal am großen Hauptinstrument. Ein paar mA hin oder her real oder duch Ablesefehler war nicht so wichtig. Smiley57
Desweiteren sind die Einstell- Drahtpotis höchst kritisch. Da wäre teilweise eine Vergoldung der Laufflächen besser gewesen, weil das Anlegen der Ug1 Gitterspannungen ist praktisch leistungslos. Da bekommst du schon ein Problem wennde den Anodenstrom von der ECC803S mit 1,2mA stabil bekommen willst.
Zu Referenzröhren: Die musst selbst ausmessen. Eine solche hast du, wenn sie den Datenblattarbeitspunkt genau trifft. Bei den kommerziellen Röhren für Nachrichtenanlagen stehen in den Datenblättern z.B. Siemens noch Toleranzgrenzen mit bei. Auch Stromuntergrenzen für Verschlissen.
Und klar, die professionellen Siemens Röhren wie C3m, g, gS oder F2a oder E280F etc. Die sind meines wissens vorgealtert, vermessen - was zu der Prüfnummerbanderole führt (obwohl ich noch nie solche Daten aus Archiven der Telefonpost mal je gesehen habe) oder ein Sammler das mal gezeigt hat.
Jedenfalls wenn eine Röhre ab Werk schon gealtert ist, ist sie natürlich in der Erstanwendung schon stabiler.
In den wilden 90igern mit den vielen Chinaröhren unklaren Zustandes (deswegen entstand auch der Ausdruck Chinaböller), wurde viel Schrott auch auf den Markt geschmissen.
Und einfaches "Tube rolling" ohne Sinn und Verstand tut natürlich sein übriges zur Verwirrung über Röhren verschiedenster Hersteller/Umstempler u.s.w.
Aber das führt jetzt zu weit.
Der µ Tracer würde mich auch nochmal reizen. Dafür finde ich vielleicht noch Zeit. H. Weigl's RöhTest ist Klasse, aber zeitaufwendig und kostet natürlich auch.

Gruss
Debo
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#16
Hallo Debo, alle mitlesenden,

wir wollen hier nicht die alten RPG's schlecht reden!! Die hatten Ihre Zeit, nun auf zu neuen Ufern! also den µ-prozesser-gesteuerten Röhren-Messgeräten!!

Henning hat mich überzeugt und ich habe Kontakt zum Ronald Dekker aufgenommen. Dann habe ich den Franzosen-Bausatz, mit PC-Kennlinie / einige Funkes im Museum und noch meine selbst gebauten kompletten statischen Prüfer mit echter Strom-Belastung.

@-Debo: Übrigens einen "echten alten gefüllten Röhren-Prüfschrank" hatte ich zum Treffen mit aufgestellt. Leider vergessen im Vortrag zu erwähnen und somit keiner bemerkt??

VG Dieter
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#17
Hallo Dieter,

dein Audioliebhaber hat alle durch Smiley47 und besitzt nur noch das RPM 375? Ja kein Wunder, das bestätigt meine Meinung. Wenn ich jetzt hauptsächlich typische Audioröhren anwende, würde ich speziell einen Aufbau machen mit Bauteilen feinster Güte. Eben keine 60 Jahre alten ausgemergelten Fassungen unvergoldet ausgeschabt etc. und kratzige Drahtpotis.
Audioliebhaber sind schon skurrile Gesellen. Die hören Sachen die normale Röhrenfreunde wie ich kaum wahrnehmen. Früher - ich arbeitete mal im Prüffeld bei einer Meßgerätefirma. Dort gab eine Vergabe der Fertigung an einen oberpfälzischen Sub-Elektronikfertiger. Dessen entsandten Prüffeldtechniker, mit dem kam ich ins Gespräch, er berichtete von Einschwingproblemen seiner verwendeten ECC88 Röhrenexemplare die er hatte. Daraufhin gab ich ihm mal 20 Stück aus meinem Neuröhrenfundus zum Vergleichen mit. Er fand tatsächlich 3 Stück die ihm klanglich genehm waren. Die kaufte er mir dann ab. Smiley57

Zu Helmut Weigl's Röhrentestern: Ich kenne auch keinen hobbyistischen Besitzer und Anwender vom RöhTest. Nur kommerzielle wie Ebayhändler oder allgemeine Röhrenhändler wie BTB-Elektronik oder ähnliche.
Eine Langzeiterfahrung vom RöhTest wäre auch mal interessant.
Interessant finde ich auch das alte von der Post verwendete RM55 Grundig (Hartmann und Braun). In der Bucht läuft gerade eines, aber für Unsumme Smiley26

Gruss
Debo
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#18
(22.08.2021, 10:36)Debo schrieb: Audioliebhaber sind schon skurrile Gesellen. Die hören Sachen die normale Röhrenfreunde wie ich kaum wahrnehmen.
Debo

ja, zB den Klangunterschied verschiedener Gleichrichterröhren, Kabel und Steckdosen Big Grin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#19
mit Begeisterung lese ich die Berichte über die Röhrenmessgeräte. Auf diesem Weg möchte ich mich bei allen denen bedanken, die sich hier mit ihrem Fachwissen und ihrer Freizeit einbringen.
Grüße

Andy

Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.

Zitat von Sir Isaac Newton
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#20
(22.08.2021, 13:21)Martin schrieb:
(22.08.2021, 10:36)Debo schrieb: Audioliebhaber sind schon skurrile Gesellen. Die hören Sachen die normale Röhrenfreunde wie ich kaum wahrnehmen.
Debo

ja, zB den Klangunterschied verschiedener Gleichrichterröhren, Kabel und Steckdosen Big Grin

Du hast noch die Stromanbieter und die Zusammensetzung der Elektronen des Stromes vergessen Big Grin Big Grin Big Grin 

Viele Grüße
Bernd
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