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Grundig Decoder 4
#1
Hallo zusammen,
im Stereo-Decoder 4 von Grundig sind insgesamt 6 Germanium-Dioden OA81 verbaut. Kann mir vielleicht jemand helfen und sagen, wie ich diese mit wenig Aufwand und einfachen Mitteln prüfen kann? Gibt es dafür auch Ersatzdioden bei der Fa. Rei..elt?

Vielen Dank und Grüße,

Thorsten
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#2
Hallo Thorsten

Gib doch mal OA81 bei RMorg ein.Da sind einige Vergleichstypen gelistet. Beim R... gibts z.Zt. nur drei verschiedene Germanium-Typen,die sich allesamt nicht als
Austausch eignen .
Dioden prüfe ich mit dem Ohmmeter. Ein eine Richtung sollte die Diode sperren,in die Andere durchlassen......
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#3
Hallo, (...Roman war etwas schneller ^^)

eine erste Prüfung kann man durchaus mit dem Diodentester machen, die Flußspannung liegt im Bereich ...200...mV.

Genauer:
Bei Ge-Dioden ist die Sperrfähigkeit besonders von Interesse, man könnte bei Zweifeln (wobei die Prüfung mit Diodentester i allg. gut genug ist!) mit einem Widerstand zum Schutz des Strom-Meßgerätes (Begrenzung auf einige mA!) und einer Spannungsquelle im Bereich bis 20V... (? nochmal die max. Sperrspannung aus dem Datenblatt entnehmen) den Sperrstrom genauer messen (..prüfen, ob er zu hoch ist), dabei sollte die Diode Zimmertemperatur haben, also nicht vorher anfassen. Vergleichende Messungen können bei gut/schlecht-Analyse helfen.

Meine HENNINGER-Vergleichsliste von 1994 (die mir in meiner Zeit vieler Reparaturen sehr gute Dienste geleistet hatte) gibt die AA133 als Vergleichstyp an, mittlerweile ist die Beschaffung von Ge-Dioden etwas schwierig, weiß nicht, ob Reichelt da überhaupt noch etwas hat... bei anderen Anbietern versuchen, es gibt schon noch was. bissel teuer zwar (z.B besagte AA133 ca. 2...4 Euro/Stück), aber so schlimm auch wieder nicht.

(mit etwas Vorsicht: Ich weiß nicht, ob es an dieser Stelle geht, aber eventuell kann man Schottky-Dioden BAT41... einsetzen, die haben gute HF-Eigenschaften und auch rel. kleine Flußspannungen, damit habe ich bei rel. hohen Signalspannungen gute Erfahrungen gemacht, auch im HF-Bereich (nicht so gut für Detektoren).
Der Nachteil von Schottkydioden besteht u.a. im höheren Sperrstrom.)

Gruß Ingo

Ergänzung: REICHELT hat die AA143 im Angebot, ich wüßte nichts, was dagegen spräche (ev. zu wenig Sperrspannung ?? die orig. OA hat 90V lt. rm und die AA133 sogar noch mehr, letztere ist aber eine der Universaltypen in der Vergleichsliste für viele andere Typen!) Kommt also drauf an, was die in der Schaltung sehen !),
...außer noch viell. das von Martin angesprochene "Paarungsproblem" (2 Dioden mit ähnlichen Kenndaten...), das ist schon in manchen Anwendungen zu beachten, aber ist in dieser Anwendung im Stereo-Dekoder wahrscheinlich nicht sehr wichtig  ?

https://www.reichelt.de/index.html?ACTIO...=1&q=aa143
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#4
Hallo Thorsten,

normalerweise hat fast jedes Multimeter eine Diodentestfunktion.
Bei einer Germaniumdiode ist eine Flussspannung von etwa 0,2V zu erwarten.

Ersatz wird wohl schwierig!
Die OA81 hat eine Sperrspannung von 90V.
Bei Reichelt gibt es eine Type mit 80V und 0,06A Dauerstrom, evtl. könnte die bei Bedarf passen.

In bestimmten Schaltungen habe ich auch schon gesehen, dass die Dioden gepaart sein müssen!

Schau' doch mal bei Oppermann nach, ob die sowas noch haben.


Viele Grüße

Martin
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#5
Später hatte Grundig bei den Decodern mit der selben Schaltung die alte OA81 durch neuere AA118 ersetzt. Für die vier Dioden des Ring-Demodulators zur Erzeugung der beiden Stereo-NF Kanalfrequenzen ist eine AA143 nicht geeignet, weil an der Stelle laut Abgleichanweisung mit ca. 25Vss zu rechnen ist. Dioden-Paare oder -Quartette sind nicht unbedingt notwendig, da es ausreichende Abgleichmöglichkeiten gibt.

Die eigentliche Frage ist eher, warum sollen die Dioden ersetzt werden?
Dass die OA81 bei den Grundig Decodern ersatzwürdig sind, ist eher ein seltener Fall. Eigentlich kann man die Dioden auch durch die 1N4148 gut ersetzen. Ein Neuabgleich ist bei einem Ersatz der Dioden eh immer notwendig.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#6
Guten Morgen,

Kalle, Danke für die Präzisierung und Korrektur ! Würde ich mit diesen Infos auch so sehen.

Wenn die zu verarbeitenden Spannungen rel. hoch sind, so daß die Spezifik der Ge-Dioden (geringe Flußspannung) keine Rolle mehr spielt, ist der Einsatz moderner Si-Dioden wohl kein Problem ! Da hätte ich bei der Diskussion der zu niedrigen Sperrspannung der AA143 schon drauf kommen müssen... egal.

Es gibt weitere Anwendungen, die die geänderte Ge-Diodenkennlinie nutzen, aber hier arbeiten die Dioden wohl nur als Schalter.. Denk mal, die Frage nach Ersatz war auch nur für Eventualität eines Defekt gedacht, ältere Ge-Glasdioden können durchaus auch mal spontan ausfallen (Undichtigkeit, Fertigungsproblem...).

Gruß Ingo
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#7
Hallo,

vielen Dank für die fundierten Beiträge Smiley20 . Mit dem Multimeter wird es dann wohl gehen. Ich wollte auch nur eine kleine Anleitung zum Überprüfen... Das mach ich dann auch erst einmal.
Sollte sich widererwarten doch Defekt daran finden, melde ich mich.

Bis dahin und Grüße,

Thorsten
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#8
So, die Dioden sind nun mit einem Multimeter geprüft. Alle haben in die eine Richtung einen Wert zwischen 350 - 360 angezeigt (was immer das für ein Wert ist Huh ). Die andere Richtung hat nichts angezeigt. Also denke ich, dass die 6 Germanium-Dioden in Ordnung sind und nicht ausgetauscht werden müssen.

Seid gegrüßt,

Thorsten
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#9
Hallo Thorsten
Schu mal hier bei ebay:
https://www.ebay.de/itm/312108296477?epi...Swz8ZdenPI
viel Glück und nette Grüße - Alfons
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#10
Nabend,

die Anzeige ist die Spannung über der Diode. Beim Diodentest wird ein Strom (zB. 1mA) in die Diode "eingeprägt" (über einen Widerstand aus der Batterie) und die Anzeige des Meßgerätes läuft dabei als Voltmeter parallel zur Diode mit der Anzeige von meist 2V (2000mV), Deine Anzeige zB 350 ist also 0,35 V= 350 mV. Diese Spannung ist nur gering vo Strom abhängig, etwas schon, aber die Kennlinie ist hier schon steil.
Das Meßergebnis ist i.O. für Ge-Dioden !

In Gegenrichtung darf das Gerät "nichts" anzeigen (wie bei offenen Meßgerätklemmen also "überlauf", früher bei den gelben METEX/VOLTCRAFT ne 1.    , heute eher "0.L". Das ist zwar nicht sehr genau in Bezug auf Sperrverhalten, reicht aber in der Praxis meist aus.

Gruß Ingo
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#11
Hallo Ingo,

vielen Dank für die verständliche Erklärung. Dann gibt es noch eine Grundreinigung für das Teil, eine Prüfung der ECC81 und den Ersatz des Elkos.

Viele Grüße,

Thorsten
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#12
(02.09.2021, 21:18)Thorsten schrieb: So, die Dioden sind nun mit einem Multimeter geprüft.

Also denke ich, dass die 6 Germanium-Dioden in Ordnung sind und nicht ausgetauscht werden müssen.

Hi Thorsten,

so ist es und die Prüfung der Dioden hätte man sich auch sparen können. Selbst wenn da eine defekt sein sollte, einen Folgefehler verursacht das nicht. Nur der Stereo-Decoder funktioniert dann nicht richtig und welche Diode daran Schuld sein könnte, bekommt man dann mit einer oszillografischen Messung schnell und zielgerichtet heraus.

Die Grundig-Decoder mit der ECC81 sind da ziemlich langlebig. Viel Spaß mit der Röhrentechnik.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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