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Grundig 3041W Netztrafo Problem
#1
Hallo in die Runde,

ich habe ein 3041W von Grundig vor mir stehen. 
Nachdem ich den Staub der Jahrzehnte entfernt hatte, habe ich einen Testlauf gewagt. Das einzige, was funktioniert, sind die Röhrenheizungen. Ansonsten - Stille ...
Das Nachmessen der Spannungen am Netztrafo hat dann das Problem offenbart: Nach dem Gleichrichter sollten 265 V gegen Masse anliegen, gemessen habe ich 1,7 V (und ja - der Messbereich war Gleichspannung!!). 

Der Trafo sollte ein BV 78/61 sein. Es sieht allerdings so aus, als wäre ein Ersatz eingebaut (oder besser reingepfuscht) worden. 

   
   

Der blaue Draht rechts liefert gegen Masse (blanker verdrillter Draht) 7 V Heizspannung. Die Spannung am Eingang des Gleichrichters ist um 1 Volt. 

Habe ich hier einen Denkfehler oder ist der Trafo Schrott? ... und wo bekomme ggf. ich passend Ersatz?

LG
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#2
Hallo Steffen,
hat denn die Anodenspannungswicklung Durchgang und falls ja, welche Spannungshöhe kommt dort heraus ?
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#3
.....ich würde auch die Anschlüsse am Gleichrichter mal prüfen / nachlöten.Die Lötstellen sehen ein bischen "kalt" aus...
Grüße aus dem Rheinland
Roman

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#4
(30.09.2021, 18:12)radioharry schrieb: Hallo Steffen,
hat denn die Anodenspannungswicklung Durchgang und falls ja, welche Spannungshöhe  kommt dort heraus ?

Hallo Harry,

die Wicklung hat keinen Durchgang.

   

Ich hatte es befürchtet. Die gemessenen 1 V waren nur "Streufeuer". 

@Roman: Hier sind nicht nur die Lötstellen kalt  KopfWand

LG
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#5
Hallo Steffen,

hätte da noch ein Chassis von einem Grundig 3010 liegen, der Trafo davon könnte evtl. passen.
Wenn Interesse besteht, messe ich den mal durch.

Gruß Andreas
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#6
Ich habe jetzt einen Netzteil aus einem Nordmende Parsifal 59 im Blick, dessen Daten fast passen. Alternativ habe ich auch noch eines aus einem Grundig 2043W gefunden. 

3043W:
   

Parsifal:
   

2043W:
   

Die gemessenen Spannungen sind davon abhängig, welche Komponenten danach verbaut sind, aber die Größenordnung stimmt, so dass ich davon ausgehe, dass das klappen könnte.

Sehe ich das richtig so?

LG
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#7
(30.09.2021, 19:56)lichti schrieb: Hallo Steffen,

hätte da noch ein Chassis von einem Grundig 3010 liegen, der Trafo davon könnte evtl. passen.
Wenn Interesse besteht, messe ich den mal durch.

Gruß Andreas

Hallo Andreas,

das klingt gut. Dann miss doch mal bitte. 

LG
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
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Viele Grüße!
Shy Steffen
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#8
Schaut gut aus, der Trafo funktioniert noch.
Alles weitere per PN, wenn du ihn haben willst.

Gruß Andreas
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#9
Bei der gelegenheit, und wenn der Trafo dann am ende doch etwas abweicht kann man volgendes unternehmen
Heizwicklung runter.
Mit Fremdtrafo die heizung betreiben.
Den alten Selengleichrichter gegen einen modernen aus Silizium tauschen.
Weil jetzt die Anodenwicklung freiliegt, so lange windungen entfernen bis die Spannungen im gerät stimmen. (leicht darüber sind)
Leicht drüber weil ja die heizwicklung noch fehlt und der trafo nicht so stark belastet wird.
Das radio muss aber vorher abgeglichen und repariert sein.

Der Trafo muss dazu an einen Stelltrafo genau mit 220v betrieben werden.
Wenn jetzt alles stimmt nimmt man eine seite der 220v wicklung und spult noch ein par windungen drauf.
Ich denke so an die 50 windungen für +10volt.
Diese kommen nach ordentlicher isolierung über die Anodenwicklung.

Jetzt dürfte der trafo auf 230v betrieben werden.
Die heizung wieder oben drauf und schon hat man den genauen Trafo für 230V und Silizium gleichrichter
Erneut die Isolierungen zwischen den wicklungen nicht vergessen

Ein Bastelobjekt währe der bereits vermurgste trafo welcher bereits nutzlohs vorliegt
Ich habe das schon mal gemacht, ist sehr fummelig, aber die kalten abende stehen ja schon vor der Tür
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#10
Hallo zusammen,

ich habe den neuen Trafo (danke an Andreas) heute eingebaut. Die Primärleitungen waren alle etwas zu kurz… Also war „Anflicken“ angesagt. 


.jpeg   2CBA4954-46ED-45C4-9E0C-7AF2E48B55DE.jpeg (Größe: 154,5 KB / Downloads: 466)
.jpeg   ED21552B-F8AF-46FB-B003-4B9B06EDB2A9.jpeg (Größe: 157,63 KB / Downloads: 466)
.jpeg   05F2C693-5FA5-4967-A92F-5C1822F27EB1.jpeg (Größe: 118,49 KB / Downloads: 466)
.jpeg   C8760095-D7A0-4D88-A1BE-4C130E77F15C.jpeg (Größe: 138,37 KB / Downloads: 466)

Sekundärseitig (primär am 240-V-Anschluss) habe ich die Spannungen noch einmal kontrolliert:
  • 6,9 V Heizspannung (Leerlauf)
  • 258 V Anodenspannung (Leerlauf, Wechselspannung)
  • 246 V am B250C75 angeklemmt 
  • 220 V Anodenspannung (Gleichspannung)
Die beiden letzten Werte sind ebenfalls Leerlaufwerte, das ich den Gleichrichter ausgangsseitig abgeklemmt hatte. 
Laut Schaltplan benötige ich 265 V am Pluspol des Ladeelkos C75. Das wäre dann noch zu prüfen…

Im 3010 müssen 270 V geliefert werden, in der Theorie passt der Trafo also (fast).

           

Da ich die defekten Kondensatoren noch nicht gewechselt habe, halte ich mich mit Tests noch etwas zurück!
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#11
Hallo in die Runde,

ich habe heute die Kondensatoren gewechselt. Was für eine Sauerei, die waren teilweise klebrig, der Doppelelko war leck…

   

Danach habe ich das Radio in Betrieb genommen. Alle Spannungen passen, das Radio spielt!

Vielen Dank an alle Helfer, besonders an Andreas, der den neuen Trafo zum Erfolg beigesteuert hat!!

Ich poste das Endergebnis, sobald alle Restarbeiten erledigt sind. Auch wenn es nur eine einfache „Standardkiste“ ist, ich finde es immer wieder super, wenn diese Radios wieder spielen.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
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Viele Grüße!
Shy Steffen
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#12
Standardkiste hin oder her. Grundig Radios sind immer hochwertige Technik und erhaltenswert!

Grundig:

Gute Rundfunkgeräte und natürlich deutsches Industriegut :-)
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#13
Ich wusste immer, dass Grundig eine Abkürzung ist  Cool

Ein paar Bilder des Bleches hinter der Skala möchte ich euch nicht vorenthalten. Das Radio stand mit Sicherheit nicht immer trocken, das ist auch an anderen Stellen gut zu sehen.

   
   
   
   
   
   
   
   
   
   

Die Farbe würde ich mit Nitroverdünnung ablösen, aber wie bekomme ich den Rost weg ohne zu schleifen?
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Shy Steffen
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#14
Um Rost zu entfernen, hat Andreas_P schonmal ein Verfahren mit Strom und Säure (glaub ich) hier im Forum vorgestellt. Aber ob das hier den Aufwand lohnt? Ich würde mit Schleifpapier den Rost abschmirgeln und dann mit Füllgrund lackieren, nochmals fein schleifen und dann neu lackieren.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
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#15
Hallo Steffen,
hier im RBF gibt es weitere Tipps und Links zu diesem Thema.
Grüße aus Wassenberg,
Norbert.
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#16
Hallo in die Runde,

ich habe Antons Ratschlag befolgt und das Blech geschliffen, grundiert und neu lackiert.

   
   
   

Als nächstes steht der Tastensatz an, der noch nicht richtig funktioniert. Der AUS-Schalter hakt nicht zuverlässig ein. Ich komme um den Ausbau des Tastensatzes nicht herum…

Der Probelauf verlief unabhängig davon sehr zufriedenstellend:
https://radio-basteln.de/projekt-roehren...grundig/4/
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Shy Steffen
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#17
@Moderator: Vielleicht wäre es sinnvoll, ab #11 als eigenständiges Thema abzutrennen „Instandsetzung Grundig 3041W“. Mit der eigentlichen Problematik hat das nämlich ab #11 nichts mehr zu tun.
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Shy Steffen
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#18
Hallo Steffen,

es könnte auch sein, dass bei Deinem Tastensatz nur irgendwo ein Tröpfchen Öl fehlt, so war es zumindest bei meinem 4085.
Und dort ließ sich das ganze ohne Ausbau des Tastensatzes beheben.


Viele Grüße

Martin
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#19
Hallo liebe Grundig-Fans,

leider war es mit einem Tropfen Öl nicht getan. 

Zuerst zeige ich den hochgeklappten Wellenschalter, eine komplette Demontage "scheiterte" an dem Verbindungskabel zur verstellbaren Ferritantenne. Das war aber kein Problem:

   
   

Um dieses Stück Mechanik ging es. Der Haken, der die Mechanik nach dem Ausschalten festhält, rutschte immer über das Blech. Hinzu kam, dass die ganze Mechanik nicht weit genug nach vorn gezogen werden konnte, um den Schalter zuverlässig zu schalten. 


.png   Bildschirmfoto 2022-01-31 um 19.34.41.png (Größe: 372,43 KB / Downloads: 123)
   
   

Hier nochmal der Betätigungshebel (oder wie auch immer man das nennen könnte), durch dessen Loch der Hebel des Schalters bewegt wird.

   
   

Zwei Dinge habe ich zur Lösung gemacht:
  • Die Hebelmechanik (Übertragung des Schalthubs auf die oben gezeigte Mechanik) war verbogen. Ich habe sie wieder gerichtet. Das allein reichte aber nicht, daher...
    Zitat:Grundig Radios sind immer hochwertige Technik und erhaltenswert!
    @Anton: Diese Annahme bestätigt sich hinsichtlich der mechanischen Teile nicht. Das verwendete Blech bei der Hebelmechanik ist extrem dünn und sehr leicht zu verbiegen. Das Reinigen der Tasten war bereits eine Herausforderung, weil ich auch hier höllisch aufpassen musste, das Schaltgestänge nicht zu verbiegen. 

  • ... musste ich den Hebel am Schalter ebenfalls leicht "nachbiegen".

@Martin: Ich habe die Gelegenheit genutzt und neben einer gründlichen Reinigung auch besagtes Tröpfchen Öl eingeträufelt. 

Jetzt funktioniert der Ausschalter wieder zuverlässig. Nach der Endmontage kommt noch mein Abschlussbericht.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
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Viele Grüße!
Shy Steffen
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#20
Nach fast 70 Jahren darf auch ein Grundig mal ächzen und stöhnen und verbogene Gelenke haben  Smiley14 Wer weiß wie das Gerät die letzten Jahre gelagert war und wie viel Kids auf der Tastatur Klavierspielen geübt haben...  Wink

Immerhin hat das Material Dir erlaubt, sich richten zu lassen. Das machen auch nicht alle Teile an allen Geräten mit, ohne zu brechen.
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