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26.08.2014, 12:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.08.2014, 12:14 von Wilhelm †.)
Hallo,
beim Reparieren eines Kofferradios ist mir folgendes - bisher unerklärliches - Phänomen aufgefallen. Es werden teilweise Kondensatoren (vermutlich Folie) mit einem Spannungsbereich von 150 V- und Kapazitäten im Nano- oder niedrigen Mikrobereich eingesetzt, wobei die auch noch wie Elkos gekennzeichnet sind (+ und -). Das Radio hat eine Versorgungsspannung von 9 V.
Kann ich diese Kondensatoren gegen neue Vielschichtkond, austauschen?
Was ist der Grund hierfür?
Gruß
Wilhelm
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von Fallersleben
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26.08.2014, 13:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.08.2014, 13:33 von Uli.)
150V nF-Bereich Elkos im Transistorbereich? Weder das eine noch das andere hab ich je gesehen! Hast Du Photos?
Gruß,
Uli
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Hallo Wilhelm,
"beim Reparieren eines Kofferradios " was für ein Kofferradio???????????????????????????????????
Welche Kondensatoren???????????????? Bezeichnung????
Hast du einen Schaltplan.
Bilder sind praktisch!
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Tja Wilhelm
wie meine Vorgänger schon schrieben, wird gerne geholfen, aber: hellsehen,riechen oder tasten können wir noch nicht im NET.
Also Marke,Typ, Foto`s auch vom Bauteil sind sehr gefragt um klare Antworten zu bekommen.
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Josef
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Eigentlich bezog sich meine Frage nicht nur auf diesen Einzelfall, mir ist diese Angelegenheit schon mehrfach aufgefallen, aber ok, hier handelt es sich um einen Nordmende Transita de Luxe 62/63.
Hier ist der Kondensator C111 aus dem Bereich ZF-Stufe
Und hier sind Stromlaufplan und Stückliste. Der C111 ist ziemlich genau in der Bildmitte
Gruß
Wilhelm
@ Josef
Du soltest doch noch nicht arbeiten! Jedenfalls wünsche ich Dir weiter gute Besserung.
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Einen höher belastbaren Kondensator parallel zu den jeweiligen Primärwicklungshälften des Ausgangsübertrager z. B. bei älteren Transistor Gegentaktendstufen zur Kappung von Impulsspitzen habe ich zwar auch schon vorgefunden, in der ZF-Stufe aber nicht. In einigen (DDR) Kofferradios könnten aus Mangel an passenden Kondensatoren evtl. auch höher Spannungsbelastbare gefunden werden.
M.f.G.
harry
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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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26.08.2014, 15:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.08.2014, 15:32 von Richard.)
Hallo Wilhelm,
hier handelt es sich um einen hochwertigen Styroflexkondensator für die Spannung 160 V -.
Das – steht hier für DC und der umlaufende Strich den du von Elkos als Minus kennst, kennzeichnet
den Wickelanfang des Wickelkondensators.
Der Wickelanfang ist in HF-Schaltungen wichtig, da dieser in der Regel immer gegen Masse soll.
Sollte es jemanden besser wissen bitte um Korrektur.
Diese Kondensatoren haben von der Bauart eigentlich immer eine Spannungsfestigkeit von über 100V. du kannst diese Kondensatoren in der Regel durch Moderne Vielschichtkondensatoren ersetzen. Ein Blick in die Schaltung ist immer ratsam.
Lapidare Fragen sind in der speziellen Elektronik nicht zielführend.
Es könnte auch das Wickelende sein. Muss mich mal informieren.
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Das sieht aber nicht nach Elko aus. Es ist ein Folie Kondensator. Das Minus was du da siehst ist vermutlich der Gleichspannungfestigkeit von 160 Volt. Der Strich kennzeichnet nur den Außenwickel am Kondensator, der meist an Masse liegen sollte um Brummeinstreungen an der Basis des Transistors vermeiden soll. Man könnte auch den Kondensator andersherum einbauen und dann zusätzlich mit einen einem Abschirmblech versehen. Der Wert ist ja 0,015µf eben 15 nf oder eben 1500pf.
So würde ich sagen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann.
Grüße Frank, der Moschti
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26.08.2014, 15:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.08.2014, 15:41 von scotty †.)
Hallo Wilhelm,
besonders in den frühen Transistorgeräten, sowohl im Osten als auch im Westen, wurden Folie- und Keramikkondensatoren eingesetzt, die eben als Baureihe schon da waren. Da die Umfänge der Schaltungen noch recht überschaubar waren und der Miniaturisierungwahn noch zugeschlagen hatte, wurden viele Bauformen mit ihren Spannungen aus der Röhrentechnik übernommen. Erst viel später (70er Jahre), wurden Mini- Kondensatoren mit Spannungen von 63 und 40V entwickelt und verbaut.
Du schreibst, dass die C's + und - Angaben haben. Das stimmt aber nicht , der dicke schwarze Strich an einem der Anschlüsse, deines Nuster- Kondensators ist keine Polaritätsangabe, sondern kennzeichnet den äußeren Kondensatorbelag des Wickels, der bei Block- C- Einsatz vorzugsweise an Masse gelegt werden sollte.
Upps, Richard und auch Frank waren schneller! Aber 0,015µF sind zwar 15nF aber auch 15.000pF. Da hast Du eine Null vergessen.
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Oh Richard war schneller.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann.
Grüße Frank, der Moschti
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Vielen Dank an Alle, das waren Super-Erklärungen und jetzt blicke ich hier durch.
Folienkondensator;
Ring=Wickelanfang (kommt an GND);
alte Typen hatten höhere Spannungsfestigkeit (Röhrenrelikt);
Ich baue ihn wieder ein und lege Euch meine nächste geheimnisvolle Erscheinung vor.
Gruß
Wilhelm
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von Fallersleben
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26.08.2014, 16:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.08.2014, 16:13 von Antikefan.)
Hallo Wilhelm,
keine sorge, das ist nicht Arbeit sondern Gehirntraining das brauch ich !!
Nun was meine Vorgänger schrieben stimmt so. Kein gepolter Kondensator , schwarzer Ring ist Minus und wird fast immer an Chassi gelötet.
Das Radio Arbeitet mit 9 V DC, also wären Kondensatoren mit niedriger Spannungsangabe auch noch möglich.
Aus Deinem Schreiben Wilhelm geht nicht hervor ob der Transita de Luxe überhaubt Spielt oder Fehler hat, auf jedenfall sind Germanium-Transistoren verbaut.
erst Denken dann Arbeiten
Josef
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Hallo
Der Ring kennzeichnet den Aussenbelag (bei Wickelkondensatoren). Richard schreibt richtig, dass der folgerichtig am besten an Masse gelegt wurde. Die modernen Bauformen (Vielschicht....) kennen keinen Aussenbelag mehr und sind daher auch nicht mehr einseitig gekennzeichnet.
Die verbaute Spannungsfestigkeit wurde mir so erklärt, dass damals, in der Übergangszeit von der Röhren- zur Transistortechnik, ganz einfach ein beschränktes Sortiment an Spannungsfestigkeiten seitens der Hersteller verfügbar war, das sich noch eher an der Röhrentechnik orientierte.
Gruss, Walter
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(26.08.2014, 16:12)Antikefan schrieb: Hallo Wilhelm,
keine sorge, das ist nicht Arbeit sondern Gehirntraining das brauch ich !!
Nun was meine Vorgänger schrieben stimmt so. Kein gepolter Kondensator , schwarzer Ring ist Minus und wird fast immer an Chassi gelötet.
Das Radio Arbeitet mit 9 V DC, also wären Kondensatoren mit niedriger Spannungsangabe auch noch möglich.
Aus Deinem Schreiben Wilhelm geht nicht hervor ob der Transita de Luxe überhaubt Spielt oder Fehler hat, auf jedenfall sind Germanium-Transistoren verbaut.
Nein, spielen tut er noch nicht. Bis jetzt rauscht und knackt er (das ist ja auch schon mal was). Aber ich habe erst damit angefangen und als nächstes werde ich die Transistoren sowohl statisch, als auch in Betrieb durchmessen. Du hast recht, der Transita hat 8 Germaniumtransistoren. Hoffentlich ist keiner dahin, sonst geht die Sucherei nach Ersatz los.
Gruß
Wilhelm
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von Fallersleben
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