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Siemens D-Zug, ein Stil-Nachbau-Werdegang
#21
Ergänzung zu meinem Beitrag:

Betrachtet man die Schaltung Bild 2 der Siemens Zeitschrift, stellt sich der Schwingkreis als Parallelschwingkreis mit angezapfter Induktivität dar.
Das Empfangssignal wird zwischen Antennenachluss und und "Anzapfung" Schwingkreisinduktivität eingespeist.
Wie in dem Artikel beschrieben soll damit der Frequenzverschiebung durch unterschiedliche Antennenlängen / Antennenkapazitäten entgegengewirkt werden.
Gruß Gerald
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#22
Schönen guten Tag,

sehr schönes und spannendes Projekt.

Meine Biggi hat die originale Banderole mit dem Zackenmuster gesehen und sofort gesagt, dass kann man mit einem Schnittmusterädchen (Kopierrädchen) machen. Dann wurden die Teile einfach durch vorsichtiges auseinanderziehen getrennt.

Schönen Sonntag

Heinz-Werner
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#23
(10.10.2021, 13:17)Heinz-Werner schrieb: Meine Biggi hat die originale Banderole mit dem Zackenmuster gesehen und sofort gesagt, dass kann man mit einem Schnittmusterädchen (Kopierrädchen) machen. Dann wurden die Teile einfach durch vorsichtiges auseinanderziehen getrennt.

Das kann man so machen, noch einfacher geht es aber mit Scheren aus dem Bastelgeschäft, die verschiedenste Schliffe haben, so kann man Zickzackmuster, Wellenmuster oder Ähnliches einfach beim Schneiden erzeugen.

Zum Beispiel: https://www.bueroshop24.de/wedo-konturen..._qEALw_wcB

oder hier: https://www.ebay.de/itm/262403271797?chn...L8EALw_wcB

oder hier: https://www.amazon.de/s?k=zickzackschere...iss-sm_4_5
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#24
Hallo zusammen,

der erste Baustein, der HF-Verstärker Rfv2, ist im Gitterkreis selektiv abstimmbar
und im Anodenkreis breitbandig ausgeführt.
Diese Breitbandigkeit erreicht man durch einen kapazitäts- und widerstandsarmen Arbeitswiderstand, der aber eine hohe Induktivität haben sollte, eben eine HF-Drossel.

Würde ich aber die Antennenspule (der Käfigspule), mit ihren max. 220µH als Arbeitswiderstand benutzen,
dann hätte ich es wahrscheinlich mit einer Art Bandfilter zu tun, die Breitbandigkeit wäre dahin.
Man müsste das aber mal ausprobieren.

Natürlich ist der von mir eingebaute Übertrager (980mH), der als HF-Drossel fungiert, nicht ideal,
ich hatte aber vor 8 Jahren keine andere Drossel.
Dafür passt der Übertrager aber optisch gut ins Gerät.

Besser wäre eine Drossel gewesen, wie sie z.B. im Saba 311 verbaut ist:
   

Man könnte jetzt hier und da an der gesamten Schaltung  noch viel verbessern, aber will man das?
Schließlich war der D-Zug aus heutiger Sicht ja auch nur ein Primitiv-Radio und dem sollte man Rechnung tragen.
Das Gerät tut was es soll, es empfängt mit guter Trennschärfe und wird, wenn es hoch kommt,
einmal im Jahr in Betrieb genommen….

Viele Grüße,
Rolf
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#25
Es ist ein Genuß Smile
Gruß,
Uli
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#26
Hallo zusammen,

…etwas Wichtiges fehlte natürlich noch,
die Beschriftung der 3 Apparate mittels Alu-Schildchen.

Mein Ziel war es, diese mit relativ einfachen Mitteln nachzubauen:

Zunächst hatte ich das Internet nach allem Brauchbaren an Fotos, Schriften und Logos über den
D-Zug durchforstet.
Aus diesem Wust an Informationen kreierte ich am PC, mit diversen Bildbearbeitungs- und Grafik-Programmen, die passenden Schildchen.

Vor etwa 8 Jahren wurden beim großen C noch laserbedruckbare Alu-Folien (DIN-A4) angeboten (heute leider nicht mehr im Programm),
die ich zum Glück auf meiner Arbeitsstelle bedrucken konnte, da ich keinen Laserdrucker besaß.

Hier das Ausgangsmaterial, die bedruckbare Alu-Folie:
   

und ein paar Druckmuster, leider kommt der Alu-Ton in dem Foto nicht so richtig rüber:
   

Diese Aufkleber mussten dann einzeln ausgeschnitten und auf 0,5mm dickem Alu-Blech geklebt werden.
Wichtig ist, dass man das Blech vorher richtig gereinigt hat, dann kleben die Aufkleber wie die Pest.

Mit einer kleinen Blechschere habe ich die Schildchen dann vorsichtig und möglichst genau aus dem Blech herausgeschnitten.

Beispiel einer Blechschere:
   

Die Unregelmäßigkeiten und Grate an den Kanten wurden dann noch mit einer Schlüsselfeile nachgearbeitet.

Die Schildchen waren durch das Ausschneiden etwas wellig geworden,
deshalb hatte ich sie anschließend zwischen 2 Hartholzbrettchen gelegt und mit Hilfe eines Schaubstockes wieder in Form gepresst.

In einem weiteren Arbeitsgang bekamen sie noch die Befestigungsbohrungen
und zum Schluss einen Überzug aus Colour-Protection-Lack.

Damit waren die Schildchen fertig.

Hier ein paar Beispiele:
   

Ihre Befestigung auf den Frontplatten geschah mit Messingnägeln, die ich auf die richtige Länge kürzte:
   

Da ist es besonders wichtig, dass vorgebohrt wird, etwa 0,1mm kleiner (eher weniger) als der Stiftdurchmesser, sonst könnte das Hartpapier reißen.

Es ist jedenfalls alles gutgegangen, hier ein paar Fotos von den fertigen D-Zug-Baugruppen:

Der HF-Verstärker Rfv2:
   
   
   

Der Empfänger Rfe1:
   
   
   

Der NF-Verstärker Rfv1:
   
   
   

Um die drei Apparate miteinander zu verschalten, benötigte ich noch Verbindungselemente:

Beim Original geschieht dies durch einzelne Drähte, diese hatte ich mir aus stabilem, 1,8mm dickem Spanndraht angefertigt.

Ich hatte mich schon immer gefragt, warum Siemens da keine 4mm dicken Bügel benutzt,
die sind doch viel besser zu Händeln?

Ich habe jedenfalls welche und kann so beide Varianten benutzen.

   

Hier die drei aneinandergereihten Baugruppen und mit Drähten verbunden:
   

da muss natürlich noch ein zeitgenössischer Trichter-Lautsprecher angeschlossen werden:
   

Zum Schluss noch die Version mit Drahtbügeln, die mir optisch besser gefällt:
   
   

Fortsetzung folgt…
Viele Grüße,
Rolf
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#27
Rolf, das ist absolut meisterlich Thumbs_up

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#28
Sehr schöne Arbeit Rolf. So etwas schwebt mir im Hinterkopf auch noch vor. Einige Einzelteile habe ich schon zusammen getragen. Mal sehen ob es irgendwann wird.
Gruß Detlef
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#29
Super Arbeit und sehr gute Dokumentation. Was sehr spannend und interessant, dem Werdegang zu folgen.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#30
Hallo Rolf,

nun kenne ich ja Deine Fähigkeiten... Also das Ergebnis ist absolut der Wahnsinn. Das hast Du sehr schön gemacht. Thumbs_up
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#31
Absolute Spitze und das nicht nur, was die Formgebung, Ausführung und das "Knoff Hoff" betrifft.
M.f.G.
harry


--------------------------------------------------------------------
Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
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#32
Hallo Zusammen,

ich bin auch schwer begeistert!
Der D-Zug macht toll was her! Smiley32 Tolle Arbeit!!!! Thumbs_up Thumbs_up Thumbs_up
Ich denke um interessierten zu zeigen, was man unter Radio-D-Zug versteht, muss es kein Original sein. Überlegt man sich mal - das Original so in der Konfiguration wurde im Sommer 2020 in der Bucht mal für am Ende 8707€ aufgerufen. Und das ohne die raren RE84 Röhren.
Ein Nachbau in einem Eintrag aus 2007 auch für 2466€. Bemerkenswert hier - es waren allerdings auch Heizakkus (noch nie gefüllt) mit dabei. Und die sind auch sehr rar.

Gruss
Debo
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#33
Hallo Rolf,

wir sind ja wirklich schon hohe Standards von Dir gewohnt, aber ich meine, hier hast Du Dich selbst übertroffen !

Alleine die Produktion der Typenschildchen sowie der Verbindungsklammern, um nur 2 Bereiche zu nennen, weist industriellen Standard auf.

Ich erwarte mit großem Interesse die bereits angekündigte Fortsetzung des Beitrags.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#34
Hallo, Rolf,
Eine absolute Meisterleistung! Aber wer dich kennt, der staunt nicht!
Gruß,
Ivan
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#35
Danke Rolf, ein wunderbares Projekt. Solche Folie habe ich mir gleich mal bestellt, da probiere ich mal herum :-)

Eine Frage habe ich noch, wo hast du die schönen Buchsen/Klemmen her?
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#36
Hallo Rolf,

eine wirklich phänomenale Leistung.
Besonders die Schilder sind Dir einwandfrei gelungen.
Da kann man nur sagen 'Hut ab'!

Herzliche Grüße
Robert
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#37
Eine handwerklich sehr schöne Leistung! So richtig freue ich mich auf Empfangsvorführungen (in Echt/nicht am Modulator) in Bild und Ton! ;-)

Unter welchen Suchbegriffen findet Ihr eigentlich diese tadellos und wie neu aussehenden Drehknöpfe? Wenn ich bei Ebay suche, finde ich nur Teile die zwar aus Bakelit sind, aber so gar nicht zu einem solchen Radio passen wollen.

Gruß
Bernhard
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#38
Ganz großes Kino, danke fürs zeigen!
Gruß,
Uli
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#39
Hallo,

danke für die lobenden Worte,
aber so weltbewegend war das Ganze nun auch wieder nicht.

Der Empfänger ist halt aus (mit) einfachen Mitteln hergestellt worden.

Da gibt es in unserem Forum noch ganz andere "Spezialisten",
dagegen bin ich nur ein kleines Licht!

Viele Grüße,
Rolf
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#40
Hallo Mark,

die Buchsen und Bügel hatte ich vor etwa 10 Jahren in der "Bucht" erstanden,
ich glaube, die stammten noch aus der ehemaligen DDR...

Viele Grüße,
Rolf
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