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Hartmann & Braun Temperatur Messwerk
#1
Hallo zusammen,

ich möchte über die Restaurierung eines Messgerätes berichten, welches als mV-Meter bereits von Michael vorgestellt wurde: https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=6873

Auch bei meinem Messgerät handelt es sich um ein Millivoltmeter, aber die Skala ist auf eine Temperaturanzeige geeicht. An den beiden Eingängen (17mV und 51mV) werden Thermoelemente angeschlossen, die je nach Temperatur eine Spannung von bis zu 17 bzw. 51mV erzeugen. 

Aber von vorn. Bei Erhalt war das Teil in echt miesem Zustand:


.jpeg   913304DD-526D-4402-96E2-02E4ACCB1FCE.jpeg (Größe: 67,13 KB / Downloads: 359)
   

.jpeg   D799280A-D507-4A0E-A6A3-0D47B3C64739.jpeg (Größe: 84,37 KB / Downloads: 359)
   

Was war zu tun?
  • reinigen
  • losen Draht anlöten 
  • Holzgehäuse neu verkleben (das ist mehr oder weniger auseinandergefallen)
  • verrostete Anschlussbuchsen demontieren und reinigen (eine davon war leider nicht zu retten)
   
   
   
   
   
   

Zwei offene Baustellen sind es noch:
  • die zerstörte Anschlussbuchse erneuern
  • die Null-Justierung erneuern (ein Vorbesitzer hat ein kleines Holzstück eingeklemmt, um den Zeiger zu nullen)
   

Weitere Bilder sowie ein Video zur Funktion gibt es hier.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#2
Dafür sollte ein Thermoelement Typ S passen, am Eingang 17mV, Skala bis 1600
Bitte langes Kabel und Schutzanzug dazu, ist vermutlich für Gießerei. Der Sicherheitstip zu 1600 grad lautet : Holz brennt ?

Lg Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#3
Hallo Martin und alle, die mitlesen,

ich habe eine Graphik dazu gefunden: https://de.wikipedia.org/wiki/Thermoelement (Die Graphen von R und S sind vertauscht.)

   
  • Eisen-Kupfer/Nickel liefert 51 mV bei 900 °C (Typ J).
  • Platin/Rhodium-Platin liefert 17 mV bei 1600°C (Typ S).  
Wer es genauer wissen möchte, wie diese Spannungen entstehen, der sollte sich über den Seebeck-Effekt informieren. 

Übrigens: Holz brennt schon ab ca 250°C. 

Zwischen 600 und 700° schmelzen Aluminium und Magnesium, Silber schmilzt bei ca. 950°, Nickel bei 1500° und Eisen bei 1550°C. 

Ein Gießereianzug war beim Kauf nicht dabei  Big Grin, komisch…
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#4
Ist ein hübsches Gerät.
Der Temperaturbeeich ist für Bastler etwas hoch daher wird es eher selten Arbeit bekommen. Wer sowas mag guckt mal nach Kisten von Ultrakust
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#5
Schönes Gerät und schöne Restauration!

Die Handhabung des Gerätes ist  - verglichen mit heutigen Geräten - sehr kompliziert. Der Anschluss des Thermoelements muss über Ausgleichsleitungen erfolgen und man benötigt eine Temperatur-Vergleichsstelle. Trotzdem: Sowas hätte ich auch gern in meiner Sammlung!
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#6
Hallo,

ich habe noch ein wenig Theorie zum Thema Thermoelemente:

Zwei elektrische Leiter aus unterschiedlichen Materialien sind am Ende miteinander verbunden. Wegen des thermoelektrischen Effekts (genauer des Seebeck-Effekts) sind damit Temperaturmessungen möglich.

Gemessen wird die Temperaturdifferenz zwischen der Messstelle (die direkte Verbindung der beiden Materialien) und einer Vergleichsstelle (in den meisten Fällen der elektrische Anschluss des Thermolements an die Leitungen, die zum Messgerät führen). Durch Thermoleitungen oder Ausgleichsleitungen kann diese Vergleichsstelle an einen entfernteren Ort (z. B. in die Nähe des Messgeräts) verlegt werden.

Aus der Temperaturdifferenz lässt sich die Spannung ermitteln, die jetzt entsteht. So liefert bspw. ein Platin/Rhodium-Platin-Thermolement eine Spannung von 17mV bei einer Temperatur von 1600°C (bezogen auf eine Vergleichstemperatur von 0°C). Umgekehrt kann somit aus der gemessenen Spannung auf die Temperaturdifferenz rückgeschlossen werden. Damit ließe sich bspw. der Schmelzprozess von Eisen überwachen (Schmelztemperatur von 1538°C).

Thermoelemente werden aber auch in Gas-Durchlauferhitzern eingesetzt, um die Flamme zu überwachen. Im erhitzten Zustand liefert ein solches Element eine Thermospannung von 30 – 40mV bei einem Strom von mehreren Ampere. Damit kann ein spezielles Magnetventil mit sehr niedrigem Spulenwiderstand (wenige mΩ) offen gehalten werden. Erlischt die Flamme, fällt die Thermospannung und das Ventil schließt sich.
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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