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Uher 4000L
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06.12.2021, 20:59
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.12.2021, 21:00 von Enno.)
Hallo Freunde,
derzeit repariere ich für einen Bekannten ein Uher 4000L Tonbandgerät.
Mechanisch funktioniert das Gerät inzwischen tadellos. Auch die Endstufe arbeitet nach Tausch eines Elkos wieder vernünftig. Alle Funktionen sind somit wieder gegeben. Aber ein Problem bleibt. Wenn das Gerät länger ausgeschaltet war, läuft der Motor nicht selbstständig an. Das Problem liegt auf der Motor Steuerplatine. Nach Tausch mit einer aus einem zweiten Gerät läuft der Motor problemlos an. Hat jemand Erfahrung mit diesen Modellen? Wo greife ich da mit der Fehlersuche an?
Gruß aus Bremen
Enno
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Hallo Enno
Ist vielleicht ne dumme Frage, aber auf dem Planausschnit sind 14 Spannungsangaben eingetragen.
Sind die Werte eingehalten?
Grüße aus Bornheim (Rheinland)
Werner
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Hallo Enno,
Du hast da eine Endstufe, die über eine Phasenschiebung (3*120°) arbeitet. Wenn eine Phase fehlt kommt es dazu, daß der Motor nicht weis, wo er hin soll.
Das ist auch so ein Problem, wie bei Kreissägen (z. B.). dann kommt es zur Überhitzung der Motorwicklung und wenn man nicht aufpasst zur Schrottung.
Dem Schaltplan zur Folge sieht es nach einem Motor mit Kollektorring (Rotorwicklung) und Außenwicklung aus.
Du schreibst> nach Tausch einer anderen Platine läuft der Motor. Also kann nur Deine originale Platine einen weg haben. Das ist interessant. Leider hab ich keinen Plan und kann Deinen nicht vollständig sehen. Kannst Du den vollständig einstellen?
LG aus Schwerin, Holger
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Hallo Werner,
bei stehendem Motor sind die Spannungen alle zu niedrig. Vermutlich durch zu hohen Strom. Wenn der Motor läuft, messe ich an den Print Anschlüssen folgende Spannungen.
B8 0,27V
B7 0,07V
B6 0,66V
B5 6,06V
B4 5,25V
B3 5,5V
B2 2,83V
B1 6,12V
An den Transistoren selbst habe ich noch nicht gemessen.
Gruß aus Bremen
Enno
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Das riecht nach defekten Elkos. So wie ich das sehe, wird mit den 10uF-Elkos die Phasenverschiebung für die Motorwicklungen realisiert.
Gruß
Martin
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Hallo Enno, ich seh mir das morgen an.
LG aus Schwerin, Holger
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Hallo,
AC 188 Transistoren auf Whisker prüfen, oder gleich durch Si Transistoren ersetzen mit BC 639
MfG
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Hallo Martin, alle Kondensatoren auf dem Print sind Keramik Kondensatoren. Sind das Fehlerkandidaten?
Hallo Badis? Auf dem Print sind Transistoren AC 151 und AC 153 verbaut. Nicht AC 188?
Gruß aus Bremen
Enno
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07.12.2021, 20:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.12.2021, 20:36 von makersting.)
10uF als Keramik gabs damals nicht. Was du für Keramik hälst, dürften Tantalkondensatoren sein. Die sind fehleranfällig.
Hast du einen China-Bauteiletester? Falls ja, dann testen.
Die Idee mit den defekten Germaniumtransistoren ist auch gut. Die Spur unbedingt auch verfolgen.
Gruß
Martin
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07.12.2021, 21:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.12.2021, 21:58 von Enno.)
Hallo Martin,
China Tester ist vorhanden. Alles klar, werde dann erst mal die Tantal Kondensatoren prüfen. Danach dann die Transistoren.
Gruß aus Bremen
Enno
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Die Tantalkondensatoren C21, C31 und C34 habe ich gewechselt, da die Messwerte nicht eindeutig waren. Bei C25, C33 und C36 waren die Messwerte stabil. Damit war der Fehler jedoch nicht gefunden. Beim erneuten Messen fiel mir auf das an B7 die 0,25V fehlten. An B6 und B8 lagen sie an. Also als Erstes T14 ausgelötet und gemessen. Der war jedoch in Ordnung. Danach T15 gemessen. Hier liegt eine Unterbrechung zum Emitter vor. Habe jetzt Ersatz gefunden und bestellt. Danach geht´s weiter!
Gruß aus Bremen
Enno
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06.02.2022, 17:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.02.2022, 17:39 von Enno.)
Hallo Freunde,
jetzt geht es hier mal weiter. Als Erstes, ich hatte beim letzten Mal Mist geschrieben. Die Leistungstransistoren auf dem Kühlkörper sind ja T11, T13 und T15. An T13 lag die Unterbrechung zum Emitter vor. Diesen habe ich gewechselt. Der Motor läuft nun sofort an. Ich musste lediglich die Geschwindigkeit mit R53 richtig einstellen. Der Fehler war damit behoben.
Der nächste Fehler lag in der Endstufe und sah folgendermaßen aus: Lautstärke und Ton normal bis man an der Tonblende dreht. Da brach die Lautstärke schlagartig ein. Also Endstufe ausgebaut zum Messen. Der Fehler war weg! Die Endstufe wird ja mit zwei Schrauben durch die Kühlkörper von T6 und T7 am Chassis festgeschraubt. Und bei T6 wurde ich fündig. Die Basis hat zum Kühlkörper einen Schluss mit einem Widerstand von 26 Ohm. Ich habe jetzt ein Komplementär Pärchen bestellt. Frage an Euch: Ist das in dieser Schaltung auch nötig oder hätte ich T6 auch alleine ersetzen können, da ja mit R64 noch die Symmetrierung der Endstufe eingestellt wird?
Gruß aus Bremen
Enno
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Die AC188/187 hättest du nicht bestellen müssen, davon habe ich einige Pärchen hier liegen.
Diese wurden auch in Ost-Geräten verwendet. Besser ist es immer komplett zu tauschen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann.
Grüße Frank, der Moschti
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06.02.2022, 18:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.02.2022, 18:06 von Enno.)
Danke Frank, das ist lieb von Dir aber die 12€ inklusive Porto bringen mich nicht um. Aber beim nächsten Mal gerne!
Gruß aus Bremen
Enno
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Hallo Freunde,
nachdem der Ebay Verkäufer nicht liefern konnte hat mir der Frank ein Komplementär Pärchen geschickt. Vielen Dank nochmal dafür! Heute hatte ich endlich Zeit die Endstufe damit zu bestücken. Danach noch den Ruhestrom mit R64 auf 5mA eingestellt. Was soll ich sagen? Das Gerät spielt super. Der Fehler ist weg und die Reparatur damit erfolgreich abgeschlossen.
Gruß aus Bremen
Enno
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...Klasse Geschichte ! Und alles gefunden, super !
Gruß Ingo
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Glückwunsch, Enno zur erfolgreichen Reparatur!
Da fällt mir ein, ich habe im Keller auch noch so ein Report 4000 liegen. Vor ein paar Jahren spielte es noch. Ich müsste es mal wieder ausprobieren...
Grüße
Frank
Grüße
Frank
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