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Saba Villingen 100 Anodenspannung
#1
Meine Lieben,

ich hab einen Saba Villingen 100 auf dem Tisch, habe soweit alles fertig.
Aber eine Sache macht mir Kopfzerbrechen, der Bass-Regler das ist ein 3 + 3 MOhm Poti - habe ich vorher noch nie gesehen, sowas kurioses.
Es sieht auch im Schaltplan seltsam aus, wie 2 kleine aneinander gelötete Widerstände mit Schleifer in der Mitte.

Jedenfalls, sobald man den Bass aufdreht, so kurz vor der Hälfte macht es "Plupp" und die Anodenspannung sinkt stark ab. Der Sender läuft weg, das Gerät wird leiser und das mag Band wird dunkler.  Das bleibt auch über den Bereich bis zum Anschlag so.

Dreht man den Bass wieder zu macht es ab der Stelle wieder "Plupp" und die korrekten Spannungen sind bis zum anderen Anschlag wieder da. 

Hat jemand eine Idee, warum das passiert?  Ich sehe nicht durch.

Thommi
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#2
Ich kenne den Plan zwar nicht, aber schau mal nach ob da gegen Masse oder Plus Kondensatoren dran hängen.
Sind die kaputt, hast du einen Kurzschluss mit dem Poti beim Drehen gemacht.
Nur so eine Idee von mir.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#3
Hallo Thommi,

das Villingen 100 kenne ich leider nicht direkt. Nach meinem Verständnis müsste als Basspoti auch ein normales Poti mit ca. 6 MOhm funktionieren.

Verschiebt man den Schleifer in Richtung "A" wird der Bass stärker, weil C41, der die Bassabsenkung verursacht, überbrückt wird.

Sinkende Anodenspannung und Rückwirkungen auf andere Schaltungsteile: Daraus schließe ich, dass die Stromaufnahme der Endstufe sehr stark zunimmt. Dadurch werden Rö.4, Tr.2, Gr.1 und Tr.1 vielleicht überlastet.

Zuerst dachte ich, C37 liefert zu viel Reststrom und beim Überbrücken von C41 und R35 steigt die Spannung am Gitter der Endstufe. Dann nimmt deren Ruhestrom zu.
Das würde vermutlich aber stetig, ohne "Plupp" passieren. Trotzdem würde ich mal in Mittelstellung des Basspotis die Gleichspannung am Anschluss "A" messen. Die darf kaum über 0 V liegen.

Das "Plupp" kann ein Zeichen sein für plötzlich einsetzendes, hochfrequentes Schwingen der Endstufe. Das sollte eigentlich durch C43 und C44 verhindert werden. -> C43 und C44 prüfen.

Bernhard
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#4
Mohoin,

also ich habe mich mal näher mit dem Poti beschäftigt, es ist wirklich 3 + 3 M d.h. nicht so wirklich. 
Also: Tatsächlich ist in Mittenstellung die Schleifbahn unterbrochen, dann hängt der Schleifer in der Luft und dann wird das mag. Band auch dunkler.
Allerdings messe ich als Spitzenwert über 6 MOhm pro Hälfte.

Solange man im Bereich E des Potis bleibt funktioniert alles bestens. Das werde ich dem Kunden empfehlen. 

Verstehen tue ich diese Saba-Kuriosität trotzdem nicht. Wenn ich durch Drehen einen in der Luft hängenden Zweig eines Klangregelnetzwerkes in die Schaltung nehme, dann hat das nunmal eine schlagartige Auswirkung - das hätten die eigentlich wissen müssen.

Thommi
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#5
(09.12.2021, 22:02)Bernhard W schrieb: Hallo Thommi,

Trotzdem würde ich mal in Mittelstellung des Basspotis die Gleichspannung am Anschluss "A" messen. Die darf kaum über 0 V liegen.

Das "Plupp" kann ein Zeichen sein für plötzlich einsetzendes, hochfrequentes Schwingen der Endstufe. Das sollte eigentlich durch C43 und C44 verhindert werden. -> C43 und C44 prüfen.

Bernhard

Was erbrachte dein Messergebnis ?
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#6
(11.12.2021, 21:31)Thommi schrieb: ...Tatsächlich ist in Mittenstellung die Schleifbahn unterbrochen, dann hängt der Schleifer in der Luft und dann wird das mag. Band auch dunkler.
Allerdings messe ich als Spitzenwert über 6 MOhm pro Hälfte.

Solange man im Bereich E des Potis bleibt funktioniert alles bestens. Das werde ich dem Kunden empfehlen. 

Verstehen tue ich diese Saba-Kuriosität trotzdem nicht. Wenn ich durch Drehen einen in der Luft hängenden Zweig eines Klangregelnetzwerkes in die Schaltung nehme, dann hat das nunmal eine schlagartige Auswirkung - das hätten die eigentlich wissen müssen.

Thommi

Wenn die Bahn im Poti unterbrochen ist, stimmt das Schaltbild nicht, denn im Schaltbild sind die beiden Widerstände verbunden. Vermutlich ein Fehler in der Zeichnung.

Wenn der Fehler auftritt, wenn der Schleifer nicht mehr mit dem unteren Widerstand (nach E) verbunden ist, ist wahrscheinlich der Gitterableitwiderstand R37 (1 MOhm) unterbrochen. R37 muss den Leckstrom von C37 (und anderen Kondensatoren) und den geringen Gitterstrom gegen Masse abführen. Dann ändert die Unterbrechung des Schleifers den Arbeitspunkt der Röhre nicht und die Unterbrechung des Schleifers bleibt unhörbar.

Vielleicht ist zusätzlich der Leckstrom von C37 zu groß. Ist C37 noch ein Kondensator mit Papierisolation? Wenn ja, sollte der durch einen mit Kunststofffolie als Isolator (MKT) ersetzt werden.

Jetzt scheint das Potential am Gitter hochzulaufen. Dann werden die Endstufenröhre Rö.4, der Ausgangsübertrager Tr.2, der Gleichrichter Gr.1 und der Netztrafo Tr.1 überlastet. Die werden dann mehr oder weniger schnell heiß. DAS WÜRDE ICH AUF KEINEN FALL SO LASSEN!
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#7
Hallo allerseits,

die mittig geteilten Basspotis sind eine Spezialität, welche in vielen Saba Rundfunk-Geräten zu finden ist.

Bezüglich des aktuellen Fehlers kann ich mich voll Berhard's Überlegungen anschliessen. Als Urheber sehe ich auch einen unterbrochenen Gitterableitwiderstand, eben den 1Meg (R37). Im 'unteren' Bereich (E) des Basspotis erfolgt die Gitterableitung über mehrere Widersäde, einschliesslich des LS-Potis nach GND, während das Basspoti im 'oberen' Bereich (A) über die von Berhard genannten Kondensatoren gleichstrommässig in der Luft hängt, können bereits geringste Restströme (besonders über C37, auch durch den kleinen Keramik-C [C43] ) das Endröhrengitter positiv 'aufladen'.

Dies sollte aber durch Messen der dadurch ansteigenden Katodenspannung - R38 (390 Ohm) - eindeutig nachweisbar sein! (Die Röhre wirkt hier wie ein Röhrenvoltmeter, in diesem Fall auch Katodenfolger, mit sehr!! hohem Eingangswiderstand). Eine Messung am Gitter ist daher in diesem Fall nicht  aussagekräftig, da durch den Innenwiderstand des Messgerätes der 'fehlende' Ableitwiderstand nachgebildet wird; selbst bei den heute üblichen Ri von 10Meg ist dies weitgehend gegeben.
Freundliche Grüße, Peter R.
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#8
Meine Lieben,

vielen Dank für eure Hilfe! 
Ich habe mich heute dabei gemacht und mir das mal angesehen was mit dem 1M Gitterableiter los ist. Der Widerstand war funktionstüchtig, auch korrekt eingelötet aber seine Leiterbahn führte ins Leere, also zu einer Bohrung in der Leiterplatte wo aber nichts war.

Ich habe dort also einen Draht angelötet und zur Masse geführt, jetzt verhält sich das Poti wie es soll, kein Plupp, kein Dunklerwerden des Auges. 

Ich habe die Vermutung, dass jemand das Gerät buchstäblich kaputtrepariert hatte. Jetzt lebt es wieder.

Thommi
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