Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Netzgerät mit Röhrengleichrichter
#1
Hallo,

ich habe ein Netzgerät mit einem Zweiwege-Röhrengleichrichter gekauft. Es handelt sich um einen Eigenbau. Wer mag, kann auch hier lesen. 

Technische Daten:
  • Eingangsspannung: 220, 150, 125, 110V (umlötbar)
  • Ausgangsspannung: ca. 390V (Leerlauf)
  • max. Ausgangsstrom: 120mA
  • Gleichrichterröhre: RGN1064

Primärseitig gibt es eine zweipoligen Schalter, eine Sicherung hat der Erbauer einfach mal weggelassen…  Thumbs_down

   
   
   
   
   
   

Die Kombination Trafo, Röhre und Elko scheint ein Fertigteil zu sein. Laut Typenschild gehört eine RGN2004 eingebaut. 
   

Ich habe den Schaltplan aufgenommen. Auch die Heizspannung hat einen Mittelabgriff:
   


Jetzt hätte ich ein paar Fragen in die Runde:
  • Woher stammt der Gleichrichter-Baustein?
  • Mich irritiert etwas der Mittelabgriff bei der Heizspannung. Kann das so sein?
  • Kennt jemand das Gehäuse? Was war da mal drin?
  • Welche Funktion habe die Glühlampen?

Vielen Dank vorab!
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
Zitieren
#2
Hallo Steffen,

schau mal hier.

Eigentlich stammt die Schaltung aus der Funkschau 1951 Heft 13.

Das haben die Kollegen damals mit den direkt geheizten Röhren scheinbar so gemacht??

VG Dieter der Antennenmann
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
Zitieren
#3
Hallo,
es dürfte das Innenleben von einem Körting (DR = Dr. Dietz & Ritter) sein, ähnlich den HWV- oder AGL-Typen, die es auch in verschiedenen Größen gab (hier: Gr.2).
Gedacht zum Betrieb von Gleichstrom-Empfängern / Feldspulen-Lautsprechern am Wechselstromnetz, deswegen die Angabe "Gleichstrom ca 220 V ??mA".
Die Mittenanzapfung bei der Heizung verhindert eine einseitige Laststrom-Belastung der direkt geheizten Kathode.
Die Lämpchen sind Sicherungslampen.

Viele Grüße, Michael
Zitieren
#4
Moin,

interresant, der Trümmer. 

Der Mittelabgriff wird benutzt, damit der Heizfaden gleichmäßig belastet wird, zusätzlich stellen die Spulenhälften einen Schutzwiderstand dar.
Wie man auf dem Trafo lesen kann, war ursprünglich die 2064 als Röhre angedacht.

Die Lampen L1 und L2 dienen als Sicherung. Scheinbar wollte jemand sichergehen, dass nur geringe Ströme entnommen werden. 

Thommi
Zitieren
#5
Hallo,
die originale Gl-Rö war die RGN2004, und die Sicherungslampen waren damals serienmäßig auf diesen Baugruppen von DR vorgesehen.

Viele Grüße, Michael
Zitieren
#6
Hallo allerseits,

eine Gleichrichterröhre (RGN)2064 gibt es nicht, es ist wohl RGN2004 gemeint.

Die beiden Glühlampen L1 und L2 sind die vermissten Sicherungen !

Das wurde in der Netz- Radio- Frühzeit oft so gemacht. Besonders zuverlässig als Sicherungen waren diese Lämpchen jedoch nicht. Wenn bei einem Kurzschluss der Glühfaden durchbrannte, konnte sich ein Lichtbogen bilden, über den der Strom weiter floss.
Nachdem sich diese Erkenntnis herumsprach, gab man diese unzuverlässige Praxis auf. Statt den Lämpchen sollten echte Sicherungen eingebaut werden.

Grüße,
Jacob

Smiley47 
Smiley47 
Smiley47
Smiley53
Zitieren
#7
Hallo allerseits,
die Schaltung mit den Sicherungslampen ist gewiss interessant; wurde in der Form auch von Zeiss Ikon für Kinoverstärker verwendet:
   

Viele Grüße
Klaus
Zitieren
#8
Hallo,
ein einfaches und probates Mittel analog einen Stromkreis zu überwachen.

Die beiden Lampen sind nichts anderes als die hier Forum viel gepriesene Vorschaltlampe.

Mit der RGN 1064 habe ich meine 1. Netzanode gebaut.
Gruß aus dem Kreis Siegburg vom Hans-Jürgen
"Groß ist ein Mann, wenn er Kind bleibt"

Zitieren
#9
Nein, mit "Vorschaltlampe" hat das nichts zu tun!
Aber richtig erkannt, mit Überwachung, einfach und effektiv.

Beste Grüße
Klaus
Zitieren
#10
Hallo an alle,

zunächst danke für die vielen Tipps!

https://www.radiomuseum.org/r/korting_er...chter.html 
Hier habe ich tatsächlich eine Baugruppe gefunden, die meiner ähnelt. Ob bei meinem „Trümmer“ tatsächlich ein Gleichrichter aus den 30-ern verbaut wurde, weiß ich nicht. Der 2x50µF-Kondensator spricht eher dagegen. 


Zitat:HWV- oder AGL-Typen
Mit den beiden Abkürzungen kann ich leider nichts anfangen. @Michael: Wenn du mich freundlicherweise erhellen würdest  Smiley61


Das Grundprinzip ist mir klar, die Funktion des Mittelabgriffs an der Heizspannungsversorgung ist mir jetzt auch verständlich. 

Mir geht es im Wesentlichen darum, die Funktion solcher Baugruppen zu verstehen. Ich bin zwar physikalisch bestens vorgebildet, aber die praktischen Anwendungen sind dann doch etwas anderes…

Bleibt eigentlich nur noch die Frage, ob jemand das Gehäuse kennt. Wenn nicht, ist es auch nicht schlimm. 

Danke nochmal und viele Grüße aus dem kalten Westfalen!
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Der Traum des Bastlers - Ein HERRMANN Netzgerät Kurzschluss 50 19.395 13.12.2023, 00:21
Letzter Beitrag: Valvotek
  Ein großes Herrmann Netzgerät von der T. H. Karlsruhe (Jetzt KIT) Bastelbude 11 1.742 12.08.2023, 10:45
Letzter Beitrag: yehti
  AC/DC-Netzgerät Schaltplan Antennenking 11 1.746 19.04.2023, 10:35
Letzter Beitrag: Juan1

Gehe zu: