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Körting Royal Syntektor 55W Bandfilteraufzug
#1
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Hallo Zusammen,

Vor einiger Zeit ist mir ein Körting Royal Syntektor 55W mit einem Synchron Detektor für UKW in die Hände gefallen. Diesem will ich nun wieder zu seinem alten Glanz verhelfen. Das Gehäuse leider ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, aber das kann man ja zum Glück alles wieder Reparieren. Nun habe ich angefangen das Chasis auszubauen und zu reinigen. Beim Ausbauen ist mir aber dann eine Nylonschnur entgegengekommen, die den Bandfilteraufzug steuert. Das hat mir natürlich keine ruhe gelassen und ich habe sofort die Schirmbecher der beiden Bandfilter abgeschraubt. Ein Glück ist die Mechanik im Inneren nicht beschädigt worden. Es hat sich nur das Nylonseil ausgehängt.

Hat zufälligerweise jemand von euch wertgeschätzten Kollegen auch ein Körting Royal Syntektor 55W und weiß wie das Seil geführt werden muss oder hat jemand ein Foto der Seilführung?

   

   

   

   

Mir ist auch noch aufgefallen, dass ein Vorbesitzer unzufreiden war mit der AZ11 als Gleichrichterröhre und diese einfach mit zwei Dioden überbrückt hat. Dieses werde ich natürlich wieder in seinen Orginalzustand zurückbringen. Ferner wurden auch schon mal vor einiger Zeit die Koppelkondensatoren zu den Gittern der Endröhren getauscht. Kann es sein, dass die AZ11 einfach nur zu schwach war und diese deswegen durch Dioden ersetzt worden ist, oder hat das Gerät allgemeine Probleme mit der AZ11? Laut Datenblatt wäre diese Für das Gerät ja normalerweise in Ordnung.

   

   

Viele Grüße und schon mal Herzlichen Dank im Vorraus

Fabian
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#2
Hallo Fabian,

mit deinem Seilzugproblem kann ich dir vermutlich nicht weiterhelfen. In den Heften 141 und 142 der FUNKGESCHICHTE (2002) findet man einen sehr umfangreichen, 2teiligen, Restaurationsbericht zu diesem Gerät. Er enthält eine Schaltungsbeschreibung und die Abgleichanweisung. Beide Hefte liegen mir als pdf vor.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
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#3
Die Beschreibung des Royal Syntektors 55W (2 Teile.: AM & FM) ist im Radiomuseum.org zu finden und kann da herunter geladen werden.

Der Syntektor 55W ist ein technisch sehr interessantes und anspruchsvolles Gerät.

Viel Erfolg wünscht
Dietmar
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#4
Hallo Fabian
das ähnliches Gerät als Neckermann Syntektor habe ich hier mal behandelt. Dort sind auch Bilder vom Seil. Ich hoffe das hilft

viel Erfolg und herzlich Willkommen hier
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#5
Hallo Dietmar,

Danke für die Info. in meinem Radio ist zum Glück genau die selbe Seilzugmechanik zum verstellen der Kopplung der Bandfilter eingebaut. Wie es ausschaut, hat man damals schon einige Teile in mehreren Modellen verwendet und nicht immer das Rad neu erfunden.
Ich habe es auch erst mit der Angst zu Tun gehabt, als ich gesehen hatte, dass der Schirmbecher des Bandfilters auch schon mal herunten war. Wie es aber aussieht, hat man auch nichts an den Filterspulen selber gemacht, da dort das Wachs noch unbeschädigt drin war. Man hat aber wahrscheinlich damals einfach aufgegeben den Filter zu reparieren und hat hingenommen, dass das Radio auf AM dauerhaft schmalbandig eingestellt ist.

Ich habe auch noch gesehen, wieso das Seil ausgehängt war. Wie es ausschaut ist das Seil durch ein kleines Loch gefädelt und somit mit der Mechanik der beweglichen Filterspule verbunden. An dem Filter, der näher an der Demodulatorstufe ist, ist die Öhse ausgebrochen und der Stift um den das Seil gefädelt ist, verloren gegangen. Ich muss wahrscheinlich ein 1mm großes Loch überhalb der ausgebrochenen Öhse bohren, da das Seil hindurchziehen und es wieder mit einem stück Draht oder einem Teil eines Zahnstochers befestigen. Oder gibt es da eine bessere Variante?

Morgen werde ich weiter das Chasis Reinigen. Auf ihm ist wie bei einigen Radios aus dieser Zeit eine klebrige Staub- und Nicotinschicht über alles gezogen. Rauchen hinterlässt halt seine Spuren sogar teilweise über 60 Jahre hinweg. Mit genug Alkohol und Wattestäbchen ist das aber zum Glück kein größeres Problem. Ich bin gespannt, welche Wehwechen das Radio noch zu bieten hat.

Morgen werde ich noch ein Paar Bilder die ich vom kaputten Filter und dem Chasis gemacht habe posten.

Herzliche Grüße
Fabian
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#6
Hallo Zusammen,

Gestern habe ich mal wieder Zeit gefunden am Körting Synektor weiter zu machen. Letze Woche habe ich schon das Chassis gesäubert und alle beweglichen teile geschmiert. Inzwischen habe ich mich auch schon Nun habe ich auch das Seil der Bandfilter wieder eingefähdelt. Leider hätte das mit dem bohren nicht geklappt ohne, dass ich den Anschluss der Filterspule dabei kaputt gemacht hätte. Deswegen bleib mir nichts anderes übrig als das Seil an die bewegliche Spule zu kleben.
Außerdem wollte ich schon mal die Lautsprecher und den im Gehäuse befestigten Ausgangsübertrager ausbauen. Dabei fiel mir etwas gravierendes auf, das ich vorher gar nicht bemerkt hatte. Es steckten noch zwei Pins des Steckers in der Buchse. Wie es aussieht sind die Pins in den Stecker genietet und genau an der Nietstelle aufgeplatzt. Hat jemand eine Idee, wie ich den Stecker wieder reparieren kann?

Herzliche Grüße
Fabian

   
   
   
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#7
Hallo Fabian
den Stecker kann man den Aufschrauben oder ist der genietet, Niete Ausbohren. Nacher mit kleinem M2 oder M3 Schräubchen versehen. Die Pinne aus der Fassung von hinten rausschieben, bitte nicht von vorne versuchen, damit machst du die unrund. Wahrscheinlich mußt du die Fassung rauslöten, Drähte nummerieren und Bilder machen.

Meist sind die auch im Stecker gelötet, Pinne neu einsetzten und ein wenig vernieten, danach alles gut verlöten. Überschüssiges Lot mit einer Feile entfernen.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#8
Servus,
ich hatte bei meinem Royal das gleiche Problem. Dietmars Mölglichkeit ist der "Mercedes". Ich hatte das seinerzeit mit "Lada" repariert: ein Rest einer 5 x 2,5 mm-Leitung musste herhalten. Der abisolierte Draht passt genau in den abgebrochenen Rest im Stecker. dort festlöten und auf die passende Länge kürzen - fertig. Gerät läuft so seit 7 Jahren.
Viele Grüße und schöne Feiertage aus dem Erdinger Moos!
Hans
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#9
Guten Abend,

Ich habe gestern und Heute alle schadhaften Kondensatoren getauscht. Da die Becherelkos schon nicht mehr ganz dicht waren und oben schon das Elektrolyt herausgeschaut hat, konnte ich diese nur noch aushöhlen und zwecks der Optik mit neuen Kondensatoren Befüllen. Den Stecker habe ich auch repariert. Dabei wurde die Untere hälfte des Nietpins aus dem Bakelitstecker gedrückt. Danach habe ich einen 2,5mm Draht in die untere Hälfte des Pins eingelötet und diese wieder in den Stecker gedrückt. Danach wurde einfach der Obere Teil des Pins auf den Kupferdraht von Oben her draufgelötet.

   
   
   

Nun habe ich das Radio vorsichtig mit dem Trenntrafo langsam Angefahren. Wie im Nachhinein herauskam, war einer der Drahtwiderstände der Kathode der Endröhren mit einer kalten Löststelle im Radio verlötet. Wenn man an der EL84 gewackelt hat, hatte der Widerstand einmal Kontakt und dann mal wieder nicht.
Zuerst wurde an dem Radio die AM-Funkton getestet. Auf Kurzwelle waren heute Abend sehr stark sehr viele Sender zu Empfangen. MIr gefällt auch sehr, dass dieses Radio einen erweiterten Kurzwellenbereich hat vom 60m Band bis runter zum 13m Band.
Leider macht mir UKW etwas Sorgen. Zuerst habe ich auf UKW gar nichts empfangen, bis ich gemerkt habe, dass ich Probleme mit der ECC85 hatte. Diese hatte einen schlechten Kontakt in der Fassung. Nachdem dieser Wackler beseitigt war, empfing ich den Orts-UKW Sender, der bei mir sehr stark einfällt. Der Empfang lässt aber leider sehr zu Wünschen übrig. Ich vermute, dass das Gerät völlig verstimmt ist. Mir ist auch noch aufgefallen, dass das Magische Auge beim Empfang fast nicht ausgeschlagen hat. Vorher bei einem starken Sender im KW-Band hatte sich die EM85 fast vollständig geschlossen.

Ich Vermute, dass der Abgleich des Radios nicht stimmt und es völlig verstellt ist. Bei diesem Gerät sind aber leider die Bandfilterkerne mit Wachs arretiert. Bei den anderen Geräten, die ich schon abgeglichen hatte, war meißtens eine Gummischnur hineingedreht oder gar nichts als Befestigung oder ich musste nichts nachgleichen, da der Ableich noch richtig gut war. Wie bekomme ich denn am besten das Radio abgeglichen ohne dass ich die Ferritkerne kaputt mache?

Herzliche Grüße
Fabian
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#10
Bitte nichts an den Filter-Kernen machen
Mach mal ein Bild der kompletten Chasisoberseite
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#11
Die Nah und Ferntasten bitte auch beachten, bei mir hieß das Tag und Nacht Taste meine ich mich zu errinnern.
Da gibts noch einen Trimmpoti auf dem Chasis, Stellung merken und den mal probieren

   
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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#12
Ich schließe mich Dietmar an. Wenn die Kerne noch original versiegelt sind, liegt eher ein anderer technischer Defekt vor als eine Verstimmung. Möglich wären auch defekte Trimmer oder Durchführungs Kondensatoren.
Gruß aus Bremen

Enno
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#13
Hallo Zusammen,

Ich habe mich heute wieder mit dem Radio befasst. Zuerst habe ich mir das Einstellpoti der Syntektorschaltung angeschaut. Dieses stand auf Linksanschlag. Ich vermute, dass es da normalerweise nicht hingehört. An das Gitter 1 der EF 89 habe ich dann ein 10,7 MHz signal angelegt und nachgesehen, wie es mit der ZF Stufe und dem Demodulator ausschaut. Diese scheint im Ersten Augenblick in Ordnung. Bei den Ostillator und Vorkreisspulen der AM-Bänder sind immer noch die orginalen Wachsversiegelungen drauf.

   
   
   
   

Das UKW Teil wurde auch etwas intensiver unter die Lupe genommen. Dabei fiel mir irgendwann auf, dass die untere Abschirmung des UKW-Teils nur noch mit 3 statt mir 4 Schrauben befestigt war. Da muss also jemand schon mal daran etwas verändert haben. Deswegen wurde der Deckel abgeschraubt. Dabei fiel mir auf, dass die Bandfilterkerne gar nicht mit Wachs befestigt waren sondern das das bei dem UKW-Teil schon einmal herausgemacht wurde. Man kann auch eindeutig erkennen, dass an den Kernen schon einmal Hand angelegt wurde.

   
   

Aus mir nicht ersichtlichen Gründen wurde auch der schwarze 15K-Widerstand einseitig abgezwickt und mit einer Lötkugel wieder zusammengefügt. Mit einem Generator habe ich dann angefangen nachzuschauen, ob mit dem Oszillatorteil des Tuners alles in Ordnung ist. Die 100 MHz am Prüfgenerator haben auch mit den 100MHz auf der Skala übereingestimmt. Bin ich aber dann mit der Frequenz heruntergegangen, waren bei 95 MHz am Gernerator schon die 88Mhz auf der Skala erreicht. An den Vorkreis kann ich erst Denken, wenn der Oszillator wieder stimmt.
Ich habe schon einige Radios erfolgreich abgeglichen und traue mir das auch bei diesem Gerät zu. Das Equipment dazu habe ich auch. Ich hatte zwar schon das der Oszillator nicht mehr gestimmt hat, aber noch nie, dass das Frequenzband nicht mehr annähernd mit der Skala übereinstimmt. Habt ihr vielleicht eine Idee, was da nicht stimmen kann?

Gruß
Fabian
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#14
Hallo Zusammen,

Ich habe heute endlich die Ursachen gefunden, wieso der Oszillator nicht mehr mit der Skala übereinstimmte. Es war ein Zusammenspiel aus mehreren Fehlern. Der Erste Fehler war, dass die Oszillatorspule auseinandergedrückt wurde um vermutlich das UKW-Band zu spreizen. am Kunstoffgehäuse der Oszillatorspule konnte man noch erkennen, wie ursprünglich die Spule mal gelegen haben muss. Als ich die Spule wieder in die Position gebracht habe, wie sie mal ursprünglich war, hat die Skala wieder einigermaßen mit dem Generator übereingestimmt. Der zweite Fehler war, dass man mit der Spule und dem Trimmer nicht genau den Oszillator einstellen konnte und er manchmal zu Schwingen aufgehört hat. Nach zerlegen des Trimmers und entfernen der Oxidschicht im Kontakt hat auch das super funktioniert. Nun konnte ich den Oszillator wieder genau auf die Skala abgleichen. Nach richtigen Einstellung des völlig verdrehten Vorkreises hat das Radio dann auch wieder Leben im UKW-Bereich entwickelt.

Nun geht es darum den Syntektor korrekt einzustellen.

Herzliche Grüße
Fabian
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#15
Na Fabian, das hört sich doch sehr gut an! Glückwunsch! Und das Radio wird es dir mit tollem Sound danken.
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
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