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Prüfkarte EL50 auf RPM370-1 für 4654
#1
hallo alle,

ich hab hier ein kleines Problemchen,
hier im Forum gibts ja weitere Neuberger-Besitzer.

Zu prüfen ist eine Philips 4654 auf dem Neuberger RPM370-1
Dafür hab ich drin: die Prüfkarte EL50

Sie heizt.
ich krieg garkeinen Anodenstrom.

Das kann irgendwie nicht sein, also ..

wo is der Fehler ? Smiley43 

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#2
Hallo, Martin, kann sein....

Die Röhre passt ja im wesentlichen zur Prüfkarte.

Das Meßgerät ist ja offensichtlich in Ordnung.

Die Röhre kann kpl defekt sein.

Zur weiteren Prüfung empfehle ich folgende Vorgehensweise:

Röhre mit normalem Laborequipment prüfen. Dazu Röhre mit wechselspannung heizen, einen Pol der Wechselspannung gleichzeitig an Kathode, den anderen über 10kOhm an Steuergitter. Spannung an Steuergitter mit Oszilloskop messen, Massepunkt des Scopes an Kathode. Bei defekter Röhre sieht man eine Sinusspannung, bei vorhandener Emission ist die positive Halbwelle deutlich abgeflacht. Dann weitere Gitter und dann die Anode hinzuschalten, es sollte sich jedesmal das Maß der Abflachung etwas verändern.

Ggf. vorher diese Vorgehensweise mit einer x-beliebigen anderen Röhre prüfen, um einen Eindruck zu bekommen. Ggf. die verwendete Wechselspannung erhöhen, dabei selbstverständlich die Heizspannung beim Sollwert belassen.

VG Henning

PS. mit dem Hameg Componententester, der in vielen Hameg Scopes eingebaut ist, kann man das auch prüfen. Das ist nämlich auch nur eine Trafowicklung und ein Widerstand
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#3
hier ist der Messaufbau, Drehschalter ist auf rechtsanschlag Test Anodenstrom.

G1 -35V
G2 -
G3 +425V
G4 -
A +400V
Messbereich ist 60mA (zuwenig, die könnte sogar 72mA)

   

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#4
Hallo,

kein Wunder, wenn kein Anodenstrom kommt, die + 425 V gehören auf G2, nicht auf G3 !

Grüße,
Jacob
-
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Smiley53
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#5
danke Jacob.
ich hab das doof formuliert. Gemeint waren die vier Spannungen die das RPM bereitstellt, U1 bis U4, und A

G1 ( U1 ) und G2 ( U2 ) sind bei meinem Prüfgerät die negativen Steuergitter.
G1 ist hier belegt mit Minus 35V
G2 auf null
U3 bzw G3 ist die erste der beiden Schirm bzw Bremsgitter, hat Plus 425V und Null auf der U4,
Anode hat plus 400V.

Somit könnte ich G2 nur einstellen zwischen minus 100V und null.

ich prüf jetzt ob da überhaupt die 400V ankommen auf der Anodenkappe, gegen K
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#6
Testaufbau "guggen ob 400V da ist von K nach Anodenkappe"
   

mein alte GE, Messbereich DC 600V, 
ja die 400V sind da.

   

ächz KopfWand  ich wollte die schöne 4654 eigentlich in ein Bastelradio bauen weil sie schön laut kann.
Das wird wohl nix werden..

Zum externen Prüfen: kann ich nur mit DC, hab kein AC Netzteil verfügbar für hohe Spannungen.
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#7
Hallo, Martin,

Du benötigst keine hohen Spannungen, gemäß der von mir beschriebenen Methode.

Du benötigst nur die Heizspannung, nötigenfalls die aus Deinem Neuberger.

Bitte darauf achten, daß Du keine Verkopplung über den Schutzleiter bekommst.

Und dann nur erstmal die Prüfung zwischen Kathode und Steuergitter G1 mit 10kOhm Vorwiderstand.
Damit ist erstmal eine Prüfung auf Emission möglich.

Es kann bei Röhren mit Außenkontaktsockel auch vorkommen, daß eine Lötstelle keinen Kontakt hat. Die Lötstellen am Sockel können nachgelötet werden, dabei etwas frisches Zinn zugeben.

Wenn dann immer noch keine Emission, kann die Röhre Luft gezogen haben.

VG Henning
Schlau ist, wer weiß, wo er nachlesen kann, was er nicht weiß.
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz.
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#8
danke ich probier das mal. Heathkit Röhrennetzteil hat Heizung AC 6,3 und 12,6 verfügbar, damit läßt sich das probieren.
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#9
hallo alle,

Messbericht des Aufbaus gem. Henning.

Röhre: Philips 4654, nos
Heiztrafo:  Netzgerät GW Instek, eingestellt auf 6,3V DC begrenzt auf 2A
Sinusquelle: Krohn-Hite 4100 Oscillator, eingestellt auf 10Vpp sin 1kHz
Vorwiderstand: 22k 5%
Oszi: Tek, 556 am Beam 1

Die Heizung wurde mit dem Netzgerät verbunden.
Die Kathode wurde mit der Masse vom Oscillator verbunden.
Der Ausgang vom Oszillator wurde mit dem 22k verbunden.
Der Eingang vom Oszi wurde mit G1 verbunden, ebenso das andere Ende vom 22k
Die Masse vom Oszi wurde mit Kathode verbunden.

Messung1.  Oscillator AN, Heizung AUS.


   

Erwartungsgemäß haben wir den Sinus mit 10v pp Smiley14
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#10
Der fliegende Messaufbau  Smiley47 

   

Jetzt wird die Heizung angeschaltet.

Die Röhre zieht anfangs volle 2A (mehr hatte ich nicht erlaubt), und sinkt dann warm auf 1,4A DC.


   

Nach dem Aufheizen zeigt der Tek folgendes an:

   

das Steuergitter zieht also bei positiver Halbwelle Gitterstrom.
Das sollte so in Ordnung sein.

lG Martin
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#11
ich leg dem jetzt +30V begrenzt auf 100mA auf die Anodenkappe, gegen K und wiederhol die Messung.
Der Clock wird dabei auf 1Hz ~ gesenkt.

Anm.: es gab keine Schlüsse zwischen den Gittern der Röhre, auch keine messbaren Widerstände.
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#12
G2 nimmt geringfügig Strom.

Anode : nichts, kein Strom (wobei G3 spannungsfrei war)

nächste Messung: Die Anode wird dazugeschaltet wenn G2 die +30V hat.
G1 bleibt offen.
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#13
ohne Auswirkung.

Ich komme zum Ergebnis daß die Anodenkappe der Röhre keine Verbindung zur Anode hat.

Gibts da irgendwelche Einwände eurerseits ?
Ansonsten gehts weiter mit OP der Anodenkappe.

lG Martin
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#14
superschade,

aber selbst mit demontierter Anodenkappe tut sich da oben garnichts.
So eine schöne laute Röhre, wirklich schade drum.

Was solls, also ab in die Tonne.
lG Martin
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#15
Nimmst halt ne EL12, die kann genauso laut.
In Form der EL12N ist sie nicht ganz so hübsch anzuschaun, kost aber dafür nix.
Gruß,
Uli
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#16
Hi Martin,

so ein Fehler ist nicht ungewöhnlich. Kommt gelegentlich vor. Ich habe hier eine ältere (weil graue Anode) EL156, bei der ist die Schweißstelle vom Anodenanschluß ab. Einfach so Null Anodenstrom. Schade, dabei ist die Beschriftung der Röhre noch schön. Smiley57

Gruss
Debo

   

   
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#17
Wenn Röhren mit Anodenkappe keine Verbindung mehr haben, kann es wahrscheinlich sein, daß sich die Unterbrechung außerhalb des Glaskörpers unter der Anodenkappe befindet.

Ich wurde Augenzeuge einer erfolgreichen Reparatur:
Das Lötzinn in der Anodenkappe wurde abgesaugt. Ist darunter ein Draht sichtbar, sollte geprüft werden, ob dort Anodenstrom meßbar ist.

Wenn nicht, muß die Anodenkappe abgenommen werden. Das ist mit etwas Glück möglich.

Dann kann man häufig sehen, daß der Draht direkt an der Glasdurchführung gebrochen ist. Da die Glasdurchführung in der Regel eine Kegelform hat, und eine gewisse Dicke, kann versucht werden, den Glaskegel etwas abzufeilen, um darunter an ein Stückchen Draht zu kommen. An diesen wird dann ein weiteres Drahtstück vorsichtig angelötet. Dann kann erneut auf Erfolg geprüft werden.

Wenn das gelungen ist, kann die Anodenkappe wieder aufgesetzt und verklebt werden, und schlussendlich dort das Drahtstück verlötet werden.

All das war bei der Röhre notwendig, und hat zum Erfolg geführt.

Leider ist unser DiRu, der das gemacht hat, verstorben, und kann das nicht mehr selbst berichten.
Ich durfte Ihm dabei zusehen!

VG
Henning
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#18
hallo Henning,
das hab ich gestern schon so gemacht, die Kappe war ab,
ein Kleps30 direkt am Draht den ich sogar noch etwas blankpoliert hatte.
Hat nix geholfen, das wird so sein wie bei der EL156 von Det.
Ist schon schade, irgendwie gefällt mir diese 4654.
Übrigends hab ich gestaunt was die kalt für einen Stromhunger zeigt an der Heizung. Das Kaltleiterverhalten scheint sehr ausgeprägt zu sein.
Diagramm seht ihr auf dem Netzgerät.
lG Martin
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#19
(31.01.2022, 09:35)hoeberlin schrieb: All das war bei der Röhre notwendig, und hat zum Erfolg geführt.

Das hab sogar ich schonmal erfolgreich gemacht - ist echt kein Hexenwerk! Das bisschen Glas kann man wegdremeln, sogar wenn man so dicke Finger hat wie ich Wink
Aber wenn halt auch an dem Stummel nix ankommt....
Gruß,
Uli
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