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Rolleiflex Original von 1929
#1
Bei der Suche einer Rolleiflex anderen Typs ist mir in den Kleinanzeigen diese vorliegende Rolleiflex aufgefallen mit Preisangabe „VB“.
Wir wurden uns einig und heute kam sie an. In recht schlechten Zustand für Ihr Alter von 90 Jahren dann doch wieder gut, war sie in einem Nachmittag wieder auf passablem rettungswerten Zustand gebracht.
Jetzt fehlt mir noch ein neuer Spiegel und die richtige Einstellung und dann hoffe ich, dass sie zu ihrem 100. Geburtstag wieder Bilder macht.
Sie gehört zur Art TLR, der Twin Lens Reflex. (Zweiäugige)
Bauzeit 1929-1932, meine derzeit älteste Kamera.


   
Viele Grüße 
Philipp
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#2
Gratulation zu der Rolleiflex
Eine ähnliche Kamera hatte ich auch mal, allerdings in so schlechten Zustand, das ich sie wieder verkauft habe. Bessere Exemplare sprengten dann jedoch den Preisrahmen.
Radiogrüße Detlef

Sie können schlafen gehen, es gibt nichts mehr zu sehen
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#3
Eine wunderschöne Kamera! Erst Recht, wenn man so ein Stück selbst reparieren/warten kann. Also ist sie bei Dir in guten Händen und sollte sie mal wieder Bilder machen können, würde ich gern welche davon hier sehen.
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#4
Servus Philipp,

Eine Rolleiflex, woahnsinn...

Viel Erfolg beim Restaurieren! Das wird bestimmt ein herrliches Photographieren!

Habe ein preislich deutlichst günstigeres Modell in petto:

   

Aber auch hier ist es schon schön, von oben in den Lichtschacht "zu luegä", quasi wie auf einen kleinen Monitor...  Smile

Frohes Fest!

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#5
Reflekta II, nur das Schild fehlt. Hatte ich schon zwei restauriert. Keine davon ist bei mir hängen geblieben.
Super einfach und bicht kaputt zu kriegen und im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin, der Weltaflex, im Filmzählwerk nicht anfällig, weil es keines gibt.

Die alte Rolleiflex ist mittlerweile in Funktion, ich habe sogar noch einen neuen Spiegel gefunden.
Durch die Reparatur einer anderen Rolleiflex ist ein Film zum Umspulen auf eine Filmspule mit anderen Abmessungen angefallen, den ich gleich für die alte Rolleiflex benutzen werde.
Es wird spannend.
Viele Grüße 
Philipp
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#6
Heute hatte ich die alte Dame von 1931 auf einen Spaziergang dabei...
Sie kann es noch... wenn man ihr auch den Charakter der 30er ansieht.

Daten: Rolleiflex Original Typ 614 mit Tessar f/3.8, 620 (120 umgespult), Ilford FP4+, Tmax Entwickler, Epson V800, Scan vom Negativ, leicht Sepia getont.

   

   

   

   

   
Viele Grüße 
Philipp
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#7
Servus Philipp,

(24.12.2021, 16:17)Vagabund schrieb: Reflekta II, nur das Schild fehlt. Hatte ich schon zwei restauriert. Keine davon ist bei mir hängen geblieben....

Du bist ein Schatz! Ich hatte mich zwar noch nie explizit drum gekümmert, wusste aber immer noch nicht, dass das eine Reflekta II ist und dass ihr Schildchen fehlt. Quasi so ganz nebenher hast Du mir nun die fehlenden Informationen geliefert und soeben sind zwei Anbieter aus den KA angeschrieben, mir ggf. die fehlenden Ersatzteil zu liefern, so dass ich meine RII wieder gangbar machen kann. Deren Mechanismus funktioniert nämlich nicht mehr. Ich danke Dir herzlich!

(25.12.2021, 23:59)Vagabund schrieb: Heute hatte ich die alte Dame von 1931 auf einen Spaziergang dabei...
Sie kann es noch... wenn man ihr auch den Charakter der 30er ansieht...

Einfach nur unglaublich schön!

Aber nun verrate bitte: Handbeli aufs Motiv angemessen? Hast Du den Himmel in der Duka etwas nachbelichtet oder den Rest abgewedelt (sieht jedenfalls danach aus). Scanner ist welcher? Smile

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#8
Handbeli in die Landschaft gehalten und 1/125s bei f/8 gemessen.
Da ich weiss, dass sich bei bedecktem Himmel nicht viel ändert, ist das meine Grundeinstellung, die ich dann benutze. Ich schätze dann in gewissen Situationen, ob ich eine Blende mehr oder weniger brauche, oder ob ich ein Motiv freistellen möchte. Das passiert dann überwiegend im Kopf.
Die heutigen Filme stecken einen gewissen Dynamikbereich gut weg.

Scanner ist ein Epson V800, kein Highend, aber er kann meine Formate überwiegend abdecken. Der Rest passiert in Lightroom, aber überwiegend (nicht immer) so, wie es auch am Vergrößerer passieren kann. Die vorliegenden Bilder sind im Himmel etwas nachbelichtet, sonst wäre er zu hell gewesen. Das passierte digital, kann aber auch im Vergrößerer gemacht werden. Ich bleibe immer recht einfach, da ich kein Profi mehr werden muss.
Retuschiert habe ich in dem Fall bewusst nicht und habe etwas sepia nachgetönt, um einen 30s Charakter zu erzeugen.

An der Kamera habe ich heute noch ein paar Korrekturen vorgenommen. Die Rücktür war noch etwas verzogen, der Lichtschacht hat hier und da auch noch etwas Drücken vertragen.
Die Rolleiflex Original besteht aus 4 Typen, 611-612 und 613-614. Hier wird zwischen f/4.5 und f/3.8, sowie der Rücktür ohne/mit Scharnier unterschieden. Mit Scharnier und f/3.8 wäre also die vorliegende 614.

Allen gemeinsam ist eine gewisse Weichheit durch die Verarbeitung sehr weichen Aluminiums, dadurch muss man überall drücken, weil es selten Exemplare gibt, die noch gerade und nicht verzogen sind. Das Chassis besteht aus Aluminium-Guss. Jedes Anstoßen wird mit einer Kante, Delle quittiert.

Die Original ist auch für 117 Film konzipiert, der bereits in den Kriegsjahren veraltet war und eingestellt wurde. Das war ein Rollfilm mit 6 Bildern im Format 6x6 cm. Im Verlauf wurden einige Original auf den Film-Typ 620 umgebaut, was per Umbau des Aufnahmeschlüssels der Aufnahmespule vonstatten ging. 620er Film ist der heute noch übliche 120er Rollfilm, allerdings mit recht schlankeren Filmspulen.

Daher ist eine Rolleiflex Original für "Neulinge" nicht so zu empfehlen, weil sie im Handling doch recht komplizierter ist, als ihr Nachfolger, die Rolleiflex Old-Standard Typ 620/621/622, die schon um einiges stabiler, den neueren Rolleiflex schon ähnlicher und für 120 Film gebaut war.
Zur Old-Standard kann ich später mehr berichten, da ich auch diese besitze.
Viele Grüße 
Philipp
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#9
Servus Philipp,

herzlichen Dank! Smile

Ja, man sollte beim Belichten einiges beachten, wobei, wenn es ein Grau-in-Grau-Tag ist und somit ein relativ geringer Motivkontrastumfang vorliegt, kann man unglaublich viel rausholen; selbst bei flacher Gradation. Und klar - unsere modernen Filme können's.

Eine Rolleiflex werde ich mir nicht mehr zulegen. Meine Reflekta ist ja für die "modernen" 120er Rollfilme eingerichtet, sollte also damit probemlos funktionieren. Bin wirklich gespannt, was ihr vergleichsweise primitiver, aber dafür um so zeitgeistig-schönere Scherben so bringt, da freue ich mich wirklich drauf. Smile

Schönen zweiten Feiertag, schönen Sonntag!

Gruß Michael
Gruß Michael

Penthode?
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#10
Die Rolleiflex Original war vergleichsweise sehr günstig, die Nachfolgerin ist auch noch sehr günstig, wenn man warten kann.
Teuer wird es dann erst bei Modellen nach dem Krieg, da geht es bei mehreren 100 Euro los bis zur 2.8 GX für die auch schon mal 14000€ verlangt wird. Ob das jemand bezahlt?!

Wichtiger ist hier die Reparierbarkeit und Unkompliziertheit der Wartung, da merkt man schon die Qualität einer Rollei. Dabei spielt es aber auch keine Rolle, ob -flex oder -cord. Die -cord ist eben die günstigere Ausführung der -flex, mit der man auch schon hervorragende Qualität in den Händen hält. Wer es günstiger möchte, ist mit der für ihn richtigen Rolleicord auch richtig gut bedient. (siehe meine Rolleicord IV, über die ich noch bei Bedarf berichten werde)

Nun komme ich leider vom Thema ab. Die Reflekta kommt der Weltaflex nach und ist ggü. letzterer um einiges einfacher. Bildzählwerk gibt es keines, sondern nur eine Doppelbelichtungssperre. Der Verschluss tut seinen Dienst, weitergespult wird per Sichtfenster. Einfacher und unkomplizierter geht es nicht. Ich habe schon 2 Reflekta 2 wieder ins Leben geholt und wenn sie einen neuen Spiegel hat, gibt es an ihr auch kaum etwas, was kaputt gehen kann. Ihre beiden größten Probleme sind der Spiegel (ist noch neu erhältlich) und Verharzungen durch die ganze Kamera. Hat man das gelöst, wird auch sie einem lange Freude bereiten. (Mir war sie im Sucher bei Tageslicht zu dunkel). Gerne können wir dazu auch noch ein eigenes Thema machen, sollte ich mal wieder eine zur Reparatur bekommen.
Viele Grüße 
Philipp
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