01.01.2022, 15:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.01.2022, 20:11 von anton.
Bearbeitungsgrund: Überzählige Leerzeilen gelöscht
)
Den Siemens 25 WLK, Baujahr 1933/34, habe ich durch Zufall bei einer Wohungsauflösung bekommen.
Das Gehäuse ist in einem annehmbaren Zustand, die Jahrzehnte haben aber Ihre Spuren hinterlassen. Die linke Holzabdeckung am abgebrochenen Wellenschalter fehlt, an kleineren Stellen ist das Furnier beschädigt, an der rechten Gehäuseseite war offensichtlich etwas befestigt!
Hier noch einige weitere Bilder zum Allgemeinzustand.
Im Gehäuseinnern hat der Holzbock eine zeitlang ein gutes Leben geführt, auch sonstiges Getier war mal Gast im 25 WLK
Die Stellen wurden mit Isopropanol behandelt, die Löcher mit Holz- und Knochenleim verschlossen.
Die eingeleimte Lautsprecherabedeckung mit Stoffbespannung als auch die rechte Abeckung des Ein/Ausschalters wurde mit etwas Wasser und Heißluftfön vom Gehäuse getrennt. Hat ganz gut geklappt, da die Teile offensichtlich mit Holz- und Knochenleim geleimt waren.
Die Abdeckung der Skalenscheibe habe ich im Gerät belassen um einen Bruch beim Ausbau zu verhindern. Diese wurde mit Elsterglanz und Isopropanol gereinigt.
Für die Entfernung des alten Lackes habe ichdie von Andreas_P empfohlene Methode mit Nitroverdünnung verwendet, d.h. Küchenrollenpapier mit Nitroverdünnung getränkt, auf das Gehäuse aufgelegt und mit Plastikfolie abgedeckt und etwas beschwert. Hat ganz gut funktoniert, leider war es etwas kalt in meiner Gartenhütte, bei höheren Temperaturen klappt das bestimmt noch besser. Nach mehrmaligem Einwirken war der Lack ab. Danke dir Andreas für die wertvollen Tips diesbezüglich.
Die fehlende linke Holzabdeckung am Wellenschalter ist aus Kiefernholz aus dem Vollen gefeilt worden, war eine ziemlich feilerei aber hat doch ganz gut geklappt.
Das Gehäuse wurde dann mit 180/240/600 Schleifpapier geschliffen, einige tiefe Kratzer und Dellen sind bewusst nicht herausgeschliffen worden.
In nächsten Schritt mit Grundieröl 3 mal eingelassen, hat die Maserung gut angefeuert, zuletzt noch 3 mal eine Schellack Porenfüllpolitur aufgebracht.
Der Lack auf dem Rahmen der Lautsprecherabdeckung als auch auf der Abdeckung des Ein/Aus-Schalters wurden mit Abbeizer abgemacht.
Diese Teile wurden dann mit schwarzer, wasserbasierter Holzbeize 3 mal eingelassen und dann mit schwarz eingefärbten Schellack (Schellack und schwarzes Spiritusbeizenpulver), analog zum restlichen Gehäuse poliert. Hierzu wurde ein Mini-Polierballen verwendet.
Die Schellack Deckpolitur ist 15 mal aufgebracht worden, immer mit mindestens einem Tag Trockenzeit. Der Polierballen besteht als äußere Schicht aus einem Leinenstoff, innen ein Baumwollstoff und zur Aufnahme des Schellacks reine Schafswolle. Die erste Deckpolitur wurde mit 10ml Schellack Deckpolitur und 2 Tropfen Polieröl aufgebracht, dannach nur noch 5ml Schellack und 1 Tropfen Polieröl. Weniger ist hier auf mehr, da man ansonsten die vorherige Schellackschicht wieder anlöst.
Die folgenden Bilder zeigen das Endergebnis.
Die Holzteile als auch den Bespannstoff der Lautsprecherabdeckung wurden mit Fischleim eingeleimt, den Bespannstoff habe ich, wenn auch etwas beschädigt, wiederverwendet.
Auch wenn die Schellackpolitur sehr zeitaufwändig ist, habe ich, für mich gesehen, gute Ergebnisse damit erzielt. Das Gerät ist fast 80-zig Jahre alt, da darf es ruhig einige Gebrauchsspuren haben.
Als nächstes kommt das Chassis dran. Der Sammelkondensator ist nicht mehr Original, er wurde durch einen Hydra-Kondensator (rechts oben, Datumscode 4/44) ausgetauscht, dieser wurde etwas unkonventionell mit 1,5mm2 Kupferleitung auf den Netztrafo gespannt, auch wurde ein weiterer Hydrakondensator (rechts unten) etwas brutal auf das Gehäuse gelötet. Hat aber trotzdem die Jahrzehnte überdauert.
Euch Allen ein gesundes, neues Jahr 2022 mit vielen spannenden Berichten und Erfahrungsaustauschen.
Grüße aus Mittelfranken,
Thomas
Das Gehäuse ist in einem annehmbaren Zustand, die Jahrzehnte haben aber Ihre Spuren hinterlassen. Die linke Holzabdeckung am abgebrochenen Wellenschalter fehlt, an kleineren Stellen ist das Furnier beschädigt, an der rechten Gehäuseseite war offensichtlich etwas befestigt!
Hier noch einige weitere Bilder zum Allgemeinzustand.
Im Gehäuseinnern hat der Holzbock eine zeitlang ein gutes Leben geführt, auch sonstiges Getier war mal Gast im 25 WLK
Die Stellen wurden mit Isopropanol behandelt, die Löcher mit Holz- und Knochenleim verschlossen.
Die eingeleimte Lautsprecherabedeckung mit Stoffbespannung als auch die rechte Abeckung des Ein/Ausschalters wurde mit etwas Wasser und Heißluftfön vom Gehäuse getrennt. Hat ganz gut geklappt, da die Teile offensichtlich mit Holz- und Knochenleim geleimt waren.
Die Abdeckung der Skalenscheibe habe ich im Gerät belassen um einen Bruch beim Ausbau zu verhindern. Diese wurde mit Elsterglanz und Isopropanol gereinigt.
Für die Entfernung des alten Lackes habe ichdie von Andreas_P empfohlene Methode mit Nitroverdünnung verwendet, d.h. Küchenrollenpapier mit Nitroverdünnung getränkt, auf das Gehäuse aufgelegt und mit Plastikfolie abgedeckt und etwas beschwert. Hat ganz gut funktoniert, leider war es etwas kalt in meiner Gartenhütte, bei höheren Temperaturen klappt das bestimmt noch besser. Nach mehrmaligem Einwirken war der Lack ab. Danke dir Andreas für die wertvollen Tips diesbezüglich.
Die fehlende linke Holzabdeckung am Wellenschalter ist aus Kiefernholz aus dem Vollen gefeilt worden, war eine ziemlich feilerei aber hat doch ganz gut geklappt.
Das Gehäuse wurde dann mit 180/240/600 Schleifpapier geschliffen, einige tiefe Kratzer und Dellen sind bewusst nicht herausgeschliffen worden.
In nächsten Schritt mit Grundieröl 3 mal eingelassen, hat die Maserung gut angefeuert, zuletzt noch 3 mal eine Schellack Porenfüllpolitur aufgebracht.
Der Lack auf dem Rahmen der Lautsprecherabdeckung als auch auf der Abdeckung des Ein/Aus-Schalters wurden mit Abbeizer abgemacht.
Diese Teile wurden dann mit schwarzer, wasserbasierter Holzbeize 3 mal eingelassen und dann mit schwarz eingefärbten Schellack (Schellack und schwarzes Spiritusbeizenpulver), analog zum restlichen Gehäuse poliert. Hierzu wurde ein Mini-Polierballen verwendet.
Die Schellack Deckpolitur ist 15 mal aufgebracht worden, immer mit mindestens einem Tag Trockenzeit. Der Polierballen besteht als äußere Schicht aus einem Leinenstoff, innen ein Baumwollstoff und zur Aufnahme des Schellacks reine Schafswolle. Die erste Deckpolitur wurde mit 10ml Schellack Deckpolitur und 2 Tropfen Polieröl aufgebracht, dannach nur noch 5ml Schellack und 1 Tropfen Polieröl. Weniger ist hier auf mehr, da man ansonsten die vorherige Schellackschicht wieder anlöst.
Die folgenden Bilder zeigen das Endergebnis.
Die Holzteile als auch den Bespannstoff der Lautsprecherabdeckung wurden mit Fischleim eingeleimt, den Bespannstoff habe ich, wenn auch etwas beschädigt, wiederverwendet.
Auch wenn die Schellackpolitur sehr zeitaufwändig ist, habe ich, für mich gesehen, gute Ergebnisse damit erzielt. Das Gerät ist fast 80-zig Jahre alt, da darf es ruhig einige Gebrauchsspuren haben.
Als nächstes kommt das Chassis dran. Der Sammelkondensator ist nicht mehr Original, er wurde durch einen Hydra-Kondensator (rechts oben, Datumscode 4/44) ausgetauscht, dieser wurde etwas unkonventionell mit 1,5mm2 Kupferleitung auf den Netztrafo gespannt, auch wurde ein weiterer Hydrakondensator (rechts unten) etwas brutal auf das Gehäuse gelötet. Hat aber trotzdem die Jahrzehnte überdauert.
Euch Allen ein gesundes, neues Jahr 2022 mit vielen spannenden Berichten und Erfahrungsaustauschen.
Grüße aus Mittelfranken,
Thomas