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Siemens 25 WLK - Netztrafo
#1
Um den Siemens 25 WLK auch technisch wieder in Betrieb zu nehmen habe ich zuerst den Trafo untersucht.

   

Die Zuleitung am Spannungswähler ist äußerst brüchig, mit Schrumpfschlauch aber wieder verwendbar.

   

Die Primäranschlüsse haben folgende Widerstandswerte:

240V - offen
220V - offen
150V - 31 Ohm
125V - 26 Ohm
120V - 21 Ohm

Ich habe den Trafo ausgebaut, um die restlichen Leitungen zu begutachten. Auf dem Chassis unterhalb des Trafo's kann man die Jahrzehnte Gebrauch sehen, ließ sich aber gut reinigen.

   

   

Die Sekundärleitungen wurden mit Schrumpfschlauch stabilisiert.

   

   

Ich habe mit meinem Rohde&Schwarz Hochspannungsprüfer Isolationstests gemacht. Bin diesbezüglich der tollen Anleitung von Martin gefolgt, welchen er vergangene Woche gepostet hat.

Ich dachte, vielleicht lässt sich das Gerät noch an den niedrigeren Eingangsspannungen betreiben, welche Primärseitig noch in Ordnung sind und Durchgang haben. Dies war aber leider nicht der Fall, da der Isolationstest folgende Werte lieferte:

Primär zu Chassis: 0,4 MOhm
Pirmär zu Sekundär (Anodenwicklung): 1,8 MOhm
Primär zu Heizwicklung: >50 MOhm
Sekundär (Anodenwicklung) zu Chassis: 1,2 MOhm
Sekundär (Anodenwicklung) zu Heizung: 1,2 MOhm

Im Leerlauf kommt am 120V Primäranschluß Sekundär (Anodenwicklung) noch 200V an, sollten aber 425V sein. Die Heizspannung ist mit 5,2V im Leerlauf o.k..

Ich habe den Trafo wieder eingebaut, verdrahtet und dann, über Strombegrenzer das Gerät langsam auf 120V Eingangsspannung hochgeregelt. Es kam kein Rauch aus dem Trafo. Ich habe dann die Röhren eingesetzt, und ebenfalls zuerst mit Strombegrenzung und dann ohne betrieben, die Stromaufnahme liegt bei 130mA. Die Skanlenbeleuchtung und Heizspannungen sind mit 4,7V o.k., die Röhren werden geheizt. Die Anodenspannung sind aber nur um die 5V, mehr kommt unter Last aus dem Trafo nicht mehr raus!

Hat noch jemand einen Tip?

Euch Allen noch ein gesundes neues Jahr,

Thomas
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#2
Hallo Thomas,

schau' Dir doch bei 'Ollis Tubes' (Youtube-Kanal) mal diesen Beitrag an: https://www.youtube.com/watch?v=wfSnOjYCEoQ&t=17s

Evtl. bringt es ja was.


Viele Grüße

Martin
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#3
(06.01.2022, 00:52)Radiobastler schrieb: Hallo Thomas, schau' Dir doch bei 'Ollis Tubes' (Youtube-Kanal) mal diesen Beitrag an: https://www.youtube.com/watch?v=wfSnOjYCEoQ&t=17s
Evtl. bringt es ja was. Viele Grüße Martin

Hallo Martin,
Danke für den Tip, werde ich einmal versuchen, in seiner Verzweiflung klammert man sich an jeden Strohhalm.
Schönen Feiertag, wenn es bei Euch einer ist,
Thomas
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#4
Hallo Thomas,

zuerst einmal mein Respekt zur gelungenen Gehäuserestaurierung. Ich selbst hatte ca. 1985 einen Telefunken 125 W+K mit viel Mühe restauriert. Das war so mein Einstieg in die Bastlerkarriere noch ohne Internet und ohne viel Wissen um Röhrengeräte und hohe Spannungen. In Erinnerung bis heute bleibt mir der erste Sender, den ich nach erfolgter Restauration in meinem Laborkeller empfing, die deutschsprachige Stimme Moskaus auf LW(?) an einem simplen Empfangsdraht ausgespannt im Keller. Probleme damals machte mir die hohe Gleichspannung von 790V (nach meinen alten Aufzeichnungen) an der Anodenspannungswicklung des Trafos, die hinter der direkt geheizten Gleichrichterröhre RGN564 kurzzeitig beim Einschalten auftritt, bevor die indirekt geheizte Endröhre RENS1374d anfängt, Anodenstrom zu ziehen, der immerhin bei ca. 20 mA liegt. Ich begrenzte damals diese Spitzenspannung durch 4 seriell geschaltete Zenerdioden ZY120 hinter der Feldspule auf max. 480V, nicht schön aber wirkungsvoll. Im Normalbetrieb lag dann die Betriebsspannung hinter der Feldspule bei 340V. Jedenfalls scheint die nach jedem Einschalten auftretende Spannungsspitze von 790V die Sekundärwicklung und den Netzteilladekondensator mit 3 µF erheblich zu belasten. Daher musste ich damals beim Ersatz des Netzteilblockes 2 HV-Elkos in Serie schalten. Heute wäre dies kein Problem, da entsprechende MKP-Kondensatoren mit Spannungsfestigkeiten bis zu 1.600V beschaffbar sind.

Jedenfalls hatte mich dein Bericht animiert, in meinem Lager zu stöbern. Und da entdeckte ich tatsächlich ein Chassis der TfK-Version mit Original-Netzteilturm, Originaltrafo und kompletter Röhrenbestückung.  Zusätzlich gibt es noch ein getrenntes Holzgehäuse in gut restaurierungsfähigem Zustand sowie als Add-On ein Schrottchassis mit Senderskala allerdings ohne Röhren und ohne Trafo aber mit einigen mechanischen Teilen. Kurzum, ich würde das Ganze als Konvolut für einen kleinen Obulus abgeben wollen und mich freuen, wenn du es einer sinnvollen Verwendung zuführen könntest. Ich werde den Trafo heute noch durchmessen, um festzustellen, ob er noch funktioniert oder ebenfalls der hohen Spannung zum Opfer gefallen ist.

Wenn du Interesse hast, so schicke mir eine PM, den Rest könnten wir dann kurzfristig klären.

Grüsse aus dem Odenwald 


Günter
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#5
Danke Günter für das Spendergerät.

   

Nach dem markieren der Anschlussleitungen wurde der Trafo ausgebaut, man muß schon aufpassen, speziell die untere Primäranschlussleitung war ziemlich fragil. Ich habe diese mit Ponal Classic Holzleim auf dem Spulenkörper fixiert. Beim Einbau wackelt man an den Leitungen herum, da sind die alten Litzen schnell abgebrochen!

   

Am Spendertrafo war die Schmelzsicherung defekt, diese konnte vom defekten Trafo umgebaut werden, auch habe wurde das Trafochassis gewechselt, da das alte nicht ganz so verrostet war, obwohl Bindulin - Silbanpast auch an diesem Gehäuse Wunder gewirkt hat.

       

Zusammen mit dem Spender-Sammelkondensator sind jetzt alle Leitungen wieder angeschlossen, in meinem Thread "Siemens 25 WLK - Probleme mit Röhrensockel" ist nach dem in Betrieb nehmen ein weiteres Problem aufgetreten - könnt Ihr dort nachlesen.

   

Grüße aus Mittelfranken,
Thomas
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#6
Sehr schön!
Der gelb-blaue ist/war Lichtantenne und ist tot gelegt nehme ich an?
Gruß,
Uli
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#7
(18.01.2022, 17:09)Uli schrieb: Sehr schön!
Der gelb-blaue ist/war Lichtantenne und ist tot gelegt nehme ich an?

Hallo Uli,
ja, der ist nicht angeschlossen.
Thomas
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