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Signalbau Huth E82W
#21
Hallo, Freunde,

Wie geschrieben, wollte ich einfach meine Erfahrungen beschreiben, um einem späteren Reparateur Hilfe zu bieten.
Es ist bei mir grundsätzlich so, dass bevor ich eine Reparatur beginne, versuche mich zu orientieren, was das Net bietet.
Ich habe den von Klaus verlinkten Radiomuseum - Link zum Radio ausführlich gelesen. Vorsicht, da ist Fehler bei der Beschreibung der Spulen auf dem Spulenkörper.
Definitiv besser ist der Bericht im cfp_Radio:
http://www.cfp-radio.com/restaurations/s...2W-01.html
Generell bin ich Fan von dieser Seite und kann die nur empfehlen.
Aber im Einzelnen:
Die Spulenwerte in den beiden Publikationen und meine Messwerte stimmen im wesentlichen überein.
Klaus, der von mir angegebenen Wert 0,00...soll als etwa 50nH betrachtet werden, leider zeigt mein Messgerät nur ab 1 mH an.

Die Frage mit dem Wellenschalter. Ich habe dieses Bild noch:

.png   WSt.png (Größe: 250,16 KB / Downloads: 298)
Der Wellenschalter hat eine sehr simple Konstruktion, besitzt gute konische Knospen. Er lässt sich sehr einfach reinigen, hat in meinen Augen nur ein Manko - die Kontaktfeder sind etwas weich. Vielleicht deswegen hatte er bei mir keine Abnutzung gegeben, aber ich sollte ihn tatsächlich gründlich reinigen, damit er sicher kontaktiert. Das ist sicherlich ein Problem bei der Konstruktion.

Problem mit der Masse hatte ich auch, jedoch an zwei andere Stellen:
Die Frontplatte ist mit der Masse verbunden. Diese Frontplatte kontaktiert zwar mechanisch mit dem Gehäuse, aber ist nicht verschraubt oder verlötet damit. Und wenn das Gehäuse lackiert ist, besteht kein Kontakt. Die Rückwand mit den Anschlussbuchsen und das Gehäuse sind jedoch miteinander durch zwei Schrauben verbunden.
Im Grunde sind jedoch sowohl die Frontplatte als auch die Rückplatte mit der Masse von Chassis verbunden und über die Rückseite das Gehäuse dann auch.
In meinem Fall war es leider so, dass die Rückblende kein Kontakt zu Masse hatte, weil mangelhaft ausgeführt und mit der Zeit verschwunden. Unten im Bilde mit Rot eingekreist. Bis ich dies nicht beseitigt habe, hatte ich keinen Empfang.
Und das Zweite Versäumnis - darunter soll schon der erste Besitzer gelitten haben - war vom Werk. Erstmals sind alle Buchsen von der Rückplatte isoliert. Die Erdbuchse auch. All das finde ich prima. Nur - die Erdbuchse war nie, vom Werk nie, mit der Masse Verbunden und dadurch absolut überflüssig Smile  - auf Bild mit rotem Pfeil markiert.
   

Ich wollte über all diesen Sachen nicht berichten, aber dann kam die Frage von Klaus..
@ mein lieber Andreas, ein gutes Bild von einem schwarzen Metallgehäuse zu machen ist echt eine Herausforderung. Entweder das Licht zu wenig oder der Kontrast zu hoch. Hier ein zum Abschluss.
   
Vielleicht mache ich auch ein Video die Tage.
Gruß,
Ivan
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#22
Klasse, Ivan,

ich bin sehr stolz auf dich. Vielleicht kann ich mir das mal irgendwann vor Ort bei dir ansehen - und anhören.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#23
Klasse! Aus Schrott ein tolles Radio gezaubert!
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#24
ich finde Ivans Bericht über den HUTH Empfänger auch ganz hervorragend.

Zwei Fragen stellen sich mir doch:
Ivan schrieb:

-------

Die Messungen haben die richtigen Positionen der Spulen ergeben. Und zwar von Links nach Rechts - L3 + L3 (MW-Antenne- lang und kurz) dann L1 (LW-Antenne lang), L5 + L6 (MW+LW-Abstimmung), L2 (LW - Antenne kurz)
   


   

Die gemessenen Werte tabellarisch:
L1 - LW Antenne lang 1,38 Ohm 0,04 mH
L2 - LW Antenne kurz 1,60 Ohm 0,08 mH
L3 - MW Antenne lang 0,30 Ohm 0,00 mH
L4 - MW Antenne kurz 0,40 Ohm 0,01 mH
L5 - MW Abstimmung 4,50 Ohm 0,19 mH
L6 - LW Abstimmung 85,00 Ohm 1,27 mH

---------

Die L3 + L3 sind wohl ein Schreibfehler. Sollte wohl L3 + L4 heißen.

Der zweite Punkt, der mich verwirrt ist die Induktivtät der Antennenspule L3. Ein gerader Draht von 5 cm Länge und 0,5 mm Durchmesser hat eine Induktivität von ca. 50 nH. Dann kann die Antennenspule unmöglich auch 50 nH haben. Allein die Zuleitungsdrähte zu der Spule haben diesen Induktivitätswert.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#25
Hallo, Radiofreunde,
danke für die Resonanz!

@Harald hat Recht - es war ein Schreibfehler von mir - korrekt ist L3+L4. Über die Induktivität der L3 habe mich selbst gewundert, und einige Male die gemessen, habe mich aber beruhigt, als ich die Messungen von den beiden oben zitierten Quellen vergleichen habe - die geben Werte von 2,6 nH, bzw. 5,41 nH.
Um ehrlich zu sein, hatte ich auch Bedenken zu dem von mir gemessenen Wert der LW - Spule, L6 = 1,27 mH, scheint mir etwas niedrig aus. Ich hätte so etwa 1,5 - 1,7mH erwartet. Aber dort habe ich 1-2 Wicklungen abgewickelt, ohne diese zu ersetzen, wahrscheinlich liegt es daran..

Das Radio habe ich bisher nur an Heimsender in MW ausprobiert. Ich hatte zwar eine ca. 10 m Drahtantenne auf dem Balkon, aber die ist gerade jetzt nicht nutzbar.
Ich habe verschiedenen Röhre ausprobiert - REN1004, REN904, unterschiedlich guten RE134, das Ergebnis weicht tatsächlich aus.
Belegt ist jetzt das Gerät mit REN904, RE134, RGN354.
Gruß,
Ivan
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#26
Hi,
schick hast du den wieder hinbekommen. Wie hast du denn die Lackierung gemacht ? Original hat der doch so einen Kräusellack.

Gruß
Oliver
Nette Grüße aus dem Ruhrgebiet
(ollisTubes)
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#27
(26.11.2022, 22:00)navi schrieb: ...Nur - die Erdbuchse war nie, vom Werk nie, mit der Masse Verbunden und dadurch absolut überflüssig Smile  - auf Bild mit rotem Pfeil markiert. ...


Das ist ein interessanter Hinweis, Ivan, den ich mir notiert habe. Sobald ich meinen E82W mal wieder auf Werkbank habe, werde ich das dort überprüfen und ggf. diese Verbindung herstellen. Ich besitze ja ein spätes Gerät dieser Baureihe, d.h. mit folgenden Änderungen:
  • glatter Lack, statt Kräusellack
  • keine Schrift, stattdessen Zahlen an Buchsen und Bedienelementen (eine blöde 'Weiterentwicklung' !)

____________

Noch ein kurzer Nachtrag zum Frontschalter.
Ich besitze auch das größere Modell E93 W, das gleich 2 dieser Schalter aufweist
https://www.radiomuseum.org/r/huth_e93w_m.html
Reinigen tut Not, das ist richtig. Dennoch neigen diese Kontakte dazu, mit der Zeit eine leichte Oxidschicht zu bilden, wenn das Radio länger nicht genutzt wurde, so meine Erfahrung. Man sollte die Schalter dann einige Male betätigen, um ungetrübten Empfangsgenuß zu erfahren.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#28
Vielleicht konnte man den Huth mit einem Stück Draht von Buchse auf Masse vom Orts- auf einen Bezirksempfänger upgraden lassen.  Big Grin

Ich schaue heute abend auch nach. Bin gespannt.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#29
Guten Abend,
Ahm.. ich muss zugeben, ich habe gar nicht gedacht, dass das eine Schrumpflackierung ist, sondern weil das Radio fast 95 Jahre alt ist, und das Blech viel Temperaturabhängiger als das holz ist, sich die Farbe so verändert hat.
Ich habe dem Radiogehäuse daher eine schwarze Pianolackierung aus dem Discounter überzogen.
   
Ich bin sehr gespannt, was eure Empfänger bezüglich der Erdbuchse zeigen, ich denke vorerst, dass es bei mir sich um ein Versäumnis handelt.
@ ja es ist auch mit Erdung ein Ortsempfänger - empfängt nämlich in einem bestimmten Ort - Mein Bastelzimmer. 
Aha, Thorsten, jetzt erst ernst - Wahrscheinlich war das Radio so empfindlich, dass man es extra ohne Erdbuchse angeboten hat, um die Konkurrenz nicht zu ärgern  Undecided
Gruß,
Ivan
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#30
Guten Abend Ivan

Das mit der nicht verdrahteten Erdbuchse erkläre ich mir so:

Diese war nicht isoliert von der Frontplatte, sondern hatte eine Metallscheibe unterhalb.
Im Originalzustand war das alles leitend mit der Gerätemasse verbunden, kann aber durch Korrosion inzwischen nicht mehr so sein!
   

Gruß, Wolfgang
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#31
Hallo, lieber Wolfgang,
Hatte ich erst so gedacht, aber nein - alle, inklusive Erdbuchse sind von der Platte elektrisch getrennt. Inklusive Gramophon-Erde.
Gruß,
Ivan
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#32
(28.11.2022, 21:48)navi schrieb: Ahm.. ich muss zugeben, ich habe gar nicht gedacht, dass das eine Schrumpflackierung ist...
Ich habe dem Radiogehäuse daher eine schwarze Pianolackierung aus dem Discounter überzogen.

Damit hast Du dem Radio auch ein "Upgrade" (früher "Modellpflege" genannt) zukommen lassen. Du hast ihm die Lackierung der jüngeren Baureihe zukommen lassen, den die letzten Geräte der Baureihe E82 W hatten, glatten Glanzlack; siehe meinen obigen Beitrag.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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