Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
SABA Lindau G mit defekter Endstufe
#1
SABA Lindau G mit defekter Endstufe

Auf dem Arbeitstisch stand ein SABA Lindau G. Das Gerät war komplett „tot“. Das Skalenlämpchen funktionierte; somit erübrigte sich die Überprüfung der Netzsicherung.

https://www.radiomuseum.org/r/saba_lindau_g.html

Die Netzteilspannung war ebenfalls in voller Höhe zu messen. Danach wurden die Gleichspannungen im NF-Teil kontrolliert. Dabei stellte sich heraus, dass beim T403 (AC188K) an allen drei Anschlüssen ca. 15 V zu messen waren. Beim T404 (AC187K) waren am Emitter- und am Basisanschluss ebenfalls 15 V zu messen. Der Verdacht fiel somit sofort auf die beiden Endstufen-Transistoren. Ein Durchmessen der beiden Transistoren mit dem Ohmmeter und mit dem Transistortester zeigten aber keinerlei Auffälligkeiten. Also musste die Fehlersuche weitergehen.

Am T402 (AC126) war eine Kollektorspannung von 15 V vorhanden; die Basisspannung fehlte. Dieser Transistor war somit vermutlich in Ordnung, da er bei fehlender Basisspannung ja sperrt und die Kollektorspannung fast auf den Wert der Betriebsspannung steigt.
Danach habe ich die Gleichspannungen am Vorstufentransistor T401 (BC239B) geprüft. An der Basis lag ca. 2,7 V; die Emitterspannung fehlte.


   



Als Fehler stellte sich der Elko C406 (220 uF) heraus; er hatte vollen Schluss. Durch den Kurzschluss des Kondensators wurde der Emitter über 10 Ohm praktisch auf Masse gelegt.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
Zitieren
#2
Moin Werner,

sehr schön, ich liebe solche Beschreibungen.

Beste Grüße

Peter
Zitieren
#3
Hallo Werner
Ich würde C408 und C409 mittauschen, als so ne Art Lebensversicherung für die Endtransistoren und für den Lautsprecher
Sollten C406 und C408 auch noch baugleich sein, ist ja die Wahrseinlichkein groß, dass C408 es seinem "Bruder C406" gleichtut...
Nette Grüße - Alfons
Zitieren
#4
Richtig, Alfons! Ich habe in der Tat die anderen Elkos in der Endstufe geprüft .... sie hatten sehr gute Werte und verblieben im Gerät.

Es ist immer ein wenig Ansichtssache, welche Kondensatoren man prophilaktisch tauscht, oder auch nicht. Manchmal bin ich nicht sicher, ob ein hochwertiger Kondensator aus 19xx nicht besser ist als ein neues Billigexemplar aus Fernost. Aber dieses Thema wurde ja schon des öfteren diskutiert.

Trotzdem vielen Dank für den - berechtigten - Hinweis!
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
Zitieren
#5
Hallo Werner
Auch Deinen Gedankengang kann ich gut verstehen
Es ist ein großes Problem, dass wir wirklich nicht wissen, was aktuelle Elkos taugen, selbst dann nicht, wenn ein bekannter Herstellernahme draufsteht...
....Wer im Forum weiß da mehr, oder kennt zuverlässige Lieferanten...?
Gerade auch bei Transistoren verwende ich lieber gebrauchte als neue, das gilt besonders für Endstufentransistoren.

Aber wie gesagt, zu wissen, wo ich wirklich zuverlässige ELKOs bekommen kann währe schon schon..

Nette Grüße - Alfons
Zitieren
#6
Guten Morgen,

ich verbaue seit über 20 Jahren normale Ware von REICHELT und hatte bisher keinen Ausfall, normaler Verschleiß in Schaltnetzteilen ist wichtiges Qualitätsmerkmal (da gibts gute pdf zu dem Spezialthema), aber in solchen Schaltungen wie oben gezeigt müssen die Elkos nichts groß leisten, wenn man da keine kurzschlußanfälligen ROE oder so drin verbaut, wird jeder halbwegs passable 85°-Standard-Typ einwandfrei funktionieren.

Gruß Ingo
Zitieren
#7
Moin,

da stimme ich Ingo zu. Ich habe hier einige Geräte mit No-Name Elkos stehen, die vor ungefähr 25 Jahren mal revidiert wurden. OK, Nichicon und Panasonic sollen mit die Besten sein, und seit ich da einen Restpostenhändler aufgetan habe, der diese ab und an mal günstig anbietet, greife ich darauf zurück. Was auch die Lebensdauer maßgeblich beeinflussen soll (habe ich zumindest mal gelesen) ist die angelegte Spannung. So kann ich zwar bei z.B. 14 Volt einen 16 Volt Elko verbauen, einer mit 25 Volt sollte aber länger halten, da nicht immer fast an der Grenze betrieben. Wie schon gesagt, habe ich mal gelesen, ob das so stimmt? Da die heutigen Elkos ja meist deutlich kleiner bauen, nehme ich halt immer einen mit einer höheren Spannung, sofern es von der Größe her passt.

Ach Ja, hier noch der Link zu dem Restpostenhändler, der auch bei Ebay vertreten ist. Hat oft recht interessante Sachen im Programm, evtl. ist es ja für den Ein oder Anderen interessant.

https://www.aaaa-electronic.de/

Beste Grüße

Peter
Zitieren
#8
Meine Elkos (und manchmal auch andere Teile) kaufe ich bei https://www.it-tronics.de.

Man bekommt i.d.R. Markenware mit ordentlicher Qualität und zu einem fairen Preis.

Beispiel: 470 uF von EPCOS, 35V, 125° zu 0,40 EUR.

Es gibt mit Sicherheit noch viele andere Lieferanten mit vergleichbaren Angeboten; dies ist also nur ein Beispiel.

Sicher darf ich davon ausgehen, dass dies nicht als Werbung, sondern als Information aufgefasst wird.
Grüße aus dem Odenwald,

Werner



Lesen gefährdet die Dummheit!
Zitieren
#9
Hallo zusammen,

einen Lindau G habe ich aus vor einigen Tagen aus einem Dachboden gezogen mit dem bei hohen Lagertemperaturen gehäuft vorkommenden Wegschmelzen der Skalenlinien. Darüber wurde bereits berichtet.

Wie beim Gerät von Werner machte auch mein Exemplar zwar Licht, aber keinen Pieps beim Einschalten. So wie der Lautsprecher an der eisenlosen Endstufe hängt, ist der C409 verdächtig, wenn es kein Einschaltknacken im Lautsprecher gibt. Nach Austausch gegen ein gutes Exemplar funktionierte die Nf bei gedrückter Phonotaste denn auch wieder - aber kein Empfang auf allen Kanälen. Woran das liegen kann und wie man schnell auf die Spur kommt - deshalb diese Ergänzung!

SABA lieferte zu dem Modell ein gut brauchbares Servicemanual mit einem kleingedruckten Schaltplan auf einer Seite. Für die Fehlersuche bei fehlendem Empfang ist es ein guter Einstieg, die dort angegebenen Spannungswerte zu vergleichen.

Zunächst lag die Betriebsgleichspannung über dem Ladeelko um 0,7 V unter den angegebenen -14,4V - egal, ob FM oder AM gedrückt war. Der Elko selber hatte gute Werte. Ebenso die übrigen Elkos (C406 und C408) im Nf-Teil. Tastet man sich in der Schaltung nach vorn, stößt man auf den Stützelko C302, zu dem auch Spannungsangaben vorhanden sind. Er liefert die Betriebsspannung an den HF-Verstärker/Demodulator. Gemessen wurden -0,2V- statt -9,8V- (FM). Nach Ausbau zeigte sich ein fast kompletter Kurzschluß. Dies führt zu einem Komplettausfall der Baugruppe und erklärt, warum kein Empfangssignal ankommt. Weitere Verdächtige auf dem Weg nach vorn wären C16 und C14 mit ähnlich drastischen Wirkungen bei Ausfall. Bei diesem Exemplar sind sie noch in Ordnung.

Nach Austausch C302 kam die Betriebsspannung auf 14,5V-, und die Spannung an C302 zeigte wieder den Sollwert -9,8V- (FM). Empfang auf allen Kanälen wieder vorhanden. Mit Messungen und Lötarbeiten war dafür keine Stunde vergangen.
Viele Grüße, Karl-Heinz
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  SABA Donau M - Der nächste saba-stische Reparaturversuch KevkaBluebird 6 1.140 25.02.2023, 20:51
Letzter Beitrag: KevkaBluebird
  SABA Lindau G Lautsprecher stumm audion 2 616 01.11.2022, 11:09
Letzter Beitrag: audion
  Saba Lindau G; seltsame Skale Wilhelm † 17 7.148 10.09.2022, 10:09
Letzter Beitrag: audion
Wink Isolationsfolie für Endstufe charly-7 7 1.275 04.08.2022, 13:49
Letzter Beitrag: gertsae
  PIONEER SPEC 4 Endstufe von 1976 PBienlein 2 1.914 25.05.2020, 10:56
Letzter Beitrag: Hilti

Gehe zu: