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Funke W19, eine Instandsetzung
#1
Hallo zusammen,

vor etwa 4 Wochen bekam ich ein “Funke W19“ Röhrenprüfgerät geschenkt,
ja, so etwas gibt es, ich war selbst überrascht.

Die Euphorie sank jedoch etwas, als ich bei der ersten Inaugenscheinnahme feststellen musste,
dass das Messinstrument wohl defekt sein musste.

Der Zeiger befand sich im ersten Viertel der Skala und war von dort auch nicht wegzubewegen.
   

Um das Instrument näher untersuchen zu können, musste ich es zunächst einmal ausbauen.

Reparaturen am “W19“ sollte man aber nicht aufs Geratewohl beginnen,
da dieses Prüfgerät recht “serviceunfreundlich“ ist.

Daher heißt die Devise: Mach dich vorher schlau.

Dazu gibt es im WWW, so glaube ich, die ultimative “Funke W19 Seite“:
https://funkew19.de/

Dort findet man auch eine Rubrik “Instrument“, die einem auch für den Ausbau gute Tipps liefert. 
https://funkew19.de/html/das_instrument.html

Genau nach dieser Anleitung bin ich vorgegangen.
Aber die 4 Befestigungsmuttern waren derart verlackt, dass mir auch die aufgetupfte
Nitroverdünnung nicht wirklich weiterhalf.
Erst die zusätzliche Erwärmung der Muttern mit einem kleinen Heißluftföhn, machten sie gängig.
   

Hier das ausgebaute Messinstrument:
   
   

Nachdem ich die Schutzscheibe abgenommen hatte, war auch der Fehler schnell lokalisiert:
Die Spule hang nicht mehr in ihrer Aufhängung, war also nicht mehr gelagert,
ferner war eine der Spiralfedern stark verbogen.
Alle Versuche meinerseits, dies wieder hinzubekommen schlugen fehl, es musste also Ersatz her.

Hier ein Blick auf die Drehspule:
   

Hier das zerlegte Messinstrument:
   

und hier die Drehspule:
   

Auch zum Thema Ersatzinstrument ist etwas auf der “Funke-Seite“ geschrieben.
Dort ist von einem Instrument eines “S-Meters“ die Rede, das passen soll.
So ging ich auf die Suche nach diesem Ersatz-Messwerk.
Fündig wurde ich in den “Kleinanzeigen“, wo ein “S-Meter“ für kleines Geld angeboten wurde.
   
   


Anders, als unter  “funkew19.de“ beschrieben, wollte ich das neue Instrument nicht in die originale Skalenabdeckung kleben,
sondern mittels einer Adapterplatte direkt in das Gerät einbauen.
So wäre auch ein späterer Rückbau möglich.

Diese Adapterplatte sägte ich mir aus einer 3mm dicken Pertinaxplatte.
   

es passt…
   

Natürlich musste auch die Skala noch angepasst werden.
Dazu scannte ich beide Skalen und bastelte mir daraus eine neue.

Hier die originale Funke-Skala (die ich noch etwas entfärbt habe):
   

Hier ist die neue Skala für das S-Meter-Instrument:
   

so sieht das Ersatz-Instrument jetzt aus:
   

Damit waren die Arbeiten am neuen Instrument aber noch nicht zu Ende,
denn die originalen Shunts waren auch nicht mehr zu gebrauchen.
Das neue Instrument hat einen anderen Innenwiderstand,
nämlich 1200 Ohm, Vollausschlag 100µA (0,12V).


So musste auch eine neue Anschlussplatte her, diese “formte“ ich mir aus einer Lochraster-Platine:
   

Die Widerstandswerte übernahm ich von der “Funke-Seite“.
Shunts und Messinstrument bilden jetzt einen Gesamtwiderstand von 120 Ohm.

Hier das neue Messwerk mit der Widerstandsplatine.
   

der dazugehörige Schaltplan:
   

Hier ist das neue Messwerk eingebaut.
Ohne Leiterplatte war der Einbau dann doch einfacher:
   

…und hier ist wieder alles verdrahtet:
   

Das “W19“ hat wieder ein Messgerät:
   

Fortsetzung folgt….

Viele Grüße,
Rolf
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#2
Sauber gemacht, der Minifön ist super, ich hab immer keine Lust in den Keller zu laufen und meine grosse Heissluftpistole für einen Schrumpfschlauch zu holen...sowas muss ich mir auch mal besorgen....
Gruß Nad

Ein Leben ohne Röhren ist möglich, aber sinnlos!
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#3
Servus,
Kompliment, das ist sehr gut gemacht!
Gruss, Volker
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#4
Hallo Rolf
kompliment zu diesem gelungenen Umbau. Aber wie hast Du die krummen Widerstandswerte realisiert.
Gruß Franz
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#5
Klasse gemacht und klasse beschrieben!
Danke dafür.
Grüße
Frank
Grüße

Frank
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#6
Woher hast Du den Minifön, prima die kleine Düse, Nachteil man benötigt ein externes Netzteil, oder?
Für Schrumpfschlauch reicht die Wärme?
Gruß Nad

Ein Leben ohne Röhren ist möglich, aber sinnlos!
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#7
(23.01.2022, 09:25)Franz schrieb: Hallo Rolf
kompliment zu diesem gelungenen Umbau. Aber wie hast Du die krummen Widerstandswerte realisiert.
Gruß Franz


.jpeg   71911522-C731-475D-9F89-87DB79548C84.jpeg (Größe: 194,72 KB / Downloads: 609)

Man kann auf dem Foto ganz gut sehen, dass eine gut ausgeklügelte Parallelschaltung die benötigten Werte liefert.
Links im Bild sind es zwei Widerstände 2R7, das ergibt 1,35 Ω bei 1,33 lt. Schaltplan. Rechts sind es drei Widerstände 2R4, was zu exakt den benötigten 0,8 Ω führt. 

Kompliment auch von mir! Vielleicht schenkt mir ja auch mal irgendwann jemand ein solches Gerät   Tongue
Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können. (Karl Kraus)
—-
Viele Grüße!
Shy Steffen
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#8
schön gemacht, ja.
Der Bericht erweckt den Eindruck hier wäre einfach kopiert worden, ein neues Messwerk stellt jedoch immer das Ding auf die Probe.

Es gibt nichtnur die Strommessung, sondern auch die Messkurve, damit mein ich, wenn ich einen Messbereich von 10mA Ende scala habe, dann mess ich da 2,5mA, 5mA, 7,5mA und 10mA damit, also die Skala geteilt in vier gleiche Zonen, zu Vergleich wird ein DMM in Serie damit betrieben, der Konstantstrom kann behelfsmäßig per Netzteil mit Vorwiderstand und Poti angelegt werden.
Wenn das auf allen vier Messpunkten stimmt ist die Messkurve der Skala gut, findest du eine Übereinstimmung nicht auf allen vier Punkten muß der Strichabstand auf der Skala den Ergebnissen folgend angepasst werden. Das mag etwas übertrieben sein es so zu sehen, jedoch nehmen nicht wenige das doch sehr genau, es soll ein Messgerät sein und kein Schätzeisen.
Also einfach mal prüfen mit DC current und die Anzeige verifizieren, ggf. anpassen.

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#9
Das wird ja ein (für mich auf jeden Fall) äußerst interessantes Thema, Rolf. Smiley32 

Ich bin nämlich auch W19-Messwerk-Geschädigter (Gottlob wieder 'genesen und gesund'). Den entsprechenden thread wird man im Netz beim Dampfradioforum finden.
Kurz gesagt: Bei mir war die Spule nicht aus ihrer Halterung gerutscht, sondern sie versagte nach Jahren problemloser Nutzung plötzlich insoweit den Dienst, dass das Instrument sehr schräge Messwerte lieferte (vermuteterweise wurde dies von Kollegen seinerzeit auf die Messung einer AZ41 zurück geführt).
Damals wurde ich bezüglich eines Ersatzinstruments hinter dem ehemaligen Eisernen Vorhang fündig, sieht jetzt so aus und funktioniert seit Jahren tadellos:

   
(Die Skala wirkt hier nur durch die Kameraperspektive beschnitten, in realiter ist für den Nutzer alles gut ersichtlich)


Ich hatte, um jedwedes Missgeschick zu vermeiden, auf eine Neugestaltung der Skala verzichtet, d.h. auch kein Loch gebohrt. Das Leuchten der Stabilisatorröhre erkennt man gut durch eine rechts neben der Skala liegende Fassung, das reicht mir. Allerdings musste ich den Glasrahmen des Originalinstruments verwenden, da das Ersatzteil sonst zu hoch gebaut hätte.

Hier beende ich diesen kurzen Exkurs und verfolge mit Spannung Deinen weiteren Bericht.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#10
Hallo zusammen,

ja, dieser kleine Heißluftfön hat mir schon recht gute Dienste geleistet.
   

Ursprünglich war er zum Verlöten von SMD-Bauteilen vorgesehen.
Er erzeugt also einen richtig heißen Luftstrom, dessen Temperatur aber einstellbar ist.
Somit können mit ihm auch kleinere Schrumpfschläuche ohne Probleme geschrumpft werden
und das punktgenau.

Die krummen Widerstandswerte habe ich, wie schon richtig erkannt wurde,
durch Reihen- und, oder Parallel-Schaltung verwirklicht.
Zum größten Teil kamen Einprozenter zum Einsatz.
Ein paar Widerstände befinden sich noch auf der Platinen-Unterseite.

Natürlich habe ich das Instrument vor dem Einbau mit verschiedenen Spannungen und Strömen getestet.
Teils musste ich noch kleine Widerstandsanpassungen vornehmen.

Dabei stellte sich auch heraus, dass das Instrument, bis etwas über den mittleren Anzeigebereich, recht genau anzeigt.
Richtung Endausschlag wird es aber immer ungenauer.
So hochwertig wirkt dieses Messwerk eh nicht, da gibt es bestimmt bessere.

Da sich bei diesem Funke Röhrenprüfgerät die Messungen fast eh nur in der Mitte der Skala abspielen,
spielt diese Unlinearität praktisch keine Rolle.
Und wie gesagt, beim “W19“  handelt es sich um ein Röhrenprüfgerät und nicht um ein Röhrenmessgerät,
es ist somit doch eher ein Schätzeisen als ein Messgerät.

Das Messinstrument hat noch ein Manko, die Schutzscheibe ist nicht aus Glas,
sondern aus Kunststoff.
Putzt man die Sichtscheibe, so wird sie statisch aufgeladen und der Zeiger wandert in Richtung Mitte.
Dann kann es schon mal bis zu 30 Minuten dauern, bis sich der Zeiger wieder am Nullpunkt eingefunden hat.

Viele Grüße,
Rolf
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#11
hallo Rolf,
klasse. Du hast es nurnicht erwähnt gehabt, daher kam postwendend der Hinweis.
Die HiFi-Freaks im Ebay schwören doch auf diese Kisten, deswegen werden die auch so gehypt was die Verkaufserlöse anbelangt.
So ziemlich jedes "matsch Paar" aus der Bucht ist auf W19 selektiert worden :-)
Ich hab ein Neuberger, da ist alles etwas umfangreicher, es kocht aber auchnur mit Wasser.
Richtig gern hab ich die Möglichkeit externe Messgeräte einzuschleifen, das kommt häufig vor: DMM auf mA in der Anodenleitung.
Diese Möglichkeit gibts hier bestimmt auch.
Röhrentester sind doch keine Wundergeräte, sie stellen 5 Gleichspannungen hin, 2 negative und 3 positive und eine einstellbare Heizung.

ot. der kleine Fön gefällt mir sehr. Bin aber vor kurzem auf JBC umgestiegen, das Budget für Lötzubehör ist noch ausgereizt.

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#12
Das hast Du super gemacht und beschrieben, Rolf!

Dein jetziges Instrument hat Vollausschlag bei 100 µA, das Originalinstrument vom W19 hatte Vollausschlag bei 500µA (nicht 50 µA, wie K.F. Müller in seinem berühmten Buch zum W19 schreibt). Das W20 Instrument hat 100 µA, da hätte Dein Instrument also perfekt gepasst. Hier musstest Du doch die Shunt - Widerstände neu ausrechnen? Oder? Da macht man sich immer einen Knoten ins Gehirn.

Wenn der Zeiger nach Putzen der Plexi - Abdeckscheibe ausschlägt, kann man das Zurückwandern durch Anhauchen der Scheibe beschleunigen. Dadurch wird die Oberflächenleitfähigkeit vergrößert und der Ladungsausgleich beschleunigt.

Deine Schlussbemerkungen erinnern mich an den alten, von Jean_Berlin gestarteten Beitrag:

https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=2985

Das erinnert mich nun auch peinlich an mein eigenes W19S, das ich 2009 einmal zerlegt und nie wieder zusammengebaut habe.

   

Herr Scharschmidt (der mit den Büchern zur Röhrenhistorie) hatte mir 2008 mal geschrieben:
"Ihr W19S ist eine späte Ausführung, deshalb sind bereits die genannten Fassungen eingebaut. Ich habe gerade einmal nachgeschaut, wann es gefertigt bzw. ausgeliefert wurde. Es stammt aus dem I. Quartal 1964, ausgeliefert am 5.5.64 an das Marine-Depot Wilhelmshaven."

Mein Instrument funktionierte ja im Prinzip noch einwandfrei (abgesehen von einem Hänger bei 2/3 des Vollausschlages), pendelte aber wie blöd um den korrekten Anzeigewert. Irgendwann blieb es zwar beim richtigen Wert stehen, aber es war total nervig! Ich verstehe es ja, wenn Instrumente ohne äußere Beschaltung unruhiger sind als mit Beschaltung. Aber hier war das Instrument ja in seiner Schaltung und zappelte trotzdem.

Vor vielen Jahren hatte ich dann mal bei WUMPUS gefragt, ob jemand den Grund dafür wüsste.  "roehrenfreak", der früher auch mal im RBF aktiv war meinte, dass es bei den Instrumenten wohl zappelige und weniger zappelige gäbe.

Ich fand aber, dass meines nun wirklich zu zappelig war und habe es zerlegt. Was mir dabei auffiel: Der Alu - Wickelkörper der Drehspule war deformiert. So keimte der Verdacht auf, dass der Alurahmen vielleicht einen durchgehenden Riss hat und somit die Drehbewegung der Drehspule nicht mehr gedämpft wird. In eine Leiterschleife (hier also das Alurähmchen), die sich in einem Magnetfeld bewegt, wird ja nach dem Induktionsgesetz eine Spannung induziert. Der dadurch in der Schleife fließende Strom ist so gerichtet, dass er versucht die Bewegung zu bremsen. So kommt es also auch schon ohne äußere Beschaltung des Messwerks zu einer gewissen Dämpfung der Drehbewegung.

NICHT BEI MIR!

Da mir nichts Schlaues einfiel, habe ich die ganzen Einzelteile in eine Kiste gelegt und seit nunmehr 12 Jahren gelagert. Ich weiß nämlich nicht, wie ich den möglichen Riss im Drehspulenrähmchen reparieren sollte.

Immerhin habe ich bei der ganzen Aktion eines gelernt: Die Drehspulachse wird bei W19 nicht in Nadellagern gehalten, sondern in töpfchenförmigen Kunststoffbuchsen von 1 mm Durchmesser. Unter dem Mikroskop sehen die so aus:

       

Wenn mir nicht bald etwas Schlaues einfällt,  wandert das Ding doch noch eines Tages in die E-Schrott - Tonne auf dem Recyclinghof.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#13
... oder mach mir ein Angebot, dann hat es eine Zukunft.
lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#14
He, wo ist mein Post hin.....Ich nehme es, Du hast schon 5 oder so .....
Gruß Nad

Ein Leben ohne Röhren ist möglich, aber sinnlos!
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#15
hallo Harald,

es ist erlaubt zappelige Messwerkchen mit einem parallelgelöteten Kondensator etwas zu beruhigen.
Das ändert an der Genauigkeit nichts.

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#16
Hallo Martin,

habe ich versucht, ging aber nicht besonders gut. Ist der Kondensator zu klein, hilft er in den Strommessbereichen nichts, ist er zu groß, kriecht der Zeiger in den Spannungsmessbereichen in den Endwert.

Bezüglich großer Kondensatorwerte: Man kann nur ungepolte Elkos nehmen, da das Messwerk bei Fehleranzeige [F] eine negative Spannung bekommt.
Meine Untersuchungen dazu liegen 12 Jahre zurück und ich erinnere mich nicht mehr so genau an die Details. Aber ich schaue mir das bei Gelegeheit nochmal an.

Verkaufen möchte ich das Gerät lieber nicht, da es eine der ewigen Problemkisten ist.

Als ich es kaufte, hatte es offensichtlich sehr lange in einem feuchten Raum gestanden. Das Holzgehäuse, das blaues Buch und der Kartensatz stanken dermassen muffig, dass ich alles zunächst über lange Zeit im Wintergarten gelagert habe.

Das Messwerk schlug zunächst wegen Rostansatz im Luftspalt überhaupt nicht aus. Da hatte ich es schon zum ersten Mal zerlegt.

Die Röhrenfassungen bestehen z.T. aus Messing - Hohlnieten, die in eine Pertinax - Trägerplatte eingepresst sind. Durch Korrosion hatte sich bei vielen dieser Hohlnieten der Kopf von der Steckhülse gelöst, die dann an ihren Anschlussdrähten in der Verahtung herumbaumelte.

Und immer so weiter. Derjenige, der das Ding kauft, wird mich bis in die Steinzeit verfluchen.

Also Leute, macht Euch nicht unglücklich!

Endschuldigung, wir sind hier schon weit entfernt von ursprünglich Thema dieses Threads. Entschuldige, Rolf!
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#17
Habe gerade das Messwerk meines W19 hervorgekramt und noch einmal getestet. Direkt in Reihe zur Drehspule mit 149 Ohm Innenwiderstand hängt eine feine Drahtspirale mit 11 Ohm, zusammen also 160 Ohm. Darüber habe ich zunächst einen Elko mit 1000 µF gehängt. Dann das Ganze über einen Vorwiderstand von 20 KOhm an 10V gelegt. -> Das Gezappel bessert sich deutlich! Früher donnerte der Zeiger bei Vollausschlag zunächst dermaßen gegen den Anschlag, dass man dachte, er würde sich als nächstes verbiegen. Jetzt schwingt er immer noch über, aber zivilisiert!

Danach anstelle des 1000 µF 2 Stück 2200 µF verwendet und gegensinnig in Reihe geschaltet, was einen ungepolten Kondensator von 1100 µF ergibt. Funktioniert prima!

Ich frage mich ja nun schon, warum ich das nicht schon 2009 gemacht habe. Wahrscheinlich fehlte mir die geistige Reife.

Unlinearität des Ausschlags kommt übrigens von falsch positioniertem magnetischem Kurzschluss! Es gibt ein rund gebogenes Blech-Dreieck, was man über dem Luftspalt des Magneten verschieben kann. Damit ändern sich sowohl Vollausschlag als auch Linearität. An dieses Teil kommt man aber nur, wenn man auf der Rückseite des messwerks die Widerstandsplatten abschraubt :c((
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#18
zu den Überschwingern.
Eine Konstruktion aus antiparallelgeschalteten Dioden kann das Messwerk vor Überlast bewahren.
Pro Stück ca 0,6V

Bez. den Nietbuchsen: wenn die 4mm innen sind hab ich evtl. welche. Es ist allerdings eine Herausforderung die zu befestigen.
neue Keramikfassungen für Europa 4 und 5 sind hier ebenfalls im Sammelsurium verfügbar.

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#19
Hallo Martin,

die Dioden - Clipper funktionieren in diesem Fall nicht, weil ihre Ansprechspannung zu hoch liegt.

Wie gesagt hat das Messwerk ca. 160 Ohm. Die Drehspule 149 Ohm, der Vorwiderstand 11 Ohm. Das Messwerk hat bei 500 µA Vollausschlag. Dann fallen darüber 160 x 0,5 mA = 80 mV ab. Bis die Dioden ansprechen, ist das Instrument bereits 7 - 8 - fach überlastet.

Vielen Dank, aber für die Erneuerung der Hohlnieten habe ich nicht den Nerv. Wenn das ordentlich werden soll, braucht man ein spezielles Werkzeug, um die Köpfe umzubördeln. Ich hatte damals die passenden Fassungen besorgt (es geht um die 3 mittleren in der obersten Reihe). Habe sie nur noch nicht eingebaut.

Man bräuchte mehr Zeit. Ernst hat mich zum Röhren / Halbleiter - Admin gekürt, um die beiden anderen Admins zu entlasten - und das auf meine alten Tage...

Aber wenn sich nie jemand geopfert hätte, wäre RMorg heute nicht das was es ist: Eine Super - Informationsquelle.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
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#20
Wie woanders schon zu lesen war, der Beitrag wurde hier gelöscht, bin ich im rmorg gelöscht worden weil ich dem Allwissenden widersprochen hatte. Schade um die Zeit und die 20 Euro.
In unserer Welt von heute sollte es möglich sein technisch verschiedene Ansichten zu diskutieren. Daher hat diese Gemeinschaft aus meiner Sicht ihren Reiz verloren, wenn ich lesen will ob mein Oszi einen Ausgang für Lautsprecher hat kann ich auch im Handbuch danach suchen

Lg Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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